Mädchen, das als Vierjährige verschwand, taucht nach 20 Jahren auf!

Weißrussland/Russland - Unglaubliche Wendung in einem Fall, der Parallelen zum Verschwinden von Maddie McCann aufweist: Viktor and Lyudmila Moiseenko können ihre Tochter Yulia Gorina (24) nach 20 Jahren wieder in die Arme schließen. Die Eltern, die fast zwei Jahrzehnte des Mordes an ihrer Tochter verdächtigt wurden, können aufatmen: Ihr Kind tauchte jetzt wieder auf, berichtet der "Mirror"!

Yulia Gorina (24) wurde vor 20 Jahren von ihren Eltern getrennt.
Yulia Gorina (24) wurde vor 20 Jahren von ihren Eltern getrennt.  © YouTube/Screenshot/МВД Республики Беларусь

Was genau vor etwa 20 Jahren geschah, ist bis heute unklar. Laut ihrer Eltern war Yulia Gorina im Alter von vier Jahren mit ihrem Vater in Weißrussland in einem Zug unterwegs.

Auf der Fahrt soll ihr Vater eingeschlafen sein. In der Zeit sollen ein Mann und eine Frau die Vierjährige dann entführt haben. Als Viktor Moiseenko aufwachte, begann sein Albtraum - Tochter Yulia war verschwunden.

Zusammen mit seiner Frau suchte Viktor fortan nach seinem Kind. Die Eltern, die heute Ende 50 sind, waren verzweifelt. Die Polizei tat ebenfalls alles, um die Vermisste zu finden. Doch schnell gerieten die Eltern von Yulia Gorina ins Fadenkreuz - wurden des Mordes an ihrem Kind beschuldigt.

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Erst 2017, als die Polizei den Fall noch einmal neu aufrollte, wurden Lügendetektortests durchgeführt, die ihre Eltern bestanden. Von der Vermissten fehlte auch zu dem Zeitpunkt noch jede Spur.

Rückblick: Zwischen dem Verschwinden von Yulia Gorina und ihrer Entdeckung durch einen Polizisten im russischen Rjasan am 21. Oktober 1999, lagen drei Wochen. Sie erinnerte sich als Kind, wie sie mit einem Mann und einer Frau reiste, die sich vor der Polizei versteckten, berichtet die "Daily Mail".

Yulia Gorina erinnert sich nicht mehr genau, was damals passierte

Ilya Kryukov (31) löste das Rätsel.
Ilya Kryukov (31) löste das Rätsel.  © YouTube/Screenshot/МВД Республики Беларусь

"Wir haben in verlassenen Häusern geschlafen", sagte Yulia Gorina. "Ich erinnere mich jetzt nicht mehr daran... Mir wurde gesagt, ich hätte mit einem weißrussischen Akzent gesprochen und einheimische Wörter für Gemüse, wie Kartoffeln und Zwiebeln verwendet, aber ich weiß nicht, warum die russischen Polizisten das nicht beachteten, als sie nach meiner Familie suchten."

Die Polizei schickte sie in ein Waisenhaus und nach einer erfolglosen Suche nach ihrer Familie in Russland, wurde sie im März des folgenden Jahres zur Adoption in eine Pflegefamilie gegeben.

Yulia Gorina hörte nie auf, ihre leiblichen Eltern zu suchen. Doch alle Versuche herauszufinden, wo sie einst herkam, verliefen im Sande. Erst als sie ihrem Freund Ilya Kryukov (31) erzählte, was ihr einst widerfahren war, half er ihr.

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Ersten Informationen zufolge spielte Google dabei eine entscheidende Rolle. Der 31-Jährige fand über die Suchmaschine heraus, dass ein Mädchen vor 20 Jahren in Weißrussland verschwunden war, ehe seine spätere Freundin nur drei Wochen später in Russland auftauchte.

Kryukov hatte das Rätsel gelöst und die wahre Identität seiner Freundin enthüllt. Das emotionale Wiedersehen fand kürzlich in einer Polizeistation in der weißrussischen Siedlung Marjina Horka statt.

Lyudmila Moiseenko gab Details preis

Yulia Gorina (24) mit ihren leiblichen Eltern Viktor and Lyudmila Moiseenko.
Yulia Gorina (24) mit ihren leiblichen Eltern Viktor and Lyudmila Moiseenko.  © YouTube/Screenshot/МВД Республики Беларусь

Yulia Gorinas leibliche Mutter, Lyudmila Moiseenko, sagte: "Zwanzig Jahre sind wie ein ganzes Leben, aber wir haben nie die Hoffnung verloren, wir haben geglaubt - und so haben wir uns gefunden."

"Wir waren alle in Tränen aufgelöst", sagte Yulia Gorina. "Wir konnten nicht einmal reden, wir haben nur geweint und uns umarmt... Meine Eltern haben mir erzählt, dass sie lange nach mir gesucht haben und glaubten, dass sie mich eines Tages finden würden... Meine Mutter konnte nicht aufhören, mich zu umarmen, sie ließ mich auf ihrem Schoß sitzen, als wäre ich ein kleines Mädchen."

Lyudmila Moiseenko erklärte: "Tagelang haben wir uns umgesehen, jeden Zug von Minsk nach Asipovichy und zurück genommen, die Passagiere gefragt, ob sie Yulia gesehen haben, Brunnen, Läden, verlassene Häuser, alles überprüft... Es war unglaublich schmerzhaft, all die Jahre mit dem Kummer zu leben, nicht zu wissen, was mit unserer Tochter passiert ist."

Ein DNA-Test bestätigte unterdessen, was alle aufgrund des ähnlichen Aussehens von Eltern und Tochter wussten: Bei Yulia Gorina handelt es sich wirklich um die Vermisste, die vor 20 Jahren verschwunden war.

Jetzt freuen sich alle Beteiligten, dass sie ein neues Kapitel in ihrem Leben beginnen und ein altes abschließen können.

Yulia Gorina (24) kann wieder lächeln.
Yulia Gorina (24) kann wieder lächeln.  © YouTube/Screenshot/МВД Республики Беларусь

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