Schlagen und Studieren: Historisches Fechten im Aufwind

Leipzig - Wer an Fechten denkt, sieht meist weiß gekleidete Kämpfer mit Florett vor sich. Doch inzwischen boomen auch alte Kampfkünste mit Schwert oder Dolch wieder.

Historisches Fechten mit Langschwertern trainiert Fechtlehrer Torsten Schneyer (M.) hier mit Mitgliedern seiner Stahlakademie.
Historisches Fechten mit Langschwertern trainiert Fechtlehrer Torsten Schneyer (M.) hier mit Mitgliedern seiner Stahlakademie.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Aus der Turnhalle eines Hockey-Clubs in Leipzig dringt das helle Geräusch aufeinanderklirrenden Stahls. Hier trainieren knapp 20 Mitglieder der Stahlakademie Historisches Fechten. In schwarzer Montur üben sie mit Schwertern eine Kampfkunst nach alter Art.

Was ein bisschen nach "Herr der Ringe" und Rollenspiel klingt, ist tatsächlich ein anstrengender Sport mit festen Regeln - der in Deutschland immer populärer wird.

"Es geht um das Fechten selbst und um das Eintauchen in die Geschichte", erklärt Stahlakademie-Chef Torsten Schneyer (48). Der Sport wird auch HEMA (Historical European Martial Arts) genannt.

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Neben der Technik und den sauber ausgeführten Schlägen ist den Historischen Fechtern das Studieren alter Quellen wichtig. Sie suchen in jahrhundertealten Texten nach Anleitungen für Gefechte und trainieren danach.

Fechtlehrer Torsten Schneyer steht vor einer Wand mit Waffen von 1450 bis zum 17. Jahrhundert.
Fechtlehrer Torsten Schneyer steht vor einer Wand mit Waffen von 1450 bis zum 17. Jahrhundert.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Die Historischen Fechter haben jetzt auch einen eigenen Dachverband - den DDHF. Dort seien 84 Vereine mit etwa 2500 Fechterinnen und Fechtern organisiert, so Sprecher Björn Rüther (44). Bundesweit gebe es aber bis zu 5000 HEMA-Sportler. "Seit zehn Jahren boomt es richtig."

Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa

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