Bayerische Zugspitzbahn will Energie sparen: Kalte Sitze und gedrosselte Lifte!

München - Weniger Kunstschnee, keine warmen Sesselliftsitze, nachts kein Licht an den Bergstationen und auch keine Heizstrahler an den Brotzeithütten: Damit will die Zugspitzbahn in diesem Winter rund zehn Prozent Energie sparen!

Die Zugspitzbahn will im Winter Energie sparen.
Die Zugspitzbahn will im Winter Energie sparen.  © Sven Hoppe/dpa

Dies teilte das Unternehmen am Montag mit.

Auch sollen die Bergbahnen jenseits der Stoßzeiten langsamer fahren. Etwa bei schlechtem Wetter oder unter der Woche könne die Geschwindigkeit um bis zu 50 Prozent reduziert werden, das senke den notwendigen Energieverbrauch erheblich. Ähnliche Maßnahmen planen auch andere Bergbahnen.

Die Bahn treffe die Entscheidung aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch aus gesellschaftlicher Verantwortung, sagte Vorstand Matthias Stauch. "Wir stellen uns der Verantwortung im Ort und werden unsere Qualität trotz immens steigender Kosten aufrechterhalten."

München: Am Wochenende: Münchner S-Bahn-Stammstrecke wird gesperrt
München Am Wochenende: Münchner S-Bahn-Stammstrecke wird gesperrt

An der 2962 Meter hohen Zugspitze soll der Skibetrieb bereits am 2. Dezember starten - es ist voraussichtlich das erste Gebiet in Deutschland, in dem die Wintersportler ihre Schwünge ziehen können. Ob das entsprechend klappt, hängt allerdings von der Schneelage ab.

An Deutschlands höchstem Berg wird grundsätzlich nicht beschneit, nicht zuletzt fehlt dort Wasser. Der vom vergangenen Jahr in Mulden und Senken gehortete Schneevorrat hat sich in dem warmen Sommer massiv reduziert.

Zugspitzbahn analysiert seit dem Jahr 2014 bereits ihren Energieverbrauch

Viel wird auf die Schneelage im Winter ankommen.
Viel wird auf die Schneelage im Winter ankommen.  © -/Bayerische Zugspitzbahn/dpa

Im Skigebiet Garmisch-Classic unter anderem am Hausberg wird aber auch dieses Jahr beschneit.

Die neuen Einsparmaßnahmen konnten den Energieverbrauch für die Beschneiung nicht vollständig ausgleichen, erläuterte die Zugspitzbahn. Besonders den Einsatz der Schneekanonen kritisieren Umweltschützer seit langem. Nun forderten sie angesichts der Krise, ganz auf den Kunstschnee zu verzichten.

Der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) hatte kürzlich vorgerechnet, Deutschland habe 2018 rund 556 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Damit habe die Beschneiung in Bayern einen Anteil von 0,002 Prozent am gesamtdeutschen Stromverbrauch.

München: Radeln verboten: Münchner sieht Gefahr nicht ein und klagt!
München Radeln verboten: Münchner sieht Gefahr nicht ein und klagt!

Seit 2014 analysiert die Zugspitzbahn ihren Energieverbrauch. Seitdem seien kontinuierlich Schwachstellen oder veraltete Technik ausfindig gemacht, Einsparpotenziale ermittelt und der Energiebedarf verringert worden.

Warmwasserleitungen seien gedämmt, effizientere Pumpen und synthetischer Diesel eingesetzt und Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Anlagen zur Eigenstromerzeugung ausgebaut worden.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

Mehr zum Thema München: