Coronavirus: "Night of Light" wirbt für Veranstalter in Corona-Krise

Deutschland - Spätestens Mitte März hatte das Coronavirus endgültig große Teile Deutschlands erreicht. Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote gehörten zum Alltag. Später hielten noch Maskenpflicht und Abstandsregel Einzug in den Alltag. TAG24 berichtet >>> hier weiterhin im Liveticker über das aktuelle Geschehen aus der Bundesrepublik und aus aller Welt.

Update, 22. Juni, 22.45 Uhr: "Night of Light" wirbt für Veranstalter in Corona-Krise

Mit leuchtenden Mahnmalen hat die Veranstaltungsbranche am Montagabend auf ihre Lage in der Corona-Krise hingewiesen. Dafür wurden in zahlreichen Städten wichtige Bauwerke in rotes Licht getaucht. "Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen", hieß es zur Begründung. Deutschlandweit sollten zahlreiche Gebäude angestrahlt werden, in Berlin etwa das Maxim Gorki Theater oder das Brandenburger Tor.

Auf der Internetseite der Veranstalter waren am Abend zu Beginn der Aktion bundesweit und im angrenzenden Ausland rund 8900 Gebäude verzeichnet, die angestrahlt werden sollten. Knapp 8200 Firmen hatten sich angemeldet. Beteiligen wollten sich unter anderem Betreiber von Eventlocations, Hallen, Kinos und Kleinkunst-Theatern sowie Technikausstatter, Messebauer, Zeltverleiher oder Tagungshotels.

Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, hatten die Organisatoren rund um den Essener Eventlocation-Betreiber Tom Koperek im Vorfeld berichtet. Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr.

Dagegen setzten die Betroffenen "ein leuchtendes Mahnmal und einen flammenden Appell der Veranstaltungswirtschaft zur Rettung unserer Branche", statt der existierenden Kredit-Programme sei "echte Hilfe" benötigt. Dazu solle ein "Branchendialog mit der Politik" dienen, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden.

Brandenburg, Potsdam: Das Schloss Sanssouci wird im Rahmen der Aktion "Night of Light" rot beleuchtet.
Brandenburg, Potsdam: Das Schloss Sanssouci wird im Rahmen der Aktion "Night of Light" rot beleuchtet.  © dpa/dpa-Zentralbild/Soeren Stache

Update, 22. Juni, 22.30 Uhr: Anleger hängen Wirtschaftshoffnung über Corona-Skepsis

Die Anleger an der Wall Street haben sich zu Beginn der neuen Woche ein Stück weit aus der Deckung gewagt. Der Leitindex Dow Jones Industrial drehte nach schwachem Start ins Plus und kehrte über die Marke von 26.000 Punkten zurück. Am Ende notierte er 0,59 Prozent im Plus bei 26 024,96 Punkten. Über die Ziellinie ging er unweit seines Tageshochs.

Anleger schwankten weiter zwischen Hoffnung und Sorge, hieß es. Hoffnung, dass die weltweiten Corona-Lockerungen der Wirtschaft wieder auf die Beine helfen, aber zugleich auch der Sorge, dass eine Erholung über eine zweite Corona-Welle stolpern könnte. "Trotz des Anstiegs neuer Infektionsfälle hält der Risikoappetit an", sagte Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda.

Der marktbreite S&P 500 schaffte es am Montag mit 0,65 Prozent ins Plus auf 3117,86 Punkte. Besonders gefragt waren Technologiewerte, deren Auswahlindex Nasdaq 100 sogar um 1,22 Prozent auf 10 130,33 Zähler stieg. Er festigte so die Marke von 10 000 Punkten und bleibt anders als der breite Markt auf Tuchfühlung zu neuen Rekorden. Seine bisherige Bestmarke ist mit 10 155 Punkten etwa zwei Wochen alt.

