Oktoberfest kurz vor Massenpanik? "Haben geschrien und geheult"

München - Wegen Überfüllung musste das gesamte Gelände des Oktoberfests am Samstag zwischenzeitlich geschlossen werden. Anschließend wurde deutliche Kritik am Sicherheitskonzept der Wiesn laut.

Viel zu voll: Das Oktoberfest musste wegen Massenandrang zwischenzeitlich geschlossen werden.
Viel zu voll: Das Oktoberfest musste wegen Massenandrang zwischenzeitlich geschlossen werden.  © Felix Hörhager/dpa

"Wir standen in der Menge und es ist überhaupt nichts passiert - die Menschen waren panisch, haben geschrien und geheult", berichtet eine Frau im Rahmen eines Beitrags auf Instagram.

Im Gedränge an den Eingängen wurde es laut einem Besucher besonders brenzlig: "Immer wieder gab es gefährliche Druckwellen in der Menge."

Zum Reservierungswechsel ballten sich die Massen an den Eingängen, die U-Bahn konnte an der Theresienwiese deshalb nicht mehr halten. Es waren so viele Menschen auf dem Gelände, dass plötzlich nichts mehr vor- oder zurückging.

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"Kommt nicht mehr auf das Oktoberfest", mahnte die Polizei und riegelte das Gelände für insgesamt rund eine halbe Stunde komplett ab. Besucher mit Reservierungen wurden zum Eingang P7 geschickt - und durfte sich dort in eine lange Schlange stellen.

Viele von ihnen reagierten dementsprechend entnervt und wütend auf die Ansage des Sicherheitspersonals.

"Das war Panikmache": Durchsagen auf dem Oktoberfest verunsichern Besucher

In der Nacht hatte sich die Situation in den Wiesn-Straßen deutlich entspannt.
In der Nacht hatte sich die Situation in den Wiesn-Straßen deutlich entspannt.  © Felix Hörhager/dpa

Um die Lage zu entspannen, wurde per Durchsage dazu aufgefordert, das Gelände zu verlassen - zunächst ohne Erklärung. Was viele verunsicherte.

"Muss ehrlich sagen, die erste Durchsage war eine Frechheit." Die Forderung lautete deshalb: "Bitte überdenkt das Konzept, das war Panikmache."

Die Aicher Ambulanz erhöhte innerhalb von lediglich sieben Minuten die Kapazitäten zur Patientenaufnahme präventiv um 40 Prozent.

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"Das zwischen der Festleitung und den Sicherheitsbehörden abgestimmte Konzept zum Schutz gegenüber Überfüllung hat funktioniert und die Situation konnte schnell wieder aufgelöst werden", so die Helfer. Später mussten zwei Menschen aufgrund einer Panikattacke in der Sanitätsstation von den Helfern versorgt werden.

Ansonsten kam es zu keinen Verletzten.

Nach knapp einer Stunde hatte sich alles wieder normalisiert: Sobald die Besucher mit Reservierung in den Zelten waren, entzerrte sich die Lage auf dem Gelände und die Eingänge konnten geöffnet werden.

Weitere Durchsagen informierten dann auf Deutsch und Italienisch: "Es bestand und besteht keine Gefahr."

Traditionell besuchen am mittleren Wochenende besonders viele Italiener das Volksfest - sogar per Sonderzug.

Titelfoto: Felix Hörhager/dpa

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