Zwölf Tote auf Berliner Weihnachtsmarkt: Polizei vermutet Terror-Anschlag

Die zwei Fotos zeigen den Weihnachtsmarkt vor dem Anschlag und nachdem der Laster quer durch den Markt raste.
Die zwei Fotos zeigen den Weihnachtsmarkt vor dem Anschlag und nachdem der Laster quer durch den Markt raste.  © TAG24

Berlin - Nach dem Anschlag mit einem Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin (TAG24 berichtete) ist die Zahl der Todesopfer in der Nacht von neun auf zwölf gestiegen.

48 weitere Menschen lägen in Krankenhäusern, zum Teil sind sie schwer verletzt, wie die Polizei am frühen Dienstagmorgen mitteilte. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte am Abend, viel spreche für einen Anschlag.

Am Montagmorgen teilte die Berliner Polizei via Twitter mit: "Unsere Ermittler gehen davon aus, dass der Lkw vorsätzlich in die Menschenmenge gesteuert wurde."

Der Lastwagen mit polnischem Kennzeichen fuhr laut Polizei gegen 20 Uhr auf einer Strecke von 50 bis 80 Metern mit hoher Geschwindigkeit über den Markt an der Gedächtniskirche.

Der Fahrer floh nach der Tat, wurde aber von einem Zeugen über zwei Kilometer verfolgt und konnte nahe der Siegessäule im Tiergarten festgenommen werden. Es soll sich um den 23-jähige Pakistani Naved B. handeln. Er sei wohl im Februar 2016 über Passau als Flüchtling eingereist (mehr zum Täter hier).

Ein weiterer Mann, ein Pole, der auf dem Beifahrersitz saß, wurde laut Polizei erschossen. Unter welchen Umständen wird noch ermittelt.

13.46 Uhr: Polizei: Festgenommener ist womöglich nicht der Täter

"Es ist in der Tat unsicher, dass es der Fahrer war", sagte Polizeipräsident Klaus Kandt am Dienstag. Zum Artikel dazu geht es hier lang.

13.12 Uhr: Festgenommener soll nicht der Todesfahrer sein

Wie die Welt aus ranghohen Sicherheitskreisen erfuhr, geht man in der Berliner Polizei davon aus, dass es sich bei dem festgenommenen Mann nicht um den Todesfahrer handelt. Der wahre Täter sei noch bewaffnet auf freiem Fuß. Bereitschaftspolizei sowie Spezialkräfte seien informiert. "Wir haben den falschen Mann", heißt es in der Berliner Polizei. Damit ergebe sich eine neue Lage.

"Denn der wahre Täter ist noch bewaffnet auf freiem Fuß und kann neuen Schaden anrichten", habe es aus der Polizei geheißen. Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt sagte bei einer Pressekonferenz: "Wir werden jetzt mit allen Kräften klären, inwieweit sich der Tatverdacht erhärtet." Falls sich herausstelle, dass der Verdächtige nicht der Täter sei, werde natürlich weiter ermittelt.

12.55 Uhr: Verdächtiger noch nicht in Terror-Dateien vertreten

Der Festgenommene stammt nach de Maizières Worten "wohl aus Pakistan". Er sei Silvester 2015 eingereist und im Februar in Berlin aufgetaucht. Sein Asylverfahren sei noch nicht abgeschlossen. In den entsprechenden Terror-Dateien sei er bislang nicht vertreten.

12.44 Uhr: De Maizière: Kein Zweifel mehr an Anschlag

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) geht bei dem Lkw-Attentat auf einen Berliner Weihnachtsmarkt eindeutig von einem Anschlag aus. "Wir haben keinen Zweifel mehr, dass es sich bei dem schrecklichen Ereignis gestern Abend um einen Anschlag gehandelt hat", sagte der Minister am Dienstag in Berlin.

12.41 Uhr: Kreise: Verdächtiger steht in Zusammenhang mit sexuellem Übergriff

Der nach dem Lkw-Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt festgenommene Terrorverdächtige ist der Polizei im Zusammenhang mit Ermittlungen zu einem sexuellen Übergriff bekannt geworden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen vom Dienstag kam es im Juli 2016 im Kontext zu einem sexuellen Übergriff des Mannes auch zu Beleidigungen. Einen entsprechenden Eintrag gebe es in der Inpol-Datenbank, dem länderübergreifenden Informationssystem der Polizeien.

12.37 Uhr: Mutmaßlicher Täter noch in Berlin

Der mutmaßliche Terrorverdächtige wird nach Angaben aus Sicherheitskreisen weiter in Berlin vernommen. Er sei noch nicht nach Karlsruhe gebracht worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagnachmittag. Wo genau der Mann festgehalten wird, blieb zunächst unklar.

