Coronavirus: "Night of Light" wirbt für Veranstalter in Corona-Krise
Deutschland - Spätestens Mitte März hatte das Coronavirus endgültig große Teile Deutschlands erreicht. Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote gehörten zum Alltag. Später hielten noch Maskenpflicht und Abstandsregel Einzug in den Alltag. TAG24 berichtet >>> hier weiterhin im Liveticker über das aktuelle Geschehen aus der Bundesrepublik und aus aller Welt.
Update, 22. Juni, 22.45 Uhr: "Night of Light" wirbt für Veranstalter in Corona-Krise
Mit leuchtenden Mahnmalen hat die Veranstaltungsbranche am Montagabend auf ihre Lage in der Corona-Krise hingewiesen. Dafür wurden in zahlreichen Städten wichtige Bauwerke in rotes Licht getaucht. "Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen", hieß es zur Begründung. Deutschlandweit sollten zahlreiche Gebäude angestrahlt werden, in Berlin etwa das Maxim Gorki Theater oder das Brandenburger Tor.
Auf der Internetseite der Veranstalter waren am Abend zu Beginn der Aktion bundesweit und im angrenzenden Ausland rund 8900 Gebäude verzeichnet, die angestrahlt werden sollten. Knapp 8200 Firmen hatten sich angemeldet. Beteiligen wollten sich unter anderem Betreiber von Eventlocations, Hallen, Kinos und Kleinkunst-Theatern sowie Technikausstatter, Messebauer, Zeltverleiher oder Tagungshotels.
Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, hatten die Organisatoren rund um den Essener Eventlocation-Betreiber Tom Koperek im Vorfeld berichtet. Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr.
Dagegen setzten die Betroffenen "ein leuchtendes Mahnmal und einen flammenden Appell der Veranstaltungswirtschaft zur Rettung unserer Branche", statt der existierenden Kredit-Programme sei "echte Hilfe" benötigt. Dazu solle ein "Branchendialog mit der Politik" dienen, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden.
Update, 22. Juni, 22.30 Uhr: Anleger hängen Wirtschaftshoffnung über Corona-Skepsis
Die Anleger an der Wall Street haben sich zu Beginn der neuen Woche ein Stück weit aus der Deckung gewagt. Der Leitindex Dow Jones Industrial drehte nach schwachem Start ins Plus und kehrte über die Marke von 26.000 Punkten zurück. Am Ende notierte er 0,59 Prozent im Plus bei 26 024,96 Punkten. Über die Ziellinie ging er unweit seines Tageshochs.
Anleger schwankten weiter zwischen Hoffnung und Sorge, hieß es. Hoffnung, dass die weltweiten Corona-Lockerungen der Wirtschaft wieder auf die Beine helfen, aber zugleich auch der Sorge, dass eine Erholung über eine zweite Corona-Welle stolpern könnte. "Trotz des Anstiegs neuer Infektionsfälle hält der Risikoappetit an", sagte Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda.
Der marktbreite S&P 500 schaffte es am Montag mit 0,65 Prozent ins Plus auf 3117,86 Punkte. Besonders gefragt waren Technologiewerte, deren Auswahlindex Nasdaq 100 sogar um 1,22 Prozent auf 10 130,33 Zähler stieg. Er festigte so die Marke von 10 000 Punkten und bleibt anders als der breite Markt auf Tuchfühlung zu neuen Rekorden. Seine bisherige Bestmarke ist mit 10 155 Punkten etwa zwei Wochen alt.
Update, 22. Juni, 22.22 Uhr: Corona-Krise zentrale Aufgabe der EU-Ratspräsidentschaft
Die schwarz-rote Koalition sieht die dauerhafte Überwindung der Corona-Pandemie und die wirtschaftliche Erholung als zentrale Aufgabe der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Das geht aus einem Papier der Koalitionsspitzen nach einem Treffen am Montagabend im Kanzleramt hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
"Mit der Covid-19-Pandemie steht die Europäische Union vor einer schicksalshaften Herausforderung", heißt es in dem knappen Beschluss. Deutschland werde sich während seiner Ratspräsidentschaft "mit ganzer Kraft dafür einsetzen, diese Aufgabe gemeinsam und zukunftsgerichtet zu meistern und Europa wieder stark zu machen".
"Leitgedanken" der deutschen Ratspräsidentschaft, die am 1. Juli beginnt, sollen demnach außerdem sein: "ein stärkeres und innovativeres Europa, ein gerechtes Europa, ein nachhaltiges Europa, ein Europa der Sicherheit und der gemeinsamen Werte, ein starkes Europa in der Welt". Was das jeweils konkret bedeuten soll, geht aus dem Papier nicht hervor.
Update, 22. Juni, 22 Uhr: Trump will Vergabe von Arbeitsvisa bis Ende des Jahres aussetzen
Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit infolge der Corona-Pandemie will die US-Regierung die Vergabe bestimmter Arbeitsvisa bis Ende des Jahres aussetzen. Betroffen seien unter anderem die H-1B- und L-1-Visa, die befristete Arbeitsgenehmigungen in den USA beinhalten, erklärte ein hoher Regierungsbeamter am Montag in Washington.
US-Präsident Donald Trump werde eine entsprechende Verfügung unterzeichnen. H-1B-Visas sind für hoch spezialisierte Fachkräfte wie Ingenieure und Wissenschaftler vorgesehen, die eine begrenzte Zeit in den USA arbeiten. Bei dem Visum L-1 handelt es sich um ein Visum, das für die firmeninterne Versetzung eines Mitarbeiters vorgesehen ist.
Infolge der Corona-Pandemie hatte Trump vor zwei Monaten verfügt, dass die legale Einwanderung in die USA für 60 Tage ausgesetzt wird. Dies betraf im Wesentlichen jene, die sich um einen dauerhaften Aufenthalt mit einer Green Card bemühten. Diese Regelung soll ebenfalls bis zum Ende des Jahres ausgeweitet werden, machte der Regierungsbeamte deutlich.
Die Pandemie hat die US-Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in eine schwere Krise gestürzt. Mehr als 40 Millionen Menschen verloren innerhalb kürzester Zeit zumindest zeitweise ihren Job. Die US-Regierung erwartet, dass von den nun angekündigten Maßnahmen mehr als 500.000 amerikanische Arbeitskräfte profitieren können. Im November steht in den USA die nächste Präsidentschaftswahl an. Trump bewirbt sich um eine zweite Amtszeit.
Update, 22. Juni, 21.40 Uhr: Einschränkende Maßnahmen im Kreis Warendorf nicht erforderlich
Der ebenfalls vom Corona-Ausbruch bei Tönnies betroffene Kreis Warendorf hält trotz des bislang höchsten Anstiegs bei den Infizierten einschränkende Maßnahmen für die übrige Bevölkerung derzeit nicht für erforderlich. Im Gesundheitsamt seien am Montagnachmittag 72 weitere positive Corona-Testergebnisse für Mitarbeiter der Firma Tönnies eingegangen, teilte der Kreis am Abend mit. Damit sei die Zahl der seit dem Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk Rheda-Wiedenbrück im benachbarten Kreis Gütersloh infizierten Mitarbeiter, die im Kreis Warendorf leben, auf 212 angestiegen.
"Das ist der mit Abstand höchste Anstieg, den wir in der Pandemie bislang hatten", erklärte Landrat Olaf Gericke (CDU). Das gesamte Infektionsgeschehen im Kreisgebiet sei auf den Ausbruch im Tönnies-Werk zurückzuführen. "Da wir derzeit keine Anzeichen für ein Überspringen der Infektionen auf die übrige Bevölkerung sehen, sind einschränkende Maßnahmen derzeit nicht erforderlich", erklärte er.
Mit Quarantäne und weiteren Maßnahmen sollen Infektionsketten so früh wie möglich unterbrochen werden. Das Hauptaugenmerk gelte jetzt der Ermittlung und Testung von Kontaktpersonen der Tönnies-Mitarbeiter. Mobile Teams seien in den Gemeinschaftsunterkünften der Mitarbeiter unterwegs.
Der Landrat kritisierte die Informationsgebung durch Tönnies nach dem massiven Ausbruch. "Das Unternehmen, das dafür verantwortlich ist, dass die Infektionswelle zu uns übergeschwappt ist, hat erst nach und nach aktuelle Listen mit den Wohnorten der Mitarbeiter vorgelegt. Immer wieder gab es dabei Nachbesserungen", erklärte Gericke. Aktuell lebten im Kreis Warendorf insgesamt 1243 Tönnies-Mitarbeiter.
Der Landrat appellierte an die Bürger, "weiterhin vorsichtig zu sein und die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten". Zudem würden auch im Kreis Warendorf kostenfreie Corona-Tests ermöglicht für alle, die in besonders betroffenen Orten wohnten oder sich verständlicherweise Sorgen machten - etwa, weil sie Kontakt zu Tönnies-Mitarbeitern hatten.
Solche Tests seien an zentralen Standorten möglich und die Kosten würden von Tönnies übernommen. "Dazu hat sich das Unternehmen mir gegenüber heute Morgen ausdrücklich verpflichtet", unterstrich Gericke.
Update, 22. Juni, 21.05 Uhr: Testungen nach Corona-Ausbruch in Neukölln abgeschlossen
Die Zahl der Corona-Infektionen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist nochmals leicht gestiegen. Mittlerweile wurden die Testungen abgeschlossen, wie das Bezirksamt am frühen Abend mitteilte. Mit Stand Montagnachmittag gab es 98 laborbestätigte positive Testergebnisse. Das waren 4 mehr als am Freitag. Die Zahlen könnten allerdings erneut steigen - erst am Dienstag sollen die Ergebnisse aller Tests vorliegen.
Insgesamt wurden 604 Tests durchgeführt. Neukölln hat knapp 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne gestellt, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern. Unter den Infizierten sind demnach 41 Kinder und Jugendliche.
Aufgefallen war der Ausbruch am 5. Juni nach Infektionen bei Schulkindern, die zwar verschiedene Schulen besuchten, aber die gleichen Adressen hatten. Das "Ausbruchsgeschehen" sei trotz aufwendiger Recherchen des Gesundheitsamtes nicht eindeutig zu rekonstruieren und der Ausgangspunkt nicht eindeutig zu lokalisieren, schrieb der Bezirk auch am Montag wieder. Fakt sei, dass zahlreiche Mitglieder einer christlichen Gemeinde, die auch an einem Gottesdienst teilgenommen hätten, positiv getestet worden seien.
Das Bezirksamt habe die Versorgung der Betroffenen übernommen, unter anderem mit Grundnahrungsmitteln.
Update, 22. Juni, 21 Uhr: Verbotenes Mannschaftstraining: Punkteabzug für LASK reduziert
Die Strafe gegen den österreichischen Fußball-Bundesligisten Linzer ASK mit Trainer Valérien Ismaël für verbotenes Mannschaftstraining in Corona-Zeiten ist reduziert worden. Das Bundesliga-Protestkomitee verringerte den Punkteabzug von sechs auf vier, wie es am Montagabend bekannt gab.
Der Club war Ende Mai vom Senat 1 der österreichischen Bundesliga mit einem Abzug von sechs Zählern und einer Geldstrafe von 75.000 Euro belegt worden. Begründet wurde das Urteil mit Verstößen gegen den Grundgedanken des Fairplay, was auch das Bundesliga-Protestkomitee bestätigte. Wie das Komitee mitteilte, bleibt es im Falle eines vorzeitigen Abbruchs der Meisterschaft bei einem Abzug von sechs Punkten. Die Geldstrafe bleibt unverändert. Der LASK kann innerhalb von vier Wochen Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht einreichen.
Österreichs Fußball-Bundesliga hatte am 14. Mai ein Verfahren gegen den LASK eingeleitet. Der Liga waren Videos übermittelt worden, die eine Trainingseinheit des Vereins zeigten. Statt des zu dem Zeitpunkt nur in Kleingruppen erlaubten Trainings war darauf ein Mannschaftstraining zu sehen. Der Club räumte später ein, viermal unrechtmäßig Mannschaftstrainings abgehalten zu haben. Der ehemalige Bayern- und Werder-Profi Ismaël als LASK-Trainer und auch Vizepräsident Jürgen Werner entschuldigten sich dafür.
Update, 22. Juni, 20.55 Uhr: Saudi-Arabien begrenzt wegen Corona Pilgerzahl
Wegen des weiteren Anstiegs der Corona-Zahlen begrenzt Saudi-Arabien die Zahl der Pilger bei der diesjährigen muslimischen Wallfahrt Hadsch drastisch. Teilnehmen dürfe in diesem Jahr nur eine "sehr begrenzte Zahl" von Gläubigen, die sich bereits im Land befänden, teilte das saudische Hadsch-Ministerium mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Montagabend meldete.
Die Wallfahrt in die für Muslime heilige Stadt Mekka gehört für gläubige Muslime zu einer von fünf religiösen Grundpflichten. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern.
Die Hadsch beginnt in diesem Jahr Ende Juli. 2019 hatten mehr als zwei Millionen Gläubige an der Wallfahrt teilgenommen. Rund 1,8 Millionen Muslime reisten dafür aus dem Ausland ein. Die Hadsch ist für das Königreich auch eine wichtige Einnahmenquelle.
Saudi-Arabien hat bisher mehr als 160.000 Infizierungen mit dem Corona-Virus und mehr als 1300 Tote gemeldet. Es ist damit das arabische Land mit den meisten Fällen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war zuletzt noch einmal deutlich angestiegen und kletterte in der vergangenen Woche auf fast 5000. Trotzdem lockerte die Regierung am Sonntag die Ausgangsbeschränkungen.
Update, 22. Juni, 20.05 Uhr: Söder sagt zweite Corona-Welle voraus
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat davor gewarnt, die Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus leichtfertig zu verspielen. "Dass es eine zweite Welle gibt, da bin ich ganz sicher", sagte der CSU-Chef am Montagabend auf einem Online-Podium der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München.
Die Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Peking und anderswo zeigten, dass schon ein Funke genüge. Solange es keinen Impfstoff und kein Medikament gebe, sei die Sache noch nicht gelaufen.
Erwägungen, nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie Leiharbeit und Werkverträge über diese Branche hinaus zu verbieten, lehnte Söder ab. Leiharbeit könne der angeschlagenen Wirtschaft nächstes Jahr sehr helfen. Vbw-Verbandspräsident Wolfram Hatz sagte, im Maschinenbau gehe es nicht ohne Leiharbeit und Werkverträge.
Hatz und Söder kritisierten, dass die SPD eine breitere Autokaufprämie im Konjunkturpaket verhindert habe. Das Thema Auto sei noch nicht erledigt, sagte der Ministerpräsident. Aber mit dem Konjunkturpaket sei bereits viel Geld da. Und wegen der kommenden Bundestagswahl dürfte die Politik auch nächstes Jahr einen langen Atem haben. Jetzt im Herbst sei vor allem wichtig, die Verwaltungsverfahren zu beschleunigen und "die Fettschicht, die in der Bürokratie entstanden ist, wegzuschneiden".
Nur mit einem großen Innovationsschub könne Bayern gestärkt aus der Krise hervorgehen. Angesichts der Hightech-Konkurrenz in den USA und China müsse Bayern jetzt einen Technologiesprung machen, forderte Söder.
Update, 22. Juni, 19.45 Uhr: Niedrigste Zahl an neuen Todesfällen in Großbritannien seit März
Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle durch die Coronavirus-Pandemie in Großbritannien war am Montag so niedrig wie seit Mitte März nicht mehr. Das geht aus einer Mitteilung des britischen Gesundheitsministeriums hervor. Demnach wurden in den 24 Stunden bis Sonntagabend 15 Sterbefälle von mit dem Coronavirus infizierten Menschen verzeichnet. Auch die Zahl der Neuinfizierten lag seit Monaten erstmals unter 1000.
Für Dienstag wurde erwartet, dass Premierminister Boris Johnson weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England ankündigt. Medienberichten zufolge soll der Mindestabstand von zwei Metern reduziert werden. Johnson will sich demnach auch zur möglichen Öffnung von Restaurants und Pubs vom 4. Juli an äußern.
Großbritannien ist das am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Dort starben mehr als 42.600 Menschen, nachdem sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Zahl der Todesfälle, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 als Ursache festgestellt wurde, liegt bei mehr als 53.000.
Update, 22. Juni, 19.20 Uhr: Zahl der Corona-Nachweise von Tönnies-Mitarbeitern gestiegen
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der nachweislich Infizierten weiter gestiegen. Es gebe 1553 positive Befunde von den Personen, die unmittelbar im Werk tätig sind, sagte der Leiter des Krisenstabes im Kreis Gütersloh, Thomas Kuhlbusch, am Montagabend bei einer Pressekonferenz in Gütersloh.
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Update, 22. Juni, 19.15 Uhr: Usedom schickt Urlauber aus Corona-Risiko-Gebiet zurück
Auf der Urlaubsinsel Usedom ist ein Ehepaar aus Gütersloh dazu aufgefordert worden, vorzeitig abzureisen. Das teilte das Landratsamt des Kreises Vorpommern-Greifswald am Montagabend mit. Im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh hatte es einen massiven Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik der Firma Tönnies gegeben. Bei den Mitarbeitern waren mit Stand Sonntag 1331 Corona-Tests positiv ausgefallen.
Kreissprecher Achim Froitzheim bedauerte, dass die Feriengäste ihren Aufenthalt abbrechen müssen, verwies aber auf die geltende Verordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Demnach dürfen Personen nicht einreisen oder bleiben, wenn sie aus einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt kommen, in denen in den letzten sieben Tagen vor Einreise die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner höher als 50 ist.
"Das für alle Beteiligten unangenehme Unterfangen hat aber gezeigt, dass Vermieter und Hoteliers aufmerksam sind sowie die für solche Fälle vorgesehenen Meldeketten funktionieren", sagte Froitzheim. Nach seinen Angaben wurden mittlerweile mehrere Personen aus sogenannten Corona-Hotspots gemeldet und zur Rückreise aufgefordert. Die Tourismusbranche an der Ostsee freue sich über den Saisonbeginn. "Allerdings wollen wir auch unbedingt, dass sowohl unsere Bürgerinnen und Bürger gesund bleiben als auch unsere Gäste die Region gesund wieder verlassen", betonte Froitzheim.
Laut Landesverordnung können aber auch Gäste aus Risiko-Regionen in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen. Dafür müssen sie ein ärztliches Zeugnis vorlegen, das bestätigt, "dass keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 vorhanden sind."
Update, 22. Juni, 19 Uhr: Landrat von Kreis Gütersloh hält regionalen Lockdown für vorstellbar
Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück hält jetzt auch Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) einen Lockdown in der Region für vorstellbar. "Ich würde sagen ja", sagte Adenauer am Montagabend auf die Frage, ob es nach einem Lockdown "rieche".
Die mobilen Teams, die in den Wohnungen und den Unterkünften unterwegs seien und auch Familienangehörige ansprächen, stießen jetzt in ein gewisses Dunkelfeld. "Insofern ist das für mich schon eine neue Situation", erklärte Adenauer.
Die mobilen Teams hätten einige positive Fälle bei ihrem Einsatz gefunden. Eine Zahl wollte der Landrat aber zunächst noch nicht nennen, da zunächst ausgeschlossen werden solle, dass es doppelte Zählungen gebe.
Update, 22. Juni, 18.55 Uhr: Tui plant Verkauf von Vermögenswerten oder Einstieg von Partnern
Der Reisekonzern Tui erwägt wegen der Corona-Krise einen Verkauf von Unternehmensteilen. "Wir werden uns von Vermögenswerten trennen oder Partner an Bord holen", sagte der Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe).
Als mögliches Feld für solche Aktionen gilt die Hotelsparte, in der Tui derzeit viele Häuser auf der eigenen Bilanz hat. "Es sind unsere Marken, wir setzen und kontrollieren die Standards in Bezug auf die Qualität, Lage und Service", sagte Joussen. "Dazu müssen wir die Hotels nur in Ausnahmefällen besitzen."
Um die Corona-Krise überbrücken zu können, hatte der Konzern im April einen Hilfskredit der staatlichen KfW-Bank von 1,8 Milliarden Euro bekommen. Joussen bestätigte nun, dass das unter Umständen nicht reicht. "Wir arbeiten natürlich mit mehreren Szenarien und tun gut daran, in diesen Szenarien auch über weitere Finanzquellen nachzudenken", sagte er der Zeitung.
Tui habe die Kosten um 70 Prozent gesenkt, außerdem seien die Reisewarnungen für viele Länder gefallen. "Aber kein Mensch weiß, wie es mit dem Virus weitergeht, wann es Medizin und Impfstoffe gibt."
Der geplante Abbau von 8000 Arbeitsplätzen im Konzern soll nach Joussens Angaben zur Hälfte auf Stellen in den Zielgebieten entfallen. Außerdem sind Einschnitte in Frankreich geplant. "Die dortigen Geschäfte sind seit Jahren defizitär und werden jetzt in einem geordneten Prozess saniert", sagte Joussen.
Update, 22. Juni, 18.33 Uhr: Eishockey: WM 2021 und Olympia-Qualifikation verlegt
Der Eishockey-Weltverband IIHF hat am Montag die Verschiebung der Weltmeisterschaft 2021 in Riga und Minsk um zwei Wochen bestätigt. Damit wird das Turnier nun vom 21. Mai bis 6. Juni 2021 ausgetragen, ursprünglicher Termin war vom 7. Mai bis zum 23. Mai 2021.
Damit will die IIHF allen nationalen Meisterschaften, die wegen der Corona-Pandemie von Planungsschwierigkeiten betroffen sind, und auch den Nationalteams etwas mehr zeitlichen Spielraum geben.
Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes spielt in Gruppe B in Riga gegen Kanada, Finnland, USA, Lettland, Norwegen, Italien und Kasachstan. "Die Verschiebungen sind die richtigen Entscheidungen. Die nach wie vor unabsehbare weltweite Situation im Sport muss global neu organisiert werden und deshalb sind diese Entscheidungen schlüssig und notwendig", sagte DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel.
Zudem wurden beim virtuellen IIHF-Kongress wie erwartet auch die Olympia-Qualifikationsturniere der Frauen für Peking 2022 von Februar 2021 auf den 26. bis 29. August 2021 verlegt. Die deutsche Mannschaft ist Turniergastgeber und wird gegen Norwegen, Österreich und einen noch zu ermittelnden dritten Gegner um ein Olympia-Ticket spielen.
Update, 22. Juni, 18.30 Uhr: NRW: Nur noch Einreisende aus Risikogebieten müssen in Quarantäne
Seit dem heutigen Montag müssen in NRW nur noch Einreisende aus Corona-Risikogebieten für zwei Wochen in Quarantäne. Das geht aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor.
Bisher war die Quarantänepflicht für Menschen aufgehoben, die aus EU-Ländern, Großbritannien, Island oder der Schweiz einreisten. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte diese Regelung Anfang Juni gekippt. Zu den Risikogebieten zählen zurzeit noch viele Urlaubsregionen und auch das EU-Land Schweden.
Die neue Corona-Einreiseverordnung bezieht sich auf die jeweils aktuellen Risikogebiete nach Definition des Robert Koch-Instituts (RKI). Zurzeit sind das noch Dutzende Länder wie die Türkei, Serbien, Nordmazedonien, Ägypten oder Schweden und viele US-amerikanische Bundesstaaten.
Eine Ausnahme macht die neue Verordnung, wenn man am Abreiseort noch 48 Stunden vorher einen negativen Corona-Test gemacht hat und einen entsprechenden Nachweis mitbringt. Erlaubt sind außerdem Durchreisen. Auch Besatzungen von zum Beispiel Flugzeugen dürfen von Bord. Saisonarbeiter aus den besagten Ländern dürfen einreisen, wenn sie danach lediglich zwischen Unterkunft und Arbeitsstätte pendeln und nur Kollegen treffen.
Update, 22. Juni, 18.20 Uhr: Neuer Tagesrekord bei Infektionen!
Die Verbreitung des Coronavirus schreitet fort. Binnen eines Tages sei mit 183.000 Infektionen ein neuer düsterer Rekord aufgestellt worden, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Montag in Genf. Die Zahl der Fälle weltweit liege nun bei über 8,9 Millionen. Mehr als 468.000 Menschen seien bisher an oder mit Covid-19 gestorben.
Die meisten Infektionen werden in Nord- und Südamerika verzeichnet. Die Situation in Afrika sei unterschiedlich, sagte WHO-Experte Michael Ryan. Einige Länder wie Südafrika hätten deutliche Zuwachsraten. Es gebe aber auch Anzeichen, dass die Sterblichkeit in Afrika geringer sei als anderswo.
Es sei weiterhin die zentrale Aufgabe, dass die Staaten eine Balance fänden zwischen dem Schutz der Bevölkerung und dem Hochfahren der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, mahnte Tedros.
"Es ist nicht die Wahl zwischen Leben und Lebensunterhalt. Länder können beides erreichen", so der WHO-Chef. Er bezeichnete das Medikament Dexamethason erneut als große Hoffnung für die Schwerkranken. Jetzt komme es darauf an, dass es in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden könne.
Update, 22. Juni, 18.10 Uhr: Schärfere Strafe für Verstoß gegen Maskenpflicht in Israel
Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen sollen Verstöße gegen die Maskenpflicht in Israel strenger geahndet werden. Wer es in der Öffentlichkeit versäumt, eine Maske zu tragen, der soll künftig umgerechnet rund 130 Euro zahlen müssen.
Dies beschloss das Corona-Kabinett des Landes am heutigen Montag, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach mehrstündigen Beratungen mitteilte. Zuvor betrug die Strafe etwa 50 Euro.
Israel hatte zu Beginn der Corona-Pandemie sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert. Nach einem vergleichsweise glimpflichen Verlauf begann das Land im Mai mit schrittweisen Lockerungen.
Seit Ende Mai ist die Anzahl der Neuinfektionen jedoch wieder deutlich gestiegen. Die Regierung mahnt die Bevölkerung immer wieder, Masken zu tragen und Abstandsregeln einzuhalten.
Update, 22. Juni, 17.40 Uhr: Etliche Lockerungen in Berlin geplant
Der Berliner Senat will am Dienstag eine Reihe weiterer Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschließen. Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte schon nach der Senatssitzung in der vergangenen Woche angedeutet, dass die Kontaktbeschränkungen bald Geschichte sein dürften. Bisher gilt in Berlin, dass sich maximal fünf Personen aus mehreren oder nur Mitglieder zweier Haushalte in der Öffentlichkeit treffen dürfen. Künftig soll es dabei voraussichtlich keine Beschränkungen mehr geben.
Gleichzeitig berät der Senat erneut über ein Bußgeld für Fahrgäste in Bussen und Bahnen, die der Ansicht sind, die Maskenpflicht gelte nicht für sie. Das Thema ist innerhalb von Rot-Rot-Grün umstritten. SPD und Grüne sind dafür. Die Linke ist eher skeptisch, ob Bußgelder das richtige Mittel sind, das Ziel zu erreichen. Die Pflicht, im ÖPNV einen Mund-Nasenschutz zu tragen, ist im Senat unumstritten. Vieles spricht dafür, dass sich die Senatsmitglieder auch auf das Bußgeld einigen.
Mit einem Beschluss ist ebenfalls bei Lockerungen für den Einzelhandel zu rechnen: Der bisher gültige Richtwert von maximal einer Person pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfte deutlich abgesenkt werden. Und auch beim Thema Veranstaltungen sind eine Reihe von Veränderungen geplant. In Innenräumen sind bislang höchstens 150 Personen erlaubt und ab dem 30. Juni 300. Diese Vorgaben sollen fallen - die Grenzen deutlich höher liegen.
