Mitleid? So fühlt sich der Jäger Christian Lindner, wenn er Tiere erschießt

Berlin - Der begeisterte Porsche-Fahrer und Hobby-Jäger Christian Lindner (39) isst nach eigenen Worten weniger Fleisch seit dem Erwerb seines Jagdscheins im Juni diesen Jahres.

Nur wer kein Herz hat, wäre beim Erschießen eines Rehs nicht gerührt, erklärte Jäger Christian Lindner (39, FDP). (Bildmontage)
Nur wer kein Herz hat, wäre beim Erschießen eines Rehs nicht gerührt, erklärte Jäger Christian Lindner (39, FDP). (Bildmontage)  © DPA (Bildmontage)

"Mich hat die Jagd jedenfalls bewusster gemacht. Ich verzichte häufiger auf Fleisch", sagte der FDP-Chef dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Die Mentalität "Würstchen aus der Dose, Strom aus der Steckdose und Wohlstand vom Staat" finde er fragwürdig.

Das Verständnis für die Ursprünge gehe "in der gegenwärtigen Wohlfühlstagnation" Deutschlands verloren.

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Auf die Frage, ob es ihn große Überwindung koste, etwa auf ein Reh zu schießen, philosophierte Lindner geradezu:

"Der Moment des stillen Bedauerns ist eher nach dem Schuss. Wenn man das kleine Wesen erlegt im Gras liegen sieht – mit winzigen Hufen und Knopfaugen. Nur wenn man kein Herz hat, ist man da beim ersten Mal nicht gerührt."

Er habe aber "ganz bewusst entschieden, mit viel Aufwand den Jagdschein zu erwerben", sagte Lindner. "Ich bin gern im Wald, wo ich als Kind viel Zeit verbracht habe.

Die Jagd ist auch eine bewusste Form der Lebensmittelproduktion. Der Wohlstandsfleischesser an der Kühltheke ist schnell entfremdet von der Natur."

Oft werde vergessen, dass die Jagd eine Funktion für den Naturschutz habe. Der Wildbestand müsse reguliert werden, da der Bestand sonst so stark wachse, dass Wälder und Landwirtschaft Schaden nähmen.

Titelfoto: DPA (Bildmontage)

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