Mitarbeiter sammeln 700 Euro Spende: Leipziger Stadtmöblierer beweist Herz für Tiere

Von Lutz Brose

Leipzig - Sie bringen nicht nur die Messestadt auf Vordermann, sondern haben auch noch ein Herz für Tiere: Mit einer Spende von 700 Euro hat sich die RBL Media GmbH, Leipzigs Stadtmöblierer, an das Tierheim Leipzig gewandt. Dort zählt aktuell jede Hilfe.

Tierheim-Chef Michael Sperlich (Mitte) zusammen mit Enrico Seibt und Maria Quaas von RBL Media bei der Spendenübergabe.
Tierheim-Chef Michael Sperlich (Mitte) zusammen mit Enrico Seibt und Maria Quaas von RBL Media bei der Spendenübergabe.  © Lutz Brose

Innerhalb der Messestadt hat das Unternehmen seit Dienstantritt im Juli 2019 einiges erreicht. Über 900 Fahrgastunterstände und mehr als 400 Werbeanlagen wurden errichtet. Nächstes Ziel: Den Betrieb CO2-neutral umsetzen und dadurch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der innerstädtischen Luftqualität leisten.

Zunächst stand jedoch Hilfe an anderer Stelle im Vordergrund. Bei der jährlich stattfindenden Mitarbeiter-Tombola hat das Unternehmen 700 Euro gesammelt, die nun an das Tierheim Leipzig übergeben wurden.

Die Spende kommt zur rechten Zeit, denn für Michael Sperlich, Geschäftsführer vom Ersten Freien Tierschutzverein Leipzig und Umgebung e. V., befinden sich die meisten Tierheime in Deutschland in der größten Krise seit der Wiedervereinigung!

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Allein im Tierheim Leipzig werden derzeit rund 400 Tiere versorgt. Viele davon haben kaum eine Chance, vermittelt zu werden.

Tierpfleger können nur zum Mindestlohn angestellt werden

Dem Tierheim-Chef zufolge braucht es dringend politische Hilfe, um den Tierheimen zu helfen.
Dem Tierheim-Chef zufolge braucht es dringend politische Hilfe, um den Tierheimen zu helfen.  © Lutz Brose

Immer mehr Exoten, wie Wasser- und Landschildkröten sowie Schlangen landen an der Gustav-Adolf-Allee in Breitenfeld. Vom Tigerpython, die zu den größten Schlangen der Welt gehören und eine Länge von mehr als sechs Metern erreichen, werden derzeit fünf Würgeschlangen neben weiteren Königs- und Teppichpython sowie Boas im Tierheim betreut. Viele Tiere stammen aus Beschlagnahmungen, weil die Halter verstorben oder mit einer artgerechten Haltung oft überfordert sind.

Besonders die Unterbringung und Betreuung der Exoten ist extrem kostenintensiv. So muss das Tierheim monatlich für Strom rund 4500 Euro aufbringen und für die tierärztliche Versorgung aller Tiere 15.000 bis 20.000 Euro.

Im Tierheim Leipzig werden als Tierpfleger nur ausgebildete Facharbeiter beschäftigt, die der Verein aber nur zum Mindestlohn oder wenig mehr anstellen kann. Das liegt daran, dass viele Sachverhalte in diesem Bereich in Deutschland nicht oder nicht ausreichend klar geregelt sind.

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"Die Motivation sind die Tiere, dafür sind die Mitarbeiter das ganze Jahr im Einsatz. Doch am Ende ihres Berufslebens landen sie in der Altersarmut", so der Tierheim-Chef. Hier ist dringend die Politik gefordert, doch die Tierschützer finden kaum Gehör.

Ein schon langes gefordertes Verbot von Exoten in Privathand, mehr spezialisierte Reptilienstationen mit geschultem Personal und Fachtierärzten sowie klare Vergaberichtlinien für öffentliche Aufträge an Tierschutzvereine lassen schon viel zu lange auf sich warten.

Titelfoto: Lutze Brose

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