Von Dörthe Hein
Magdeburg - Die Opferhilfeorganisation Weißer Ring in Sachsen-Anhalt hat für die Betreuung Betroffener des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt Spendengelder vom Deutschen Roten Kreuz erhalten.
Mit der symbolischen Übergabe von rund 156.000 Euro habe das DRK Sachsen-Anhalt offiziell die landesweite Spendenaktion abgeschlossen, hieß es.
Zuvor seien alle eingegangenen Anträge bearbeitet und entsprechend Spendengelder an die Betroffenen ausgezahlt worden.
Bei den etwa 156.000 Euro handele es sich um einen verbleibenden Betrag. Insgesamt gingen beim DRK gut 14.400 Einzelspenden in Höhe von zusammen gut 1,5 Millionen Euro ein.
Der Weiße Ring hat den Angaben zufolge bislang 475 Opfer betreut und tut es noch weiterhin.
"Es gibt beispielsweise Menschen, die noch krankgeschrieben sind oder denen noch Operationen bevorstehen", schilderte die Landesvorsitzende Kerstin Godenrath.
"Auch rund um den Prozessbeginn gegen den mutmaßlichen Täter und zum Jahrestag erwarten wir großen Zulauf. Und ich kann Betroffene nur ermutigen: Melden Sie sich bei der Außenstelle Magdeburg, wenn Sie Hilfe brauchen."
So werden die Spenden eingesetzt
Godenrath erklärte, für die Betroffenen des Anschlags habe der Weiße Ring bislang eine Gesamtsumme von mehr als 480.000 Euro an Opferhilfen geleistet.
Dazu zählten Soforthilfen und Beratungsschecks für anwaltliche oder psychotraumatologische Erstberatung.
Die Leistungen seien sehr individuell und richteten sich nach den Bedürfnissen der Betroffenen. Das könne auch Geld für erhöhte Fahrtkosten sein, Mehrausgaben für die Ausstattung bei Reha- und Krankenhausaufenthalten sowie Mehrausgaben zur Überbrückung bei Einkommensausfall.
Am 20. Dezember 2024 war der 50 Jahre alte Mann aus Saudi-Arabien, der in Sachsen-Anhalt als Psychiater arbeitete, mit einem Mietwagen über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren.
Sechs Menschen starben, mehr als 300 wurden verletzt.