Update, 22. Juni, 22.22 Uhr: Corona-Krise zentrale Aufgabe der EU-Ratspräsidentschaft

Die schwarz-rote Koalition sieht die dauerhafte Überwindung der Corona-Pandemie und die wirtschaftliche Erholung als zentrale Aufgabe der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Das geht aus einem Papier der Koalitionsspitzen nach einem Treffen am Montagabend im Kanzleramt hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

"Mit der Covid-19-Pandemie steht die Europäische Union vor einer schicksalshaften Herausforderung", heißt es in dem knappen Beschluss. Deutschland werde sich während seiner Ratspräsidentschaft "mit ganzer Kraft dafür einsetzen, diese Aufgabe gemeinsam und zukunftsgerichtet zu meistern und Europa wieder stark zu machen".

"Leitgedanken" der deutschen Ratspräsidentschaft, die am 1. Juli beginnt, sollen demnach außerdem sein: "ein stärkeres und innovativeres Europa, ein gerechtes Europa, ein nachhaltiges Europa, ein Europa der Sicherheit und der gemeinsamen Werte, ein starkes Europa in der Welt". Was das jeweils konkret bedeuten soll, geht aus dem Papier nicht hervor.

Norbert Walter-Borjans, einer der beiden Bundesvorsitzendenden der SPD, kommt ins Kanzleramt. Der Koalitionsausschuss von Union und SPD kommt zu einer Sondersitzung zusammen. Die Fraktionschefs wollen sich mit der Kanzlerin vor der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli auf einen gemeinsamen Kurs in der Europapolitik verständigen.
Norbert Walter-Borjans, einer der beiden Bundesvorsitzendenden der SPD, kommt ins Kanzleramt. Der Koalitionsausschuss von Union und SPD kommt zu einer Sondersitzung zusammen. Die Fraktionschefs wollen sich mit der Kanzlerin vor der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli auf einen gemeinsamen Kurs in der Europapolitik verständigen.  © DPA/Annette Riedl

Update, 22. Juni, 22 Uhr: Trump will Vergabe von Arbeitsvisa bis Ende des Jahres aussetzen

Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit infolge der Corona-Pandemie will die US-Regierung die Vergabe bestimmter Arbeitsvisa bis Ende des Jahres aussetzen. Betroffen seien unter anderem die H-1B- und L-1-Visa, die befristete Arbeitsgenehmigungen in den USA beinhalten, erklärte ein hoher Regierungsbeamter am Montag in Washington.

US-Präsident Donald Trump werde eine entsprechende Verfügung unterzeichnen. H-1B-Visas sind für hoch spezialisierte Fachkräfte wie Ingenieure und Wissenschaftler vorgesehen, die eine begrenzte Zeit in den USA arbeiten. Bei dem Visum L-1 handelt es sich um ein Visum, das für die firmeninterne Versetzung eines Mitarbeiters vorgesehen ist.

Infolge der Corona-Pandemie hatte Trump vor zwei Monaten verfügt, dass die legale Einwanderung in die USA für 60 Tage ausgesetzt wird. Dies betraf im Wesentlichen jene, die sich um einen dauerhaften Aufenthalt mit einer Green Card bemühten. Diese Regelung soll ebenfalls bis zum Ende des Jahres ausgeweitet werden, machte der Regierungsbeamte deutlich.

Die Pandemie hat die US-Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in eine schwere Krise gestürzt. Mehr als 40 Millionen Menschen verloren innerhalb kürzester Zeit zumindest zeitweise ihren Job. Die US-Regierung erwartet, dass von den nun angekündigten Maßnahmen mehr als 500.000 amerikanische Arbeitskräfte profitieren können. Im November steht in den USA die nächste Präsidentschaftswahl an. Trump bewirbt sich um eine zweite Amtszeit.

Donald Trump, Präsident der USA, hält einen Regenschirm und spricht auf dem Südrasen des Weißen Hauses mit Journalisten.
Donald Trump, Präsident der USA, hält einen Regenschirm und spricht auf dem Südrasen des Weißen Hauses mit Journalisten.  © dpa/Patrick Semansky/AP

Update, 22. Juni, 21.40 Uhr: Einschränkende Maßnahmen im Kreis Warendorf nicht erforderlich

Der ebenfalls vom Corona-Ausbruch bei Tönnies betroffene Kreis Warendorf hält trotz des bislang höchsten Anstiegs bei den Infizierten einschränkende Maßnahmen für die übrige Bevölkerung derzeit nicht für erforderlich. Im Gesundheitsamt seien am Montagnachmittag 72 weitere positive Corona-Testergebnisse für Mitarbeiter der Firma Tönnies eingegangen, teilte der Kreis am Abend mit. Damit sei die Zahl der seit dem Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk Rheda-Wiedenbrück im benachbarten Kreis Gütersloh infizierten Mitarbeiter, die im Kreis Warendorf leben, auf 212 angestiegen.

"Das ist der mit Abstand höchste Anstieg, den wir in der Pandemie bislang hatten", erklärte Landrat Olaf Gericke (CDU). Das gesamte Infektionsgeschehen im Kreisgebiet sei auf den Ausbruch im Tönnies-Werk zurückzuführen. "Da wir derzeit keine Anzeichen für ein Überspringen der Infektionen auf die übrige Bevölkerung sehen, sind einschränkende Maßnahmen derzeit nicht erforderlich", erklärte er.

Mit Quarantäne und weiteren Maßnahmen sollen Infektionsketten so früh wie möglich unterbrochen werden. Das Hauptaugenmerk gelte jetzt der Ermittlung und Testung von Kontaktpersonen der Tönnies-Mitarbeiter. Mobile Teams seien in den Gemeinschaftsunterkünften der Mitarbeiter unterwegs.

Der Landrat kritisierte die Informationsgebung durch Tönnies nach dem massiven Ausbruch. "Das Unternehmen, das dafür verantwortlich ist, dass die Infektionswelle zu uns übergeschwappt ist, hat erst nach und nach aktuelle Listen mit den Wohnorten der Mitarbeiter vorgelegt. Immer wieder gab es dabei Nachbesserungen", erklärte Gericke. Aktuell lebten im Kreis Warendorf insgesamt 1243 Tönnies-Mitarbeiter.

Der Landrat appellierte an die Bürger, "weiterhin vorsichtig zu sein und die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten". Zudem würden auch im Kreis Warendorf kostenfreie Corona-Tests ermöglicht für alle, die in besonders betroffenen Orten wohnten oder sich verständlicherweise Sorgen machten - etwa, weil sie Kontakt zu Tönnies-Mitarbeitern hatten.

Solche Tests seien an zentralen Standorten möglich und die Kosten würden von Tönnies übernommen. "Dazu hat sich das Unternehmen mir gegenüber heute Morgen ausdrücklich verpflichtet", unterstrich Gericke.

Eine Außenansicht zeigt am frühen Morgen ein Gebäude des Fleischwerks Tönnies.
Eine Außenansicht zeigt am frühen Morgen ein Gebäude des Fleischwerks Tönnies.  © dpa/David Inderlied

Update, 22. Juni, 21.05 Uhr: Testungen nach Corona-Ausbruch in Neukölln abgeschlossen

Die Zahl der Corona-Infektionen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist nochmals leicht gestiegen. Mittlerweile wurden die Testungen abgeschlossen, wie das Bezirksamt am frühen Abend mitteilte. Mit Stand Montagnachmittag gab es 98 laborbestätigte positive Testergebnisse. Das waren 4 mehr als am Freitag. Die Zahlen könnten allerdings erneut steigen - erst am Dienstag sollen die Ergebnisse aller Tests vorliegen.

Insgesamt wurden 604 Tests durchgeführt. Neukölln hat knapp 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne gestellt, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern. Unter den Infizierten sind demnach 41 Kinder und Jugendliche.

Aufgefallen war der Ausbruch am 5. Juni nach Infektionen bei Schulkindern, die zwar verschiedene Schulen besuchten, aber die gleichen Adressen hatten. Das "Ausbruchsgeschehen" sei trotz aufwendiger Recherchen des Gesundheitsamtes nicht eindeutig zu rekonstruieren und der Ausgangspunkt nicht eindeutig zu lokalisieren, schrieb der Bezirk auch am Montag wieder. Fakt sei, dass zahlreiche Mitglieder einer christlichen Gemeinde, die auch an einem Gottesdienst teilgenommen hätten, positiv getestet worden seien.

Das Bezirksamt habe die Versorgung der Betroffenen übernommen, unter anderem mit Grundnahrungsmitteln.

Ein unter Quarantäne gestellter Wohnblock ist am Abend zu sehen.
Ein unter Quarantäne gestellter Wohnblock ist am Abend zu sehen.  © dpa/Christoph Soeder

Update, 22. Juni, 21 Uhr: Verbotenes Mannschaftstraining: Punkteabzug für LASK reduziert

Die Strafe gegen den österreichischen Fußball-Bundesligisten Linzer ASK mit Trainer Valérien Ismaël für verbotenes Mannschaftstraining in Corona-Zeiten ist reduziert worden. Das Bundesliga-Protestkomitee verringerte den Punkteabzug von sechs auf vier, wie es am Montagabend bekannt gab.

Der Club war Ende Mai vom Senat 1 der österreichischen Bundesliga mit einem Abzug von sechs Zählern und einer Geldstrafe von 75.000 Euro belegt worden. Begründet wurde das Urteil mit Verstößen gegen den Grundgedanken des Fairplay, was auch das Bundesliga-Protestkomitee bestätigte. Wie das Komitee mitteilte, bleibt es im Falle eines vorzeitigen Abbruchs der Meisterschaft bei einem Abzug von sechs Punkten. Die Geldstrafe bleibt unverändert. Der LASK kann innerhalb von vier Wochen Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht einreichen.

Österreichs Fußball-Bundesliga hatte am 14. Mai ein Verfahren gegen den LASK eingeleitet. Der Liga waren Videos übermittelt worden, die eine Trainingseinheit des Vereins zeigten. Statt des zu dem Zeitpunkt nur in Kleingruppen erlaubten Trainings war darauf ein Mannschaftstraining zu sehen. Der Club räumte später ein, viermal unrechtmäßig Mannschaftstrainings abgehalten zu haben. Der ehemalige Bayern- und Werder-Profi Ismaël als LASK-Trainer und auch Vizepräsident Jürgen Werner entschuldigten sich dafür.

Die Spieler vom Linzer ASK jubeln zum Ende eines Spiels. (Archivbild)
Die Spieler vom Linzer ASK jubeln zum Ende eines Spiels. (Archivbild)  © dpa/Walter Bieri/KEYSTONE

Update, 22. Juni, 20.55 Uhr: Saudi-Arabien begrenzt wegen Corona Pilgerzahl

Wegen des weiteren Anstiegs der Corona-Zahlen begrenzt Saudi-Arabien die Zahl der Pilger bei der diesjährigen muslimischen Wallfahrt Hadsch drastisch. Teilnehmen dürfe in diesem Jahr nur eine "sehr begrenzte Zahl" von Gläubigen, die sich bereits im Land befänden, teilte das saudische Hadsch-Ministerium mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Montagabend meldete.

Die Wallfahrt in die für Muslime heilige Stadt Mekka gehört für gläubige Muslime zu einer von fünf religiösen Grundpflichten. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern.