11.52 Uhr: Sicherheitskreise: Terror-Verdächtiger streitet Tat ab

Der nach dem Lkw-Attentat auf einen Berliner Weihnachtsmarkt festgenommene Terror-Verdächtige leugnet die Tat. Der 23 Jahre alte Mann streite bisher alles ab, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Sicherheitskreisen.

11:05 Uhr: Kanzlerin kommt vor Ort

Kanzlerin Merkel sprach soeben den Angehörigen der Opfer öffentlich ihr tiefes Mitgefühl aus. Sie kündigte außerdem für den Nachmittag an, persönlich auf dem Breitscheid-Platz vorbeizukommen. Zum Artikel der Pressekonferenz geht's hier lang.

10:20 Uhr: Polnischer Beifahrer erschossen!

Brandenburgs Innenminister Schröter hat im Rahmen einer Telefonkonferenz der Innenminister mitgeteilt, dass der polnische Beifahrer des Lkw erschossen wurde. Ob das auf dem Markt passierte, oder ob der Pole samt Laster entführt und dabei erschossen wurde, wurde nicht gesagt.

10:18 Uhr: Petry zu Anschlag in Berlin: "Deutschland ist nicht mehr sicher"

Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry gibt der Bundesregierung indirekt Mitverantwortung für den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt. "Das Milieu, in dem solche Taten gedeihen können, ist in den vergangenen anderthalb Jahren fahrlässig und systematisch importiert worden", erklärte die Parteichefin am Dienstag.

9.01 Uhr: BKA ermittelt im Auftrag des Generalbundesanwalts zu Berlin

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat im Auftrag des Generalbundesanwalts die Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt übernommen. "Der Generalbundesanwalt beim BGH hat ein Strafverfahren eingeleitet und das BKA mit den Ermittlungen beauftragt", teilten die Wiesbadener Kriminalbeamten am Dienstag auf Twitter mit. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte noch am Abend darüber informiert, dass die Bundesanwaltschaft den Fall übernommen hat. Sie ist für Straftaten zuständig, die die innere Sicherheit der Bundesrepublik betreffen, insbesondere Terrorismus. Eine Sprecherin der Karlsruher Behörde sagte am Dienstag auf Anfrage, sie könne noch nichts Näheres sagen, auch nicht zur Person des Festgenommenen.

8:50 Uhr: Wie sicher sind Sachsens Weihnachtsmärkte?

Die sächsischen Sicherheitsbehörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Am Vormittag wird sich Innenminister Markus Ulbig (CDU) mit der sächsischen Polizeiführung zum Thema Sicherheitslage, insbesondere auf den Weihnachtsmärkten, beraten. Alle Details gibt es in diesem Artikel.

8:32 Uhr: Zeuge verfolgte verdächtigen Fahrer zu Fuß

Der verdächtige Terror-Fahrer soll vermutlich nur geschnappt worden sein, weil ein geistesgegenwärtiger Mann den Täter zu Fuß in sicherem Abstand rund zwei Kilometer in Richtung Siegessäule verfolgte. Immer wieder gab er per Handy seinen Standort an die Polizei durch, bis diese eintraf und den Verdächtigen schnappte, schreibt die "Welt".

8:22 Uhr: SEK stürmte Hangar am Berliner Flughafen Tempelhof

Nach Informationen der "Welt" hat das Berliner SEK am Dienstagmorgen gegen 3 Uhr mit 250 Beamten einen Hangar am Flughafen Tempelhof gestürmt. Dort gibt es eine Flüchtlingsunterkunft. Hintergrund: Der Mann, der nach dem mutmaßlichen Terroranschlag am Kurfürstendamm festgenommen wurde, soll dort gemeldet sein.

7.23 Uhr: Was wissen wir über den festgenommenen Lkw-Fahrer?

Der festgenommene mutmaßliche Fahrer ist nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden wohl im Februar als Flüchtling nach Deutschland eingereist. Sein Name voll Naved B. sein, 23 Jahre alt, aus Pakistan. Alle Informationen dazu - Stand jetzt - gibt es hier.

6.56 Uhr: Todes-Lkw wird zur Spurensicherung abgeholt

Der Lkw, mit dem ein Unbekannter auf einem Berliner Weihnachtsmarkt in die Menge raste und zwölf Menschen tötete, sollte am Dienstagmorgen zur Spurensicherung abgeholt werden. Die Unglücksstelle in der Nähe der Gedächtniskirche war weiträumig abgesperrt. Die Polizei bat auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, aus Pietätsgründen keine Fotos davon zu verbreiten. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Lkw vorsätzlich in die Menge gesteuert wurde und vermuten einen terroristischen Hintergrund.

