Trotz niedriger Wasserpegel: Schifffahrt auf der Elbe noch nicht am Ende

Magdeburg - Ist die historische Binnenschifffahrt auf der Elbe bald Geschichte? Nein, glaubt Elbe Allianz-Vereinsvorsitzender Roman Fürtig.

Mit einem Pegel von 44 Zentimetern erreichte die Elbe jüngst ein historisches Tief - und warf Fragen zur Zukunft der Schifffahrt auf.
Mit einem Pegel von 44 Zentimetern erreichte die Elbe jüngst ein historisches Tief - und warf Fragen zur Zukunft der Schifffahrt auf.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Der Verein umfasst nach eigenen Angaben etwa 100 Unternehmen beiderseits der Elbe, welche die Wasserstraße erhalten wollen.

Fürtig reagiert in einem offenen Brief auf eine Forderung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), das Ende der Binnenschifffahrt auf der Elbe einzuleiten.

Auf einer Pressekonferenz zur Zukunft des Flusses am Mittwoch in Magdeburg hatten sich unter anderem auch die Grünen dafür ausgesprochen - ein Ausbau für die Schiffbarkeit gefährde nicht nur die Gesundheit der Elbe, Transporte seien durch das häufige Niedrigwasser längst eingebrochen.

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"Eine Dampfturbine von Siemens Energy im Wert von mehreren Millionen Euro wird auch heute noch bei niedrigen Wasserständen weit unter 1,40 Meter verschifft", gibt der Vereinsvorsitzende zu bedenken.

Reguläre Schifffahrt lohne sich bereits ab weniger als ein Meter Fahrrinnentiefe.

Industriestandorte sind auf Elbschifffahrt angewiesen

Das Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg verbindet Mittellandkanal und Elbe - doch bleibt die Schifffahrt weiterhin ein wichtiger Industriefaktor?
Das Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg verbindet Mittellandkanal und Elbe - doch bleibt die Schifffahrt weiterhin ein wichtiger Industriefaktor?  © Stephan Schulz/dpa-Zentralbild/dpa

Ein Grund, warum die Wasserstraße weniger für Großtransporte genutzt werde, sei, dass geplante Maßnahmen zur Schiffbarkeit bei Coswig und Hitzacker noch nicht umgesetzt seien.

Sollte man auf den Ausbau des Flusses und damit den Nutzen als Wasserstraße verzichten, gefährde man Industriestandorte wie Dresden und Görlitz, glaubt Fürtig.

Diese seien beispielsweise für den Transport von Dampfturbinen auf den Fluss angewiesen.

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Dazu komme, so der Vereinsvorsitzende abschließend, dass Finanzierung wegfalle, wenn die Elbe keine Bundeswasserstraße mehr wäre.

Dann "würde die Elbe in Landeszuständigkeit fallen und es würde gar nichts anderes möglich sein, als dass man den Flusslauf sich weitgehend selbst überlassen würde."

Entsprechend solle man versuchen, sowohl Schifffahrt als auch Natur an der Elbe zu erhalten.

Titelfoto: Stephan Schulz/dpa-Zentralbild/dpa

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