Bayerischer Gesundheitsminister Klaus Holetschek: Legalisierung von Cannabis belastet Gesundheitssystem

München - Warnung aus dem Freistaat! In Bayern müssen nach Worten von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (58, CSU) immer mehr Menschen wegen der Folgen von Cannabis-Konsum behandelt werden.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (58, CSU) warnt.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (58, CSU) warnt.  © Sven Hoppe/dpa

Durch die Legalisierung von Cannabis - wie von der Ampel-Koalition in Deutschland vorgesehen - werde das Gesundheitssystem weiter belastet, warnte Holetschek laut Mitteilung vom Sonntag deutlich.

Zwischen 2008 und 2020 hätten sich die Fälle von stationär behandelten Psychosen in Verbindung mit Cannabis mehr als verzehnfacht – von 56 auf 631 Fälle. Im ambulanten Bereich sei die entsprechende Zahl der Psychosen zwischen 2018 und 2020 von 1513 ebenfalls erheblich auf 2007 Fälle gestiegen.

"Das zeigt deutlich, dass wir mehr Kraft in Prävention und Aufklärung stecken müssen, anstatt Cannabis legal zu machen", sagte Holetschek.

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Der CSU-Politiker verwies auf Beispielzahlen aus den USA: In Staaten, in denen Cannabis legalisiert worden sei, hätten sich die Fallzahlen bei den Behandlungen drastisch erhöht. Man dürfe in Deutschland diesen Fehler nicht wiederholen.

"Die Politik ist verpflichtet, auch die Kosten des Gesundheitssystems im Blick zu behalten. Legale Drogen wie Alkohol und Tabak belasten das System bereits in erheblichem Ausmaß. Es wäre fahrlässig, wenn durch die Legalisierung von Cannabis eine weitere Belastungsquelle hinzukäme", argumentierte Holetschek mit Blick auf das Vorhaben im Bund.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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