Ein Jahr nach dem Anschlag: So soll der Magdeburger Weihnachtsmarkt aussehen

Magdeburg - Der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wird vielen Menschen noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Eine Umgestaltung des Weihnachtsmarktes soll nicht nur das Aussehen, sondern auch den Aufenthalt verbessern.

Geschäftsführer Paul-Gerhard Stieger präsentierte erste Pläne des diesjährigen Magdeburger Weihnachtsmarktes.  © Bildmontage: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa, Isabelle Wiermann/TAG24

Anstatt Buden in einer langen Reihe angeordnet, soll es zukünftig moderne und durchdachte Karrees geben, berichtet die Volksstimme.

Während der abschließenden Sitzung des Sonderausschusses zur Aufarbeitung des Anschlags präsentierte Weihnachtsmarkt-Geschäftsführer Paul-Gerhard Stieger die Pläne.

Dabei habe man auch darauf geachtet, die Sichtachse der Fahrstrecke des Amokfahrers zu brechen.

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Konkret heißt dies, dass es unter anderem die "nordische Meile" in der Hartstraße nicht mehr gibt. Hier werden keine Buden mehr stehen, teilte Steiger mit. Stattdessen soll ein Ort des Gedenkens an die Anschlagsopfer eingerichtet werden.

Aufgrund der Gegebenheiten des Alten Marktes, auf dem der Weihnachtsmarkt stattfindet, konnten nicht alle Objekte neu angeordnet werden.

"Unser Ziel war es, große Stände neu zu platzieren. Wir denken, durch die neue Position von markanten Ständen erzeugen wir auch ein neues Bild und gleichzeitig eine neue Aufenthaltsqualität", wird der Geschäftsführer zitiert.

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Auch für den beliebten "Elch-Glühweinstand" gibt es einen neuen Platz auf dem Weihnachtsmarkt.  © Robert Lilge/TAG24

Diese Änderungen gibt es beim diesjährigen Weihnachtsmarkt

Eingangsbereich an der Haltestelle "Alter Markt"

  • Weihnachtsbaum-Karussell der Magdeburger Schausteller-Familie Boos anstelle der Glühwein-Pyramide
  • großer Imbiss- und Getränkestand rückwandig an die Haltestelle

Bereich zwischen der Sparkasse und gegenüberliegenden Geschäften

  • Platzierung einer von allen Seiten begehbaren "Mittelinsel"
  • "Tiroler Almhütte" rückt von der Buttergasse weiter vor
  • Kinderkarussell vom Rathaus platziert sich hier neu

Kernbereich "Alter Markt"

  • Glühwein-Pyramide erhält mittig auf der Straße einen neuen Platz
  • Sechseck-Stände sollen alles offener gestalten
  • lange Händlermeile fällt weg, stattdessen mehrere Karrees mit Blickachse auf jedes Geschäft

Bereich am Otto-von-Guericke-Denkmal

  • Glühweinstand der Familie Boos rückt in die Einfahrt (nicht relevant für Rettungsdienste und Feuerwehr)
  • Elch-Glühweinstand und Holzgrill erhalten auf dem Rondell des Denkmals einen neuen Platz

Nordische Meile

  • wird umbenannt in "nordisches Areal"
  • rückt näher an das Rathaus
  • südlich des Rathauses gibt es einen neuen Glühweinstand mit irischen Spezialitäten

Mittelaltermarkt

  • Eingang von der Ernst-Reuter-Allee wird wegen der Nähe zum neuen Gedenkort um 45 Grad gedreht
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Der Bereich zwischen dem MVB-Tickethäuschen und dem ehemaligen McDonald's soll sich nichts wesentlich ändern. (Archivbild)  © Christoph Soeder/dpa

Organisatoren investieren in Barrierefreiheit und Sicherheit

Für weitere Sicherheitsmaßnahmen müsse die Weihnachtsmarkt GmbH an ihre Reserven gehen, so der Medienbericht. Demnach soll es temporäre Asphaltrampen geben, die der Barrierefreiheit dienen.

Die Anzahl der Sicherheitskräfte soll ebenfalls erhöht werden. Dadurch steigen die Kosten von 80.000 Euro auf bis zu 150.000 Euro. "Das macht uns Sorgen, wir kriegen es dieses Jahr aber abgefedert", wird Stieger zitiert.

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