Gigantisches Stromprojekt gestartet
Zerbst - Auf rund 41 Hektar sollen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld zukünftig Zehntausende Megawattstunden grüner Strom erzeugt werden. In einer ehemaligen Kiesgrube in Zerbst ist ein Solarpark mit angeschlossenem Batteriespeicher gebaut worden, der am Mittwoch eröffnet werden soll. Der dort erzeugte Strom kann dem Betreiber Statkraft zufolge den Bedarf von rund 14.000 Haushalten decken.
Zuletzt liefen noch abschließende Tests für den stabilen Netzanschluss der Anlage, hieß es. Seit Oktober 2025 speise sie Energie ins Netz ein.
Das neue PV-Batteriespeicher-Hybridkraftwerk mit dem 46,4-Megawatt-Solarpark und 16-Megawatt-Batteriespeicher sei die erste eigenentwickelte Erneuerbare-Energien-Anlage des norwegischen Unternehmens in Deutschland und gleichzeitig bundesweit das größte Kraftwerk, hieß es.
Insgesamt gebe es 88 Batteriespeicher. Die zweieinhalb Meter langen sogenannten Cubes seien mit speziellen Schwerlasttransportern zu Betonfundamenten transportiert und mit Kränen exakt positioniert worden. Jeder "Cube" enthält den Angaben nach 16 leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus, ähnlich denen in E-Autos.
Durch den Batteriespeicher soll der lokal erzeugte Solarstrom - sobald die Solarmodule tagsüber mehr Elektrizität erzeugen als benötigt - gespeichert und bedarfsgerecht ins Stromnetz einspeist werden.
Auf dem Gelände wurden demnach rund 73.000 Solarmodule installiert. Jährlich sollen in Zukunft knapp 50.000 Megawattstunden Grünstrom erzeugt werden können. Eigenen Angaben nach ist Statkraft der größte Erzeuger erneuerbarer Energie in Europa.
Gemeinde soll an Einnahmen beteiligt werden
Wird durch ein solches Kraftwerk Strom erzeugt, würden gleichzeitig jährlich viele Tonnen Kohlenstoffdioxid gespart, erklärte der Betreiber.
Mit dem Bau des Parks unweit eines Sees war schon im Oktober vorigen Jahres begonnen worden. Zuvor waren unter anderem arten- und naturschutzrechtliche Untersuchungen durchgeführt worden.
Der Netzanschlusspunkt ist den Angaben von Statkraft nach nur wenige Kilometer von dem Kraftwerk entfernt. Den Angaben nach will das Betreiberunternehmen der Gemeinde Zerbst über eine freiwillige Kommunalabgabe rund 100.000 Euro pro Jahr zukommen lassen, beispielsweise für Infrastruktur-Projekte.
Statkraft erzeugt den Angaben nach Strom aus Wasser, Wind, Sonne und Gas und liefert Fernwärme. Der Konzern beschäftigt rund 7000 Mitarbeitende in mehr als 20 Ländern.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa

