Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde: Rolle von Benedikt XVI. in Kirchengeschichte einzigartig

München - Der gestorbene Papst Benedikt XVI. (†95) nimmt aus Sicht von Charlotte Knobloch (90) einen besonderen Platz in der Kirchengeschichte ein.

Benedikt XVI., PapstEmeritus, ist laut Bekanntgabe des Vatikans, am Samstag um 9.34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae gestorben.
Benedikt XVI., PapstEmeritus, ist laut Bekanntgabe des Vatikans, am Samstag um 9.34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae gestorben.  © Vincenzo PINTO / AFP

"Die Rolle von Papst Benedikt in der modernen Kirchengeschichte war einzigartig, sein Wirken besonders in Bayern profund. Seine Spuren werden lange erkennbar sein, und er selbst wird unvergessen bleiben", sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern am Samstag.

Benedikts Rücktritt als Pontifex im Jahr 2013 würdigte sie als "Schritt, dem man in seiner historischen Tragweite Anerkennung zollen muss".

Er habe "nicht nur diese Kirche entscheidend geprägt, sondern auch einen intensiven Austausch mit Vertretern der jüdischen Gemeinschaft gepflegt", sagte Knobloch über den früheren Kardinal Joseph Ratzinger. "Als Mensch von Geist und Wort war ihm wichtig, dass dieser Dialog nicht nur um des Dialoges willen geführt wurde – er musste Inhalt und Zweck haben."

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Nicht in allen Belangen habe man dieselbe Sprache gesprochen, sagte die frühere Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Trotz der jüngsten Kritik an dem verstorbenen Papst, findet die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch (90), lobende Worte.
Trotz der jüngsten Kritik an dem verstorbenen Papst, findet die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch (90), lobende Worte.  © CHRISTOF STACHE / AFP

"Manche Fragen blieben offen. Dennoch: Der Respekt, mit dem Joseph Ratzinger und später Benedikt XVI. den Menschen gegenübertrat, war stets zu spüren."

Titelfoto: Vincenzo PINTO / AFP

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