Außerdem soll die neue Verordnung eine komplett andere Systematik bekommen: Sie soll nicht mehr auflisten, was alles unter welchen Bedingungen erlaubt ist, sondern eine Übersicht bieten, was Berlinerinnen und Berliner auch künftig nicht dürfen.d
Update, 22. Juni, 17.35 Uhr: Nach Ausbruch bei Tönnies: Landkreise unterschiedlich stark betroffen
Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück hat vor allem der Kreis Gütersloh mit dem Ausbruch zu kämpfen. Dort leben die meisten der 6500 Beschäftigten. Doch auch die umliegenden Landkreise und Städte sind betroffen.
Im Kreis Warendorf waren am Sonntag 142 Personen akut infiziert, die meisten davon in Oelde (97). Allein am Samstag und Sonntag waren 51 Personen hinzugekommen. Insgesamt leben im Kreisgebiet nach Angaben der Kreisverwaltung vom Sonntag rund 1360 Mitarbeiter, die bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück arbeiten. Seit Sonntag unterstützen drei Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts das Kreisgesundheitsamt bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen.
Im Kreis Soest wurden bis Montag 15 Infizierte registriert, fünf von ihnen sind Tönnies-Mitarbeiter. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass im Kreisgebiet 177 Menschen leben, die bei Tönnies arbeiten.
Den Behörden in Bielefeld waren am Montag 26 Infizierte bekannt. Neun von ihnen hätten einen Tönnies-Bezug, sagte ein Stadtsprecher. Der Stadtverwaltung sind bislang 161 Mitarbeiter bekannt. Die Daten von 40 weiteren seien angekündigt, so der Sprecher weiter. Insgesamt stünden rund 350 Menschen unter Quarantäne.
In Hamm waren am Montag 51 Infizierte bekannt, 48 von ihnen sind Tönnies-Mitarbeiter und deren Angehörige. Ein Tönnies-Mitarbeiter liegt im Krankenhaus. In Quarantäne sind derzeit 495 Personen, "überwiegend" wegen des Ausbruchs bei Tönnies. In Hamm leben nach Angaben der Stadt 110 Menschen, die in der Fabrik arbeiten.
Im Kreis Paderborn waren am Samstag 39 Infizierte bekannt. Am Montagmorgen brachte die Kreisverwaltung zehn davon mit dem Tönnies-Ausbruch in Verbindung. Rund 50 Beschäftigten haben ihren Wohnsitz im Kreis Paderborn.
In Stadt und Landkreis Osnabrück im angrenzenden Niedersachsen waren am Montag rund 30 Tönnies-Mitarbeiter unter Quarantäne. Erste Tests hätten keine Infektionsfälle gezeigt, sagte ein Sprecher des Landkreises am Montag. Da sie negativ getestet wurden, gelten sie im Moment nur als Kontaktpersonen. Familienangehörige von Kontaktpersonen kommen nicht in Quarantäne.
Update, 22. Juni, 17.30 Uhr: Darum leuchten am Montagabend Tausende Häuser in ganz Deutschland rot
Mit dem Motto "Night of Light" wollen am Montagabend Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft bundesweit Spielstätten und andere Gebäude rot anstrahlen. Mit der symbolischen "Alarmstufe Rot" wollten sie auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage infolge der Corona-Krise hinweisen, berichteten die Organisatoren rund um den Essener Tom Koperek im Vorfeld.
Beteiligen wollen sich unter anderem Betreiber von Eventlocations, Hallen, Kinos und Kleinkunst-Theatern sowie Technikausstatter, Messebauer, Zeltverleiher oder Tagungshotels. Bis Montagnachmittag verzeichneten die Organisatoren auf ihrer Internetseite mehr als 7500 Gebäude, die beleuchtet werden sollen.
Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden. Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe könnten weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden.
"Eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft", hieß es in einer Mitteilung. Die Aktion sei ein "Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft". Die derzeitigen Hilfeleistungen in Form von Kreditprogrammen reichten nicht aus.
In der deutschen Veranstaltungswirtschaft sind nach Angaben der Organisatoren rund eine Million Menschen beschäftigt. Der Jahresumsatz der Branche liege bei 130 Milliarden Euro.
Update, 22. Juni, 17.19 Uhr: Weitere Vorwürfe gegen Kochbuchautor Attila Hildmann
Die Brandenburger Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen gegen den Kochbuchautor Attila Hildmann ausgeweitet. "Wegen der öffentlichen Androhung von Straftaten haben wir Anzeige von Amts wegen aufgenommen", teilte die Polizei am Montag per Twitter mit. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt habe die Ermittlungen übernommen.
Dabei soll es erneut um Äußerungen Hildmanns in einem Internetkanal gehen. Zur Frage, ob Hildmann sich antisemitisch oder volksverhetzend geäußert hat, schrieb die Polizei: "Die Prüfungen im Zusammenhang mit Attila Hildmann sind noch nicht abgeschlossen."
In Hildmanns Telegram-Kanal war zuletzt immer wieder von einem geplanten Völkermord durch Impfungen gegen das Coronavirus und von einem "zionistischen Regime unter Merkel" und Bill Gates die Rede. Zudem schimpfte der Verfasser über die Medien und deren Berichte über ihn, betonte aber auch, er nehme kein Wort zurück. In den vergangenen Wochen hatte Hildmann mehrfach Demonstrationen und Autokorsos gegen die Corona-Einschränkungen organisiert.
Update, 22. Juni, 17.13 Uhr: Dubai lässt wieder Touristen einreisen
Ab dem 7. Juli ist es Geschäfts- und Urlaubsreisenden wieder erlaubt, in Dubai einzureisen, teilte die Fluggesellschaft Emirates am heutigen Montag mit.
"Wir sind zuversichtlich, dass die zahlreichen Maßnahmen, die in der Luft, am Boden und überall in Dubai ergriffen wurden, uns helfen, das Risiko der Ausbreitung von Infektionen zu mindern und jede erforderliche Reaktion wirksam zu steuern. Wir sind überzeugt, dass Destinationen auf der ganzen Welt ihre Konzepte fortlaufend prüfen und demnächst nachziehen werden, was Einreisebestimmungen für internationale Reisende angeht", sagte Emirates-Chef Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum am Montagnachmittag.
Die arabische Premium-Airline habe in den vergangenen Wochen viel getan, um Reisende sicher zu transportieren. Erste Ziele wurden bereits angeflogen, ehe nun auch deutsche Flughäfen wieder auf dem Plan stehen. "Wir arbeiten weiterhin eng mit allen Interessengruppen und internationalen Organisationen zusammen, um für unsere Mitarbeiter und Kunden stets größtmöglichen Schutz zu gewährleisten", so Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum weiter.
Die Fluggesellschaft will auf den Flügen kostenlose Hygienesets an alle Reisenden verteilen. Diese beinhalten Masken, Handschuhe, Handdesinfektionsmittel und antibakterielle Tücher. Noch vor dem Abflug müssen sich Touristen die "COVID-19 DXB-App" herunterladen und einen Fragebogen ausfüllen, teilte die Regierung mit. Zudem muss innerhalb von 96 Stunden vor der Ankunft in den Emiraten ein Corona-Test gemacht und das Ergebnis mitgeführt werden. Bei der Ankunft wird weiterhin die Körpertemperatur gemessen. Im Falle einer Infektion müssen sich Reisende auf eigene Kosten in eine 14-tägige Quarantäne begeben.
Von welchen Städten in Deutschland Emirates ab Anfang Juli wieder abheben wird, soll in den kommenden Tagen geklärt werden.
Update, 22. Juni, 16.53 Uhr: Disneyland Paris öffnet im Juli wieder für Besucher
Das Disneyland Paris wird nach einer coronabedingten Schließung kommenden Monat wieder für Besucher öffnen. Ab dem 15. Juli werde der Freizeitpark in Marne-la-Vallée vor den Toren der französischen Hauptstadt schrittweise wieder geöffnet, teilte der Betreiber am Montag mit.
Die im Park erlaubte Besucherzahl werde reduziert, außerdem sei das Tragen einer Schutzmaske ab einem Alter von elf Jahren verpflichtend. Tickets müssten vor dem Besuch gekauft werden. Dafür wird demnach Anfang Juli ein neues Reservierungssystem eingeführt.
Auch die Mitarbeiter müssten Masken tragen, erklärte der Parkbetreiber. Einzelne Treffen mit Darstellern, die zum Beispiel als Mickey Mouse, Donald Duck oder Prinzessinnen aus Disney-Filmen verkleidet sind, seien zunächst nicht möglich. Auch Umarmungen oder andere enge Interaktionen mit den Schauspielern seien nicht erlaubt. Die Besucher hätten an neuen "Selfie-Spots" aber weiterhin die Möglichkeit, Fotos mit den Charakteren zu machen, so der Betreiber.
Das Disneyland im Westen von Paris ist nach eigenen Angaben eine der größten Tourismus-Attraktionen in ganz Europa. Es verzeichnete 2018 nach Angaben des Tourismusverbands der Hauptstadtregion rund 15,1 Millionen Besucher, rund drei Millionen mehr als die Kathedrale Notre-Dame. Der Freizeitpark empfang zuletzt am 13. März Besucher, wenige Tage später trat in Frankreich eine strenge Ausgangssperre in Kraft.
Update, 22. Juni, 16.50 Uhr: Wegen Corona: Abizeugnis per Drive-in
Nicht feierlich in der Schulaula, sondern per Drive-in haben Schüler des Louise-Henriette-Gymnasiums in Oranienburg (Oberhavel) ihr Abiturzeugnis entgegengenommen. Auf dem Gelände der TÜV Rheinland Akademie GmbH in Lehnitz wurde ihnen das Dokument am Samstag von Direktorin Gabriele Schiebe durch die Fensterscheibe des Autos gereicht.
Bei strömendem Regen ging die Direktorin von Fahrzeug zu Fahrzeug - in sicherem Abstand voneinander wegen der coronabedingten Hygieneregelungen geparkt. Sie übergab das Zeugnis, einen Schirm, eine Mund-Nasen-Maske und eine Rose. Die Schüler wurden von Verwandten begleitet, die mit Hupen die jungen Leute beglückwünschten.
Die Autos waren mit Luftballons geschmückt, viele hatten auch Schilder mit der Aufschrift "Abi 2020". Die Abiturienten selbst zeigten sich trotz der ungewohnten Situation festlich herausgeputzt: Mädchen mit langen Ballkleidern und toll frisiert, die Jungen in Anzug und meist mit Krawatte.
Schulleiterin Schiebe wollte trotz der widrigen Umstände den Schülern einen außergewöhnlichen Tag bieten. Zur Schulaula hätten jeweils nur 75 Menschen Zutritt wegen der Abstandsregelungen gehabt. Vier Durchgänge wären für die Zeugnisübergabe notwendig gewesen.
Update, 22. Juni, 16.45 Uhr: Zweite Phase von Corona-Lockerungen in New York hat begonnen
Friseure, Büros und Außenbereiche von Restaurants: Nachdem die Corona-Fallzahlen in den vergangenen Wochen deutlich nach unten gegangen sind, hat in der Millionenmetropole New York am Montag die zweite Phase der Lockerungen begonnen.
Damit dürfen unter Einhaltung von Masken-, Abstands- und Hygieneregeln unter anderem Büros, Friseure und Geschäfte wieder öffnen und Restaurants draußen Gäste bewirten. Außerdem dürfen beispielsweise Makler ihren Kunden Wohnungen und Häuser wieder vor Ort zeigen.
Seit dem Beginn der ersten Phase vor zwei Wochen darf bereits auf mehr als 32.000 Baustellen in der Stadt wieder gearbeitet werden. Außerdem konnten Einzelhändler telefonisch und online Bestellungen annehmen und ihren Käufern im Laden übergeben - jetzt ist in der zweiten Phase auch Publikumsverkehr erlaubt. Zwei weitere Phasen stehen noch aus, jede der vier Phasen des Lockerungsprozesses ist auf zwei Wochen angesetzt.
Der Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern, in dem die gleichnamige Millionenmetropole liegt, ist von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. Mehr als 390.000 Menschen haben sich bislang mit dem Virus infiziert, rund 30.000 sind nach einer Infektion gestorben. Die Fallzahlen sanken nach strengen Beschränkungen und Hygieneregeln in den vergangenen Wochen deutlich.
Update, 22. Juni, 16.34 Uhr: Veranstalter hoffen auf Rennen: Konzept für Straßenläufe
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und die German Road Races (GRR) haben sich auf ein Konzept geeinigt, das Straßenlauf-Wettbewerbe in der Corona-Krise wieder möglich machen soll.
"Sicherlich wird das Konzept für die Veranstalter von großen Marathon-Events mit vielen tausend Zuschauern wenig zielführend sein. Für die Vielzahl der Breitensport- und Volkslaufveranstaltungen, die weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, dürfte mit dem Konzept aber der Knoten geplatzt und deren Durchführung damit auch möglich sein", sagte GRR-Vorstandsmitglied Michael Brinkmann am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung der Organisationen.
Markus Frisch, der als Veranstalter des Köln-Marathons das Konzept mit verfasst hat, sieht das Papier "als Leitfaden für die Politik zu verstehen, Laufveranstaltungen wieder zu erlauben". Laut der Veranstalter-Organisation GRR könnte das Konzept - natürlich in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Pandemie - für viele Laufveranstalter die Basis sein für eine Rettung ihrer Rennen. Das Durchführungs- und Hygienekonzept soll eine Vorlage für die Genehmigungen von örtlichen Gesundheitsbehörden sein.
Update, 22. Juni, 16.32 Uhr: Baerbock fordert Bund-Länder-Krisentreffen zur Fleischproduktion
Angesichts der hohen Zahl von Corona-Infektionen rund um den Schlachtbetrieb von Marktführer Tönnies hat Grünen-Chefin Annalena Baerbock ein Krisentreffen von Bund und Ländern gefordert. Das System der Agrar- und Fleischproduktion müsse sich grundlegend ändern, sagte Baerbock am Montag in Berlin. "Für das Billigfleisch zahlen Arbeiter, Bauern und Tiere einer ganzen Region einen extrem hohen Preis."
Schlachthöfe müssten bundesweit sicherer gemacht werden. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) müsse die Agrar-, Gesundheits- und Arbeitsminister von Bund und Ländern einladen, um für gemeinsame Standards für ganz Deutschland zu sorgen.
Die Vorfälle in der Region Gütersloh drohten alles zu gefährden, was man in Deutschland im Kampf gegen das Coronavirus erreicht habe, sagte Baerbock. Es brauche dort nun schnelle Tests für alle Bürger. Sie begrüßte, dass man auch in der Union nun über eine Tierwohlabgabe nachdenke.
Es brauche aber auch verbindliche gesetzliche Haltungskennzeichen für alle Tiere. Das staatliche Tierwohllabel gilt bisher nur für Schweine. Auf EU-Ebene müsse Klöckner dafür sorgen, "dass nicht weitere Milliarden in das Billigfleisch-System gepumpt werden", sagte Baerbock.
Update, 22. Juni, 16.28 Uhr: Mann stirbt im Göttinger Corona-Hochhaus, infiziert war er aber nicht
Für eine Woche dürfen rund 700 Bewohner einen Wohnkomplex in Göttingen nicht verlassen - das ganze Gebäude steht wegen zu vielen Corona-Fällen unter Quarantäne. Über das Wochenende spitzte sich die Situation zu.
In der unter Quarantäne stehenden Göttinger Wohnanlage mit rund 700 Bewohnern hat es einen Todesfall und eine Festnahme gegeben. Wiederbelebungsversuche für einen 42 Jahre alten Mann seien in der Nacht zum Sonntag vergeblich geblieben, teilte die Stadt am Montag mit.
Was bis jetzt bekannt ist, lest Ihr >>> hier.
Update, 22. Juni, 16.26 Uhr: Nur wenige Eltern schicken Kind aus Angst vor Corona nicht zur Schule
Am ersten Tag der Wiedereröffnung von Hessens Grundschulen für alle sind nach Regierungsangaben nur wenige Schüler aus Angst vor einer Coronavirus-Infektion nicht im Unterricht gewesen. Die Zahl bewege sich hessenweit im "mittleren einstelligen Prozentbereich", sagte ein Sprecher des Kultusministeriums am Montag in Wiesbaden.
Auffällig seien die regionalen Unterschiede. Dort, wo es Infektionsfälle gebe, sei die Verunsicherung wohl größer. "In diesen Region ließen mehr Eltern die Kinder zuhause als anderswo." Die Schulbesuchspflicht in Hessen ist derzeit aufgehoben. Kinder dürfen auch von zuhause aus lernen.
Nach den Worten des Ministeriumssprechers waren am Montag zwei Grundschulen in Kassel und eine in Frankfurt im Zusammenhang mit Corona geschlossen. Diese Infektionen seien jedoch in der Zeit vor der Wiedereröffnung bekannt geworden.
Eine der Kasseler Schulen solle schon am Dienstag wieder öffnen, sagte er. Die Lehrerversorgung an den Grundschulen sei hessenweit sichergestellt. Teilweise gebe es Abordnungen von anderen Schulen oder es würden angestellte Lehrer eingesetzt.
Update, 22. Juni, 16.22 Uhr: DFL-Chef: Einnahmen für Fußball werden sich "nach unten korrigieren"
DFL-Chef Christian Seifert erwartet für das Fußballgeschäft künftig spürbar geringere Einnahmen. "Das Gesamtsystem Fußball wird in einigen Teilbereichen ein anderes sein. Die finanziellen Rahmenbedingungen werden sich nach unten korrigieren in allen Belangen", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga am Montag in Frankfurt am Main nach dem Ende der Auktion der Medienrechte für die vier Spielzeiten ab 2021.
Die Ausschreibung hatte für die DFL eine Gesamtsumme von 4,4 Milliarden Euro ergeben, während die bisher letzte Auktion 4,64 Milliarden Euro erbracht hatte. Zwar sei "das immer noch sehr viel Geld", sagte Seifert. Durch die Corona-Krise würden sich aber die Rahmenbedingungen ändern. Die nächste geregelte Saison sei erst die Spielzeit 2021/2002. "Dieser Sommer wird für Clubs in Europa ein ganz herausfordernder", sagte der 51-Jährige. Die DFL-Mitglieder hätten nun zumindest Planungssicherheit bis 2025. "Das wird für einige bedeuten, dass man den Gürtel enger schnallen muss", sagte Seifert.
Er rechnet weiterhin für die nächste Saison aufgrund der Kündigung durch Medienpartner Eurosport mit weniger TV-Geld als erwartet für die 36 Clubs der 1. und 2. Bundesliga.
"Aufgrund einiger Entwicklungen werden die 1,35 Milliarden Euro in der kommenden Saison nicht wie geplant stattfinden", sagte der Chef der Deutschen Fußball Liga am Montag. "Ob es dann 1,2 Milliarden werden, das sei dahingestellt." Er sprach von ein "paar Meinungsverschiedenheiten mit einem Partner", die man habe. "Da möchte ich aber aktuell nicht allzu viel sagen, weil es ein laufendes Verfahren ist", meinte er weiter.
Eurosport hatte sich die Rechte für 40 Punktspiele der Bundesliga gesichert. Nach zwei Spielzeiten mit mäßigem Zuschauererfolg hatte sich der Spartensender im vergangenen Sommer gegen die weitere Nutzung der Rechte entschieden. Der Streamingdienst DAZN erwarb eine Sublizenz. In der Corona-Zwangspause kündigte Eurosport den Vertrag. Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Mai einigte sich die DFL mit DAZN und dem US-Handelsriesen Amazon auf eine Übertragung von einigen Spielen für den Rest der Saison.
Update, 22. Juni, 16.15 Uhr: Keine Corona-Neuinfektion in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen
In Mecklenburg-Vorpommern ist bis Montagnachmittag keine weitere Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Damit sind landesweit weiterhin 792 Infektionsfälle registriert, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte.
Die Zahl der im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Menschen blieb bei 20.
753 der Infizierten gelten - ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer - als genesen. 117 Menschen mussten oder müssen landesweit in Krankenhäusern behandelt werden, 21 von ihnen auf Intensivstationen. Diese beiden Zahlen veränderten sich nicht am Montag.
Update, 22. Juni, 15.50 Uhr: Mann muss wegen Corona-Subventionsbetruges ins Gefängnis
Er hat sich mit falschen Angaben Corona-Soforthilfen aus mehreren Bundesländern erschwindelt: Wegen Subventionsbetruges ist am Montag ein Mann aus Saarbrücken vor dem Amtsgericht Saarbrücken zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden.
Laut Gericht hatte er im April in drei Fällen Kleinunternehmen-Soforthilfen beantragt, obwohl er weder Soloselbstständiger noch Unternehmer gewesen sei.
Alle Details zu dem Betrugsfall gibt's >>> hier.
Update, 22. Juni, 15.46 Uhr: Seit März erstmals kein Todesfall durch Corona in den Niederlanden
Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Krise in den Niederlanden Anfang März ist kein Todesfall durch Covid-19 gemeldet worden. Das teilte das für Infektionskrankheiten zuständige Institut für Volksgesundheit und Umwelt RIVM am Montag in Bilthoven bei Utrecht mit.
Bisher wurden 6090 Todesopfer registriert. Am 10. März war das erste Todesopfer in den Niederlanden gemeldet worden. Am 31. März wurde mit 175 die bisher höchste Zahl an einem Tag registriert.
Insgesamt wurde das Virus bisher bei rund 50.000 Personen nachgewiesen.
Update, 22. Juni, 15.42 Uhr: Kassenärztliche Vereinigung richtet Corona-Diagnosezentrum ein
Für die angekündigten kostenlosen Corona-Tests der Bevölkerung des Kreises Gütersloh richtet die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe ein Diagnosezentrum ein. Dies teilte KVWL-Sprecherin Vanessa Pudlo am Montag in Dortmund mit. Ort, Tag der Eröffnung und Öffnungszeiten stünden noch nicht fest. "Wir hoffen, dass es kurzfristig klappt."
Ob im Diagnosezentrum eine Anmeldung nötig sein werde, müsse ebenfalls noch geklärt werden. "Die Patienten können sich an den behandelnden Hausarzt wenden oder das Diagnosezentrum."
In dem Zentrum sollen niedergelassene Ärzte die Testung von Menschen ohne Symptome einer Covid-19-Erkrankung vornehmen. Die KVWL sei damit vom Landkreis beauftragt worden. Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) hatte das kostenlose Angebot für alle Bürger am Sonntag angekündigt und es für die "nächsten Tage" in Aussicht gestellt. Im Landkreis Gütersloh lebten Ende 2019 rund 365.000 Menschen.
Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück hatte die KVWL bereits zwei Behandlungszentren eingerichtet. Das eine wurde auf dem Werksgelände aufgebaut und richtet sich ausschließlich an Mitarbeiter und deren Angehörige.
Das andere befindet sich in einem Nebengebäude des Klinikums Gütersloh. Dort ist eine Behandlung nur nach vorheriger Anmeldung beim Hausarzt möglich. "Infektpatienten sollten keinesfalls unangemeldet das Klinikgebäude aufsuchen", hatte die KVWL in einer Mitteilung betont.
Update, 22. Juni, 15.32 Uhr: 7-Tages-Inzidenz im Kreis Gütersloh über 263, weitere Tests bei Tönnies-Angehörigen
Im Kreis Gütersloh ist nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Tönnies-Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück eine Kennziffer bei der Pandemie-Bekämpfung deutlich nach oben gegangen. Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz zu den Corona-Neuinfektionen ist in dem Kreis auf den Wert von 263,7 gestiegen.
Er zeigt an, wieviele Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner gemeldet wurden. Auch im benachbarten Kreis Warendorf geht der Wert nach oben. Dort liegt er nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landeszentrum Gesundheit zum Stand 22. Juni, 0 Uhr bei 41,8.
Bei der Marke von 50 sollten für eine betroffene Region wieder stärkere Einschränkungen in Betracht gezogen werden. Bund und Länder haben allerdings auch vereinbart, dass diese Zahl keine Rolle spielt, wenn es sich um einen lokal eingrenzbaren Infektionsherd handelt. So wird auch der Ausbruch bei Tönnies bisher von der Landesregierung eingestuft.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schließt aber einen Lockdown in der Region nicht aus. Nach 1331 bestätigen Corona-Fällen (Stand Sonntag) unter der Tönnies-Belegschaft wurden die Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt. Im Kreis Gütersloh sind vorsichtshalber die Kitas und Schulen bis zu den Sommerferien geschlossen worden.
Der Landkreis Gütersloh hat am Montag weitere Abstriche bei Haushaltsangehörigen von Tönnies-Mitarbeitern genommen. Erneut waren mobile Teams unterwegs, um Proben zu nehmen und den in Quarantäne befindlichen Menschen Unterstützung anzubieten.
Am Sonntag waren 32 solcher Teams im Einsatz gewesen. "Wir überlegen, mehr Dolmetscher anzufordern", sagte Kreissprecher Jan Focken. Vertreter der Botschaften von Rumänien, Polen und Bulgarien hatten am Sonntag bei einer Sitzung des Krisenstabs ihre Unterstützung zugesagt. Im Kreis Gütersloh leben die meisten der rund 6500 Mitarbeiter der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück.
Am Sonntag hatte der Landkreis bekannt gegeben, dass sich im Kreisgebiet alle Menschen "in den nächsten Tagen" kostenlos testen lassen können (TAG24 berichtete hier im Liveticker).
Focken berichtete von Menschen, die bereits am Montag auf diese Ankündigung hin zum Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück gekommen seien. Aktuell gebe es dazu allerdings noch keine Möglichkeit, sagte der Sprecher. Der Kreis befinde sich aber "im Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung über die Einrichtung eines Abstrichzentrums".
Update, 22. Juni, 15.28 Uhr: Debatte um Personal in Gesundheitsämtern
Inmitten der Corona-Krise wird über die Personallage in rheinland-pfälzischen Gesundheitsämtern diskutiert. Einer Umfrage des SWR zufolge gibt es in zahlreichen Ämtern in den 24 Kreisen des Landes weniger Ärzte als es das Gesundheitsministerium in Mainz für notwendig hält. Zur Erfüllung der Aufgaben und für eine "bedarfsgerechte Erreichbarkeit" seien durchschnittlich vier Ärzte pro 100.000 Einwohner sowie ein Weiterbildungsassistent pro Gesundheitsamt angemessen, teilte das Ministerium am Montag auf Anfrage mit.
Je nach den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort könne der Personalbedarf noch höher sein, etwa wenn es viele Betriebe mit Erntehelfern gebe oder eine Unterkunft für Asylbewerber.
Laut SWR gibt es in drei Kreisen rechnerisch nicht mal zwei Amtsärzte pro 100.000 Einwohner - in den Kreisen Alzey-Worms, Vulkaneifel sowie im Rhein-Pfalz-Kreis. Auf einen Wert von rund vier Ärzten je 100.000 Einwohner kommt demnach nur ein Drittel der Kreise.
Der Landkreistag hatte bereits Mitte Mai Personalbedarf in den Gesundheitsämtern angemeldet, um die Zusatzaufgaben in der Pandemie stemmen zu können. Die Unterstützung aus der Landesverwaltung und von Ehrenamtlichen helfe im Moment, auf Dauer lasse sich aber nicht auf Freiwillige setzen, sagte der Vorsitzende und Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Günther Schartz (CDU), seinerzeit der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe auch einen höheren Bedarf an Hygieneinspekteuren.
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) teilte mit: "Die zentrale Bedeutung des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) für den gesundheitlichen Schutz der Bürgerinnen und Bürger zeigt sich gerade in Krisensituationen wie der aktuellen Corona-Pandemie."
Rheinland-Pfalz sei sich der Bedeutung des ÖGD bewusst und stärke diesen seit Jahren. Ein Baustein sei auch die ab kommendem Semester geltende ÖGD-Quote, mit der ein Teil der Medizinstudienplätze an Studierende geht, die sich zu einer ÖGD-Tätigkeit verpflichten.
Update, 22. Juni, 15.25 Uhr: Veranstaltungsbranche beklagt prekäre Lage durch Corona
Bei einer Kundgebung in Frankfurt haben am Montag Veranstalter, Künstler und Kulturschaffende auf ihre prekäre Situation in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. "Die Live-Veranstaltungsbranche kann nur überleben, wenn sie eine relevante finanzielle Rettung erfährt", teilten die Organisatoren mit. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Abstandsregeln finden derzeit kaum Live-Veranstaltungen statt. Großveranstaltungen sind aktuell bis Ende Oktober untersagt.
Auf der Bühne vor der Jahrhunderthalle standen unter anderem Henni Nachtsheim und Gerd Knebel vom Comedyduo Badesalz und die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn (Grüne). Insgesamt waren etwa 450 Teilnehmer zu der Kundgebung gekommen.
"Wir können unter der Einhaltung der geforderten Mindestabstände keine Veranstaltungen durchführen, ohne dabei ein horrendes Minusgeschäft zu produzieren, das gilt für kleine Theater ebenso wie für große Hallen", erklärte Stefan Schornstein von der Veranstaltungsagentur S-Promotion in einer Mitteilung.
Einer ganzen Branche drohe das Aus, wenn sie jetzt nicht arbeiten dürfe und finanziell allein gelassen werde.
Zudem sollte es am Montagabend eine weitere bundesweite Aktion geben, bei der Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft Spielstätten und andere Gebäude rot anstrahlen. Mit der symbolischen "Alarmstufe Rot" solle die schwierige wirtschaftliche Lage unterstrichen werden, berichteten die Organisatoren aus Nordrhein-Westfalen im Vorfeld. Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, hieß es.
Bis Montagnachmittag verzeichneten die Organisatoren auf ihrer Internetseite mehr als 7500 Gebäude, die beleuchtet werden sollen.
Update, 22. Juni, 15.20 Uhr: Stadt Kassel: keine weiteren Fälle nach jüngstem Corona-Ausbruch
Nach einem jüngsten Corona-Ausbruch in Kassel ist die Stadt damit beschäftigt, die Verbreitung der Infektionen einzudämmen und Infektionswege nachzuvollziehen. Im Laufe des Wochenendes seien vorsorglich mehr als 60 Personen getestet worden, nachdem in einer Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Bettenhausen 20 Covid-19-Erkrankungen bei Bewohnern nachgewiesen worden waren.
Sämtliche Tests seien aber negativ ausgefallen, berichtete die Stadt am Montag. Daher habe die Stadt auch entschieden, die nahe gelegene Losseschule ab Dienstag wieder zu öffnen. Die Infizierten aus der Flüchtlingsunterkunft zeigten keine oder nur milde Symptome.
Die Königstorschule bleibt hingegen nach Angaben der Stadt weiter geschlossen. Bei einem Kind dieser Grundschule war die Atemwegserkrankung nachgewiesen worden. Es hatte im privaten Kontakt zu mehreren Schülern anderer Jahrgänge.
Einige Schüler und Lehrer klagen den Angaben zufolge derzeit über Beschwerden. Mindestens 15 Personen sollen deswegen auf Covid-19 getestet werden. Der Kinderhort Kreuzkirche bleibt ebenfalls geschlossen, weil dort Kinder der Königstorschule betreut wurden.
In Kassel wurden 361 Corona-Fälle registriert, wie die Stadt am Montag berichtete. 38 aktuell Infizierte wurden gezählt. Sechs infizierte Personen werden derzeit in Krankenhäusern in der Stadt und im Landkreis Kassel behandelt. Eine der sechs infizierten Personen liegt auf einer Intensivstation.
Update, 22. Juni, 15.13 Uhr: Wieder Maskenpflicht wegen steigender Corona-Fallzahlen in Bulgarien
Wegen rasant gestiegener Coronavirus-Fallzahlen soll in Bulgarien der Mund-Nasen-Schutz in geschlossenen gemeinschaftlichen Räumen wieder Pflicht werden. In Shoppingmalls, Läden, Kinos und Theatern müssen ab 23. Juni wieder Schutzmasken getragen werden, wie Gesundheitsminister Kiril Ananiew am Montag nach einem Treffen des Corona-Krisenstabs mit Regierungschef Boiko Borissow erläuterte.
Auf Anregung der Regierung in Sofia, die auf eine höhere Disziplin der Menschen gesetzt hatte, war die Maskenpflicht Mitte Juni entfallen. Die Bulgaren aber beachteten kaum die noch verbliebenen Distanz- und Desinfektionsempfehlungen.
Das ärmste EU-Land konnte mit seinen knapp sieben Millionen Einwohnern dank frühzeitig eingeführter Corona-Schutzmaßnahmen die Fallzahlen bis Ende April unter 1500 halten, so dass das Gesundheitssystem funktionsfähig blieb.
Doch nach mehreren Festtagen und Lockerungen der Einschränkungen im Mai und Juni stiegen die nachgewiesenen Coronavirus-Fälle insbesondere in der vergangenen Woche rasant auf nun 3905. Soweit starben 199 Menschen.
Nachdem ein prominentes Führungsmitglied der oppositionellen Sozialisten, Janaki Stoilow, positiv auf das Coronavirus getestet wurde, sollen jetzt alle Teilnehmer an einer Parteitagung getestet werden. Noch kein Thema in dem Balkanland sind mögliche aus Deutschland heimkehrende Tönnies-Mitarbeiter nach dem Covid-19-Ausbruch in Rheda-Wiedenbrück.
Die Maskenpflicht in Bulgariens öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken und Krankenhäusern soll weiter in Kraft bleiben. Bei Sportevents müssen von Dienstag an wieder strengere Corona-Regeln eingehalten werden. Bulgarien wolle auch die Kontrollen verschärfen. Diese hatte es in der vergangenen Woche - etwa im öffentlichen Nahverkehr - kaum gegeben.
Im Ausland gebuchte Bulgarienreisen wurden wegen der schnell gestiegenen Corona-Zahlen bulgarischen Medien zufolge abgesagt. Das gibt auch für viele Flüge zur bulgarischen Schwarzmeerküste. Die Betreiber großer Hotels in den Badeorten sind verunsichert. Viele haben noch nicht entschieden, ob und wann sie wieder öffnen. In dem Urlaubsland soll die Sommersaison für ausländische Feriengäste am 1. Juli beginnen.
Update, 22. Juni, 15.05 Uhr: Reeperbahnfestival soll trotz Corona stattfinden
Obwohl größere Veranstaltungen bis Ende Oktober coronabedingt nicht erlaubt sind, wird das Hamburger Reeperbahnfestival vom 16. bis zum 19. September wie geplant über die Bühne gehen.
Der Hauptgrund dafür ist, dass das viertägige Clubfestival seinem Wesen nach eine dezentrale Veranstaltung mit vielen kleinen Einzelkonzerten ist, wie Festivalchef Alexander Schulz sagte. So könnten die derzeit gültigen Abstands- und Hygieneregeln komplett eingehalten werden. Und das soll auch streng durchgehalten werden.
Zu dem mehrtägigen Musikspektakel und Branchentreff waren im vergangenen Jahr nach Angaben der Veranstalter mehr als 50.000 Gäste gekommen, es gab rund 600 Konzerte an 90 Spielorten.
Wie es in diesem Jahr aussehen könnte, erfahrt Ihr >>> hier
Update, 22. Juni, 14.55 Uhr: Mehr Züge in Richtung Ostsee und Berlin in den Ferien
In den Sommerferien fahren zusätzliche Regionalzüge von Berlin an die Ostsee und umgekehrt. Zum Start der Ferien haben die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg zusätzliche Leistungen zwischen Berlin und Stralsund bestellt, wie das Verkehrsministerium in Schwerin am Montag mitteilte.
So könnten stark nachgefragte Züge entlastet und die Corona-Abstandsregeln besser gewahrt werden. Vom 26. Juni an werde jeweils freitags, samstags und sonntags ein zusätzliches Zugpaar von und nach Stralsund fahren, um die Hauptreisezeiten zu entlasten. Ein ähnliches Zusatzangebot hatten die Länder demnach bereits zu den Pfingstfeiertagen bestellt.
Die Fahrzeit zwischen Berlin und Stralsund werde etwa drei Stunden betragen. Wie es hieß, verfügen die zusätzlichen Züge über begrenzte Fahrradstellplätze. Auch in den Regelzügen in Richtung Ostsee werde eine deutlich erhöhte Fahrradmitnahme erwartet.
Update, 22. Juni, 14.53 Uhr: Spielwarenbranche setzt auf Neuerungen in der Krise
Mit neuen Verkaufswegen will die Spielwarenbranche aus der Corona-Krise kommen. Das ergab eine am Montag veröffentlichte repräsentative Umfrage der weltweit größten Spielwarenmesse in Nürnberg, an der sich rund 1800 Fachhändler aus 42 Ländern und mehr als 500 Unternehmen aus 48 Ländern beteiligt hatten.
Viele Händler hatten nach der Erhebung in der Corona-Pandemie beispielsweise einen Lieferservice angeboten, Online-Shops eingerichtet und waren für ihre Kunden über die sozialen Netzwerke erreichbar.
Mehr als ein Viertel der Händler und fast ein Drittel der Hersteller rechnet damit, den Umsatzeinbruch mit Hilfe der neuen Verkaufswege ausgleichen zu können. Fast die Hälfte geht davon aus, dass sich die Geschäfte erholen werden.
Update, 22. Juni, 14.50 Uhr: Schulleiter sehen Grundschulöffnung kritisch
Hessens Schulleiter sehen die Rückkehr der Grundschulen ab dieser Woche zum weitgehend regulären Unterricht für alle Kinder mit Sorge. Nach wie vor gebe es in Hessen eine Quote von Lehrkräften, die wegen eines zu hohen Krankheitsrisikos nicht eingesetzt werden könnten, sagte der Vorsitzende des Interessenverbandes hessischer Schulleitungen, Matthias Doebel, in einem Interview der Radiowelle hr-Info. "Schauen wir uns die hessenweite Quote von durchschnittlich 18 Prozent an, sieht das im Detail anders aus", erklärte er.
Es gebe viele Schulen, die über eine solide 100 Prozent Personaldecke verfügten, anderen Schulen fehle 30 Prozent des Personalstamms. Das seien dann völlig andere Voraussetzungen, die dort vor Ort durch Mehrarbeit, Abordnungen und Kurzverträge organisiert und abgefangen werden müssten, sagte Doebel.
Darüber hinaus sähen die Hygienevorgaben vor, dass nur eine Lehrkraft pro Klasse eingesetzt werden dürfe, um mögliche auftretende Infektionsketten zu unterbrechen. "Das hat natürlich mit einem regulären Stundenplan nichts mehr zu tun."
Update, 22. Juni, 14.25 Uhr: Frankreich lockert coronabedingte Beschränkungen weiter
In Frankreich sind die coronabedingten Einschränkungen weiter gelockert worden. Nach gut drei Monaten der Schließung durften am Montag Kinos wieder öffnen. In den rund 2000 Lichtspielhäusern müssen weiterhin Vorgaben zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie umgesetzt werden. Angestellte und Besucher müssen Schutzmasken tragen und Abstand voneinander halten, wie die Vereinigung der französischen Kinos in ihren Gesundheitsrichtlinien erklärte.
Im Laufe der Woche sollten weitere Kulturangebote folgen. Das Kunstmuseum Musée d'Orsay soll diesen Dienstag seine Türen wieder öffnen, ab Donnerstag soll der Eiffelturm wieder für Besucher zugänglich sein.
Auch für die französischen Schüler gab es ab Montag Änderungen. Für Grund- und Mittelschüler ist der Unterrichtsbesuch nun wieder verpflichtend. Die Beschränkungen bei der Anzahl der Schüler je Klassenraum und den Abstandsregeln wurden gelockert. Der Unterricht ist zunächst für zwei Wochen angesetzt - dann beginnen in Frankreich die Sommerferien. Weiterführende Schulen sind weiterhin nur teilweise geöffnet.
Update, 22. Juni, 14.20 Uhr: Damentennis-Chefin Rittner: Djokovic mit "Bärendienst"
Die deutsche Damentennis-Chefin Barbara Rittner (47) hat den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic (33) heftig kritisiert, nachdem zwei teilnehmende Profis bei dessen Adria-Tour positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Der Bulgare Grigor Dimitrow (29) und der Kroate Borna Coric (23) hatten am Samstag in Zadar noch gegeneinander gespielt und haben inzwischen ihre positiven Tests bekannt gegeben. Auch auf der Station in Kroatien gab es offenbar keine strengen Hygienevorschriften.
"Das ist für die gesamte Tennis-Familie eine absolute Katastrophe", sagte Rittner am Montag dem Kölner "Stadt-Anzeiger" und warf dem 33 Jahre alten Serben vor, dem Tennis "einen Bärendienst erwiesen" zu haben. Schon die Umstände auf der ersten Station in Belgrad vor gut einer Woche hatten zu Kritik geführt. Die Zuschauer saßen eng beieinander, die Spieler umarmten sich mitunter sogar am Netz, schließlich postete Djokovic ein Foto von einer Party danach. Auch der beste deutsche Profi Alexander Zverev (23) trat bei der Tour an.
"Die ganze Welt hält Abstand und trägt Masken. Und an der Adria saß man Schulter an Schulter ohne Masken, hat nachts gefeiert und sich oberkörperfrei in den Armen gelegen", sagte Rittner. "Da verstehe ich nicht, in welcher Welt die leben – offenbar in ihrer eigenen Blase. Einigen ist ihr Erfolg wohl zu Kopf gestiegen", fügte die 47-Jährige hinzu.
Auch Djokovic könne sich ihrer Meinung nach nicht dahinter verstecken, dass man sich an die vorgegebenen Regularien gehalten habe. "Denn offensichtlich gab es da keine richtigen Regularien", sagte die langjährige Fed-Cup-Teamchefin und Bundestrainerin.
Update, 22. Juni, 14.15 Uhr: Bericht: Ordnungsamt untersucht Klassenerhalts-Party von Union
Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin droht nach den Feierlichkeiten zum Klassenerhalt möglicherweise nun auch noch Ärger durch die Berliner Behörden. "Derzeit wird beim Ordnungsamt Treptow-Köpenick geprüft, ob Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden", zitierte die "Bild"-Zeitung am Montag eine Bezirkssprecherin. Zudem soll eine Anzeige eines Bürgers per E-Mail eingegangen sein.
Am vergangenen Dienstag hatten die Profis Christopher Trimmel (33) und Sheraldo Becker (25) nach dem 1:0 gegen den SC Paderborn in der Stadion-Einfahrt mit mehreren Fans den Verbleib im Fußball-Oberhaus bejubelt. Dabei wurden die Corona-Abstandsregeln nicht eingehalten. Erst später schritten die Ordner ein und separierten Fans und die nun zahlreich anwesenden Union-Spieler.
Die Deutsche Fußball Liga hatte die beiden Profis und den Verein am Freitag zu einer Geldstrafe in insgesamt fünfstelliger Höhe verurteilt, bestätigte Manager Oliver Ruhnert (47) am Samstagabend im ZDF-Sportstudio". Der Union-Geschäftsführer nannte die Aktion "menschlich verständlich, aber in diesen Zeiten nicht korrekt".
Das Ordnungsamt könnte nun eine weitere Geldstrafe wegen einer Ordnungswidrigkeit verhängen, die laut Infektionsschutzgesetz bis zu 25.000 Euro betragen kann.
Update, 22. Juni, 14.12 Uhr: Tönnies statt Trump als Thema bei "hart aber fair"
Für die letzte Ausgabe vor der Sommerpause hat die ARD-Talkshow "hart aber fair" mit Frank Plasberg (63) am Montagabend (21 Uhr) ihr Thema gewechselt: Es heiße jetzt "Massenerkrankung in Fleischfabrik – Gefahr fürs Land?". Es geht um den Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Westfalen.
"Weit über 1300 Infizierte – wieder in einer Fleischfabrik: Wie konnte das passieren? Bekommt die Politik die Unternehmen nicht in den Griff? Reichen die lokalen Maßnahmen oder nimmt bald das ganze Land Schaden, sind Gesundheit, Wirtschaft und Sommerurlaub in Gefahr", heißt es im Ankündigungstext.
Update, 22. Juni, 14.10 Uhr: Tourismuszahlen in der Türkei im Mai stark eingebrochen
Durch die Corona-Pandemie sind die Tourismuszahlen in der Türkei stark eingebrochen. Im Mai kamen rund 30.000 Besucher in das Land und damit 99,26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Tourismusministerium am Montag mitteilte. In den ersten fünf Monaten des Jahres gingen die Besucherzahlen demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 66,35 Prozent zurück.
Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Türkei. Vergangenes Jahr machten nach offiziellen Angaben mehr als fünf Millionen Deutsche Urlaub in der Türkei. Ankara wirbt schon seit einiger Zeit für deutsche Touristen, bei denen vor allem der Urlaubsort Antalya beliebt ist.
Für die Türkei gilt aber zunächst noch bis zum 31. August eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Die Bundesregierung hatte die Türkei vergangenen Woche zusammen mit 130 weiteren Ländern zudem als Corona-Risikogebiet eingestuft.
Menschen, die aus einem Risikogebiet in Deutschland einreisen, müssen mit einer 14-tägigen Quarantäne rechnen. Allerdings können Urlauber aus der Türkei von der Quarantäneregelung befreit werden, wenn sie bei der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Update, 22. Juni, 14 Uhr: Einnahmeverlust und Premierenstau an Dresdner Semperoper
Die Dresdner Semperoper hat aufgrund des dreimonatigen Lockdowns in der Corona-Pandemie deutliche Einnahmeverluste. "Das sind schon mehrere Millionen Euro", sagte Intendant Peter Theiler (64) der Deutschen Presse-Agentur. Allein 70.000 bereits verkaufte Karten müssten storniert werden. Der unfreiwillige künstlerische Stillstand hat auch Folgen für die Programmplanung. Laut Theiler gibt es vier ausgefallene Neuproduktionen, darunter eine Uraufführung.
Auch der Spielplan für die neue Saison ist Makulatur und musste modifiziert werden. Intendanz und Orchester der Sächsischen Staatsoper planen allerdings nur vorsichtig und erstmal bis Ende Oktober. "Es weiß ja niemand, wie sich die Lage weiterentwickelt, und wir müssen auf Änderungen flexibel reagieren können", sagte Theiler.
Proben- und Spielbetrieb waren seit dem 13. März eingestellt. Sächsische Staatskapelle, Semperoper Ballett, Staatsopernchor und Solisten mussten pausieren. "Kurzarbeit gibt es bei uns nicht", sagte Theiler. "Zur Zeit haben wir gerade mal maximal 330 Zuschauer pro Vorstellung in einem Opernhaus, das regulär fast 1300 Plätze bietet", beschreibt Theiler die Dimension der Einschränkungen.
Update, 22. Juni, 13.55 Uhr: Bund setzt auf Corona-Eindämmung vor Ort rund um Tönnies-Betrieb
Die Bundesregierung setzt auf umfassende Maßnahmen vor Ort, um die Ausbreitung von Corona-Infektionen rund um den Schlachtbetrieb von Marktführer Tönnies in Westfalen einzugrenzen. Es handele sich um einen "massiven Ausbruch", der sehr ernst zu nehmen sei, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert (60) am Montag in Berlin. Für die Region bestehe ein hohes Infektionsrisiko. Es sei nun alles zu tun, um diesen Ausbruch einzudämmen.
Laut Bundesgesundheitsministerium sind seit vergangenem Samstag auch drei Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vor Ort. Im Landkreis helfen demnach zudem 15 RKI-Mitarbeiter beim Nachverfolgen von Kontakten, im Nachbarlandkreis Warendorf drei Mitarbeiter. Laut Verteidigungsministerium unterstützen momentan 39 Mitarbeiter der Bundeswehr die Corona-Reihentests, auch mit eigenen Testteams.
Über die konkreten Maßnahmen zur Eindämmung entscheide das Land Nordrhein-Westfalen, betonte die Bundesregierung. Sie verwies auch auf schon örtlich verhängte Schließungen von Schulen und Kitas und Anordnungen von Quarantäne in den umliegenden Kreisen.
Update, 22. Juni, 13.50 Uhr: Südkorea sieht sich zweiter Corona-Welle ausgesetzt
Die Gesundheitsbehörden in Südkorea sehen das Land mittlerweile einer zweiten Welle der Coronavirus-Ausbreitung ausgesetzt. Ursprünglich seien sie davon ausgegangen, dass eine zweite Infektionswelle im Herbst oder Winter beginnen könnte, sagte die Direktorin der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (KCDC), Jeong Eun Kyeong (55), laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap am Montag bei einer Pressekonferenz. "Unsere Voraussage erwies sich als falsch."
Schwerpunkt der zweiten Welle ist demnach zunächst die Hauptstadt und Umgebung. Im Großraum Seoul lebt fast die Hälfte der etwa 51,6 Millionen Einwohner.
Die Einschätzung kommt ungeachtet der Tatsache, dass die Behörden zuvor den geringsten landesweiten Anstieg bestätigter Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 seit fast einem Monat vermeldet hatten. Am Sonntag seien 17 Fälle hinzugekommen. Das war das erste Mal seit dem 26. Mai, dass weniger als 20 Neuinfektionen nachgewiesen wurden.
Südkorea hatte die Einschränkungen für soziale Kontakte und andere Schutzmaßnahmen gegen das Virus Anfang Mai gelockert. Doch hatten die Behörden seitdem Probleme, einzelne Häufungen von Infektionsfällen in der Hauptstadtregion, etwa unter Clubgästen und Kirchgängern, in den Griff zu bekommen. Die erste Welle datierte Jeong bis Ende April. Die zweite Welle breitete sich demnach seit den Urlaubstagen im Mai aus.
Die meisten Neuinfektionen im Juni entfielen auf Seoul und die Umgebung. Der Bürgermeister von Seoul, Park Won Soon (64), kündigte an, wieder stärkere Beschränkungen für das öffentliche Leben einzuführen, sollten die Zahl neuer Infektionsfälle an drei Tagen in Folge 30 übersteigen und das Gesundheitssystem überlastet sein.
Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen stieg demnach auf 12 438. Bisher wurden 280 Todesopfer mit dem Virus in Verbindung gebracht.
Update, 22. Juni, 13.45 Uhr: Staatsoper mit Alternativ-Spielplan: zunächst nur 370 Plätze
Die Staatsoper Unter den Linden geht in der kommenden Saison mit einem alternativen Spielplan an den Start. Im August und September sollen angesichts der Corona-Einschränkungen nur rund 370 der etwa 1300 Sitzplätze im großen Saal belegt werden, teilte die Staatsoper am Montag mit. In Absprache mit den Behörden solle dafür ein Hygienekonzept erarbeitet werden. Der Vorverkauf für den Großteil der Veranstaltungen startet am 1. Juli.
Eröffnet wird die Spielzeit am 31. August mit dem Beginn der Aufführung der Symphonien von Ludwig van Beethoven unter der Leitung von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim (77). Am 11. September feiert die Staatskapelle Berlin dann ihren 450. Geburtstag mit einem Konzert, ebenfalls unter Barenboims Leitung.
Die Staatsoper will flexibel auf Änderungen der Abstandsregeln reagieren. Karten für die Vorführungen ab 1. Oktober sollen ab Anfang Juli zunächst als verbindliche Reservierungen angeboten werden.
Update, 22. Juni, 13.40 Uhr: Corona-Ausbruch: Lauterbach warnt vor Reisen aus Region Gütersloh
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (57) warnt vor einem freien Reiseverkehr der Menschen aus der Region Gütersloh. "Ich bin sicher, dass deutlich mehr Menschen außerhalb der Mitarbeiterschaft inzwischen infiziert sind", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". Das Virus könnte sich so potenziell sehr weit verteilen, sagte der studierte Epidemiologe.
Bislang gilt im Kreis Gütersloh für die Angestellten, Arbeiter und deren Angehörige des betroffenen Fleischkonzerns Tönnies in Rheda-Wiedenbrück eine Quarantäne. 1331 waren positiv auf das Corona-Virus getestet worden (Stand Sonntag).
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) schließt einen Lockdown für den ganzen Kreis zwar weiterhin nicht aus - bislang aber gibt es keinen, weil der Ausbruchsherd lokal eingrenzbar sei. Daran übte Lauterbach scharfe Kritik: "Es ist falsch, dass es jetzt keinen kurzen Lockdown mit einem massiven Testaufgebot gibt, um das tatsächliche Infektionsgeschehen in der Region anhand genügend großer Stichproben genau einschätzen zu können."
Update, 22. Juni, 13.30 Uhr: Top-Teams für Beach-Meisterschaft gesetzt: Fan-Zugang noch offen
Je acht deutsche Top-Teams bei Frauen und Männern sind für die traditionellen Beachvolleyball-Meisterschaften vom 3. bis 6. September in Timmendorfer Strand gesetzt. Weitere je acht Plätze werden in sechs Qualifikations-Turnieren ab 17. Juli ausgespielt. Das gab der Deutsche Volleyball-Verband am Montag bekannt. "Es ist enorm wichtig für uns, in diesem Jahr doch noch ein großes sportliches Ziel zu haben", sagte Olympiasiegerin Laura Ludwig (34), die mit Margareta Kozuch (33) den Titel anpeilt. Ob beim Finalturnier an der Ostsee Zuschauer dabei sein können, ist noch offen.
Ein Hygiene- und Sicherheitskonzept mit Beteiligung von rund 600 Zuschauern unter Corona-Bedingungen wird von den Behörden in Schleswig-Holstein derzeit geprüft. Notfalls würde ohne Fans gespielt, bei den vier Quali-Turnieren in Düsseldorf und den zwei in Hamburg sind Zuschauer definitiv nicht zugelassen. Sport1 überträgt über 20 Stunden live. Sportler, Schiedsrichter, Offizielle und das Court-Personal werden auf das Corona-Virus getestet.
Update, 22. Juni, 13.20 Uhr: Seibert: Corona-Warn-App läuft auf mehr als 85 Prozent der Handys
Die Bundesregierung hat Verständnis für die Kritik gezeigt, dass die Corona-Warn-App auf älteren Smartphones nicht läuft. "Natürlich würde man sich wünschen, dass (...) jeder mit jedem alten Smartphone damit arbeiten könnte, aber es gibt da technische Gründe, die durch ein politisches Wollen der Bundesregierung nicht wegzuwischen sind", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert (60) am Montag in Berlin. Die App nutze neue Techniken und Sicherheitsverfahren, die ältere Smartphones nicht leisteten. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren hätten die Entwickler an der App gearbeitet.
"Sie läuft auf mehr als 85 Prozent der in Deutschland vorhandenen Smartphones", sagte er. Die Entwickler hätten zugesagt, noch einmal zu überprüfen, ob eine Steigerung möglich ist.
Knapp eine Woche nach dem Start wurde die Corona-Warn-App nach Seiberts Angaben inzwischen bereits 11,7 Millionen mal heruntergeladen.
Update, 22. Juni, 13.09 Uhr: Hamburger Innensenator Grote entschuldigt sich für Stehempfang
Hamburgs Innensenator Andy Grote (52) hat sich für einen von ihm trotz Corona-Pandemie organisierten Stehempfang entschuldigt. "In einer Zeit, in der viele aufgrund der strikten Regeln, die gelten, auf vieles verzichten müssen, darf einfach nicht der Eindruck entstehen, dass ausgerechnet der Innensenator es mit den Regeln nicht so genau nimmt", sagte der SPD-Politiker am Montag dem Sender NDR 90,3.
Das Treffen nach seiner Wiederernennung als Senator vor knapp zwei Wochen hätte nicht stattfinden dürfen. "Ich entschuldige mich dafür ausdrücklich, das war ein Fehler, das darf nicht passieren." Grote betonte aber erneut, dass alle Corona-Regeln bei dem Empfang eingehalten worden seien.
Update, 22. Juni, 13 Uhr: Maas: Deutsche müssen sich im Urlaub an Corona-Regeln halten
Sommerurlaub ist trotz Corona wieder möglich - Außenminister Heiko Maas (53) hat die Deutschen aber zur Vorsicht in den Ferien aufgerufen. "Viele Deutschen wollen diesen Sommer wieder nach Italien kommen", sagte der SPD-Politiker am Montag bei einem Besuch in Rom. Die Gesundheit der Besucher müsse dabei genauso wie die der Gastgeber gewährleistet sein.
Deshalb sei es wichtig, sich "besonders verantwortungsvoll zu verhalten" und die Anti-Corona-Regeln zu befolgen, damit die Fallzahlen weder später in Deutschland noch im Urlaubsland wieder nach oben gehen.
Italien hat seit Anfang Juni seine Grenzen für EU-Ausländer geöffnet. In Hotels und am Strand gelten weiter Abstandsregeln, in vielen geschlossenen Räumen ist das Tragen von Mundschutz Pflicht. Bei Museen ist zum Beispiel eine Buchung des Besuchs vorab wichtig. Dort dürfen wie bei anderen Sehenswürdigkeiten weniger Menschen als normalerweise gleichzeitig hinein.
Update, 22. Juni, 12.52 Uhr: Nach positiven Corona-Tests: Berliner Tennis-Organisatoren abwartend
Die Veranstalter des Tennis-Showevents in Berlin wollen nach den positiven Corona-Tests bei der Adria-Tour vor einer möglichen Reaktion die weitere Entwicklung abwarten. Falls es notwendig würde, würde man sich nach neuen Teilnehmern umschauen, sagte ein Sprecher am Montag.
Für die Teilnahme in Berlin sieht das Konzept den Nachweis eines negativen Corona-Tests vor. Die Hygiene-Konzepte für die Show-Wettkämpfe sind nach Angaben des Sprechers von den lokalen Behörden genehmigt worden. Ein Konzept für Events mit Zuschauern sei noch in der Prüfung. Vom 13. bis 15. Juli und vom 17. bis 19. Juli sollen im Steffi-Graf-Stadion und auf dem Tempelhofer Feld zwei Kurz-Turniere stattfinden. Zu den Teilnehmern gehören neben Zverev (23) unter anderen auch Julia Görges (31) und Andrea Petkovic (32).
Update, 22. Juni, 12.49 Uhr: Bier-Absatz auch im Mai eingebrochen
In der Corona-Krise wird in Deutschland immer weniger Bier verkauft. Nach der Steuerstatistik war es im Mai nicht einmal mehr halb so viel wie üblich. Die Steuereinnahmen beim Bier lagen bei knapp 21 Millionen Euro und damit rund 62 Prozent unter der Summe vom Mai 2019, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht.
Kneipen und Restaurants waren im März geschlossen worden, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Seit Ende Mai werden die Beschränkungen gelockert.
"Die gesellschaftlichen Auswirkungen auf den Alkoholkonsum, Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit infolge der Covid-19-Pandemie sind derzeit noch nicht abschätzbar", erklärte das Gesundheitsministerium. Auf den tatsächlichen Konsum ließen die Steuereinnahmen keinen Rückschluss zu, wohl aber auf den Getränkeabsatz.
Schon im April war deutlich weniger Bier verkauft worden als im Vorjahreszeitraum. Zugelegt hat dagegen im Mai der Verkauf von Schnaps.
Update, 22. Juni, 12.42 Uhr: Industrie kritisiert Bundes-Einstieg bei Curevac
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat mangelnde Transparenz beim Bundes-Einstieg beim Biotech-Anbieter Curevac kritisiert, der einen Corona-Impfstoff entwickelt. Fälle dieser Art bedürften eines transparenten und geordneten Verfahrens, sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Montag. Nur so lasse sich der Anschein willkürlicher Entscheidungen vermeiden.
Für Staatsbeteiligungen an privaten Firmen seien unter anderem genaue Finanzprüfungen und eine politische Verantwortlichkeit gegenüber dem Parlament nötig. Eine öffentliche Diskussion um die gerechte Verteilung von Impfstoffen sei gut. Das Argument des Gesundheitsschutzes dürfe aber "kein Freifahrtschein sein, um marktwirtschaftliche Mechanismen auszuhebeln", sagte Lang.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (62, CDU) hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass die staatliche Förderbank KfW für 300 Millionen Euro rund 23 Prozent der Curevac-Anteile übernimmt. Ziel sei, dem Unternehmen von Mehrheitseigner Dietmar Hopp (80) finanzielle Sicherheit zu geben. Auf Geschäftsentscheidungen wolle der Staat keinen Einfluss nehmen.
Update, 22. Juni, 12.30 Uhr: Bald wieder Bier in englischen Pubs? Johnson: "uraltes Recht"
Nach mehr als drei Monaten Corona-Zwangspause könnten die beliebten englischen Pubs bald wieder öffnen. Noch am Montag wollte Premierminister Boris Johnson (56) mit Ministern und Wissenschaftlern hinter verschlossenen Türen über eine Lockerung der Corona-Maßnahmen auch in der Gastronomie diskutieren. Johnson werde die Ergebnisse am Dienstag vorstellen, bestätigte eine Regierungssprecherin der Deutschen-Presse-Agentur.
Als Johnson in der zweiten Märzhälfte strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verkündete, wurde er beim Thema Pub-Schließungen fast theatralisch: "Ich weiß, dass wir etwas Außergewöhnliches machen, wir nehmen das uralte und unveräußerliche Recht frei geborener Menschen, in den Pub zu gehen, weg."
Britische Medien rechnen nun damit, dass viele Pubs, Restaurants, Hotels und Friseurläden ab 4. Juli wieder öffnen dürfen - allerdings unter bestimmten Sicherheitsregeln. Und die Maßnahmen gelten nur für England: Jeder Landesteil in Großbritannien entscheidet über seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie.
Voraussetzung für die Pub-Öffnungen dürfte aber wohl sein, dass auch die bislang wegen der Pandemie geltende Zwei-Meter-Abstandsregel in England gelockert wird. Denn viele Betreiber halten den Betrieb von Pubs und Restaurants ansonsten für unrealistisch; sie fürchten viel zu geringe Umsätze. Kritiker warnen hingegen vor verfrühten Maßnahmen: Großbritannien hat die meisten Corona-Todesopfer in Europa und reagierte relativ spät auf die Pandemie.
Update, 22. Juni, 12.18 Uhr: Corona-Konzert: Justin Bieber und Shakira bei Spendengipfel
Justin Bieber (26), Coldplay und Shakira (43) gegen Covid-19: Internationale Topstars trommeln am Samstag (27. Juni) bei einem Konzertabend zusammen mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (61) für mehr Geld gegen das Coronavirus. Zuvor wirbt von der Leyen bei einem Spendengipfel um weitere Beiträge der Weltgemeinschaft, wie die EU-Kommission und die Hilfsbewegung Global Citizen am Montag mitteilten. "Künstler haben die Kraft, zum Wandel zu inspirieren", sagte von der Leyen.
Es ist bereits die zweite internationale Geberkonferenz, die die deutsche Politikerin veranstaltet. Im Mai waren 7,4 Milliarden Euro für die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gegen das Coronavirus zusammengekommen. Damals sprachen hauptsächlich Staats- und Regierungschefs.
Am kommenden Samstag soll das anders werden: Nach dem regulären Spendengipfel mit Politikern und Wissenschaftlern, aber auch mit Künstlern und Aktivisten, folgt am Abend das Konzert. Gastgeber sind Schauspieler Dwayne Johnson (48) und von der Leyen. Neben Justin Bieber, Coldplay und Shakira treten unter anderem Miley Cyrus (27), Usher (41) und Jennifer Hudson (38) auf. Außerdem werden internationale Promis wie der ehemalige Fußballprofi David Beckham (45) und die Schauspielerinnen Salma Hayek (53), Charlize Theron (44) und Diane Kruger (43) erwartet. Das Event soll weltweit übertragen werden.
Update, 22. Juni, 12.10 Uhr: Fünf Spieler des serbischen Fußballmeisters mit Corona infiziert
Fünf Spieler des serbischen Fußballmeisters Roter Stern Belgrad sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Spieler Marko Gobeljic (27), Njegos Petrovic (20), Dusan Jovancic (29) und Marko Konatar (20) fühlten sich bereits am Samstag vor dem letzten Spieltag der serbischen Superliga gegen FK Proleter Novi Sad unwohl und seien deshalb dem Stadion fern geblieben, teilte der Verein am Montag mit. Branko Jovicic (27) zeigte keine Symptome, wurde aber ebenfalls positiv getestet, teilte der Verein weiter mit.
Der Rest der Spieler und das Management seien auch getestet worden, jedoch ohne weitere positive Befunde, betonte der Verein.
Roter Stern Belgrad feierte am Samstag seine dritte aufeinanderfolgende Meisterschaft nach einem 2:1-Heimsieg gegen Proleter. Etwa 18.000 Fans besuchten das Spiel und die Feierlichkeiten danach - oft eng gedrängt.
Serbien war eines der europäischen Länder, das die Corona-Beschränkungen sehr früh lockerte und das erste, das Zuschauer bei Massenveranstaltungen zuließ. Rund 20.000 Menschen begleiteten beispielsweise das Pokalhalbfinale zwischen den beiden Stadtrivalen Roter Stern und Partizan Belgrad Anfang Juni.
Update, 22. Juni, 12 Uhr: Steinmeier würdigt und ehrt Voßkuhle bei Entlassung
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64) hat die Geltung der Grundrechte ungeachtet ihrer Einschränkung in der Corona-Krise betont. "Wir leben in Corona-Zeiten nicht in einem grundrechtsfreien Raum", sagte er am Montag in Berlin bei der Verabschiedung des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle (56). "Die Beschränkungen unterlagen immer unabhängiger gerichtlicher und verfassungsgerichtlicher Kontrolle am Maßstab unserer Grundrechte und rechtsstaatlichen Prinzipien." Das zeigten die ergangenen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Einschränkung der Freiheitsrechte, sagte Steinmeier.
Der Bundespräsident würdigte Voßkuhles Wirken an der Spitze des höchsten deutschen Gerichts. Dieser habe das Bundesverfassungsgericht "exzellent nach außen vertreten", seinen Arbeitsalltag neu geprägt und dabei "Fingerspitzengefühl und Sensibilität" gezeigt. Voßkuhle habe durch vielbeachtete Beiträge in den Diskurs um den Weg unserer Gesellschaft in Deutschland und Europa eingegriffen.
Update, 22. Juni, 11.30 Uhr: Tennisturnier in Kitzbühel kündigt umfassende Sicherheitsmaßnahmen an
Die Organisatoren des Showturniers in Kitzbühel haben vor der geplanten Teilnahme der positiv auf das Coronavirus getesteten Tennisprofis Grigor Dimitrow (29) und Borna Coric (23) den Nachweis eines negativen Tests gefordert. "Wenn Grigor Dimitrow und Borna Coric nach 14 Tagen Heimquarantäne ein negatives Testergebnis vorweisen können, spricht von unserer Seite nichts dagegen, dass die beiden Spieler in Kitzbühel aufschlagen können. In den nächsten Tagen werden die jeweiligen Managements über diese Option entscheiden", hieß es am Montag in einer Mitteilung auf der Homepage von "Thiems7"".
Das vom Österreicher Dominic Thiem (26) organisierte Turnier soll am 7. Juli beginnen. Dimitrow und Coric stehen auf der Teilnehmerliste, waren aber beide bei der Adria-Tour am Wochenende positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei der vom Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic (33) organisierten Tour nahm auch Alexander Zverev (23) teil.
Der 23 Jahre alte Hamburger will ebenso wie Thiem ab dem 13. Juli bei einem Showturnier in Berlin starten. Eine Reaktion der Berlin-Organisatoren gab es am Montagvormittag zunächst nicht.
Die Kitzbühel-Veranstalter teilten mit, "dass die Sicherheitsmaßnahmen im Zuge der Thiems7 umfassend und in strenger Abstimmung mit den zuständigen Behörden gehandhabt werden".
Update, 22. Juni, 10.56 Uhr: Auch Kroatiens Tennisprofi Coric mit Coronavirus infiziert
Bei der vom Tennis-Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic (33) organisierten Adria Tour hat es einen zweiten positiven Corona-Fall gegeben. Nach dem Bulgaren Grigor Dimitrow (29) teilte am Montagmorgen auch der kroatische Profi Borna Coric (23) in den sozialen Netzwerken mit, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Bei dem Show-Turnier mit Stationen in mehreren Städten hat auch der deutsche Tennisstar Alexander Zverev (23) teilgenommen.
"Ich wollte euch informieren, dass ich positiv auf Covid-19 getestet worden bin", schrieb der 23-jährige Coric auf Twitter. Er
wolle, dass alle, die mit ihm in den vergangenen Tagen in Kontakt waren, einen Test machen. "Mir geht es gut, ich habe keine
Symptome", teilte der Weltranglisten-33. mit.
Der 23 Jahre alte Australian-Open-Halbfinalist verpasste am Sonntag den Einzug in das Finale, das nach dem Bekanntwerden von Dimitrows Positivtest nicht mehr ausgetragen wurde. Das Turnier war schon zuvor in die Kritik geraten, weil die Vorsichtsmaßnahmen nicht allzu ernst genommen wurden.
Bei den Spielen waren Zuschauer zugelassen, ein Sicherheitsabstand von einem Meter wurde aber nicht eingehalten, wie auf Fernsehaufnahmen zu sehen war. Zudem hatte in der vergangenen Woche ein Video für Wirbel gesorgt, das Djokovic, Zverev und den Österreicher Dominic Thiem (26) auf einer Party in einem Club zeigte.
Update, 22. Juni, 10.52 Uhr: "Ocean Viking" startet zu neuem Rettungseinsatz im Mittelmeer
Nach einer mehrmonatigen Pause ist das Rettungsschiff "Ocean Viking" von Marseille aus zu einem neuen Einsatz im Mittelmeer ausgelaufen. Ungeachtet der Covid-19-Pandemie fliehen weiter Menschen aus dem kriegserschütterten nordafrikanischen Land Libyen, wie die Hilfsorganisation SOS Méditerranée am Montag mitteilte.
Das Schiff war wegen der Gesundheitskrise mehrere Monate lang nicht unterwegs gewesen. Besatzungsmitglieder seien besonders auf die Corona-Krise vorbereitet worden, hieß es. Es sei auch erfahrenes medizinisches Personal an Bord.
Update, 22. Juni, 10.50 Uhr: Finanzminister Scholz: Lufthansa-Rettungspaket ist "wohlüberlegt"
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (62, SPD) hat das staatliche Rettungspaket für die Lufthansa gegen Kritik verteidigt. "Wir hatten eine sehr gute Diskussion mit dem Lufthansa-Management und haben einen sehr guten Plan entwickelt, über den es auch Einigung mit Brüssel gibt", sagte Scholz am Montag bei einer Konferenz in Frankfurt, zu der sich der Minister per Video aus Berlin zuschaltete. "Der Plan ist wohlüberlegt."
Zu Berichten, wonach es am Montag ein Gespräch mit Lufthansa-Großaktionär Heinz Hermann Thiele (79) geben soll, äußerte sich Scholz mit Hinweis auf regulatorische Vorgaben auf Nachfrage nicht.
Angesichts von Thieles Einfluss ist unsicher, ob der milliardenschwere Rettungsplan an diesem Donnerstag (25.6.) bei der außerordentlichen Lufthansa-Hauptversammlung die erforderliche Mehrheit bekommt. Die Lufthansa fürchtet wegen einer niedrigen Aktionärspräsenz einen ungewissen Ausgang bis hin zu einer Insolvenzlösung.
"Die Lufthansa ist vor der Krise ein sehr erfolgreiches Unternehmen gewesen", sagte Scholz. Es gehe nun darum, dass die Fluggesellschaft die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise überlebe, um danach wieder eine erfolgreiche Airline zu sein.
Update, 22. Juni, 10.45 Uhr: Ringen um Personal-Sparpaket bei Lufthansa geht weiter
Bei der schwer angeschlagenen Lufthansa geht das Ringen um Einsparungen beim Personal weiter. Unternehmen und Gewerkschaftsvertreter bestätigten am Montag in Frankfurt die Fortsetzung der Verhandlungen, wollten aber keinen Zeitpunkt für eine mögliche Einigung mehr nennen. Ursprünglich war dieser Montag als Termin avisiert worden, um die Ergebnisse noch vor der für Donnerstag angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung (25. Juni) präsentieren zu können.
Der von der Corona-Krise hart getroffene Konzern hatte wegen der dauerhaft sinkenden Nachfrage den weltweiten Personalüberhang auf 22.000 Stellen beziffert. Davon entfallen rund 11.000 Stellen auf Deutschland. Bei den Verhandlungen sollen nun Maßnahmen vereinbart werden, um möglichst viele Mitarbeiter an Bord zu halten. Das sind zum Beispiel ausgeweitete Teilzeitmodelle und der Verzicht auf Gehaltssteigerungen und Zulagen. Beteiligt sind die Gewerkschaften Verdi, Ufo und Vereinigung Cockpit, die bereits verschiedene Sparvorschläge unterbreitet haben.
Update, 22. Juni, 10.18 Uhr: Heil zu Corona-Ausbruch bei Tönnies: Haftungsmöglichkeiten prüfen
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies könnte das Unternehmen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD) zufolge möglicherweise haftbar gemacht werden. "Ich glaube, dass wir prüfen müssen, welche zivilrechtlichen Haftungsmöglichkeiten es gibt in diesem Bereich", sagte Heil am Montag im ARD-"Morgenmagazin".
Es entstünden erhebliche Kosten für die gesundheitliche Behandlung der Menschen, "aber auch für das, was da in der Region los ist". "Ich erwarte von diesem Unternehmen, dass alles getan wird, um den Schaden zu begrenzen, um tatsächlich auch einzustehen für das, was da angerichtet wurde", sagte Heil. Im Wesentlichen gehe es um den Begriff der Verantwortung.
Von einem Boykott riet Heil ab: "Ich bin nicht für Boykottaufrufe. Ich bin dafür, dass wir Regeln einhalten, weil wir reden nicht über dieses eine Unternehmen nur." Er sei auch die Personalisierung ein bisschen leid, auch in anderen Fleischfabriken habe es Fälle gegeben. "Es ist insgesamt in dieser Branche etwas umzukrempeln und aufzuräumen."
Heil will im Sommer einen Gesetzentwurf vorlegen, um von 2021 an Werkverträge in der Branche weitgehend zu verbieten - also dass die komplette Ausführung von Schlachtarbeiten bei Sub-Unternehmern eingekauft wird. Auch jetzt schon würde verstärkt kontrolliert, sagte Heil.
Update, 22. Juni, 10.12 Uhr: Lufthansa-Aktien rutschen deutlich ab - Sorgen um Rettungspaket
Die Aktien der Lufthansa sind am Montag wegen Zweifeln an einer erfolgreichen Rettung der Airline wieder stark unter Druck geraten. Sorgen um das Rettungspaket drückten die Anteile des Dax-Absteigers um fast 9 Prozent auf 9,28 Euro. Heftige Verluste während des Corona-Crashs hatten dazu geführt, dass die Papiere ihren Platz im deutschen Leitindex räumen mussten und seit diesem Montag dem MDax der mittelgroßen Werte angehören.
Die Lufthansa fürchtet angesichts einer niedrigen Aktionärspräsenz auf der Hauptversammlung an diesem Donnerstag einen ungewissen Ausgang bis hin zu einer Insolvenzlösung. Denn die Zustimmung zu den neun Milliarden Euro schweren Staatshilfen steht nach den Registrierungen der Anteilseigner mehr denn je auf der Kippe.
"Seit heute Nacht wissen wir, dass unsere Aktionäre weniger als 38 Prozent des Kapitals für diese Hauptversammlung angemeldet haben", hieß es in einem Brief von Lufthansa-Chef Carsten Spohr (53) an die Mitarbeiter vom Sonntag. Damit sei nun eine Zweidrittelmehrheit nötig, "die nach jüngsten Äußerungen von wichtigen Aktionären insbesondere zu den Konditionen der Kapitalerhöhung nicht sicher erscheint."
Damit gemeint ist vor allem Lufthansa-Großaktionär Heinz Hermann Thiele (79), der zuletzt gut 15 Prozent der Anteile hielt und die Staatshilfen skeptisch betrachtet. Er sieht die vorgesehene Beteiligung des Bundes mit bis zu 20 Prozent der Lufthansa-Anteile kritisch und will Nachverhandlungen. Seine Zustimmung zum Rettungspaket ließ er offen. Das Unternehmen musste wegen der Corona-Krise fast alle Flüge streichen und ist deshalb stark unter Druck.
Update, 22. Juni, 9.45 Uhr: Bayern am stärksten von Kurzarbeit betroffen
Die Kurzarbeit in der Corona-Krise trifft Bayern nach Erhebungen des Ifo-Instituts am härtesten. Dort waren im Mai 26 Prozent der Sozialversicherungspflichtigen in Kurzarbeit, wie aus einer am Montag veröffentlichten Schätzung der Münchner Ökonomen hervorgeht.
Insgesamt kommen die Wirtschaftsforscher für Bayern auf rund 1,47 Millionen Kurzarbeiter - auch absolut erreicht der Freistaat damit den höchsten Wert im Ländervergleich und kommt auf minimal mehr Kurzarbeiter als das deutlich bevölkerungsreichere Nordrhein-Westfalen.
Insgesamt geht das Ifo-Institut von 7,3 Millionen Kurzarbeitern im Mai aus. Es bezieht sich dabei auf Beschäftigte, die tatsächlich in Kurzarbeit sind. Die Zahl der Beschäftigten, für die grundsätzlich Kurzarbeit angemeldet ist, liegt höher. Die Schätzung beruht auf Daten aus der Konjunkturumfrage des Instituts.
Update, 22. Juni, 9.30 Uhr: Israels Bahnverkehr rollt trotz Anstieg der Corona-Infektionen wieder
Trotz eines Anstiegs der Corona-Infektionen sind Zugfahrten in Israel seit Montag wieder möglich. Eine der ersten Reisenden war Transportministerin Miri Regev. Sie fuhr per Bahn von Tel Aviv nach Jerusalem. Auf einem von ihrem Ministerium verbreiteten Video war zu sehen, wie sie sich vor der Abfahrt an einem Automaten die Hände desinfizierte. Neben Hygieneregeln und Maskenpflicht gelten weitere Auflagen: So müssen Fahrkarten vorab bestellt werden, es dürfen nicht mehr als 500 Passagiere in einem Zug fahren und vor dem Betreten von Bahnhofsgebäuden wird die Körpertemperatur gemessen.
Der Bahnverkehr war vor knapp drei Monaten eingestellt worden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Israel hatte zu Beginn der Corona-Pandemie sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert. Nach einem vergleichsweise glimpflichen Verlauf begann das Land im Mai mit schrittweisen Lockerungen. Seit Ende Mai ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch wieder deutlich angestiegen. Die Regierung mahnt die Bevölkerung immer wieder, Masken zu tragen und Abstandsregeln einzuhalten.
Update, 22. Juni, 8.50 Uhr: Walter-Borjans: Krisenbewältigung geht nicht mit weniger Europa
Mit Blick auf die Corona-Pandemie sagte der Bundesvorsitzende der SPD, Norbert Walter-Borjans (67), Krisenbewältigung gehe nicht mit weniger Europa, sondern nur mit mehr Europa. Dabei dürfe nicht nur auf steigende Ausgaben geschaut werden: Die Wirtschaft voranbringen, den Klimaschutz stärker nach vorne bringen, die Datensicherung in Europa größer machen - "das geht nicht, in dem man dafür nichts einsetzt", sagte er.
Zu berücksichtigen sei aber auch, was alleine Deutschland durch Europa für Exportgewinne mache. "Wir wären ohne Europa nicht das, was wir sind.2
Update, 22. Juni, 7.54 Uhr: Asamoah hofft, dass Tönnies-Krise keine Auswirkungen auf Schalke hat
Ex-Profi Gerald Asamoah (41) hofft, dass der dramatische Corona-Ausbruch im Fleisch-Imperium des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies (64) "keine größeren Auswirkungen" auf den krisengeschüttelten Fußball-Bundesligisten Schalke 04 haben wird. Das schreibt der 41 Jahre alte Ghanaer in seiner Kolumne für den "Kicker". "Vor allem aber wünsche ich allen Infizierten, dass sie wieder gesund werden", fügte er hinzu.
Asamoah, ist froh, dass sein früherer Verein trotz seiner Krise von 15 sieglosen Spielen in dieser Bundesliga-Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hatte. "Zu verdanken haben sie das allein der Hinrunde. Nicht auszudenken, wo sie stehen würden, wenn sie in der ersten Halbserie nicht so überzeugend und vielleicht auch über ihrem Limit gespielt hätten", schrieb der Ex-Profi, der zwischen 2013 und 2015 bei den Schalkern kickte.
Update, 22. Juni, 7.23 Uhr: Kretschmann: Rückkehr zum Regelbetrieb an Schulen unrealistisch
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) hält eine Rückkehr zum Regelbetrieb an den Schulen in Baden-Württemberg nach den Sommerferien für unrealistisch. "Unser Kernproblem ist die hohe Zahl der Lehrkräfte und Erzieher, die sich zu den vulnerablen Gruppen zählen. In den Schulen sollen das bis zu 20 Prozent sein", sagte Kretschmann in einem Interview der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten. "So kann man keinen Regelbetrieb wie vor der Corona-Pandemie machen."
In der vergangenen Woche hatten die Kultusminister der Länder beschlossen, dass die Schulen nach den Sommerferien wieder vollständig öffnen und in den Regelbetrieb zurückkehren sollen. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) hatte angekündigt, dass sie bis Anfang Juli erklären werde, wie es mit dem Unterricht im Südwesten im neuen Schuljahr weitergehen werde. Grundsätzlich solle es so viel Präsenzunterricht wie möglich geben.
Eisenmann ist auch Spitzenkandidatin der CDU bei der Landtagswahl im kommenden März. Der aufziehende Wahlkampf wirkt sich nach Angaben Kretschmanns schon jetzt erheblich auf die Regierungsarbeit aus. "Zwar nicht auf die Ergebnisse, die erzielen wir auf allen Gebieten. Aber der Aufwand wird immer größer", sagte der Regierungschef den Zeitungen. "Jede interne Forderung wird sofort an die Öffentlichkeit gespielt. Das nimmt dramatisch zu und macht das Regierungsgeschäft schwerer."
Update, 22. Juni, 5.36 Uhr: Peking meldet geringste Infektionszahl seit neuem Corona-Ausbruch
Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking hat die chinesische Hauptstadt am Montag neun weitere Infektionen gemeldet. Es ist die geringste Zahl von Infektionen, seit vor zwölf Tagen ein neuer Ausbruch auf einem Großmarkt der Stadt bekannt geworden war.
Als Reaktion auf den neuen Ausbruch hatten die Behörden vergangenen Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit Peking teilweise abgeriegelt wurde. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Wenn doch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Coronatest vorliegen.
Landesweit meldete China am Montag insgesamt 18 neue Infektionen. So gab es zwei weitere lokale Fälle in der an Peking angrenzenden Provinz Hebei. Sieben "importierte" Infektionen wurden bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen.
Update, 22. Juni, 4.34 Uhr: 537 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 537 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 190.359 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Montagmorgen meldete (Datenstand 22. Juni, 0 Uhr).
8885 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von drei im Vergleich zum Vortag. Etwa 175.300 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, stieg nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 21. Juni, 0 Uhr, auf 2,88 (Vortag: 1,79). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel zwischen zwei und drei weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Der Wert reagiere auf kurzfristige Änderungen der Fallzahlen, verursacht etwa durch einzelne Ausbrüche, empfindlich, wie das RKI erläutert. Insbesondere bei einer insgesamt kleinen Anzahl von Neuerkrankungen könne dies zu verhältnismäßig großen Schwankungen führen.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen stieg dieser Wert mit Datenstand 21. Juni, 0 Uhr, auf 2,03 (Vortag: 1,55). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 22. Juni, 4.22 Uhr: Umfrage: Mehrheit der Japaner will lieber zu Hause arbeiten
Einer am Montag veröffentlichten Umfrage zufolge sprechen sich viele dafür aus, dass auch nach Bewältigung der Corona-Pandemie mehr von zu Hause aus gearbeitet werden sollte.
70 Prozent der Befragten finden demnach, dass das während der Pandemie auch in Japan vermehrt eingesetzte Arbeiten zu Hause ausgeweitet werden sollte, wie aus der Umfrage der japanischen Nachrichtenagentur Jiji unter 2000 Frauen und Männern hervorgeht. Als ein Vorteil des Homeoffice nannten die meisten (68,2 Prozent), dass dadurch "die Quälerei des Pendelns" für sie aufhöre, hieß es.
Weiterer Vorteil sei, dass sie dadurch in weiter entfernten Gegenden leben und dort arbeiten könnten, wo die Miet- und Bodenpreise günstiger seien. Zudem würde so auch Menschen ermöglicht, Geld zu verdienen, die zu Hause Familienangehörige pflegen müssen, hieß es. Japan will als Lehre aus der Corona-Krise die Digitalisierung vorantreiben. So will die Regierung das Arbeiten im Homeoffice fördern. Japan hinkt ungeachtet seines Rufes als Hochtechnologieland in Sachen Digitalisierung deutlich hinter anderen Ländern hinterher.
Update, 22. Juni, 4.15 Uhr: Ärzte für Krisen-Puffer bei Kapazitäten der Kliniken
Ärztepräsident Klaus Reinhardt (60) befürwortet angesichts der Corona-Pandemie einen ständigen Krisen-Puffer bei den Kliniken. "Krankenhäuser sind keine Unternehmen, in denen man wie in einem produzierenden Betrieb nur die Auslastung optimiert", sagte der Chef der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir müssen immer einen gewissen Überhang an Kapazitäten vorhalten und natürlich auch finanzieren, um auf Krisen angemessen reagieren zu können." Es sei wie bei der Feuerwehr: "Sie kostet Geld, auch wenn sie nicht im Einsatz ist. Aber wenn es brennt, ist sie schnell da."
Reinhardt betonte: "Unser Gesundheitssystem funktioniert in der aktuellen Krise ausgesprochen gut." Das gelte für die ambulante Versorgung wie für die Kliniken. "Deshalb darf es auf keinen Fall einen Abbau von Kapazitäten oder Personal geben."
Der Ärztepräsident begrüßte es, Kliniken nun wieder stärker auf die normale Versorgung auszurichten. "Man kann davon ausgehen, dass ein gewisser Behandlungsstau entstanden ist." Menschen mit anderen Erkrankungen hätten aber den gleichen Anspruch, versorgt zu werden, wie Covid-19-Patienten. "Deswegen ist es wichtig, jetzt wieder ein Gleichgewicht in der Versorgung herzustellen und Patienten zu ermuntern, tatsächlich medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen."
Update, 22. Juni, 3.26 Uhr: Brasilien beklagt bereits über 50.000 Corona-Tote
Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist auf über 50.000 gestiegen. Insgesamt seien bisher 50.617 Patienten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Sonntagabend (Ortszeit) auf seiner Website mit.
Über eine Million Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die tatsächliche Zahl dürfte nach Einschätzung von Experten allerdings wesentlich höher sein, da Brasilien nur relativ wenig testet.
Damit liegt das größte Land Lateinamerikas sowohl bei Infektionen als auch bei Toten an zweiter Stelle hinter den USA.
Update, 22. Juni, 2 Uhr: Spahn: Bundestag soll Corona-Politik aufarbeiten
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hat sich für eine umfassende Aufarbeitung der deutschen Corona-Politik durch den Bundestag ausgesprochen. "Ich hielte es für eine gute Idee, wenn der Gesundheitsausschuss zusammen mit ausgewiesenen Experten eine große Evaluation erarbeitet, aus der wir für die nächste vergleichbare Situation lernen können", sagte Spahn den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.
Auf die Frage nach einem eigenen Corona-Untersuchungsausschuss, der sich auch mit möglichen Fehlern beschäftigen könnte, sagte Spahn, dies sei "Sache des Bundestags". Die Regierung habe stets auf Grundlage des aktuellen Wissensstands entschieden. "Wir haben jeden Tag dazugelernt. Es gab viel Unbekanntes. Trotzdem müssen Entscheidungen getroffen werden." Nicht zu handeln, sei in einer Krise keine gute Alternative.
Update, 22. Juni, 0.58 Uhr: Heil: Es muss sich etwas in der Fleisch-Branche ändern
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47) hat nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies scharfe Kritik an dem Unternehmen und der Fleischindustrie geübt. Sein Vertrauen in die Frima Tönnies sei auch "gleich Null", sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend im "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen", wo er auf eine entsprechende Aussage des örtlichen Krisenstableiters angesprochen wurde.
Corona sei "wie ein Brennglas", sagte Heil. "Das heißt, wir sehen Dinge, die vorher schon nicht in Ordnung waren, jetzt sehr sehr deutlich. Die Ausbeutung von Menschen aus Mittel- und Osteuropa, die da offensichtlich stattgefunden hat, wird jetzt in der Pandemie ein allgemeines Gesundheitsrisiko mit erheblichem Schaden." Deshalb müsse sich "im Grund nach in dieser Branche was ändern".
Er kritisierte, durch Verhalten, "wo Menschen sich offensichtlich nicht an Regeln gehalten haben", sei eine ganze Region in Geiselhaft genommen worden.
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter (50) sprach sich in dem "Bild"-Gesprächsformat dafür aus, Druck auf Tönnies auszuüben: "So wie die Firma im Moment arbeitet ist das absolut unverantwortlich. Und jeder, der dieses Fleisch kauft, sollte sich überlegen, was er da tut." Die Hauptverantwortung liege aber bei der Bundesregierung, beim Gesetzgeber, denn es müssen sich Gesetze ganz grundlegend ändern. "Das ganze System ist krank."
Update, 21. Juni, 23.23 Uhr: Laschet zu Tönnies: Kontaktbeschränkungen «wie im Lockdown» denkbar
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59) betont, dass es weiterhin keine Entwarnung gebe. Im "Heute Journal" des ZDF unterstrich der CDU-Politiker am Sonntagabend erneut die Möglichkeit eines regionalen Lockdowns - hierunter versteht man das massive Herunterfahren des öffentlichen Lebens.
"Wir haben die Schulen und Kitas geschlossen, das ist der erste Teil eines Lockdowns. Und wir werden weitere Schritte in diesen Tagen prüfen." Er führte aus: "Ich könnte mir vorstellen, dass wir Kontaktbeschränkungen ebenfalls wieder erlassen, so wie sie im Lockdown gegolten haben."
Im ZDF verwies er unter anderem auf die Quarantäne, "die wir jetzt für 7000 Menschen verordnet haben" - sämtliche Tönnies-Mitarbeiter waren unter Quarantäne gestellt worden. "Und das ist schon ein ambitiöses Ziel, denn die Menschen müssen mit Essen versorgt werden, man muss ihnen auch in ihrer Muttersprache erklären, was eigentlich das Problem ist", sagte der Ministerpräsident.
In den nächsten Tagen werde es einen Bericht von Experten geben, die die Infektionsketten nachverfolgten - der solle abgewartet werden. "Und ich kann diesen Lockdown nicht ausschließen. Er muss nur gezielt sein, er muss begründet sein, und er muss das Ziel erreichen, dass sich die Infektion nicht weiter in die Bevölkerung verbreitet."
Update, 21. Juni, 21.25 Uhr: Grigor Dimitrow positiv auf das Coronavirus getestet!
Einen Tag nach seinem letzten Spiel bei der umstrittenen Adria Tour ist der bulgarische Tennisprofi Grigor Dimitrow positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der 29-Jährige am Sonntag auf seinem Instagram-Account mit.
"Ich möchte sicher gehen, dass jeder, der mit mir in den letzten Tagen in Kontakt war, sich testet und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergreift", schrieb Dimitrow, der sich aktuell in seiner Wahlheimat Monaco aufhält. "Grischo", wie ihn seine bulgarischen Fans nennen, entschuldigte sich wegen möglicher Unannehmlichkeiten.
Bei der vom Weltranglistenersten Novak Djokovic organisierten Adria Tour im kroatischen Zadar hat auch der deutsche Tennisstar Alexander Zverev teilgenommen. Der Australian-Open-Halbfinalist verpasste am Sonntag den Einzug in das Finale, das nach dem Bekanntwerden von Dimitrows Positivtest laut serbischen Medienangaben nicht mehr ausgetragen wurde.
Das Turnier war ohnehin in die Kritik geraten, weil die Vorsichtsmaßnahmen nicht allzu ernst genommen wurde.
Bei den Spielen waren Zuschauer zugelassen worden, ein Sicherheitsabstand von einem Meter wurde entsprechend der TV-Bilder aber nicht eingehalten. Zverev verabschiedete sich mitunter per Handschlag und Schulterklopfen von seinem Gegner, gab auch dem Schiedsrichter die Hand. Auch Ballkinder waren auf dem Platz.
Dimitrow hatte sich bereits am Vortag unwohl gefühlt. Dort war aufgefallen, dass er ein Händeschütteln mit Borna Coric und dem Schiedsrichter vermieden hatte. Auf das Spiel gegen Pedja Krastin verzichtete er.
Update, 21. Juni, 19.40 Uhr: Maas reist nach Italien! Corona, EU und Libyen im Mittelpunkt
Außenminister Heiko Maas reist an diesem Montag nach Italien, um dort die Schwerpunkte der am 1. Juli beginnenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft vorzustellen. Zusammen mit dem italienischen Außenminister Luigi Di Maio will der SPD-Politiker auch das Hauptquartier der EU-Marinemission "Irini" zur Unterbindung des Waffenschmuggels nach Libyen und das staatliche Spallanzani-Institut zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten besuchen.
Italien ist das europäische Land, in dem sich das Corona-Virus zu Beginn der Pandemie am rasantesten ausgebreitet hatte. Damals gab es dort scharfe Kritik an Deutschland. Vor allem ein deutscher Exportstopp für Atemschutzmasken, Schutzanzüge und -brillen sorgte für Unmut. Auch das kategorische Nein der Bundesregierung zur Vergemeinschaftung von Schulden über sogenannte "Corona-Bonds" führte zwischenzeitlich zu einer Anti-Deutschland-Stimmung.
Inzwischen hat sich das aber wieder geändert, nachdem Deutschland und Frankreich einen gemeinsamen Vorstoß für ein EU-Wiederaufbauprogramm unternommen haben, der in Italien gut angekommen ist. Außerdem hofft die italienische Tourismuswirtschaft nach der Aufhebung der deutschen Reisewarnung für die meisten europäischen Länder auf deutsche Urlauber. Italien ist das zweitbeliebteste Urlaubsland der Deutschen - nach Spanien.
Update, 21. Juni, 16.30 Uhr: Kostenloser Corona-Test für alle Menschen im Kreis Gütersloh
Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück können sich bald alle Menschen im Kreis Gütersloh kostenlos testen lassen. Landrat Sven-Georg Adenauer (60, CDU) wies am Sonntag darauf hin, "dass wir für alle Menschen im Kreis Gütersloh ein Angebot bereithalten werden in den nächsten Tagen, sich kostenlos zu testen".
Er ergänzte, dass er sich durchaus vorstellen könne, "dass es für die Firma Tönnies möglicherwiese interessant wäre, für diese Kosten aufzukommen. Das muss die Firma aber selber entscheiden."
Tönnies entschied schnell. "Zusage. Wir stehen zu unserer Verantwortung und übernehmen die Kosten für einen freiwilligen flächendeckenden Coronatest im Kreis Gütersloh. Die Details stimmen wir mit dem Kreis Gütersloh ab", erklärte Gesellschafter Clemens Tönnies laut seinem Sprecher.
Update, 21. Juni, 15.50 Uhr: Acht Polizisten bei Randalen an Quarantäne-Wohnanlage verletzt
Bei Ausschreitungen an einem unter Quarantäne stehenden Wohnkomplex in Göttingen sind acht Polizeibeamte verletzt worden. Die Einsatzkräfte seien mit Flaschen, Steinen, Metallstangen, Haushaltsgegenständen und Pyrotechnik beworfen worden, sagte der Einsatzleiter am Sonntag.
Zuvor hätten sich am Samstagnachmittag etwa 80 bis 100 Bewohner an der Absperrung des Gebäudekomplexes versammelt. Mit "massivem Einsatz von Pfefferspray" hätten die Beamten verhindert, dass die Absperrung durchbrochen wurde. Nun werde unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Nach einer Stunde habe sich die Situation beruhigt, hieß es.
Am Donnerstag waren die rund 700 Bewohner der Wohnanlage unter Quarantäne gestellt worden. In den nur 19 bis 37 Quadratmeter großen Wohnungen leben nach Angaben der Stadt teils sechsköpfige Familien in prekären Verhältnissen. Nach ersten Testergebnissen sind nach Behördenangaben rund 17 Prozent der dort Wohnenden mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.
Update, 21. Juni, 15.30 Uhr: Beach-Liga jetzt mit Männern: Verband verkündet Saison-Neustart
Nach einer Woche mit Spielen der Frauen-Teams sind die Männer am Wochenende unter strengen Hygieneregeln in die neue Beach-Liga gestartet. Acht Duos treten in zwei Wochen je vier Mal gegeneinander an, danach werden wie bei den Frauen in einer Final-Four-Runde die Liga-Besten ermittelt. Mit je drei Siegen überstanden Max Betzien (26) und Dirk Westphal (34, Berlin) sowie Alex Walkenhorst (31) und Sven Winter (22, Düsseldorf) die ersten Spiele makellos.
Walkenhorst, der Bruder von Olympiasiegerin Kira (29) und selbst dreimal EM-Fünfter, ist zugleich einer der privaten Organisatoren der neuen Spielform ohne Zuschauer, der den Beachvolleyballern nach der langen Corona-Pause die erste Wettkampfmöglichkeit eröffnete. "Das ist ein gutes Investment", sagte Alex Walkenhorst zu den ersten Eindrücken der Liga. Die Nationalteams um die Hamburger Vizeweltmeister Julius Thole (23) und Clemens Wickler (25) fehlen allerdings in Düsseldorf.
Indes will der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) am Montag seine Pläne zum Neustart im Sand offiziell bestätigen. Gastgeber Timmendorfer Strand meldete sich schon bereit für das Meisterschafts-Turnier vom 3. bis 6. September am Ostseestrand. Dabei sollen sogar die Fans zurückkehren, falls das Hygiene- und Veranstaltungskonzept bestätigt wird. Für ein temporären Stadion mit 1500 Plätzen sollen 700 personalisierte Tickets vergeben werden. Zuvor ist eine Qualifikation für die deutschen Meisterschaften in mehreren Städten geplant.
Update, 21. Juni, 15.20 Uhr: Dynamo Dresden will Klage-Bemühungen im Streit mit DFL intensivieren
Dynamo Dresden hält an seiner Klagedrohung gegen die Fortsetzung der Zweitliga-Saison nach der Corona-Zwangspause fest. "Wir müssen klarstellen, dass dieser Wettbewerb so nicht hätte gehen können", sagte der kaufmännische Geschäftsführer Michael Born am Sonntag dem TV-Sender Sky.
Im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga konnten die Sachsen erst mit Verspätung mit einem Mammutprogramm wieder in den Spielbetrieb starten, nachdem das Team wegen positiver Coronatests zwei Wochen in die häusliche Quarantäne gezwungen war. Nun kritisierten die Dresdner eine Wettbewerbsverzerrung.
Eine mögliche Klage wolle der Club daher jetzt "genau prüfen. Wir werden das intensivieren und schauen, ob es Möglichkeiten gibt und Chancen", sagte Born. Sein Team sei unnötig "in einen engen Terminplan gezwängt worden", fügte der Geschäftsführer hinzu. In anderen Ländern sei es auch möglich, bis in den Juli die Saison weiterzuspielen.
Die Deutsche Fußball Liga hatte bei den Bemühungen um den Wiederbeginn stets ein Saisonende am 30. Juni anvisiert. So musste Dynamo acht Spiele in 22 Tagen in der Restrunde bestreiten.
In der vergangenen Woche hatte Dresden-Profi Chris Löw mit heftiger Kritik an der DFL für Aufsehen gesorgt. "Das ist denen alles scheißegal. Wir sind die, die den verfickten Preis bezahlen für den ganzen Scheiß", hatte der 31-Jährige dem TV-Sender Sky gesagt.
Update, 21. Juni, 15.13 Uhr: Leichtathletik-Weltverband verteilt je 3000 Dollar (2684 Euro) an 193 Sportler
Der Leichtathletik-Weltverband bezahlt aus seinem Notfond in der Corona-Krise jeweils 3000 US-Dollar an 193 Sportler aus 58 Mitgliedsländern. Dies teilte World Athletics am Sonntag in Monte Carlo mit. Der Fond wurde von ursprünglich 500.000 auf 600.000 Dollar (rund 537.000 Euro) aufgestockt. 261 Anträge seien beim Weltverband bis zum Ende der Registrierungsfrist am 31. Mai eingegangen.
Die Gelder für die Sportler sollen vom Ende kommender Woche an ausbezahlt werden. Voraussetzung für die Annahme der Anträge war, dass die Athleten die Zulassungsstandards für die Olympischen Spiele erfüllt haben, nie einen positiven Dopingtest hatten und ihre Einkommensverluste nachweisen konnten. Nicht antragsberechtigt waren Top-6-Platzierte der vorjährigen Diamond League und Athleten, die 2019 durch die Premium-Serie 6000 Dollar oder mehr verdient haben.
Grund für die Finanzprobleme vieler Profisportler sind vor allem die Absagen fast aller internationalen Leichtathletik-Veranstaltungen. Die sonst lukrative Diamond-League-Serie soll nach den Plänen von World Athletics erst Mitte August in Monaco starten.
Update, 21. Juni, 15.08 Uhr: Laschet nimmt Unternehmer Clemens Tönnies in die Pflicht
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies nimmt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) Unternehmer Clemens Tönnies (64) in die Pflicht. "Wir werden auch Herrn Tönnies beim Wort nehmen, dass er gesagt hat, es kann keinen Zustand geben wie zuvor. Wir brauchen neue Regeln, neue Bedingungen – und das ist auch das, was wir vom Unternehmen erwarten", sagte Laschet (CDU) am Sonntag in Gütersloh.
Zu einer Aussage von Clemens Tönnies, das Unternehmen habe aus datenschutzrechtlichen Gründen den Behörden nicht die Wohnadressen aller Mitarbeiter nennen können, sagte Laschet: "Wir müssen einen Zustand herstellen - gerade als Lehre aus der Pandemie -, dass zu jeder Zeit feststellbar ist: welcher Mitarbeiter arbeitet im Unternehmen und wo wohnt er", sagte Laschet. In dieser Frage gebe es im Moment verschiedene Rechtsauffassungen. Gegebenenfalls müssten Gesetze entsprechend geändert werden.
Update, 21. Juni, 15.05 Uhr: Laschet warnt Tönnies-Arbeiter vor Reise in Heimatländer
Nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik von Tönnies hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) die Arbeiter aus anderen Ländern vor einer überstürzten Abreise in ihre Heimat gewarnt. Im Fall einer Infizierung bekämen die Arbeiter die "bestmögliche medizinische Behandlung" in Deutschland, sagte Laschet am Sonntag nach Krisengesprächen im betroffenen Kreis Gütersloh.
Das liege auch im eigenen Interesse der Arbeiter. Es würden nun in unbegrenzter Größenordnung so viele Dolmetscher wie möglich in die Unterkünfte der Beschäftigten geschickt. Das Problem sei, dass diese auf 1300 Liegenschaften verteilt seien. Drei Hundertschaften der Polizei unterstützten die Ordnungsämter dabei, die Quarantäne durchzusetzen.
Update, 21. Juni, 15 Uhr: UN beklagt Attacken auf Gesundheitswesen in Afghanistan
Inmitten der Corona-Pandemie hat die UN-Mission in Afghanistan (Unama) Angriffe auf Mitarbeiter und Einrichtungen des Gesundheitswesens beklagt. Nach einem am Sonntag veröffentlichten Bericht gab es zwischen Mitte März und Ende Mai zwölf gezielte Attacken.
Für zehn Angriffe seien die militant-islamistischen Taliban-Milizen verantwortlich, Regierungstruppen für drei. Als Beispiele nennt der Bericht einen Taliban-Angriff auf eine Apotheke sowie die Bombardierung von verwundeten Taliban-Kämpfern vor einer Klinik durch die Luftwaffe.
Der Angriff auf eine Entbindungsstation der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am 12. Mai wird nach wie vor keiner bestimmten Konfliktpartei zugeschrieben. Dabei wurden 24 Menschen getötet, meist Mütter mit neugeborenen Kindern. Auch eine Hebamme der Hilfsorganisation kam ums Leben. Am Montag hatte Ärzte ohne Grenzen angekündigt, die Station zu schließen.
Unama-Chefin Deborah Lyons sagte: "In einer Zeit, in der eine dringende humanitäre Reaktion erforderlich war, um jedes Leben in Afghanistan zu schützen, haben sowohl die Taliban als auch die nationalen afghanischen Sicherheitskräfte vorsätzliche Gewalttaten begangen, die die Operationen im Gesundheitswesen untergruben." In den vergangenen zehn Jahren wurden in Afghanistan mehr als 100.000 Zivilisten verletzt oder getötet.
Update, 21. Juni, 14.55 Uhr: Laschet: Kein flächendeckender Lockdown im Kreis Gütersloh
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies sehen die Behörden keinen Grund für einen Lockdown im Kreis Gütersloh, also das massive Runterfahren des öffentlichen Lebens. Es gebe zwar "ein enormes Pandemie-Risiko", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Sonntag. Das Infektionsgeschehen sei aber klar bei der Firma Tönnies lokalisierbar, und es gebe keinen "signifikanten Übersprung" hinein in die Bevölkerung.
Deshalb gelte weiterhin der Satz, "dass wir einen flächendeckenden Lockdown im Moment nicht ausschließen können, aber solang' wir alles tun, dass es gelingt, dass es nicht überspringt auf die Bevölkerung, können wir andere bessere zielgerichtetere Maßnahmen ergreifen", sagte Laschet.
Update, 21. Juni, 14.48 Uhr: Corona-Ausbruch bei Tönnies: jetzt 1331 Infizierte bekannt
Die Zahl der Corona-Infizierten in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück ist auf 1331 gestiegen. Dies teilte der Kreis Gütersloh am Sonntag mit. Die Reihentestungen auf dem Gelände der Firma seien am Samstag abgeschlossen worden, hieß es. Insgesamt 6139 Tests seien gemacht worden, 5899 Befunde lägen bereits vor.
Bei 4568 Beschäftigten konnte demnach das Virus nicht nachgewiesen werden. "Bei den Testungen zeigte sich, dass die Zahl der positiven Befunde außerhalb der Zerlegung deutlich niedriger sind als in diesem Betriebsteil", hieß es weiter.
Die ganze Meldung findet Ihr >> hier.
Update, 21. Juni, 14.40 Uhr: Schweizer Corona-App ist ab 25. Juni auf Online-Plattformen
Die Schweizer Corona-App SwissCovid App für Mobiltelefone ist ab 25. Juni erhältlich. Sie könne im Apple Store und im Google Play Store heruntergeladen werden, hieß es am Sonntag auf der Webseite des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Sie soll die manuelle Rückverfolgung von Kontakten ergänzen, wenn sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat. Das helfe, Übertragungsketten zu stoppen.
Die Nutzung ist freiwillig und kostenlos. Je mehr Personen die App installieren und verwenden, umso wirksamer unterstützt sei aber die Eindämmung des neuen Coronavirus.
Wenn die App installiert und die Funktion Bluetooth angeschaltet ist, registrieren zwei Smartphones, die sich innerhalb eines Tages in weniger als zwei Metern Abstand für insgesamt mehr als 15 Minuten befunden haben, den Kontakt anonym auf den Geräten. Wenn sich jemand infiziert, würde er vom ärztlichen Dienst einen Code erhalten, mit dem er über die App alle diese Kontakte benachrichtigen kann. Die Kontaktierten sollen sich dann an eine Hotline wenden. Nach drei Wochen werden die Kontakte gelöscht. Standortdaten werden nicht gespeichert.
Update, 21. Juni, 14.34 Uhr: Labbadia hofft auf Info über Bundesligastart in der kommenden Woche
Hertha-Trainer Bruno Labbadia (54) hofft auf eine Entscheidung der Deutschen Fußball Liga über den Termin für den Bundesliga-Saisonstart in der kommenden Woche. "Ich gehe davon aus, weil anders kann ich es mir kaum vorstellen, dass wir in der kommenden Woche irgendwann mitgeteilt bekommen, wann ist Spielstart", sagte der Coach der Berliner bei einer Video-Pressekonferenz am Sonntag. "Daraufhin müssen wir schnell reagieren und unseren Trainingsstart legen", sagte Labbadia.
Als möglicher Starttermin war zuletzt der 11. September genannt worden. Zuvor stehen im August die Finalturniere der Champions League und der Europa League an. Am 3. und 6. September spielt die Nationalmannschaft in der Nations League gegen Spanien und in der Schweiz. Wegen der großen Belastung hatten Bayern-Trainer Hansi Flick (55) und Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge (64) eine Erholungspause für ihre Spieler eingefordert.
"Es wird total verrückt, irgendwie. Es kann sein, du machst die ganze Vorbereitung und dann gehen die Spieler erstmal 14 Tage weg", sagte nun Labbadia. "Wir werden weiterhin in der Situation sein müssen, dass wir gut improvisieren", meinte der 54-Jährige. Unmittelbar nach der Entscheidung über den Liga-Starttermin will Labbadia die Urlaubs- und Vorbereitungsplanungen bei Hertha BSC konkretisieren. "Dann haben wir verschiedene Szenarien aufgebaut", sagte der Trainer.
Update, 21. Juni, 14.30 Uhr: Tönnies-Beschäftigte vor Quarantäne in Heimatländer zurückgereist?
Der Kreis Gütersloh hat Hinweise, dass Beschäftigte vor Verhängung der Quarantäne für sämtliche Tönnies-Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück abgereist sind. "Wir haben vermehrte Mobilität wahrgenommen", sagte eine Kreissprecherin. Das sei dem Kreis von Bürgern zugetragen worden. "Eine Handhabe, das zu unterbinden, hatten wir zu der Zeit nicht." Der Kreis hatte die Quarantäne am Freitag angeordnet. Sie gilt auch für alle Haushaltsangehörigen der Beschäftigten.
