Bayerische Wirtschaft sieht Talsohle erreicht - Kommt aber nicht in Schwung

Von Christof Rührmair

München - Die bayerische Wirtschaft sieht bei der Konjunktur die Talsohle erreicht, kommt aber nicht in Schwung.

Unter anderem kämpft auch das Baugewerbe mit schlechten Zahlen - während der Bedarf an Wohnungen immer weiter steigt.  © 123rf/nomadsoul1

Der vom Verband vbw erhobene "Weißbier-Index" liegt im Frühjahr unverändert auf 78 Punkten. Das sei deutlich unter dem Normalniveau, betont Präsident Wolfram Hatz.

Im Schnitt der vergangenen 20 Jahre habe der Index bei rund 110 Punkten gelegen. Die wirtschaftliche Lage bleibe schwierig. Für 2025 erwarte er für die bayerische Wirtschaft "bestenfalls ein Stagnationsjahr".

In Industrie und Baugewerbe sei die Produktion im ersten Quartal gesunken, auch der Umsatz in der Gastronomie habe nachgegeben. Nur Großhandel und Einzelhandel hätten deutlichere Zuwächse verzeichnet.

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Und auch auf dem Arbeitsmarkt mache sich die wirtschaftliche Schwäche bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen steige und es würden kaum neue Beschäftigte eingestellt.

Allerdings gebe es auch Anzeichen, "dass der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht ist", sagt Hatz. "Sowohl in der Industrie als auch beim Bau sehen wir seit Jahresbeginn wieder eine steigende Auftragslage. Das macht Hoffnung."

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Neue Regierung als Hoffnungsschimmer

Die allgemeine Unsicherheit sei das "denkbar Schlechteste für Geschäfte", betont Hatz. "Unsicherheit führt zu Inaktivität."

Was das bedeute, habe man jüngst bei und nach der Messe Bauma in München sehen können, sagt Hatz. Die Stimmung sei erstaunlich gut gewesen, erinnert er sich.

"Aber: Es folgen keine Aufträge, weil jeder wartet." Eine Aufbruchstimmung sei da, aber die Unsicherheit verhindere, dass der Aufbruch real wird. Er hofft auf die neue Bundesregierung.

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