6.43 Uhr: Terrorismusforscher Neumann: Alles deutet auf einen Anschlag hin

Der Terrorismusforscher Peter Neumann hält einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin für sehr wahrscheinlich. "Die Taktik ist wie in Nizza und es passt in die Strategie des Islamischen Staates", sagte Neumann vom King's College in London der Deutschen Presse-Agentur. "US-Geheimdienste haben außerdem in den vergangenen Wochen vor Anschlägen auf Weihnachtsmärkten gewarnt."

Es passe einfach alles zusammen. "Wenn sich das als Anschlag tatsächlich herausstellen sollte, wäre das keine Überraschung", sagte der aus Deutschland stammende Radikalisierungsforscher.

Bei dem möglichen Anschlag mit einem Lastwagen auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin sind mindestens neun Menschen getötet und mindestens 49 verletzt worden.

Im vergangenen Juli waren 86 Menschen in Nizza ums Leben gekommen, als ein Terrorist mit einem Lastwagen über die Uferpromenade der Mittelmeermetropole fuhr. Für die Tat hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Verantwortung übernommen.

6.26 Uhr: Berliner Polizei spricht von "vermutlich terroristischem Anschlag"

Nach der Todesfahrt eines Lkw auf einen Berliner Weihnachtsmarkt spricht die Polizei nun erstmals von dem Verdacht auf einen Terroranschlag. "Alle polizeilichen Maßnahmen zu dem vermutlich terroristischen Anschlag am Breitscheidplatz laufen mit Hochdruck und der nötigen Sorgfalt", twitterte die Polizei am frühen Dienstagmorgen.

6.16 Uhr: Berliner Polizei dankt Verkäufern für Versorgung von Betroffenen

Die Polizei in Berlin hat nach dem möglichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt den Verkäufern rund um den Platz für ihre Hilfe gedankt. "Danke an alle Gewerbetreibenden rund um den Breitscheidplatz für die selbstlose Versorgung der Betroffenen & unserer Einsatzkräfte", schrieben die Beamten in der Nacht zum Dienstag auf Twitter. Am Abend war ein Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der berühmten Gedächtniskirche gerast. Zwölf Menschen wurden getötet und Dutzende verletzt. Der mutmaßliche Fahrer des Lastwagens wurde festgenommen. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

5.45 Uhr: Polizei: Toter im Lastwagen war polnischer Staatsbürger

Die Polizei hat neue Einzelheiten zu dem Mann bekanntgegeben, der nach dem möglichen Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt tot in einem Lastwagen aufgefunden wurde. Demnach handelt es sich bei dem Toten um einen polnischen Staatsbürger, wie die Polizei am frühen Dienstagmorgen über Twitter mitteilte. Der Lastwagen, der auf den Weihnachtsmarkt gefahren war, hatte ein polnisches Kennzeichen, wie bereits zuvor bekannt war.

Der mutmaßliche Fahrer des Lastwagens war festgenommen worden. Bei dem möglichen Anschlag wurden zwölf Menschen getötet.

Der Lastwagen gehörte einer polnischen Spedition, wie deren Eigentümer Ariel Zurawski in einem Telefonat dem polnischen Sender TVN 24 sagte. Der Fahrer sei seit etwa 16 Uhr nicht mehr zu erreichen gewesen. Es handele sich um seinen Cousin, er könne seine Hand für ihn ins Feuer legen, dass er kein Attentäter sei.

Der Lkw wurde am Dienstag abgeschleppt. Der Anhänger wurde hingegen noch nicht bewegt.
Der Lkw wurde am Dienstag abgeschleppt. Der Anhänger wurde hingegen noch nicht bewegt.  © DPA
Der Lastwagen gehörte einer polnischen Spedition, wie deren Eigentümer Ariel Zurawski in einem Telefonat dem polnischen Sender TVN 24 sagte
Der Lastwagen gehörte einer polnischen Spedition, wie deren Eigentümer Ariel Zurawski in einem Telefonat dem polnischen Sender TVN 24 sagte  © DPA
Die Karte zeigt, wo genau der Lkw in Berlin auf den Weihnachtsmarkt raste.
Die Karte zeigt, wo genau der Lkw in Berlin auf den Weihnachtsmarkt raste.  © DPA
Der mutmaßliche Fahrer des Lastwagens war festgenommen worden. Bei dem möglichen Anschlag wurden zwölf Menschen getötet.
Der mutmaßliche Fahrer des Lastwagens war festgenommen worden. Bei dem möglichen Anschlag wurden zwölf Menschen getötet.  © DPA
Polizei und Feuerwehr stehen am in der Nacht auf Dienstag vor dem abgesperrten Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin
Polizei und Feuerwehr stehen am in der Nacht auf Dienstag vor dem abgesperrten Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin  © DPA

Titelfoto: DPA