Jugendlicher stürzt vor einfahrenden Zug und wird schwer verletzt - war Lachgas schuld?

München - Ein Jugendlicher ist am Dienstagabend am Bahnhof Pasing vor einen einfahrenden Zug gestürzt und wurde dabei schwer verletzt.

Am Bahnsteig in Pasing wurde eine Flasche Lachgas sichergestellt. War sie dafür verantwortlich, dass ein Jugendlicher vor den Zug stürzte?
Am Bahnsteig in Pasing wurde eine Flasche Lachgas sichergestellt. War sie dafür verantwortlich, dass ein Jugendlicher vor den Zug stürzte?  © Bundespolizei München

Wie die Münchner Feuerwehr am Mittwoch mitteilte, kam es am Dienstag gegen 20.30 Uhr zum Unfall in Pasing.

Der 16-Jährige habe mit seinem 18-jährigen Begleiter am Bahnsteig herumgealbert, als der Zug einfuhr. Laut Bundespolizei berauschten sich die beiden an Lachgas.

Dabei geriet der Jugendliche plötzlich ins Straucheln und fiel mit dem Oberkörper zwischen zwei Zugteile Regionalbahn 78965 Richtung Allgäu.

Radfahrerin in München von Lkw erfasst: Für sie kommt jede Hilfe zu spät
München Unfall Radfahrerin in München von Lkw erfasst: Für sie kommt jede Hilfe zu spät

Der Lokführer hatte den Vorfall zunächst nicht bemerkt und bremste den Zug am Gleis 4 ab, sodass er über dem Jugendlichen zum Stehen kam.

Die Einsatzkräfte mussten unter die Bahn kriechen, um den 16-Jährigen zu stabilisieren. Er hatte eine offene Unterschenkelfraktur und eine Hüftverletzung erlitten. Nach der Erstversorgung konnte er auf einem Rettungsbrett über die Kupplungsstelle zurück auf den Bahnsteig gehoben werden.

"In der Nacht versuchten die Ärzte in einem Münchner Klinikum das Bein des Verunglückten in einer Notoperation zu retten", berichtete die Bundespolizei.

Jugendlicher in München von Regionalzug erfasst und schwer verletzt

Wegen der Rettungsmaßnahmen waren die Gleise 2 bis 5 am Pasinger Bahnhof eine knappe Stunde gesperrt. Es kam zu Verzögerungen im Betriebsablauf des Regional- und S-Bahnverkehr.

Die Bundespolizei hat die weiteren Ermittlungen zum Unfall aufgenommen und eine am Bahnsteig gefundene Flasche Lachgas sichergestellt. Eine Inhalation des Gases kann die Störung des emotionalen Erlebens, Verwirrtheit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schluckauf und Blutdruckabfall zur Folge haben.

"In der Drogenszene findet Lachgas wegen seiner dissoziativen Wirkung und der leichten Verfügbarkeit Verwendung", so die Bundespolizei.

Titelfoto: Bundespolizei München

Mehr zum Thema München Unfall: