Münchner Bergbus: Zukunft wegen 49-Euro-Ticket ungewiss!

München - Mit dem Bus von München aus in die Berge: Dieses Angebot wird mit der Einführung des 49-Euro-Monatstickets für den Nahverkehr wohl kaum noch weiter privatwirtschaftlich zu stemmen sein.

Zukunft des Münchner Bergbusses: Matthias Ballweg (37), Vorstand der Sektion Oberland im Alpenverein München & Oberland, sieht erhebliche Probleme.
Zukunft des Münchner Bergbusses: Matthias Ballweg (37), Vorstand der Sektion Oberland im Alpenverein München & Oberland, sieht erhebliche Probleme.  © IMAGO/STL

"Gerade jetzt mit einem 49-Euro-Ticket ist es nicht denkbar, dass wir den Münchner Bergbus als privates Angebot weiter erhalten", sagte Matthias Ballweg (37), Vorstand der Sektion Oberland im Alpenverein München & Oberland, gegenüber AZ.

Wünschenswert sei, dass der Bergbus Teil des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) werde. "Das war immer der Plan, und das bleibt auch der Plan", führte der 37-Jährige weiter aus.

Ballweg zufolge läuft das Verfahren zum Zusammenwachsen mit dem MVV schleppend. "Die Geschwindigkeit der Integration ist frustrierend langsam. Inzwischen traue ich mich nicht mal mehr zu prognostizieren, dass es sicher 2024 klappt. Was jetzt schon sicher ist, dass es 2023 nicht klappt."

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Hintergrund seien entsprechende europäische Ausschreiberichtlinien, mit teilweise Zwölf-Monats-Fristen. "Und es liegt daran, dass sich enorm viele Partner in enorm bürokratischen Prozessen einigen müssen", erklärte Ballweg zu den Problemen.

Der Bergbus hat nun zwei Saisons hinter sich. Im kommenden Jahr soll das Angebot reduziert werden.

Bergbus soll Ausstoß von Treibhausgasen bei Anreise von Bergsportlern senken

Sportler sollen umweltschonend in die Berge gelangen. (Symbolbild)
Sportler sollen umweltschonend in die Berge gelangen. (Symbolbild)  © 123RF/kesu87

"Es wird nicht im selben Umfang wie dieses Jahr sein. Dieses Jahr hatten wir ja wie letztes Jahr fixe Linien", sagte Ballweg und schob im Anschluss noch nach: "Verlässlich zweimal pro Wochenendtag, pro Linie in die Berge und zurück. Wir werden jetzt nächstes Jahr Einzelziele aussuchen und die anfahren und das dezidiert kommunizieren."

Ballweg betonte: "Es muss attraktiver sein, den klimabewussten Weg in die Berge zu wählen als den unklimabewussten." Der Alpenverein will durch den Bergbus den Ausstoß von Treibhausgasen bei der Anreise von Bergsportlern senken.

Außerdem soll der Bus Stau und Problemen beim Parken in Ausflugsorten entgegenwirken. In der Vergangenheit war es wegen überfüllter Parkplätze zu Konflikten mit Anwohnern gekommen.

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Bund und Länder hatten erst kürzlich den Weg für ein 49-Euro-Monatsticket freigemacht. Geplant ist demnach dies als digitales, bundesweit gültiges Deutschlandticket für den Nahverkehr.

Wann es startet, ist offen.

Titelfoto: IMAGO/STL

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