Am Standort Rheda-Wiedenbrück, dem größten Schlachtereibetrieb Deutschlands, sind nach Unternehmensangaben rund 6500 Menschen tätig. Rund die Hälfte aller Beschäftigten in der gesamten Tönnies-Unternehmensgruppe arbeiten nach Angaben eines Sprechers über Subunternehmen für Tönnies. Insgesamt seien Menschen aus 87 Nationen für Tönnies tätig. Die mit Abstand größten Gruppen kämen aus Rumänien und Polen. Rund ein Drittel der Beschäftigten mit ausländischer Nationalität lebe mit ihren Familien in Deutschland.
Nach Angaben der Kreissprecherin hat der Leiter des Krisenstabs, Thomas Kuhlbusch, im Zusammenhang mit den Abreisen bereits Kontakt zu den Botschaften der Herkunftsländer aufgenommen und sie darüber informiert. Einige Botschaften hätten sich auch selbst gemeldet. Botschaftsvertreter nahmen auch an der Sitzung des Krisenstabs am Sonntag in Gütersloh teil. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass Arbeiter nach Rumänien und Bulgarien abgereist seien.
Update, 21. Juni, 14.20 Uhr: Gewerkschaft IG BCE: Corona trifft Auszubildende besonders hart
Die Corona-Krise trifft laut einer Umfrage der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Auszubildende besonders hart. In 26 Prozent der Betriebe sei das Erreichen des Ausbildungsziels gefährdet, in 22 Prozent leide die Betreuung der Auszubildenden, teilte die IG BCE am Sonntag in Hannover mit.
85 Prozent der Auszubildenden in den Branchen der IG BCE waren demnach bundesweit von Corona-Maßnahmen betroffen. Einige seien in andere Bereiche versetzt worden oder arbeiteten zu veränderten Zeiten. 19 Prozent waren laut der Gewerkschaft bezahlt freigestellt, fünf Prozent im Pflichturlaub oder in Kurzarbeit.
Die bundesweite Befragung ergab außerdem, dass in 62 Prozent der Betrieben die Azubis noch nicht wissen, ob sie nach ihrer Ausbildung übernommen werden. In 72 Prozent der Unternehmen war noch nicht geklärt, ob beziehungsweise wie viele junge Frauen und Männer im kommenden Lehrjahr ab September eingestellt werden.
Ausbildungsplätze sichern soll die geplante Ausbildungsprämie aus dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung. IG-BCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli sagte: "Spätestens jetzt haben die Arbeitgeber keine Ausrede mehr, um bei der Ausbildung nachzulassen. Sie sollten investieren, um die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens zu sichern."
Update, 21. Juni, 14.10 Uhr: Lockerungen für Schulen und Kitas zum Wochenstart
Eine Reihe von Bundesländern lockert ihre Corona-Regeln bezüglich Schulen und Kitas in der kommenden Woche. In Berlin und Niedersachsen können ab Montag beispielsweise alle Kinder wieder in eine Kita gehen. Und auch alle Grundschüler in Hessen und Bremen bekommen dann wieder einen Präsenzunterricht. Trotzdem gelten weiterhin Einschränkungen. In der Hansestadt werden die Schüler erstmal nur in vier Unterrichtsstunden an vier Tagen in der Woche unterrichtet. Für Hessen gelten vier Stunden Unterricht pro Tag für die Klassen eins und zwei und fünf für die Klassen drei und vier.
Gute Nachrichten gibt es zudem für Hochzeitspaare in Bayern. Dort dürfen ab Montag neben Hochzeits- und anderen Feiern etwa auch Vereinssitzungen wieder stattfinden. Auch Hallenbäder, Innenbereiche von Thermen und Hotelschwimmbäder können dann im Freistaat wieder öffnen.
Zum Wochenstart dürfen sich außerdem in Niedersachsen statt wie bisher nur Angehörige zweier Haushalte auch Gruppen bis zu zehn Personen in der Öffentlichkeit treffen. Hessen lockert zudem die Obergrenze für Veranstaltungen. Bisher mussten diese ab 100 Teilnehmern genehmigt werden. Ab Montag gilt das erst ab 250 Menschen.
Update, 21. Juni, 14 Uhr: Corona-Ausbruch bei Tönnies: Laschet bietet Gütersloh mehr Hilfe an
Nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik von Tönnies hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) zusätzliche Hilfe für den betroffenen Kreis Gütersloh angeboten. Das Land sei über die schon entsandten Kräfte hinaus bereit, "jegliches Personal zu organisieren, das gebraucht wird", sagte Laschet nach Angaben aus Teilnehmerkreisen am Sonntag bei einem Treffen mit dem Krisenstab in Gütersloh.
Das Wichtigste sei nun die Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten und die strikte Einhaltung der Quarantäne. Sowohl Gesundheitsbehörden im Land als auch die Polizei würden verstärkt Kräfte bereitstellen.
Laschet dankte im Krisenstab allen Einsatzkräften vor Ort. Alle Beteiligten von Kommunen über Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr bis hin zu medizinischen Diensten leisteten "großartige Arbeit", um "das in dieser Form bisher einzigartige Infektionsgeschehen" rund um die Firma Tönnies unter Kontrolle zu halten.
Update, 21. Juni, 13.45 Uhr: HBL-Präsident Schwenker: Spiele zumindest anteilig vor Zuschauern
Für Uwe Schwenker (61) ist eine beschränkte Anzahl an Zuschauern beim Handball umsetzbar. "Nach wie vor glaube ich daran, dass zumindest anteilig mit Zuschauern in den Arenen gespielt werden kann", sagte der Präsident der Handball-Bundesliga (HBL) den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages. "In einer größeren Halle wären auch mehr Fans unter Berücksichtigung des Mindestabstandes und eines entsprechenden Konzepts unterzubringen. Wir würden dann zwar immer noch nicht wirtschaftlich rentabel arbeiten, immerhin wäre das Defizit aber begrenzter."
Als Termin für den Start der neuen Saison nannte Schwenker Oktober als realistisch. Dieser Termin soll am kommenden Dienstag beschlossen werden. "Die Erfolge, die wir in Deutschland gegen die Virusausbreitung erzielt haben, machen mich zuversichtlich", meinte der HBL-Präsident (61) und betonte: "Eines ist klar: Je länger der Shutdown für uns dauert, desto größer ist die Gefahr, dass uns die Luft ausgeht. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es an der Zeit ist, sich sukzessive zurück in die Normalität zu spielen."
Update, 21. Juni, 13.30 Uhr: Ski-Ass Rebensburg gegen WM in Olympia-Winter 2022: "Unmöglich"
Die deutsche Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg (30) hat sich deutlich gegen eine Verlegung der WM in Cortina d'Ampezzo von 2021 auf 2022 ausgesprochen. Die Organisatoren in den Dolomiten wollen die Titelkämpfe um ein Jahr verschieben, um in der Corona-Krise weniger Risiko einzugehen.
2022 würden dann aber Olympia und WM in einen Winter fallen. "Als Sportlerin kann ich definitiv sagen, dass es unmöglich ist, dass die Olympischen Winterspiele und die Ski-Welttitelkämpfe im gleichen Jahr stattfinden", sagte Rebensburg (30) dem Internet-Portal skiweltcup.tv am Wochenende.
Wie zuvor schon andere Athleten und Funktionäre erinnerte die beste deutsche Alpin-Sportlerin der vergangenen Jahre, dass weder die Rennfahrer noch die Wettkämpfe von so einem Kalender profitierten. "Für beide Events wäre es keineswegs förderlich, beide dicht aufeinandergefolgt zu veranstalten. Dadurch würden beide Großveranstaltungen jede Menge an Wert verlieren", sagte sie. Aus Sportler-Sicht sei eine Trainingssteuerung mit zwei Höhepunkten in einer Saison "nicht vorstellbar", sagte sie der "Bild am Sonntag".
Der italienische Verband hatte den Antrag auf eine WM-Verschiebung jüngst gestellt. Anfang Juli will der Weltverband FIS entscheiden.
Update, 21. Juni, 13 Uhr: Bierhoff: DFB wird nicht an Terminplan rütteln, Spieler ohne Urlaub
Der DFB sieht derzeit keine Alternativen für den umstrittenen Restart der Nationalmannschaft nach der Corona-Pause. "Es gibt viele vertragliche Verpflichtungen gegenüber Partnern", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff (52) am Sonntag zu den vom europäischen Verband UEFA veröffentlichten Terminkalender.
Das Team von Joachim Löw (60) soll am 3. September gegen Spanien und drei Tage später in der Schweiz in die neue Nations League starten. Bayern-Trainer Hansi Flick (55) und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (64) sehen die Ansetzung angesichts des Champions-League-Turnier bis 23. August höchst problematisch. Die Spieler würden danach unbedingt Urlaub brauchen.
"Inhaltlich" gibt Bierhoff Flick und Rummenigge Recht. "Die Belastung wird sehr hoch sein, da waren wir uns alle bewusst", sagte Bierhoff im Sport1-"Doppelpass". "Aber auch wir müssen und wollen Spiele haben." Erstens brauche die junge Nationalmannschaft mit Blick auf die in den Sommer 2021 verschobene EM die Möglichkeit für eine weitere Entwicklung. "Die Spieler sind sich alle bewusst, dass sie keinen Sommerurlaub haben werden, Winterurlaub wahrscheinlich auch nicht", sagte Bierhoff. Zudem gebe es auch wirtschaftliche Zwänge.
Auch für die Dreifach-Termine im Oktober und November sieht der Direktor Nationalmannschaft im Moment keine Alternativen. Neben je zwei weiteren Partien in der Nations League ist dann auch je ein Freundschaftsspiel vorgesehen. Auch da gebe es keine Wahl: "Theoretisch müssen sie gemacht werden, weil auch die Testspiele an die UEFA verkauft sind. Wir stehen in der Pflicht, an die UEFA zu liefern", erläuterte Bierhoff. Der Deutsche Fußball-Bund kassiert allein für die TV-Vermarktung eines Länderspiels rund zehn Millionen Euro. Die Nationalmannschaft ist die Haupteinnahmequelle des Verbandes.
Update, 21. Juni, 12.30 Uhr: Nach Corona-Ausbruch: NRW-Ministerpräsident besucht Krisenstab
Nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies mit mehr als 1000 Infizierten hat sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) vor Ort über die Lage informiert. Der Regierungschef nahm am Vormittag zusammen mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (62, CDU) an einer Sitzung des Krisenstabs im Kreis Gütersloh teil. An der Sitzung nahmen nach Angaben des Kreises auch Vertreter der Botschaften Rumäniens, Polens und Bulgariens teil.
Am Mittag sollte das CDU/FDP-Landeskabinett in Düsseldorf zu einer Sondersitzung zusammentreten. Laschet wird dem Vernehmen nach per Video zugeschaltet. Der Regierungschef will nach Angaben der Staatskanzlei um 14.30 Uhr im Kreishaus Gütersloh ein Statement vor der Presse abgeben.
Im Kreis Gütersloh werden derzeit insgesamt 19 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Es handele sich "fast ausschließlich" um Mitarbeiter von Tönnies, teilte der Kreis mit. Sechs von ihnen würden intensivmedizinisch behandelt. Davon seien fünf bei Tönnies beschäftigt. Zwei der sechs Patienten würden beatmet.
Im Kreis Gütersloh wurden am Sonntag weitere Proben von möglicherweise coronainfizierten Tönnies-Mitarbeitern genommen. Geplant sei der Einsatz von 40 mobilen Teams, teilte der Kreis mit. An den Teams beteiligt seien jeweils Mitarbeiter des Ordnungsamtes, des Deutschen Roten Kreuzes und der Bundeswehr. Auch Dolmetscher seien dabei. Einige Teams würden von Polizisten begleitet.
Update, 21. Juni, 12 Uhr: Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh: Mobile Teams nehmen Proben
Im Kreis Gütersloh werden am Sonntag weitere Proben von möglicherweise coronainfizierten Tönnies-Mitarbeitern genommen. Geplant sei der Einsatz von 40 mobilen Teams, sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Gütersloh, Beate Behlert, am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
An den Teams beteiligt seien jeweils Mitarbeiter des Ordnungsamtes, des Deutschen Roten Kreuzes und der Bundeswehr. Auch Dolmetscher seien dabei. Einige Teams würden von Polizisten begleitet.
Update, 21. Juni, 11.45 Uhr: Können bald alle Bayern auf Corona getestet werden?
Die Staatsregierung hat die Einführung eines bayerischen Corona-Testkonzepts beschlossen, nach dem sich alle Menschen "so bald wie möglich" auf eine Covid-19-Erkrankung untersuchen lassen können - auch ohne Symptome oder andere Hinweise auf eine mögliche Infektion.
Weil dazu noch viele Fragen offen sind, fordert die oppositionelle SPD-Angaben etwa zur Kostenübernahme.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte am Sonntag in München, Details würden derzeit noch erarbeitet. "Es liegt auf der Hand, dass zunächst auch die organisatorischen Vorbereitungen abgeschlossen werden müssen. Dazu zählt unter anderem die Kostenfrage."
Die ganze Meldung findet Ihr >> hier.
Update, 21. Juni, 11.22 Uhr: Corona-"Mahnmal" mit Schaufensterpuppen
Mehr als 100 mit rotem Flatterband umwickelte Schaufensterpuppen sollten am Sonntag in Limburg auf die Corona-Krise und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen aufmerksam machen. "Es ist ein Mahnmal inspiriert durch die Corona-Krise", sagte der Künstler Dennis Josef Meseg zu seiner Installation. "Vor allem soll es zu mehr Achtsamkeit der Menschen führen."
Bereits am Sonntagmorgen baute Mesegs Team die Installation mit dem Titel "It is like it is" (deutsch: "Es ist, wie es ist") auf der Lahnbrücke auf. Zwei Stunden später zogen die 111 Puppen auf den Domplatz. "Durch das Herumstehen der Schaufensterpuppen wird auch der Stillstand der Gesellschaft deutlich", sagte Meseg.
Die ausgestellten Schaufensterpuppen seien zu Beginn des Jahres noch in Auslagen von Geschäften zu sehen gewesen. Viele Geschäfte mussten jedoch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eine Zeit lang schließen, teilte die Stadt Limburg mit. Fehlende Gliedmaße der Puppen stünden symbolisch für die Beschneidung der Grundrechte während der Pandemie. Die Installation war nach Angaben der Stadt Limburg schon unter anderem in Berlin, Köln, Hamburg, Stuttgart und Wolfsburg zu sehen.
Update, 21. Juni, 11.15: Ratgeber: Autoversicherer zahlen wegen Corona Geld zurück
Den deutschen Autofahrern hilft die Corona-Krise beim Sparen - und das nicht nur durch gesunkene Benzinpreise.
Weil weniger gefahren wird und weniger Unfälle passieren, können viele Fahrzeugbesitzer auch von der Autoversicherung Geld zurückbekommen, wie ein Umfrage bei Versicherern und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergab.
Wer monatelang nicht ins Büro pendelte und daher 2020 weniger Kilometer fahren wird als bei seiner Versicherung angegeben, kann seinen Vertrag dem GDV zufolge häufig anpassen.
Auch bei der Allianz als einem der größten Autoversicherer Deutschlands ist dies so, wie ein Sprecher bestätigte: Wer weniger fahre als geplant, erhalte am Ende des Jahres Geld zurück.
Wie Ihr Euer Geld zurückbekommt, erfahrt Ihr >> hier.
Update, 21. Juni, 11.10 Uhr: Corona-Notstand in Spanien nach 14 Wochen beendet
Im früheren Corona-Hotspot Spanien herrscht seit Sonntag die "neue Normalität": Nach genau 14 Wochen ging um Mitternacht der Notstand zur Eindämmung der Pandemie zu Ende. Die 47 Millionen Bürger des Landes durften sich erstmals seit Mitte März wieder im ganzen Land frei bewegen.
In der Hauptstadt Madrid und in anderen küstenfernen Gemeinden machten sich zahlreiche Menschen und ganze Familien am ersten Tag bei Temperaturen von zum Teil weit über 30 Grad schon frühmorgens auf in den Badeurlaub. Dafür sei vor allem der eigene Wagen benutzt worden, berichteten Medien.
In der "neuen Normalität" hält die Zentralregierung nur noch wenige Corona-Regeln landesweit aufrecht. Die Wichtigste: In geschlossenen Räumen und auch im Freien muss man Schutzmaske tragen, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Bei Verstoß können Geldstrafen von bis zu 100 Euro verhängt werden. Über andere Maßnahmen dürfen die einzelnen Regionen - ähnlich wie in Deutschland - selbst entscheiden.
Am Sonntag öffnete Spanien auch die Grenzen für Urlauber aus Schengenstaaten. Die Grenze zu Portugal bleibt aber auf Wunsch der Regierung in Lissabon noch bis zum 1. Juli für die meisten Reisenden geschlossen. Allen Einreisenden wurde am Sonntag die Temperatur gemessen. Medizinisches Personal stand bereit, um im Falle eines erhöhten Wertes die Betroffenen in Augenschein zu nehmen. Zudem müssen alle Besucher auf einem Fragebogen Angaben unter anderem zur Gesundheit sowie zu persönlichen Kontaktdaten machen.
Inzwischen ist die Zahl der aktuell Infizierten stark gesunken. In einer Fernsehansprache mahnte Ministerpräsident Pedro Sánchez seine Landsleute am Samstag aber noch einmal eindringlich, auch in Zukunft vorsichtig zu sein.
Update, 21. Juni, 10.55 Uhr: Israels Krankenhäuser öffnen Corona-Abteilungen wieder
Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Neuinfektionen hat Israels Gesundheitsministerium die Krankenhäuser des Landes angewiesen, ihre Corona-Abteilungen wieder zu öffnen. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte am Sonntag, ein entsprechender Brief sei an die Kliniken geschickt worden.
Israels Corona-Kabinett wollte sich am Nachmittag zu einer Dringlichkeitssitzung versammeln, um über mögliche Schritte zur Eindämmung der Pandemie zu beraten. Auch in den Palästinensergebieten wurde in den vergangenen Tagen ein Anstieg der Neuinfektionen verzeichnet.
In einem am Samstag veröffentlichen Bericht des israelischen Armee-Geheimdienstes war eindringlich vor einer zweiten Corona-Welle gewarnt worden. Ohne rasche Eindämmungsmaßnahmen müsse das Land damit rechnen, dass die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Monats auf mehr als 1000 am Tag steigen werde. Dann seien auch hunderte von Toten zu befürchten.
Die Professorin Sigal Sadetzki, eine ranghohe Repräsentantin im Gesundheitsministerium, sagte dem Armeesender am Sonntag: "Wir beobachten einen besorgniserregenden und fortwährenden Anstieg der Infektionen." Man wolle keine Angst schüren, aber der Öffentlichkeit die Wahrheit sagen. "Die Möglichkeiten des Gesundheitssystems sind begrenzt."
Update, 21. Juni, 10.30 Uhr: Iran erwartet vor 2022 kein Ende der Corona-Krise
Im Iran ist nach offizieller Einschätzung der Regierung bis ins Jahr 2022 kein Ende der Corona-Krise in Sicht. Gesundheitsminister Saeid Namaki äußerte am Sonntag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna die Erwartung, "dass wir noch weitere zwei Jahre mit Corona leben müssen". Das Virus habe verschiedene Dimensionen, sei daher sehr kompliziert und quasi wie ein Tier, "das sowohl beißen als auch treten kann".
Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der Infektionen im Mai hat der Iran die Schutzmaßnahmen gelockert. In fast allen Branchen ist die Arbeit wieder erlaubt. Immer weniger Menschen nehmen die Hygienevorschriften ernst. Das Ergebnis ist nach Angaben von Experten ein erneuter Anstieg der Fallzahlen. Seit Ende Februar haben sich mehr als 200.000 Iraner nachweislich infiziert. Mehr als 9500 sind an oder mit dem Virus gestorben.
Update, 21. Juni, 10.22 Uhr: Aserbaidschan verhängt Corona-Ausgangssperren
Die autoritär regierte Kaukasus-Republik Aserbaidschan hat wegen steigender Corona-Neuinfektionen in mehreren Regionen zweiwöchige Ausgangssperren verhängt. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Betroffen ist auch die Hauptstadt Baku. Die Wohnung darf man nur noch mit Genehmigung verlassen, die per SMS verschickt wird. Einkaufszentren, Friseursalons, Restaurants und Museen dürfen nicht mehr öffnen.
Die bislang geltenden Quarantäne-Maßnahmen wegen der Epidemie wurden der Regierung zufolge bis 1. August verlängert. Dies gelte auch für Ein- und Ausreisen in das Land am Kaspischen Meer. In der Ex-Sowjetrepublik gibt es nach offiziellen Angaben mehr als 12.200 Corona-Fälle. 150 Menschen starben. Aserbaidschan grenzt an den Iran, das ebenfalls schwer von der Pandemie betroffen ist.
Update, 21. Juni, 10 Uhr: Polizei: Lage an Göttinger Quarantäne-Gebäude über Nacht ruhig
Nach Angriffen auf Polizisten am Samstag hat sich die Lage an einem wegen Corona unter Quarantäne stehenden Gebäudekomplex in Göttingen wieder beruhigt. "Die Nacht war ruhig", sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagmorgen. Über die aktuelle Situation will die Polizei gemeinsam mit der Stadt Göttingen am Mittag (14 Uhr) auf einer Pressekonferenz informieren.
Am Samstag hatte die Gruppe "Basisdemokratische Linke" in der Nähe des Wohnkomplexes demonstriert. Sie kritisierte das "repressive" Vorgehen der Polizei; die Bewohner hätten in dem eingezäunten Hochhaus zudem keine Chance, untereinander Abstand zu halten. Bei Würfen mit Gegenständen wurden nach Polizeiangaben mehrere Beamte verletzt. Bewohner hätten am Samstag auch versucht, die von der Stadt aufgestellten Zäune zu überwinden.
Die Verwaltung hatte zuvor die rund 700 Bewohner unter Quarantäne gestellt. Seit Donnerstag waren bei knapp 120 Menschen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt worden. In dem Gebäudekomplex leben nach Angaben der Stadt mehr als 200 Kinder und Jugendliche in prekären Wohnverhältnissen.
Update, 21. Juni, 8.15 Uhr: Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies - Laschet besucht Krisenstab
Nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies mit bislang mehr als 1000 Infizierten will sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Sonntag vor Ort ein Bild von der Lage machen. Der Regierungschef fahre mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (62, CDU) am Morgen nach Gütersloh in Ostwestfalen, teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit. Dort wollten die Politiker unter anderem den Krisenstab des Kreises treffen und mit eingesetzten Kräften vor Ort sprechen.
Außerdem tritt am Sonntag das Landeskabinett in Düsseldorf zu einer Sondersitzung zusammen. Laschet wird dem Vernehmen nach per Video zugeschaltet. Der CDU-Regierungschef will nach Angaben der Staatskanzlei um 14.30 Uhr im Kreishaus Gütersloh ein Statement vor der Presse abgeben.
Laschet hatte wegen des massiven Corona-Ausbruchs einen regionalen Lockdown ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Die Reihentestungen der insgesamt 6500 Mitarbeiter auf dem Werksgelände der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sollten am Sonntag fortgesetzt werden. Bis Samstagmittag lagen gut 3100 Befunde vor. Bei 1029 Beschäftigen wurde das Coronavirus nachgewiesen.
Update, 21. Juni, 6.31 Uhr: Neustart der Hamburger Kieztouren mit unterschiedlichem Erfolg
Seit rund vier Wochen sind Stadtführungen in Hamburg wieder erlaubt - das Fazit von Anbietern der Kieztouren rund um die Reeperbahn fällt noch gemischt aus. Manch einer berichtet von Umsätzen von unter zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die "Kult-Kieztouren", zu denen unter anderem die Führungen mit Olivia Jones (50) gehören, kommen nach eigenen Angaben beim Vorverkauf auf 40 bis 50 Prozent dessen, was für diese Jahreszeit üblich sei.
"Man merkt eine leichte Steigerung," sagt Uwe Schindzielorz, Geschäftsführer von "Unser Hamburg", das Führungen in der ganzen Stadt anbietet. Dennoch sei die Nachfrage gering. Sein Unternehmen habe vor der Corona-Krise an starken Wochenenden 2000 Menschen über die Reeperbahn geführt. Jetzt seien es an einem guten Wochenende 45.
Update, 21. Juni, 6 Uhr: Kabarettist Dudenhöffer hält Verreisen "noch für zu früh"
Der saarländische Kabarettist Gerd Dudenhöffer (70) mag wegen Corona nicht auf Urlaubsreise gehen. "Ich halte das noch für zu früh. Ich habe keine Lust, irgendwo hinzufahren, um dann dort in Quarantäne zu sitzen", sagte er in Bexbach der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb habe er auch eine zuvor geplante Reise storniert. Er sei auch zu Hause glücklich: "Ich gucke jetzt auf den schönsten Pfälzerwald. Und mehr braucht der Mensch auch nicht."
Sein Bühnenprogramm habe er für dieses Jahr abgesagt, im nächsten Jahr wolle er mit einem weiteren Best-Of-Programm "Déjà-vu 2" rauskommen, sagte er. Grundlage dafür sollten die letzten 18 Programme sein. Sein Programm "DOD" (tot) werde er wohl im Herbst 2021 noch mal auflegen.
Durch die Corona-Krise sei er bisher gut gekommen, sagte Dudenhöffer. "Ich bin halt zu Hause, bis es wieder los geht." Ein Neu-Start sei für ihn nur dann möglich, wenn er das Gefühl habe, dass das Publikum wieder ungestört ins Theater gehen könne. "Wenn die erste Reihe frei ist, in der zweiten sitzen vier mit Maske und alle fünf Minuten ist Hust- oder Niespause: Das ist dann Quatsch, das bringt nichts."
Update, 21. Juni, 5.20 Uhr: 687 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 687 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 189.822 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Sonntagmorgen meldete (Datenstand 21. Juni, 0 Uhr).
Bislang starben dem RKI zufolge 8882 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit sank die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um Eins. 174.900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 20. Juni, 0 Uhr, bei 1,79 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen stieg dieser Wert mit Datenstand 20. Juni, 0 Uhr, auf 1,55 (Vortag: 1,17). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 21. Juni, 5 Uhr: Linke fordert härtere Regeln für Corona-Staatshilfen
Die Linke im Bundestag fordert härtere Bedingungen für Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie Staatshilfen beantragen. Derzeit könnten auch solche Konzerne Kredite der staatlichen Förderbank KfW bekommen, die während der Krise Dividenden ausgeschüttet hätten, beklagte der Finanzpolitiker Fabio De Masi (40). Nach Angaben des Finanzministeriums ist maßgeblich entscheidend, dass dies nicht nach dem Kreditantrag geschieht. In besonderen Fällen könne die KfW aber auch Ausschüttungen zurückfordern, die bereits davor erfolgten.
"Die Regeln für Staatshilfe sind zu weich", sagte De Masi der Deutschen Presse-Agentur. "Die Bundesregierung muss ankündigen, keine Staatshilfen nach erfolgter Dividenden-Ausschüttung mehr zu gewähren", forderte er. Auch Firmen, die Kurzarbeitergeld beantragten, müssten auf Dividenden verzichten, da Kurzarbeit auch eine Art Staatshilfe sei.
De Masi forderte zudem strengere Maßnahmen gegen eine Verschiebung von Gewinnen in Steueroasen und eine bessere Kontrolle von Selbstverpflichtungen für den Verzicht auf Manager-Boni.
Update, 21. Juni, 4.38 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten in Peking steigt weiter
Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking ist die Zahl der Infizierten weiter gestiegen. Nach Angaben der staatlichen Gesundheitskommission vom Sonntag wurden in der Hauptstadt 22 weitere Ansteckungen nachgewiesen. Landesweit wurden insgesamt 26 Infizierte neu gemeldet.
Als Reaktion auf den neuen Ausbruch, der vergangene Woche auf dem Xinfadi-Großmarkt der Stadt begann, hatten die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit Peking teilweise abgeriegelt wurde. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. Auch der Busverkehr in andere Provinzen wurde inzwischen eingestellt. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Wenn doch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Coronatest vorliegen.
Update, 21. Juni, 4.14 Uhr: Trump für verlangsamte Corona-Tests - Weißes Haus: Scherz
US-Präsident Donald Trump (74) hat seine Mitarbeiter nach eigenen Angaben dazu aufgerufen, Coronavirus-Tests einzuschränken, damit die Infektionszahlen in den USA nicht steigen. Die inzwischen ausgeweiteten Tests seien ein "zweischneidiges Schwert", sagte Trump bei seiner ersten Massenkundgebung seit Beginn der Corona-Krise am Samstagabend (Ortszeit) in Tulsa (Oklahoma) unter Applaus. "Wenn man in diesem Ausmaß testet, wird man mehr Menschen finden, man wird mehr Fälle finden, also habe ich meinen Leuten gesagt: 'Verlangsamt bitte die Tests'."
Aus dem Weißen Haus hieß es auf dpa-Anfrage, Trump habe "offensichtlich gescherzt". Die USA führten die Welt bei der Anzahl der Tests mit mehr als 25 Millionen an. Trump verglich das Coronavirus in Tulsa erneut mit einer Grippe - auf englisch "Flu". Trump sagte, er kenne für das Virus 19 verschiedene Namen, darunter "Kung Flu". Trump sprach erneut von einem "chinesischen Virus". China hätte das Virus am Ursprung stoppen müssen.
Update, 21. Juni, 3.34 Uhr: Union Berlin akzeptiert Geldstrafe nach Corona-Verstößen
Fußball-Bundesligist Union Berlin hat die Geldstrafen wegen der Verstöße gegen die Corona-Vorschriften durch die Deutsche Fußball-Liga akzeptiert. "Die bewegt sich im fünfstelligen Bereich insgesamt, wenn man alles zusammenaddiert", sagte Geschäftsführer Oliver Ruhnert (47) am Samstag im ZDF-Sportstudio.
Die Union-Profis Christopher Trimmel (33) und Sheraldo Becker (25) sowie der Club selbst waren am Freitag bestraft worden. Die beiden Union-Spieler "hatten nach dem Bundesliga-Spiel gegen den SC Paderborn 07 offenkundig gegen allgemeine Hygiene- und Infektionsschutzstandards" sowie insbesondere gegen das DFL-Konzept verstoßen, hatte die Dachorganisation mitgeteilt. Erkennbar sei dies auf Videoaufnahmen unter anderem in sozialen Netzwerken.
Die Bilder seien dahingehend verfälschend, weil die Mannschaft nicht mit den Fans gefeiert habe, sagte der 47 Jahre alte Ruhnert. Trimmel sei etwas zu früh draußen gewesen, da sei der Ordnungsdienst noch nicht da gewesen und der Spieler sei dann "in den Fans gelandet. Kurz muss man dazusagen, wirklich nur kurz und ist dann zurückgegangen. Aber das muss man sagen, es war ein Fehler", sagte Ruhnert.
Becker sei dann leider auch aus seinem Auto ausgestiegen, nachdem er nicht weiterkam, und habe sich kurz ablichten lassen. "Alles menschlich verständlich, aber in diesen Zeiten halt nicht richtig", meinte der Union-Geschäftsführer.
Update, 21. Juni, 2.19 Uhr: Erste Trump-Massenkundgebung seit Beginn der Corona-Krise
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat US-Präsident Donald Trump (74) wieder eine Massenkundgebung abgehalten. Trump wurde am Samstagabend in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma von Tausenden Anhängern mit "USA, USA, USA"-Rufen empfangen. "Wir fangen unseren Wahlkampf an", sagte Trump. "Ihr seid Krieger", fügte er an die Adresse seiner Unterstützer hinzu.
Teilnehmer der Kundgebung mussten sich bei der Registrierung damit einverstanden erklären, dass die Wahlkampf-Organisatoren nicht für eine Covid-19-Erkrankung und mögliche Folgen haftbar gemacht werden können. Vor der Kundgebung wurden sechs Mitarbeiter seines Wahlkampfteams in Tulsa positiv auf das Coronavirus getestet.
Sie seien Teil des Vorausteams gewesen und in Quarantäne genommen worden, teilte der Kommunikationsdirektor von Trumps Wahlkampfteam, Tim Murtaugh, am Samstag mit. Trump selber trug wie üblich keine Maske bei seinem Auftritt. Trumps designierter Herausforderer der Demokraten, Ex-Vizepräsident Joe Biden (77), warf Trump vor, Menschen zu gefährden, um seinen Wahlkampf wieder aufzunehmen.
Update, 21. Juni, 2.04 Uhr: Brasilien beklagt fast 50.000 Corona-Tote
Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist auf fast 50.000 gestiegen. Bislang seien 49.976 Patienten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Das waren 1022 mehr als am Tag zuvor. Über eine Million Menschen haben sich nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die tatsächliche Zahl dürfte nach Einschätzung von Experten allerdings wesentlich höher sein, da Brasilien nur relativ wenig testet.
Damit liegt das größte Land Lateinamerikas sowohl bei Infektionen als auch bei Toten an zweiter Stelle hinter den USA. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro (65) bezeichnete das Coronavirus zunächst als "leichte Grippe" und wehrt sich noch immer gegen Ausgangsbeschränkungen. Der Staatschef fürchtet die wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns. Zwar haben eine Reihe von Bundesstaaten und Städten auf eigene Faust Schutzmaßnahmen ergriffen, allerdings werden die Einschränkungen an vielen Orten bereits wieder gelockert.
Update, 21. Juni, 1.05 Uhr: Städtebund sieht Gefahr von sozialen Konflikten durch Corona
Angesicht der teils heftigen Corona-Ausbrüche der vergangenen Tage warnt der Deutsche Städte- und Gemeindebund vor möglichen sozialen Konflikten. "Wir dürfen Menschen nicht diskriminieren oder benachteiligen, die zum Beispiel im Niedriglohnbereich unter schlechten Wohnverhältnissen die preiswerte Fleischproduktion in bestimmten Betrieben gewährleistet haben", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg (68) den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Landsberg betonte, man dürfe Menschen, die in beengten Verhältnissen wohnen, keinen Vorwurf machen, weil es dort eher zu Infektionen kommen kann. Hier seien insbesondere die Betriebe gefordert, nicht nur für anständige Löhne und Arbeitsbedingungen zu sorgen, sondern insbesondere auch für Wohnverhältnisse, in denen ausreichende Hygienestandards gewährleistet werden können.
Update, 21. Juni, 1 Uhr: Bundesbankpräsident Weidmann: "Es geht wieder aufwärts"
In der Corona-Krise sieht Bundesbankpräsident Jens Weidmann (52) die deutsche Wirtschaft auf einem guten Weg. "Wir haben in den vergangenen Monaten den schärfsten Wirtschaftseinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik erlebt", sagte Weidmann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Die gute Nachricht ist: Der Tiefpunkt dürfte mittlerweile hinter uns liegen, und es geht wieder aufwärts." Weidmann sagte, auf den deutlichen Einbruch der deutschen Wirtschaft folge aber nur eine "vergleichsweise allmähliche Erholung".
Der Bundesbankpräsident betonte, dass der Staat für den Fall einer Insolvenzwelle im Herbst genügend Spielraum habe, um die Wirtschaft erneut zu unterstützen. "Die Politik hat in einem schwierigen Umfeld schnell und beherzt reagiert, um Unternehmen und Beschäftigte zu schützen. Das war richtig." Die Politik dürfe sich aber nicht an die hohe Schuldenaufnahme gewöhnen.
Update, 21. Juni, 0.05 Uhr: Weitere Sprachen für Corona-Warn-App in rund vier Wochen
Die Corona-Warn-App soll in den kommenden Wochen auch in weiteren Sprachen zur Verfügung stehen. "In etwa vier
Wochen wird es eine türkische Version geben, außerdem sind weitere Sprachen in Planung: Französisch, Arabisch und
auch Russisch", sagte SAP-Vorstand Jürgen Müller der "Bild am Sonntag". Auch Rumänisch sei in Planung.
Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) zeigte sich erfreut über die Downloadzahlen - bis zum Samstag rund 10,6 Millionen. "Mehr als 10 Millionen. Darauf können wir gemeinsam stolz sein. Deutschlands Corona-App hat mehr Downloads als die Corona-Apps aller anderen EU-Staaten zusammen", sagte er der Zeitung.
Update, 21. Juni, 0.01 Uhr: Corona-Notstand in Spanien beendet
Spanien befindet sich seit Mitternacht nicht mehr im Corona-Notstand. Sonntag ist damit der erste Tag nach 14 Wochen, an dem sich die 47 Millionen Bürger wieder im ganzen Land frei bewegen können. Auch die Grenzen für Urlauber aus Schengenstaaten sind seit 0 Uhr wieder offen. Nur die Grenze zu Portugal bleibt auf Wunsch der Regierung in Lissabon noch bis zum 1. Juli für die meisten Reisenden geschlossen.
Mit mehr als 28.000 Toten im Zusammenhang mit Covid-19 und mehr als 245.000 Infizierten ist Spanien eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Inzwischen sind die Corona-Zahlen stark gesunken.
Update, 20. Juni, 22.09 Uhr: Wincent Weiss spielt Arena-Konzert in Corona-Pandemie
Nach monatelanger Corona-Pause ist Popsänger Wincent Weiss (27) in Köln wieder bei einem Arena-Konzert aufgetreten. "Geil! Endlich!", sagte der 27-Jährige bei seinem Bühnen-Comeback am Samstagabend, das von seinen Fans lautstark bejubelt wurde. "Wir sind die Ersten, die das glaub ich sogar europaweit machen", erklärte Weiss seinem Publikum in der Kölner Lanxess-Arena. "Wenn wir uns gut anstellen, dann können wir es öfters machen." Das Konzert wurde von einem neuen Konzept ermöglicht, das trotz Corona-Pandemie Live-Auftritte in Konzerthallen erlauben soll.
Teil davon waren kleine, zur Bühne hin geöffnete Plexiglas-Boxen, in denen Zuschauer im Innenraum saßen. Auch auf dem Unterrang wurden mit Abständen Menschen platziert. Hinzu kam ein ausgeklügeltes Leit-System, damit sich nicht zu viele Menschen auf den Wegen durch die Arena begegnen. Die Kapazität der Halle, in die 20.000 Menschen passen, wurde zudem nur minimal ausgeschöpft: Rund 900 Fans waren zugelassen. Das Konzert von Weiss war innerhalb weniger Minuten ausverkauft.
Über den Sommer verteilt sollen im gleichen Format nun weitere Künstler in Köln auftreten - unter anderem Popsängerin Nena (60, "99 Luftballons").
Update, 20. Juni, 21.45 Uhr: Positive Corona-Tests bei Mitarbeitern von Trump-Team
Vor der ersten Massenkundgebung von US-Präsident Donald Trump seit Beginn der Corona-Krise sind sechs Mitarbeiter seines Wahlkampfteams in Tulsa positiv auf das Virus getestet worden.
Sie seien Teil des Vorausteams gewesen und in Quarantäne genommen worden, teilte der Kommunikationsdirektor von Trumps Wahlkampfteam, Tim Murtaugh, am Samstag mit. Hunderte Mitarbeiter seien getestet worden. Niemand von den positiv getesteten Mitarbeitern oder deren unmittelbaren Kontakten werde bei der Veranstaltung am Samstagabend in der Nähe von Teilnehmern oder Politikern sein.
Teilnehmer der Kundgebung mussten sich bei der Registrierung damit einverstanden erklären, dass die Organisatoren nicht für eine Covid-19-Erkrankung und mögliche Folgen haftbar gemacht werden können. In Tulsa (Oklahoma) ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen in den vergangenen Tagen auf den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie gestiegen. Trump führt steigende Infektionszahlen in mehr als 20 US-Bundesstaaten auf eine Zunahme von Tests zurück.
Wegen der Corona-Pandemie kündigten die Veranstalter an, bei Teilnehmern werde Fieber gemessen, zudem würden Desinfektionsmittel und Masken ausgegeben. Es ist allerdings fraglich, ob die Teilnehmer - insbesondere innerhalb der geschlossenen Arena, die 19.000 Menschen fasst - ausreichend Abstand zueinander halten können. Trump hatte zuletzt gesagt, dass kein Platz frei bleiben werde.
Update, 20. Juni, 21.15 Uhr: Palästinensischer Ministerpräsident verkündet Beschränkungen
Wegen eines Neuanstiegs von Corona-Infektionen im Westjordanland hat der palästinensische Regierungschef Mohammed Schtaje am Samstag neue Beschränkungen verkündet.
In den besonders betroffenen Städten Hebron und Nablus wurden Sperren verhängt. Schtaje appellierte an die palästinensische Bevölkerung, Masken zu tragen und sich an Abstandsregeln zu halten.
Hochzeiten dürfen vorerst nicht mehr abgehalten werden.
In den Palästinensergebieten war die Pandemie bislang außerordentlich glimpflich verlaufen. Beschränkungen waren vor knapp einem Monat weitgehend aufgehoben worden.
In den letzten Tagen sind die Infektionszahlen gestiegen. Im Westjordanland gibt es laut Gesundheitsministerium bisher 711 bekannte Infektionsfälle mit dem Coronavirus, im Gazastreifen mehr als 70, drei Infizierte starben.
Update, 20. Juni, 19.46 Uhr: Nach Corona-Zwangspause wird Saison in Russland fortgesetzt
In Russland ist nach einer dreimonatigen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie die Fußball-Saison fortgesetzt worden. Auch die ersten Fans der Premier-Liga durften wieder in die Stadien. 1500 Zuschauer verfolgten am Samstag der Staatsagentur Tass zufolge das Spiel Ural Jekaterinburg gegen Rubin Kasan. Zum Schutz vor einer Infektion dürfen vorerst nur zehn Prozent der Plätze auf den Tribünen belegt sein. Die Partie endete 2:1 (1:1).
Die Spieler applaudierten während der Begegnung dem medizinischen Personal für dessen Leistung während der Corona-Krise. Auf der Tribüne waren Banner angebracht, auf denen Ärzten, Pflegern und Krankenwagenfahrern gedankt wurde.
Bei der zweiten Begegnung am Samstag standen sich Arsenal Tula und Spartak Moskau gegenüber. Die Moskauer mit dem früheren Schalke-Trainer Domenico Tedesco gewannen 3:2 (1:0). Spartak steht in der Tabelle auf Platz sechs, Zenit St. Petersburg ist Spitzenreiter.
Am Freitagabend war der FK Rostow nur mit Nachwuchsspielern angetreten, weil die Mannschaft des Clubs nach sechs auffälligen Corona-Tests unter der Woche in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt worden war. Sotschi gewann die Partie mit 10:1. Das Team hatte sich Medienberichten zufolge geweigert, die Partie zu verschieben.
Wie in vielen Ländern gelten auch beim Fußball in Russland strenge Vorsichtsmaßnahmen. Spieler und Personal werden regelmäßig auf Sars-CoV-2 getestet.
Update, 20. Juni, 19.45 Uhr: Corona-Notstand in Spanien endet
Im früheren Corona-Hotspot Spanien endet am Sonntag (0 Uhr) der Notstand. Damit dürfen sich die 47 Millionen Bürger erstmals seit 14 Wochen wieder im ganzen Land frei bewegen.
Auch die Grenzen für Urlauber aus Schengenstaaten sind dann wieder offen. Nur die Grenze zu Portugal bleibt auf Wunsch der Regierung in Lissabon noch bis zum 1. Juli für die meisten Reisenden geschlossen. Mit mehr als 28.000 Toten im Zusammenhang mit Covid-19 und mehr als 245.000 Infizierten ist Spanien eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Inzwischen sind die Corona-Zahlen stark gesunken.
Regierungschef Pedro Sánchez mahnte seine Landsleute am letzten Tag des Notstands in einer Fernsehansprache noch einmal eindringlich, auch in Zukunft vorsichtig zu sein. Das Virus könne jederzeit zurückkehren und das Land von einer zweiten Infektionswelle erfasst werden.
Auch nach dem Ende des Notstandes wird es in der sogenannten neuen Normalität im öffentlichen Leben Spaniens weitgehende Maskenpflicht und viele Einschränkungen geben, um ein Wiederaufflammen der Pandemie zu verhindern. Ähnlich wie in Deutschland gibt es Unterschiede von Region zu Region, weil die einzelnen Landesteile über viele Maßnahmen selbst entscheiden können.
Update, 20. Juni, 19.40 Uhr: Clemens Tönnies weist Vorwürfe des Landkreises zurück
Unternehmer Clemens Tönnies hat die Vorwürfe des Landkreises Gütersloh zurückgewiesen, bei der Beschaffung der Wohnadressen von Mitarbeitern unkooperativ gewesen zu sein.
"Wir haben datenschutzrechtliche Probleme", sagte Tönnies am Samstag bei einer Pressekonferenz in Rheda-Wiedenbrück. Laut Werkvertragsrecht dürfe das Unternehmen die Adressen der betreffenden Arbeiter nicht speichern. Co-Konzernchef Andres Ruff fügte hinzu: "Wir haben alle Daten, die wir hatten, sofort an die Behörden weiter gegeben."
Clemens Tönnies wolle nun alles tun, um den Ausbruch einzudämmen. "Ich stehe in der Verantwortung", so der 64-Jährige weiter. "So werden wir nicht weitermachen. Wir werden diese Branche verändern." Das Statement der Tönnies-Führung folgte auf eine Pressekonferenz des Kreises am Samstag.
Dort hatte der Leiter des Krisenstabs Thomas Kuhlbusch gesagt, das Vertrauen in die Firma Tönnies sei gleich Null. Der Fachbereichsleiter Gesundheit beim Kreis berichtete zudem, dass Tönnies bis Freitag Listen der Beschäftigten geliefert hatte, bei denen bei 30 Prozent die Adressen fehlten. Bei Anfragen habe die Firma zögerlich reagiert.
Update, 20. Juni, 18.45 Uhr: Anja Karliczek hält normalen Schulbetrieb für noch nicht gesichert
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hält die vollständige Rückkehr zu einem normalen Schulbetrieb nach den Sommerferien noch längst nicht für gesichert.
"Das Virus ist nicht weg, und wir müssen immer wieder damit rechnen, dass Schulen geschlossen werden müssen, wenn sich dort jemand infiziert hat", sagte die CDU-Politikerin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Wie fragil die Situation sei, zeige sich gerade in Nordrhein-Westfalen. "Wir müssen weiter mit Umsicht handeln."
Inzwischen strebten die Länder die Rückkehr zum Regelbetrieb nach den Sommerferien an. "Ich hoffe sehr, dass das Infektionsgeschehen diese Entwicklung zulässt", sagte Karliczek.
Allerdings hätten die vergangenen Wochen gezeigt, wie wichtig der regelmäßige und persönliche Kontakt zwischen Schülern und Lehrern sei. Homeschooling habe "ganz klare Grenzen". "Deshalb behält der Präsenzunterricht natürlich seine Bedeutung. Ohne Wenn und Aber. Aber Schule und Unterricht werden insgesamt digitaler."
Update, 20. Juni, 18.16 Uhr: Bewohner bewerfen und verletzen Polizisten
Bewohner des in Göttingen unter Quarantäne stehenden Gebäudekomplexes haben Polizisten mit Gegenständen beworfen und mehrere von ihnen verletzt.
Nach ersten Erkenntnissen war der Missmut über die Quarantänemaßnahmen wegen des Coronavirus bei den Bewohnern am Samstagnachmittag angestiegen, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Mehrere Bewohner hatten demnach versucht, die Zäune, die die Stadt aufgestellt hatte, zu überwinden. Zudem sei die zur Amtshilfe eingesetzte Polizei aus dem Gebäude heraus mit Gegenständen beworfen worden. Dabei wurden Polizeiangaben zufolge mehrere Beamte verletzt, wie viele war zunächst unklar.
Die Stadt Göttingen hatte am Samstag mit den Nach-Testungen der Bewohner begonnen. Wie ein Sprecher der Stadt sagte, sollten am Nachmittag diejenigen erneut auf eine Corona-Infektion untersucht werden, die bei der ersten großen Testaktion ein negatives Ergebnis hatten. Zuvor hatte die Stadt die rund 700 Menschen unter Quarantäne gestellt.
Seit Donnerstag wurden bei knapp 120 Menschen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt. In der Wohnanlage leben nach Angaben der Stadt mehr als 200 Kinder und Jugendliche in prekären Wohnverhältnissen.
Update, 20. Juni, 16.18 Uhr: Regierungssprecher dankt Bundesliga für Werbung für Corona-App
Regierungssprecher Steffen Seibert (60) hat den Vereinen der Fußball-Bundesliga für ihre Werbung für die neue Corona-App gedankt. "Der Fußball, die Liga, die Vereine zeigen, dass sie eine gesellschaftliche Kraft haben. Sie haben mehr zu sagen über das Feld hinaus", sagte Seibert am Samstag im TV-Sender Sky vor der Bundesliga-Partie Hertha BSC gegen Bayer Leverkusen in Berlin. "Dass sie das unterstützten, ist großartig, das sind keine kleinen Werte."
Am 33. und 34. Spieltag der Bundesliga und 2. Bundesliga werden die Wettbewerbslogos auf den Trikotärmeln aller 36 Proficlubs durch das Logo der App ersetzt. Christian Seifert, Sprecher des DFL-Präsidiums, hatte dazu in einer Mitteilung erklärt: "Es ist uns ein Anliegen, die Reichweite der Bundesliga und 2. Bundesliga zu nutzen, um bundesweit auf dieses Angebot aufmerksam zu machen."
Die im Auftrag des Bundes entwickelte Warn-App war am vergangenen Dienstag gestartet. Sie kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.
Dann kann man sich auch ohne Symptome auf Kassenkosten testen lassen. Die App wurde inzwischen laut Seibert mehr als 10,5 Millionen Mal heruntergeladen.
Update, 20. Juni, 16.10 Uhr: Nach-Testungen in Göttinger Wohnanlage gestartet
Die Stadt Göttingen hat am Samstag mit den Nach-Testungen von Bewohnern eines unter Quarantäne stehenden Gebäudekomplexes begonnen. Wie ein Sprecher der Stadt sagte, sollten am Nachmittag diejenigen erneut auf eine Corona-Infektion getestet werden, die bei der ersten großen Test-Aktion ein negatives Ergebnis hatten. Mit einem Ergebnis sei Anfang der Woche zu rechnen.
Die Stadt hatte rund 700 Bewohner eines Gebäudekomplexes unter Quarantäne gestellt. Seit Donnerstag wurden bei knapp 120 Menschen Corona-Infektionen festgestellt. In der Wohnanlage leben nach Angaben der Stadt mehr als 200 Kinder und Jugendliche in prekären Wohnverhältnissen.
Erst im Mai war es im nur wenige hundert Meter entfernten 18-geschossigen Iduna-Zentrum zu einem Corona-Ausbruch gekommen, weil nach Darstellung der Stadtverwaltung dort Mitglieder mehrerer Familien bei privaten Feiern die Hygiene- und Abstandsregeln verletzt hatten.
Update, 20. Juni, 15.53 Uhr: Vizekanzler Scholz verteidigt Verzicht auf Abwrackprämie
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (62, SPD) hat das Konjunkturpaket gegen Kritik am Verzicht auf eine allgemeine Autokaufprämie verteidigt. "Industriepolitik und die Sicherung von Arbeitsplätzen sind und bleiben klassische Politik der SPD. Und diese Handschrift ist auch im Konjunkturpaket klar erkennbar", sagte der SPD-Politiker in einem Interview von "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Samstag).
Mehr als acht Milliarden Euro seien direkt für die Autobranche vorgesehen. "Unser Konjunkturpaket unterstützt die Transformation in der Branche, schont das Klima und hilft, unseren Wohlstand zu sichern", sagte Scholz.
Der Staat helfe bei Investitionen, der Forschung und der Sicherung von Arbeitsplätzen, so Scholz. "Wir erneuern öffentliche Fuhrparks, fördern massiv den Ausbau der Elektromobilität und steigen groß in die Wasserstoffwirtschaft ein."
In den Verhandlungen zum Konjunkturprogramm hatten die Sozialdemokraten eine Kaufprämie für Neuwagen mit Verbrennungsmotor abgelehnt. Die IG Metall und Betriebsräte aus der Auto- und Zulieferindustrie hatten die Partei dafür massiv kritisiert.
Die Bundesregierung erhöht mit dem Konjunkturpaket die staatlichen Kaufprämien für reine Elektroautos und Hybride, die mit Sprit oder elektrisch fahren
Scholz verwies auch darauf, dass die Bundesregierung im großen Umfang die Anschaffung moderner Fahrzeuge fördere, etwa durch eine steuerliche Förderung von Dienstwagen. Auch die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer werde die Branche beleben.
Update, 20. Juni, 15.15 Uhr: Fortuna-Coach lobt Mentaltrainer für Hilfe in Corona-Krise
Fortuna Düsseldorfs Chefcoach Uwe Rösler (51) schwört im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga auf die Hilfe eines Mentaltrainers. "Er hat Super-Arbeit geleistet, seitdem ich hier bin, speziell jetzt in der Corona-Zeit", lobte der 51-Jährige im TV-Sender Sky den psychologischen Berater Axel Zehle (45).
Dieser habe während der Zwangspause die Spieler mit Gesprächen unterstützt und den wichtigen Kontakt untereinander koordiniert. Zudem habe der 45 Jahre alte Zehle die Mannschaft gut auf den schwierigen Wiederbeginn der Liga in leeren Stadien und "auf den Druck, den wir haben im Abstiegskampf", vorbereitet, sagte Rösler.
Der Mentaltrainer ist seit 2010 für die Fortuna tätig. "Der Mann ist super und ich bin froh, dass wir ihn für nächstes Jahr wieder an den Verein binden konnten", sagte Rösler vor dem vorletzten Saisonspiel gegen den FC Augsburg.
Update, 20. Juni, 15.05 Uhr: Vertrauen in die Familie Tönnies "gleich Null", Schlachtbetrieb für 14 Tage geschlossen
Das Verhältnis zwischen dem Kreis Gütersloh und der Firma Tönnies ist offenkundig zerrüttet. "Das Vertrauen, das wir in die Firma Tönnies setzen, ist gleich Null. Das muss ich so deutlich sagen", sagte der Leiter des Krisenstabes, Thomas Kuhlbusch, am Samstag. Der Fachbereisleiter Gesundheit beim Kreis berichtete, dass Tönnies bis Freitag Listen der Beschäftigten geliefert habe, in denen bei 30 Prozent die Adressen gefehlt hätten. Bei Anfragen habe die Firma immer zögerlich reagiert.
Der Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist für 14 Tage geschlossen. Das habe der Kreis verfügt, wie der Leiter des Krisenstabes, Thomas Kuhlbusch, am Samstag in Gütersloh mitteilte.