Die Hadsch beginnt in diesem Jahr Ende Juli. 2019 hatten mehr als zwei Millionen Gläubige an der Wallfahrt teilgenommen. Rund 1,8 Millionen Muslime reisten dafür aus dem Ausland ein. Die Hadsch ist für das Königreich auch eine wichtige Einnahmenquelle.

Saudi-Arabien hat bisher mehr als 160.000 Infizierungen mit dem Corona-Virus und mehr als 1300 Tote gemeldet. Es ist damit das arabische Land mit den meisten Fällen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war zuletzt noch einmal deutlich angestiegen und kletterte in der vergangenen Woche auf fast 5000. Trotzdem lockerte die Regierung am Sonntag die Ausgangsbeschränkungen.

Muslimische Pilger beten an der Kaaba in der al-Haram-Moschee während der Pilgerreise Hadsch.
Muslimische Pilger beten an der Kaaba in der al-Haram-Moschee während der Pilgerreise Hadsch.  © dpa/Amr Nabil/AP

Update, 22. Juni, 20.05 Uhr: Söder sagt zweite Corona-Welle voraus

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat davor gewarnt, die Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus leichtfertig zu verspielen. "Dass es eine zweite Welle gibt, da bin ich ganz sicher", sagte der CSU-Chef am Montagabend auf einem Online-Podium der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München.

Die Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Peking und anderswo zeigten, dass schon ein Funke genüge. Solange es keinen Impfstoff und kein Medikament gebe, sei die Sache noch nicht gelaufen.

Erwägungen, nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie Leiharbeit und Werkverträge über diese Branche hinaus zu verbieten, lehnte Söder ab. Leiharbeit könne der angeschlagenen Wirtschaft nächstes Jahr sehr helfen. Vbw-Verbandspräsident Wolfram Hatz sagte, im Maschinenbau gehe es nicht ohne Leiharbeit und Werkverträge.

Hatz und Söder kritisierten, dass die SPD eine breitere Autokaufprämie im Konjunkturpaket verhindert habe. Das Thema Auto sei noch nicht erledigt, sagte der Ministerpräsident. Aber mit dem Konjunkturpaket sei bereits viel Geld da. Und wegen der kommenden Bundestagswahl dürfte die Politik auch nächstes Jahr einen langen Atem haben. Jetzt im Herbst sei vor allem wichtig, die Verwaltungsverfahren zu beschleunigen und "die Fettschicht, die in der Bürokratie entstanden ist, wegzuschneiden".

Nur mit einem großen Innovationsschub könne Bayern gestärkt aus der Krise hervorgehen. Angesichts der Hightech-Konkurrenz in den USA und China müsse Bayern jetzt einen Technologiesprung machen, forderte Söder.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.  © dpa/Peter Kneffel

Update, 22. Juni, 19.45 Uhr: Niedrigste Zahl an neuen Todesfällen in Großbritannien seit März

Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle durch die Coronavirus-Pandemie in Großbritannien war am Montag so niedrig wie seit Mitte März nicht mehr. Das geht aus einer Mitteilung des britischen Gesundheitsministeriums hervor. Demnach wurden in den 24 Stunden bis Sonntagabend 15 Sterbefälle von mit dem Coronavirus infizierten Menschen verzeichnet. Auch die Zahl der Neuinfizierten lag seit Monaten erstmals unter 1000.

Für Dienstag wurde erwartet, dass Premierminister Boris Johnson weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England ankündigt. Medienberichten zufolge soll der Mindestabstand von zwei Metern reduziert werden. Johnson will sich demnach auch zur möglichen Öffnung von Restaurants und Pubs vom 4. Juli an äußern.

Großbritannien ist das am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Dort starben mehr als 42.600 Menschen, nachdem sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Zahl der Todesfälle, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 als Ursache festgestellt wurde, liegt bei mehr als 53.000.

