Ausraster am Bahnhof: Kaffeeattacke, Biss und Gleisschubser
München - Am Samstagabend hatte die Bundespolizei in München gut zu tun: Es gab gleich mehrere Gewaltdelikte im Bahnbereich.
Alles in Kürze
- Kaffeeattacke am Münchner Hauptbahnhof
- 28-Jähriger biss DB-Mitarbeiter
- Aggressiver Fahrgast flüchtet im RE2
- Gleisschubser am Ostbahnhof in München
- Zwei Männer verletzt bei Auseinandersetzungen

Gegen 19.10 Uhr kam es an der Schließfachanlage im Hauptbahnhof zur Auseinandersetzung zwischen einem 28-jährigen Venezolaner und zwei Mitarbeitern der Deutschen-Bahn-Sicherheit. Der Mann hatte zuvor unberechtigt die DB Lounge betreten und war verwiesen worden.
Das passte dem 28-Jährigen nicht: Er warf einen Becher heißen Kaffee ins Gesicht des 66-jährigen Mitarbeiters, spuckte in dessen Richtung und biss ihn in den Unterarm. Zudem schlug er nach ihm, sodass dieser einen Zahn verlor.
Der 28-Jährige wurde schließlich gefesselt an die Bundespolizei übergeben. Die Beamten mussten ihm eine Spuckschutzhaube anlegen. Betrunken war er einem Atemalkoholtest zufolge nicht. Ob er unter Drogen stand, muss noch ermittelt werden.
Gegen 20.25 Uhr eskalierte dann die Lage bei einer Fahrscheinkontrolle im RE2 am Gleis 35. Ein Mann ohne Ticket verhielt sich dort zusehends aggressiv. Als ein uniformierter Polizist, der zufällig vor Ort war, unterstützend eingreifen wollte, ging der Fahrgast bedrohlich auf den Beamten zu. Dieser zückte sein Reizstoffsprühgerät.
Daraufhin flüchtetet der Mann ohne Ticket unerkannt aus dem Zug in Richtung Arnulfstraße. Andere Reisende waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Waggon. Zur Entlüftung des Zugs musste die Feuerwehr anrücken.

Streit eskaliert: Gleisschubser am Ostbahnhof in München
Auch am Ostbahnhof kam es zum Einsatz: Gegen 20 Uhr wurde eine Auseinandersetzung am Gleis 1 zwischen einem 25-jährigen Mazedonier und einem 30-jährigen Afghanen gemeldet. In dessen Verlauf stieß der 25-Jährige seinen Kontrahenten mit beiden Händen in den Gleisbereich.
Der 30-Jährigen fiel auf seinen Rücken, konnte jedoch von einem Unbeteiligten wieder auf den Bahnsteig gezogen werden. Er kam mit Rückenbeschwerden ins Krankenhaus.
In diesem Fall war Alkohol im Spiel: Der Angreifer hatte 0,9 Promille, das Opfer 1,6 Promille, stellte die Polizei bei einem Test fest. Die Ermittlungen laufen.
Titelfoto: Bundespolizei München