Ab ins Freibad? Das könnte jetzt teuer werden

Von Irena Güttel

München/Nürnberg - Der Sprung in das erfrischende Freibad-Wasser wird für Badegäste mancherorts in Bayern teurer. Die Freibäder erhöhen wegen gestiegener Kosten zum Teil ihre Eintrittspreise, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Im Nürnberger Freibad tummeln sich die Badegäste. Die Eintrittspreise bleiben hier vorerst stabil.  © Daniel Karmann/dpa

Das ist zum Beispiel in München, Ingolstadt, Bayreuth und Würzburg der Fall. In Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Hof bleiben die Preise in diesem Jahr dagegen stabil.

Die Freibad-Saison startet meist im Mai. Manche Bäder sperren bereits am 1. Mai auf, etwa das Schyrenbad in München. Viele folgen ab Mitte des Monats.

Steigende Eintrittspreise lassen sich schon länger beobachten: Während ein Erwachsener nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) 2022 durchschnittlich noch 3,23 Euro zahlen musste, sind es heute eher 4 Euro - Tendenz steigend.

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Die Preisunterschiede zwischen den Bädern können mitunter groß sein. Ausschlaggebend seien unter anderem die Personal- und Energiekosten, die Auslastung, das Angebot und der Zustand der Freibäder, erläuterte DGfdB- Sprecherin Ann-Christin von Kieter.

Bei öffentlichen Bädern reichten die Einnahmen durch das Eintrittsgeld in der Regel nicht, um die Kosten zu decken. Deshalb seien diese auf Zuschüsse der Kommunen angewiesen, deren Höhe sich wiederum auf die Eintrittspreise auswirke.

So erhöhen die Münchner Stadtwerke etwa den Eintritt für Erwachsene um 30 Cent auf 6 Euro. Die Gründe seien unter anderem hohe Kosten für Energie, Personal, Reinigung, Wartung und Sanierung, teilte ein Sprecher mit.

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Freibäder benötigen viel Energie

Vor allem an weniger sonnigen Tagen stürzen sich nur Hartgesottene ins kalte Wasser. (Symbolbild)  © Matthias Balk/dpa

Der Betrieb eines Freibads sei energieintensiv und die Einsparmöglichkeiten seien begrenzt, hieß es von den Stadtwerken in Bayreuth. Bei kühlen Temperaturen brauche es viel Energie, um die Beckentemperatur bei 23 Grad zu halten. Das Bärenkellerbad in Augsburg und das Freibad Georgenschwaige in München erhalten daher in dieser Saison Photovoltaikanlagen.

Dadurch könnten die Energiekosten gesenkt werden - allerdings nur bei gutem Wetter.

Dass unbeheizte Freibäder angesichts der Klimaerwärmung Schule machen werden, halten Fachleute für unwahrscheinlich.

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Gänzlich unbeheizte Freibäder seien nicht so attraktiv für die Badegäste, vor allem für Familien mit Kindern an kühleren Tagen, hieß es vom städtischen Eigenbetrieb NürnbergBad.

Außerdem lasse der Klimawandel nicht nur die Temperaturen steigen, sondern sorge für eine Vielzahl von Wetterkapriolen, meinte man in Augsburg. Kühleres Wasser sei da allein keine Lösung.

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