Notfalldienste stehen an einem Wohnblock in der britischen Stadt Reading.
Notfalldienste stehen an einem Wohnblock in der britischen Stadt Reading.  © dpa/Steve Parsons/PA Wire

Update, 22. Juni, 19.20 Uhr: Zahl der Corona-Nachweise von Tönnies-Mitarbeitern gestiegen

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der nachweislich Infizierten weiter gestiegen. Es gebe 1553 positive Befunde von den Personen, die unmittelbar im Werk tätig sind, sagte der Leiter des Krisenstabes im Kreis Gütersloh, Thomas Kuhlbusch, am Montagabend bei einer Pressekonferenz in Gütersloh.

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Das Logo und der Schriftzug der Firma Tönnies leuchten am frühen Morgen auf einem Schild an einem Gebäude des Fleischwerks Tönnies.
Das Logo und der Schriftzug der Firma Tönnies leuchten am frühen Morgen auf einem Schild an einem Gebäude des Fleischwerks Tönnies.  © dpa/David Inderlied

Update, 22. Juni, 19.15 Uhr: Usedom schickt Urlauber aus Corona-Risiko-Gebiet zurück

Auf der Urlaubsinsel Usedom ist ein Ehepaar aus Gütersloh dazu aufgefordert worden, vorzeitig abzureisen. Das teilte das Landratsamt des Kreises Vorpommern-Greifswald am Montagabend mit. Im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh hatte es einen massiven Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik der Firma Tönnies gegeben. Bei den Mitarbeitern waren mit Stand Sonntag 1331 Corona-Tests positiv ausgefallen.

Kreissprecher Achim Froitzheim bedauerte, dass die Feriengäste ihren Aufenthalt abbrechen müssen, verwies aber auf die geltende Verordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Demnach dürfen Personen nicht einreisen oder bleiben, wenn sie aus einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt kommen, in denen in den letzten sieben Tagen vor Einreise die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner höher als 50 ist.

"Das für alle Beteiligten unangenehme Unterfangen hat aber gezeigt, dass Vermieter und Hoteliers aufmerksam sind sowie die für solche Fälle vorgesehenen Meldeketten funktionieren", sagte Froitzheim. Nach seinen Angaben wurden mittlerweile mehrere Personen aus sogenannten Corona-Hotspots gemeldet und zur Rückreise aufgefordert. Die Tourismusbranche an der Ostsee freue sich über den Saisonbeginn. "Allerdings wollen wir auch unbedingt, dass sowohl unsere Bürgerinnen und Bürger gesund bleiben als auch unsere Gäste die Region gesund wieder verlassen", betonte Froitzheim.

Laut Landesverordnung können aber auch Gäste aus Risiko-Regionen in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen. Dafür müssen sie ein ärztliches Zeugnis vorlegen, das bestätigt, "dass keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 vorhanden sind."

Viele Touristen sind auf dem Weg nach Usedom, doch nicht jeder darf auf die Insel.
Viele Touristen sind auf dem Weg nach Usedom, doch nicht jeder darf auf die Insel.  © dpa/Stefan Sauer/dpa-Zentralbild

Update, 22. Juni, 19 Uhr: Landrat von Kreis Gütersloh hält regionalen Lockdown für vorstellbar

Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück hält jetzt auch Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) einen Lockdown in der Region für vorstellbar. "Ich würde sagen ja", sagte Adenauer am Montagabend auf die Frage, ob es nach einem Lockdown "rieche".

Die mobilen Teams, die in den Wohnungen und den Unterkünften unterwegs seien und auch Familienangehörige ansprächen, stießen jetzt in ein gewisses Dunkelfeld. "Insofern ist das für mich schon eine neue Situation", erklärte Adenauer.

Die mobilen Teams hätten einige positive Fälle bei ihrem Einsatz gefunden. Eine Zahl wollte der Landrat aber zunächst noch nicht nennen, da zunächst ausgeschlossen werden solle, dass es doppelte Zählungen gebe.

Titelfoto: dpa/dpa-Zentralbild/Soeren Stache