Alfons Schuhbeck: Insolvenz-Chaos, Millionen-Forderungen, "höchst zweifelhafte" Buchführung

München - Der Star-Gastronom Alfons Schuhbeck (72) ist pleite. Das geht aus einem Bericht der Nachrichtenplattform "stern.de" hervor. Die Schuld suche der Promi-Koch bei der Regierung.

Früher Sterne- und TV-Koch, jetzt insolvent. Der Star-Gastronom Alfons Schuhbeck (72) hat sich finanziell offenbar enorm übernommen.
Früher Sterne- und TV-Koch, jetzt insolvent. Der Star-Gastronom Alfons Schuhbeck (72) hat sich finanziell offenbar enorm übernommen.  © Ursula Düren/dpa

Bereits im Juli 2021 musste er den Insolvenzantrag für sein Gastro-Imperium stellen.

Betroffen sind zwei Restaurants, eine Bar, eine Eisdiele, ein Tee- und Schokoladengeschäft, eine Kochschule, der Cateringservice sowie der Gewürzhandel des 72-Jährigen.

Begründet hatte Schuhbeck damals den Schritt mit ausbleibenden Staatshilfen, die er wegen der Corona-Schutzmaßnahmen dringend gebraucht hätte.

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Ausgelöst worden sei dieses Insolvenzverfahren unter anderem durch die Anträge mehrerer Krankenkassen.

Es sei ein schwerer Schritt gewesen, es bliebe ihm jedoch nichts anderes übrig, erklärte der Geschäftsmann damals. Die Gesamtforderung liege bei rund 14 Millionen Euro.

Nach Recherchen von "stern.de" stehe man nicht nur bei externen Gläubigern in der Kreide, auch verschiedene Schuhbeck-Firmen würden gegenseitig Forderungen geltend machen.

Inzwischen scheint deutlich zu werden: Corona könnte hier nur der Sündenbock für ein größeres Problem sein.

Behörden ermitteln zusätzlich wegen Steuerhinterziehung

Neben dem Insolvenz-Verfahren sieht sich der Star-Gastronom mit Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung konfrontiert.
Neben dem Insolvenz-Verfahren sieht sich der Star-Gastronom mit Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung konfrontiert.  © Ursula Düren/dpa

Insolvenzverwalter sollen in ihrem Bericht unter anderem in früheren Jahren Mängel bei der Buchführung entdeckt - und mit Schlagworten wie "höchst zweifelhaft" und "unvollständig" kritisiert haben.

An anderer Stelle würden aufgelisteter Materialeinsatz und gegenüberstehende Forderungen im Millionenbereich als "unplausibel" gewertet worden sein.

Als möglichen Erklärungsversuch wird gemutmaßt, dass Alfons Schuhbeck lediglich auf dem Papier seine verschiedenen Unternehmen separat geführt hätte.

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Hinter den Kulissen seien jedoch die Geschäfte derart ineinander verwoben, dass es nur noch schwer erkennbar sei, welche Kosten und Einnahmen tatsächlich an welche Positionen zu setzen seien.

Dies betreffe auch nicht den Zeitraum der Corona-Maßnahmen, sondern gehe auf die Buchführung bis ins Jahr 2016 zurück.

Es scheint eine bittere Zeit für den Promi-Koch zu sein. Denn zu allem Überfluss wird gegen den 72-Jährigen derzeit auch noch wegen Steuerhinterziehung ermittelt.

Es bleibt zu befürchten, dass der letzte Gang zum Thema Schuhbeck noch nicht serviert worden ist.

Titelfoto: Ursula Düren/dpa

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