Nach Überfüllung: München passt Sicherheitskonzept für die Wiesn an

München - Am Wochenende musste das Oktoberfest wegen Überfüllung zwischenzeitlich gesperrt werden, Menschen gerieten in Panik. In einer Pressekonferenz am Dienstag stellte der Wiesn-Chef Christian Scharpf (54) das neue Sicherheitskonzept für das Oktoberfest vor.

Christian Scharpf (54) stellte das neue Sicherheitskonzept vor.
Christian Scharpf (54) stellte das neue Sicherheitskonzept vor.  © Peter Kneffel/dpa

Bereits ab Donnerstag soll ein gezielteres "Crowd-Spotting" stattfinden, eine genauere Analyse der Menschenmenge im Bereich des Festgeländes.

Zudem möchte Scharpf die mehrsprachigen Lautsprecherdurchsagen verbessern und setzt dafür auf geschulte Sprecher. Diese sollen Zugang auf die Live-Kameras haben, um so einen besseren Überblick behalten zu können.

Scharpf wies auch darauf hin, das Beobachtungsmanagement im Serviceteam auszubauen. Zwar machen die Arbeiter dort bereits einen "professionellen Job", können aber durch Strukturanpassung verbessert werden.

Die Festzelte waren am Samstag bis zum letzten Platz ausgebucht.
Die Festzelte waren am Samstag bis zum letzten Platz ausgebucht.  © Felix Hörhager/dpa

Polizei soll auf Instagram über die verfügbaren Zeltplätze updaten

Die Schausteller auf der Wiesn sollen ebenfalls mit in das neue Konzept eingebunden werden. Diese können Beamte und Wiens-Mitarbeiter frühzeitig mit Informationen versorgen.

Scharpf möchte dazu noch eine genaue Echtzeitmessung der Besucherzahlen einführen. Diese Maßnahme wird aber erst ab nächstem Jahr realisierbar sein.

Auch die Polizei soll verstärkt auf der Theresienwiese auftreten und per Social Media darauf hinweisen, dass von Freitag bis Sonntag die Festzelte voll sind. Besucher ohne Reservierung können auf die "Oide Wiesn" oder die Biergärten ausweichen.

Der Wiesn-Chef "bedaure sehr, dass sich viele Menschen am Samstag nicht sicher gefühlt haben".

Was ist am Samstag auf dem Oktoberfest passiert?

Kein Vor oder Zurück: Am Samstag staute es sich vor den Festzelten.
Kein Vor oder Zurück: Am Samstag staute es sich vor den Festzelten.  © Peter Kneffel/dpa

Am Samstagabend entging München nur knapp einer gefährlichen Massenpanik auf dem Oktoberfest. Gegen 17.30 Uhr, pünktlich zum Tischwechsel, stauten sich dichte Menschentrauben vor den Eingängen der großen Festzelte - insbesondere vor dem Augustiner-, Hacker- und Bräurosl-Zelt.

Die erste Durchsage erfolgte aus Dringlichkeit in knappen Worten, wurde jedoch nach rund zehn Minuten überarbeitet. Doch zu diesem Zeitpunkt war die Lage bereits angespannt: Die Menge kam kaum noch voran, erste Besucher gerieten in Panik und riefen nach Sicherheitskräften. Rund eine halbe Stunde lang wurde das Gelände für neue Gäste gesperrt - auch der U-Bahnhof wurde vorübergehend geschlossen.

Anschließend entschied sich der Wiesn-Chef für eine dringende Nachbesserung der Früherkennung solcher Situationen.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa (2)

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