Verkehrschaos durch Streik: Auch Stammstrecke in München kurzfristig gesperrt

München - Die Warnstreiks in Bayern werden ausgeweitet. Für Freitag hat die Gewerkschaft Verdi in München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt, Bamberg und Bayreuth zu ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen.

Bereits am Donnerstag stand der Nahverkehr in München still.
Bereits am Donnerstag stand der Nahverkehr in München still.  © Sven Hoppe/dpa

Die Fahrgäste des Münchner Nahverkehrs haben am Freitag eine doppelte Belastungsprobe aushalten müssen.

Ausgerechnet an einem Tag, an dem ein Warnstreik U-Bahnen, Trambahnen und einen Großteil der Busse lahmlegte, musste am Morgen auch die Stammstrecke wegen eines Notarzteinsatzes gesperrt werden, wie die Bahn meldete.

Die Züge endeten meist am Ostbahnhof oder in Pasing, teilweise wurden Züge wie die zum Flughafen verkehrende S8 um die Stammstrecke herumgeleitet. Die Innenstadt konnte nicht angefahren werden.

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Der Ausfall trifft die Fahrgäste besonders, da die S-Bahn vom Streik nicht betroffen ist und daher eigentlich eine Alternative zur Fahrt in die Stadt wäre.

Warnstreik in Bayern: Nicht nur der Nahverkehr betroffen!

Ein Gitter versperrt den Zugang zur Münchner U-Bahn-Station "Giselastraße" in Schwabing.
Ein Gitter versperrt den Zugang zur Münchner U-Bahn-Station "Giselastraße" in Schwabing.  © Lennart Preiss/dpa

In München hatte der Warnstreik im ÖPNV bereits am Donnerstag begonnen. Tram und U-Bahnen waren fast komplett ausgefallen, die Busse etwa zur Hälfte. S-Bahn und Regionalzüge waren nicht betroffen.

In Nürnberg blieb die U-Bahn am Freitag geschlossen. Bei Bussen wird in den meisten betroffenen Städten zumindest ein Teil der Fahrzeuge im Einsatz sein - häufig geht es dabei um Umlandlinien oder Schulbusse, die von privaten Unternehmen bedient werden.

Im Falle Nürnbergs wird der Warnstreik auch Auswirkungen auf Erlangen und Fürth haben. Zudem gibt es zahlreiche Streiks im öffentlichen Dienst. In beiden Bereichen werden derzeit Tarifverhandlungen geführt.

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Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden am Freitag unter anderem die Müllabfuhr und Wertstoffhöfe in München betreffen. In Regensburg will Verdi die Stadtwerke, die Energie- und Wasserversorgung und auch die Bäder mit Warnstreiks treffen. Die Warnstreiks laufen hier schon seit längerem und sollen bis Ende März sukzessive gesteigert werden. Parallel dazu gibt es am Freitag in mehr als 30 bayerischen Städten Demonstrationen von Fridays for Future.

In München werden daran auch Streikende aus dem ÖPNV teilnehmen - die Klimaschützer und Verdi hatten bereits im Vorfeld des Streiks ihre gegenseitige Unterstützung bekundet, dabei geht es insbesondere um die Frage einer ausreichenden Finanzierung des ÖPNV.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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