Einmal absaugen bitte! Hier wird das Leipziger Elsterbecken vom Dreck befreit
Leipzig - Großreinemachen an Leipzigs markantestem Fließgewässer: Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) lässt bis Jahresende Sedimente aus dem Elsterbecken (Weiße Elster) entfernen. Nach Angaben der Behörde sollen insgesamt rund 10.000 Kubikmeter Ablagerungen beseitigt werden. Kosten: rund 350.000 Euro.
Bei der Säuberungsaktion wird ein hydraulisches Baggerverfahren genutzt.
Im Saug-Spül-Verfahren wird dabei ein Sediment-Wasser-Gemisch am Gewässerboden aufgesogen und über eine Spülleitung in ein rund zwei Kilometer entferntes Sedimentationsbecken transportiert. Dort setzen sich die festen Stoffe ab.
Da der Schlamm nach Angaben der LTV teilweise stark mit Schadstoffen belastet ist, wird er nach der Trocknung auf einer Deponie entsorgt.
Mit der Entfernung der Sedimente sollen die Abflussverhältnisse bei Niedrig- und Hochwasser sowie die Lebensbedingungen der Wasserlebewesen deutlich verbessert und ihre Wanderkorridore reaktiviert werden, teilte die Behörde mit.
Das Gewässer werde somit ökologisch aufgewertet.
Riesenrüssel befördert Sedimente an Land
Außerdem wird die hydraulische Leistungsfähigkeit des Elsterbeckens aufrechterhalten, was für den Hochwasserschutz der Stadt Leipzig wichtig ist.
"Mithilfe des Beckens ist die Stadt vor Überschwemmungen geschützt, wie sie statistisch alle 150 Jahre vorkommen", heißt es dazu in einer Information der LTV.
Historischer Hintergrund: Das Elsterbecken in Leipzig wurde zwischen 1913 und 1925 zum Schutz vor Hochwasser gebaut. Gleichzeitig diente es analog der Hamburger Binnenalster als städtebauliches Element.
An den Ufern des damals größten Gewässers der Region wurden Parkanlagen, Badeanstalten und Bootshäuser sowie später das Leipziger Zentralstadion errichtet.
Titelfoto: Bildmontage: Alexander Bischoff