Update, 20. Juni, 14.35 Uhr: Landrat: Wir haben uns Zugriff auf Personalakten verschafft
Der Kreis Gütersloh und der Arbeitsschutz haben sich in der Nacht zum Samstag Zugriff auf die Personalakten der Firma Tönnies verschafft. "Das Unternehmen hatte es nicht geschafft, uns alle Adressen zu liefern", sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (60, CDU) am Samstag bei einer Pressekonferenz in Gütersloh. Daraufhin seien die Behörden am Freitagabend in die Konzern-Zentrale gegangen. Jetzt liegen 1300 Adressen von Wohnungen allein für den Kreis Gütersloh vor, wie der CDU-Politiker sagte.
Update, 20. Juni, 14.32 Uhr: Saisonabbruch im hessischen Amateurfußball: Keine Absteiger
Der Hessische Fußballverband (HFV) hat den vorzeitigen Abbruch der Saison in allen Amateurspielklassen zum 30. Juni beschlossen. Das teilte der HFV am Samstag nach dem außerordentlichen Verbandstag mit. Die Wertung der Tabelle in allen Ligen wird mit Hilfe der Quotienten-Regelung vorgenommen. Es wird keine Absteiger geben. Die Aufsteiger werden gemäß des Spielgeschehens der Saison 2019/20 ermittelt. Der Aufstieg der Teilnehmer von Relegations- und Aufstiegsspielen erfolgt ebenfalls nach der Quotientenregel.
"Die Entscheidung, die Saison der hessischen Amateurligen aufgrund der bekannten Einschränkungen durch die Verbreitung des Coronavirus vorzeitig zu beenden, ist - diskutiert und vorbereitet in den Kreisen und Regionen - auf unserer höchsten demokratischen Ebene gefallen", sagte HFV-Präsident Stefan Reuß (49).
Die Entscheidung war von der überwiegenden Zahl der Mitglieder begrüßt worden. 287 Delegierte hatten sich virtuell an der Veranstaltung beteiligt.
Update, 20. Juni, 14.29 Uhr: BFV-Verbandstag: Auch in Berlin Saisonabbruch mit Quotientenregel
Die Saison im Berliner Amateurfußball ist nun auch offiziell beendet, nur die Pokalwettbewerbe sollen zu einem möglichen späteren Zeitpunkt zu Ende gespielt werden. Das beschloss die deutliche Mehrheit der Vereine auf einem außerordentlichen digitalen Verbandstag des BFV am Samstag.
Die Saison wird nach den Tabellenständen vom 12. März 2020 gewertet. Zu dem Zeitpunkt war wegen der Corona-Pandemie in der Hauptstadt der Spielbetrieb eingestellt worden. In der Aufstiegsfrage greift die Quotientenregelung, wenn Teams eine unterschiedliche Zahl von Spielen absolviert haben. Absteiger gibt es in keinen Spielklassen, die entsprechenden Ligen werden in der neuen Saison vergrößert.
Ausnahme bildet der Pokalwettbewerb. Der Verbandstag des Berliner Fußball-Verbandes bestätigte, dass die noch ausstehenden Runden ausgetragen werden, wenn es die Berliner Corona-Regeln erlauben. So soll die Teilnahme der Berliner Vertreter am DFB-Pokal 2020/21 gesichert werden. Am virtuellen Verbandstag beteiligten sich nur 109 der 218 Vereine.
Update, 20. Juni, 14.25 Uhr: Nach Klassenerhalt: Kleine Gruppe Union-Fans auch in Sinsheim dabei
Nach dem geschafften Klassenerhalt und einer Zusammenkunft am eigenen Stadion hat sich eine kleine Gruppe an Fans von Union Berlin auch den Weg nach Sinsheim nicht nehmen lassen. Vor dem Gastspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky) waren vier Union-Fans in Schals und Trikots unmittelbar vor dem Stadion zu sehen, sie zeigten eine Union- und eine Berlin-Fahne und sangen lautstark, als der Union-Bus etwa 90 Minuten vor Spielbeginn vor der Arena in Sinsheim vorfuhr.
Die Vorfälle nach dem 1:0-Sieg gegen Paderborn am Dienstag hatten ein Nachspiel. Die Profis Christopher Trimmel (33) und Sheraldo Becker (25) mussten wegen Verstoßen gegen die Corona-Vorschriften der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine Geldstrafe bezahlen. Die beiden Union-Spieler "hatten nach dem Bundesliga-Spiel gegen den SC Paderborn 07 offenkundig gegen allgemeine Hygiene- und Infektionsschutzstandards" sowie insbesondere gegen das DFL-Konzept verstoßen, hatte die DFL am Freitag mitgeteilt.
Erkennbar sei dies auf Videoaufnahmen unter anderem in sozialen Netzwerken. Die Verstöße von Trimmel und Becker sind offenbar beim Feiern des Erfolgs geschehen. Die "Bild"-Zeitung berichtete von entsprechenden Zusammenkünften mit Fans des Bundesligisten, bei denen die Abstandsregeln nicht eingehalten worden waren. Damit er am Samstag spielen darf, musste Trimmel zwei Corona-Tests absolvieren - beide fielen negativ aus.
Update, 20. Juni, 14.20 Uhr: Landrat: Schon mehr als 1000 Mitarbeiter positiv auf Corona getestet
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies sind mittlerweile 1029 Mitarbeiter positiv getestet worden. Dies teilte der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer, am Samstag in Gütersloh mit. Insgesamt 3127 Befunde lägen vor.
Update, 20. Juni, 14.15 Uhr: Türkischer Außenminister enttäuscht über Einstufung als Risikogebiet
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu (52) hat sich enttäuscht über die Einstufung der Türkei als Corona-Risikogebiet durch die Bundesregierung und über die andauernde Reisewarnung gezeigt. Es gebe dazu "keinen objektiven und wissenschaftlichen Grund", sagte Cavusoglu am Samstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy (52) im Urlaubsort Antalya.
"Natürlich sind wir enttäuscht, aber ich denke nicht, dass das unsere bilateralen Beziehungen beeinträchtigt", betonte Cavusoglu. Er wolle weiter mit Deutschland im Dialog bleiben und die Bundesregierung davon überzeugen, ihre Position zu ändern. Es handele sich nicht um eine Konfrontation. Am Mittwoch hatte bereits der türkische Botschafter in Berlin die Einstufung seines Landes als Corona-Risikogebiet kritisiert.
Lege man objektive Kriterien wie Fallzahlen an, sei die Türkei besser durch die Coronakrise gekommen als viele andere Staaten. Die Türkei habe zudem wie auch Deutschland "eines der besten Gesundheitssysteme der Welt". Tourismusminister Ersoy wies zudem Vorwürfe von Kritikern zurück, wonach die offiziellen Fallzahlen falsch seien. Die Daten, die das Gesundheitsministerium bekannt gebe, seien "absolut korrekt".
Update, 20. Juni, 14.05 Uhr: Ab Mitte Juli Sport in Frankreich mit bis zu 5000 Zuschauern
In Frankreich dürfen Sportveranstaltungen vom 11. Juli an mit maximal 5000 Zuschauern durchgeführt werden. Das teilte die Regierung am Samstag mit. Diese Lockerung gilt mit Ausnahme von Kampfsportarten für Amateure. Ob eine weitere Lockerung für die zweite August-Hälfte möglich sei, werde Mitte Juli entschieden.
Der Fußball-Ligaverband LFP hatte in einer Pressemitteilung vor wenigen Wochen als möglichen Starttermin für die neue Saison den 23. August für die Ligue 1 bekanntgegeben, für die Ligue 2 den 22. August. Wegen der Corona-Krise war die Saison 2019/20 in beiden Spielklassen Ende April abgebrochen worden.
Update, 20. Juni, 13.47 Uhr: Corona-Reihenuntersuchungen auf Tönnies-Gelände fortgesetzt
Die Corona-Reihenuntersuchungen auf dem Gelände der Fleischfabrik Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind am Samstag fortgesetzt worden. Mehrere Kleinbusse mit ausländischen Kennzeichen brachten am Vormittag zumeist Männer zum Werk. Nicht alle trugen dabei Schutzmasken, berichtete eine dpa-Reporterin.
Auch Fahrzeuge der Uniklinik Bonn und der Bezirksregierung Detmold kamen zum Schlachtereibetrieb. Mitarbeitende trugen Masken und Kühlboxen auf das Gelände. Auch Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort.
Der Kreis Gütersloh hatte die Anzahl der bei der Firma Tönnies bereits vorgenommenen Tests am Freitag mit 3500 angegeben. Allein an diesem Tag wurden demnach 1450 Mitarbeiter getestet. Bis Freitag wurden 803 Infizierte registriert. 463 Testergebnisse waren negativ. Die restlichen Befunde standen noch aus. Aktuelle Zahlen will der Kreis am Samstag veröffentlichen. Seit Freitag helfen 25 Bundeswehr-Soldaten auf dem Tönnies-Gelände bei der Probenentnahme.
Update, 20. Juni, 13.27 Uhr: Villazón spricht über Corona-Angst
Der Klassik-Sänger und Autor Rolando Villazón (48) hat in seiner Wahlheimat Paris nach eigenen Worten während des Corona-Lockdowns zwei Monate zu Hause verbracht. "Nach 62 Tagen - ich habe vorher keinen Fuß nach draußen vor mein Apartment gesetzt", sagte er am Freitagabend in der "NDR Talk Show".
"Ich glaube, ich hatte ein bisschen das Kabinen-Syndrom - wo man Angst hat rauszugehen. Es war bequem mit der Familie, wir hatten einen Rhythmus, eine Planung, und wir spielten, wir arbeiteten, wir aßen zusammen. Es war ganz gut. Und plötzlich war rauszugehen Stress."
Update, 20. Juni, 12.34 Uhr: SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach: Tönnies-Fleischfabrik schließen
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (57) hat nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies gefordert, die Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück sofort zu schließen. Er halte es für "nicht vertretbar", dass überhaupt noch in dem Werk gearbeitet werde, sagte Lauterbach am Samstag im WDR-Fernsehen.
Die Quelle der Infektionen sei noch nicht entdeckt. "Wir wissen nicht, ist das in der Kantine passiert, auf dem Weg dorthin, in der Verarbeitung selbst, ist es die Lüftung? Das heißt, da könnten sich jetzt auch weiterhin Leute infizieren. Ich würde unter diesen Umständen den Betrieb dicht machen." Er wisse, dass das Fleisch dann nicht mehr zu verarbeiten sei. "Dann ist das so."
Der Kreis Gütersloh hatte am Freitag bekannt gegeben, dass nach der Schließung des Schlachthofs und anderer Betriebsteile die Zerlegebetriebe und der Versand erst am Samstagabend geschlossen werden sollten. Der Kreis hatte dem Unternehmen in den Produktionsbereichen eine sogenannte Arbeitsquarantäne gestattet, um die zuletzt geschlachteten Tiere noch zu Lebensmitteln verarbeiten zu können.
Ab Samstag sei dem Unternehmen nur noch in eng begrenzten Bereichen wie Personalverwaltung, Unternehmensführung oder Technik eine Arbeitsquarantäne erlaubt, hieß es in einer Mitteilung. Dies bedeute, dass die Betroffenen sich nur zu Hause, in den zugelassenen Betriebsbereichen und unter Beachtung von Hygieneauflagen auf dem direkten Weg zur Arbeit und zurück aufhalten dürfen.
Update, 20. Juni, 12.30 Uhr: Weitere 40 Soldaten zur Unterstützung am Tönnies-Werk
Die Bundeswehr hat ihren Einsatz am Werk des Schlachtereibetriebs Tönnies in Rheda-Wiedenbück ausgebaut. "Wir haben noch 40 weitere Soldaten hinzu geholt", sagte Bundeswehrsprecher Uwe Kort am Samstag. "20 davon helfen bei der Dokumentation und 20 helfen bei der Kontaktpersonennachverfolgung."
Die Kräfte seien mit zehn Fahrzeugen der Bundeswehr unterwegs und würden gemeinsam mit medizinischem Personal und Mitarbeitern des Kreises Gütersloh Unterkünfte abfahren und dort Menschen testen. Laut Kort sprechen die Soldaten osteuropäische Sprachen, um sich mit den Arbeitern verständigen zu können.
Uwe Kort schließt nicht aus, dass weitere Soldaten angefordert werden könnten.
Update, 20. Juni, 12 Uhr: Union-Trainer Fischer: Corona-Krise "schon ein Weckruf"
Union-Trainer Urs Fischer (54) hofft, dass auch der Fußball aus der Corona-Krise Schlüsse zieht. "Am Schluss wird die ganze Welt daraus lernen müssen", sagte der Chefcoach des Aufsteigers in einem Interview der "Berliner Zeitung". Nur auf eine einzelne Branche zu schauen, sei zwar falsch. "Ich glaube aber schon, dass diese Phase im Bewusstsein des einen oder anderen schon etwas ausgelöst hat, dass das schon ein Weckruf war", erklärte der Chefcoach des 1. FC Union Berlin. Es könne aber auch sein, "dass wir in einem Jahr wirklich nicht schlauer sind".
Die Art und Weise der Saison-Fortsetzung in der Fußball-Bundesliga sieht der Schweizer als notwendiges Übel. "Die Gesundheit steht über allem. Und dieses höchste Gut gilt es zu schützen. Dass dies möglich ist, hat man zuletzt bewiesen. Wenn auch mit Maßnahmen, die nicht gerade Freude bereiten", sagte Fischer: "Aber dass man sich nicht daran gewöhnt, ist ja auch gut. Das wäre ja wahnsinnig, wenn man sich an so etwas gewöhnen würde. Fußball vor 60.000 Zuschauern ist doch ganz etwas anderes. Mit Spielern, die ihre Emotionen ausleben. Mit Clubs, die in Gänze ihre Emotionen ausleben. Darum geht es doch im Fußball. Da müssen wir wieder hinkommen."
Gerade sein Verein 1. FC Union, "der noch ein bisschen mehr von den Zuschauern abhängig" sei, sei besonders von den Geisterspielen betroffen gewesen. "Also die Wucht des Vereins mit seinen Zuschauern ist schon sehr speziell", sagte Fischer. Er habe da Situationen erlebt wie sein erstes Freundschaftsspiel mit den Eisernen, zu dem fast 13.000 Zuschauer ins Stadion An der Alten Försterei gekommen waren. "So etwas hatte ich nicht für möglich gehalten."
Update, 20. Juni, 11.45 Uhr: Berliner Kino Colosseum öffnet nicht wieder
Es gehört zu den ältesten Lichtspielhäusern Deutschlands: Wenn im Juli in Berlin wieder die Kinos öffnen, bleibt das Colosseum in Prenzlauer Berg geschlossen. Das Kino stellt den Betrieb ein, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Sebastian Laboga am Samstag mitteilte.
Wegen der Hygiene-Auflagen zum Schutz vor Corona-Infektionen sei ein rentabler Betrieb auf absehbare Zeit nicht mehr möglich. Um die Kosten einzuspielen, müssten durchschnittlich 70 Prozent der Plätze belegt sein. Dies sei nicht zu erreichen, wenn Besucher 1,50 Meter Abstand voneinander halten sollen.
Update, 20. Juni, 11.20 Uhr: Sechsstündige Ausgangssperre in der Türkei
Wegen der Aufnahmeprüfungen für das Gymnasium in der Corona-Krise haben die türkischen Behörden am Samstag eine sechsstündige Ausgangssperre über 81 Städte verhängt. Sie gilt bis 15 Uhr Ortszeit und soll garantieren, dass es vor den Schulen und Prüfzentren keine Staus gibt. Am 27. und 28. Juni soll es wegen Aufnahmeprüfungen für die Universität weitere Ausgangssperren geben, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
Gesundheitsminister Fahrettin Koca (55) sagte, ausgenommen von dem Ausgehverbot seien Begleitpersonen der Schüler sowie Reisende, die bereits ein Ticket erworben hätten. Zudem blieben Supermärkte und Bäckereien geöffnet.
Update, 20. Juni, 11.14 Uhr: Merkel wirbt für Nutzung der neuen Corona-App
Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hat alle Bürger zum freiwilligen Nutzen der neuen Corona-App aufgerufen. Die Anwendung sei "ein wichtiger Helfer, wenn es darum geht, Infektionsketten zu erkennen und zu unterbrechen", sagte sie in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. "Je mehr mitmachen, desto größer ist dieser Nutzen."
Merkel warb in dem am Samstag veröffentlichten Video um Vertrauen in den Datenschutz der App. Sie sichere die Privatsphäre, indem sie erzeugte Daten konsequent verschlüssele. Geodaten würden nicht erhoben, Daten nicht zentral gespeichert. Die App sei zudem absolut freiwillig. "Es gibt keine Belohnung für die Benutzung und keinen Nachteil, wenn sich jemand dagegen entscheidet."
Merkel sagte: "Die App kann nun unser Begleiter und Beschützer werden." Ohne diese technische Hilfe seien Gesundheitsämter weiterhin nur auf das Gedächtnis und die Auskunftsbereitschaft infizierter Menschen angewiesen. Die Kanzlerin mahnte zugleich: "Am wichtigsten bleibt es, neue Infektionen von vornherein zu vermeiden." Dafür komme es nach wie vor auf das Verhalten an. Abstand halten, Händewaschen und das Tragen von Alltagsmasken blieben unerlässlich.
Update, 20. Juni, 11.10 Uhr: Quarantäne für Clubchef: Tönnies verpasst letztes Schalke-Heimspiel
Clemens Tönnies (64), Aufsichtsratschef des FC Schalke 04, verpasst das letzte Saison-Heimspiel seines Clubs.
Nachdem sich Hunderte von Mitarbeitern seines großen Schlachtbetriebs in Rheda-Wiedenbrück mit dem Coronavirus infizierten, schickten die Behörden am Freitagabend auch die Führungsspitze der Tönnies-Werke in eine sogenannte Arbeitsquarantäne.
Das heißt, der 64 Jahre alte Unternehmensboss Tönnies darf sich vorerst nur zwischen seinem Wohnhaus und seiner Firma bewegen. Ein Besuch in der Veltins-Arena, wo Schalke am Samstag um 15.30 Uhr den VfL Wolfsburg empfängt, ist Tönnies somit untersagt.
Update, 20. Juni, 11.08 Uhr: IG Metall sieht wegen Corona "Hunderttausende Stellen in Gefahr"
Die IG Metall sieht wegen den Folgen der Corona-Pandemie "Hunderttausende Stellen" bedroht und fordert ein sofortiges Gegensteuern der Politik. Allein aufgrund von Insolvenzen seien "150.000 Arbeitsplätze akut bedroht, wenn nicht schnell sichtbar konjunkturelle Impulse gesetzt werden", sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann (64) der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".
"Die Metall- und Elektroindustrie sowie der Stahl befinden sich noch im Abwärtsstrudel. In Branchen wie dem Maschinenbau und dem Anlagenbau schlagen die Auftragseinbrüche erst jetzt richtig durch, über 20 Prozent der Betriebe haben erst im Mai oder Juni mit Kurzarbeit begonnen", sagte Hofmann. Allein in der Metall- und Elektroindustrie seien mehr als zwei Million Beschäftigte in Kurzarbeit. Einer bundesweiten Betriebsumfrage der IG Metall zufolge gebe es in sieben von zehn Betrieben Kurzarbeit, so die "WAZ".
Hofmann kritisierte, dass nur rund ein Viertel des 130 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramms der Bundesregierung auf die kurzfristige Belebung der Konjunktur ziele. Offen sei zudem, welchen Nutzen die Senkung der Mehrwertsteuer habe. "Das ist eher eine Schrotflinte. Restaurants werden sie nutzen, um mehr zu verdienen statt die Preise zu senken - was in ihrer Situation nachvollziehbar ist, aber den Konsum nicht steigert", sagte Hofmann. "Und die Autohersteller werden damit vor allem SUV und großräumige Fahrzeuge bewerben, weil sie die größten Gewinnmargen bringen." Hofmann betonte, er hätte sich "zielgenauere Impulse wie die Umweltprämie gewünscht".
Der IG-Metall-Chef hatte die SPD-Spitze scharf dafür kritisiert, dass sie die Umweltprämie für die Autobranche in den Verhandlungen mit der Union verhindert hat. Die Mehrwertsteuersenkung fördere nun "vor allem Autos der höheren Preisklasse, egal, was aus dem Auspuff kommt. Das soll klimafreundlicher sein?", sagte Hofmann. Eine "konditionierte Prämie" hätte dagegen vor allem den Absatz kleinerer, sparsamer Wagen angeschoben.
Update, 20. Juni, 10.45 Uhr: Pakistan nimmt internationalen Flugverkehr wieder auf
Pakistans Behörden haben nach drei Monaten den Stopp internationaler Flüge in das Land wieder aufgehoben. Damit sei der Flugbetrieb von sofort an von und nach Pakistan von allen internationalen Flughäfen aus wieder erlaubt, teilte die zivile Luftfahrtbehörde am Samstag mit.
Internationale Verbindungen aus dem Land sind seit dem 30. Mai wieder möglich, die Maschinen kehrten bisher jedoch leer zurück. Fluggäste, die nach Pakistan reisen wollten, mussten sich bisher gedulden. Die Entscheidung wurde auch damit begründet, vielen Pakistanern, die im Ausland feststecken, die Heimreise zu ermöglichen.
Update, 20. Juni, 10.43 Uhr: In Frankreich öffnen wieder Kinos und Casinos
In Frankreich dürfen Kinos, Ferienzentren, Casinos und Spielhallen ab kommenden Montag (22. Juni) wieder ihren Betrieb aufnehmen. Allerdings gelten die bestehenden Kontakt- und Hygieneregelungen weiter, wie das Büro des Premierministers in der Nacht zum Samstag verkündete. Auch Teamsport dürfe wieder betrieben werden - mit Ausnahme von Kampfsportarten.
Weitere Lockerungen sollen am 11. Juli in Kraft treten, darunter die Wiederaufnahme von Flusskreuzfahrten, die Wiedereröffnung von Pferderennbahnen und Stadien. Bis mindestens September hingegen sollen Branchenmessen und internationale Kreuzfahrten verboten bleiben, Diskotheken dürfen ebenfalls nicht früher öffnen.
In Frankreich klingt die Corona-Seuche langsam ab. In den vergangenen 24 Stunden starben 14 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19. Das Land ist mit mehr als 29.600 Toten besonders heftig von der Pandemie getroffen.
Update, 20. Juni, 10.26 Uhr: Söder über Corona-Zahlen: "Haben echt verdammtes Glück gehabt"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) warnt vor einer wieder stärkeren Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland. "Wir haben echt verdammtes Glück gehabt", sagte er in einer am Samstag auf Twitter verbreiteten Videobotschaft. "Ich glaube, dass wir Tausenden von Menschen das Leben gerettet haben durch die Maßnahmen, die wir getroffen haben."
Jetzt gelte es den "Schatz einer niedrigen Zahl an Infektionen zu bewahren", sagte Söder. Doch es gebe erste Fälle, "wo es sich wieder zurück schleicht". Angesichts der Fälle in Nordrhein-Westfalen oder Berlin spüre man, "dass wir sehr aufpassen müssen". Corona sei nicht vorbei. "Das ist wie ein Funke, der in einem Busch ein entsprechendes großes Feuer auslösen kann."
Update, 20. Juni, 10.23 Uhr: Deutlich mehr Beschwerden über Bahn und Airlines wegen Corona
Beschwerden von Verbrauchern über Fluggesellschaften und die Deutsche Bahn haben in der Corona-Zeit deutlich zugenommen. Derzeit erhalte die Schlichtungsstelle öffentlicher Personenverkehr (SÖP) jede Woche zwei bis dreimal so viele Schlichtungsanträge wie in den vergleichbaren Zeiträumen der Vorjahre, sagte SÖP-Geschäftsführer Heinz Klewe dem "Handelsblatt". In den ersten beiden Juni-Wochen hat sich die Zahl der Anträge demnach mehr als verdoppelt: Von 810 auf knapp 1900. Die meisten Beschwerden betreffen Fluggesellschaften.
"Kunden der Airlines wollen die Ticketkosten für nicht stattgefundene Flüge endlich erstattet bekommen", sagte Klewe. "Bahnkunden wiederum sind verärgert, dass sie für nach dem 4. Mai gekaufte, aber nicht nutzbare Sparpreis- und Super-Sparpreis-Tickets einen zeitlich bis Ende Oktober befristeten und nur für die gebuchte Fahrtstrecke gültigen Gutschein erhalten."
Update, 20. Juni, 9.45 Uhr: 601 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 601 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Bereits am Vortag hatte die Zahl mit 770 Fällen merklich höher gelegen als an den Vortagen.
Die Zunahme der Fallzahlen sei insbesondere auf größere Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin zurückzuführen, hieß es vom RKI.
Wegen eines Ausbruchs in einem Fleischereibetrieb überschreitet der ostwestfälische Kreis Gütersloh den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen deutlich. Bis Freitagabend meldete der Kreis 803 Neuinfektionen. Für Hunderte Mitarbeiter des Schlachtbetriebs stehen noch Tests aus.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 19. Juni, 0 Uhr bei 1,06 (Vortag: 0,86). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen stieg dieser Wert mit Datenstand 19. Juni, 0 Uhr, auf 1,17 (Vortag: 1,0). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Dass die geschätzten Reproduktionszahlen (R-Wert und 7-Tages R-Wert) leicht über 1 liegen zeige, dass die Anzahl der Neuerkrankungen momentan nicht weiter zurückgehe, hieß es vom RKI. Dies hänge mit den lokalen Häufungen zusammen. "Da die Fallzahlen in Deutschland insgesamt auf niedrigem Niveau liegen, beeinflussen diese Ausbrüche den Wert der Reproduktionszahl relativ stark." Ein genereller Anstieg sei daraus bisher nicht abzuleiten.
Update, 20. Juni, 9.20 Uhr: Altmaier: Missstände in Fleischindustrie angehen
Nach Coronavirus-Ausbrüchen in Schlachtbetrieben hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (62) zugesichert, dass gegen Missstände in der Fleischindustrie vorgegangen werden soll. "Die Versorgung mit Lebensmitteln ist ein hohes Gut und ich möchte, dass das Vertrauen an Lebensmitteln und an Fleisch 'made in Germany' erhalten bleibt", sagte der CDU-Politiker dem Deutschlandfunk. Das bedeute, "dass wir auch dafür sorgen, dass Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden und dass die Missstände abgestellt werden, indem man entsprechende Veränderungen trifft".
Altmaier hob nach Angaben des Deutschlandfunks hervor, dies gelte nicht nur für Werkverträge mit osteuropäischen Arbeitnehmern, sondern auch für die Unterbringung und die Arbeitsbedingungen vor Ort. Bei den Werkverträgen hatte die Bundesregierung bereits vor rund einem Monat Konsequenzen angekündigt: Das Schlachten und Verarbeiten von Fleisch soll ab 1. Januar 2021 nur noch mit Arbeitnehmern des eigenen Betriebes zulässig sein. "Ich halte es für richtig, dass wir diese Missstände angehen, wir werden sie angehen", sagte Altmaier.
Update, 20. Juni, 9.15 Uhr: Corona sei Dank? Musiker so kreativ wie nie
Gema-Mitgliedschaften steigen, Aufnahme-Equipment steht hoch im Kurs: Die Corona-Zeit nutzen Musiker und Hobby-Künstler vermehrt für das Komponieren eigener Songs - zumal Home-Recording heute einfacher und günstiger denn je ist.
Längere Zeit hat Jan Gott (45) schon keinen Song mehr geschrieben. Dabei war der gebürtige Münchner in jüngeren Jahren mehrfach knapp dran an einem Plattenvertrag, vielleicht sogar am künstlerischen Durchbruch.
Mit 13 Jahren begann er, Gitarre und Klavier zu spielen. Mal intensiver, mal weniger häufig - und momentan, in Corona-Zeiten: mehr denn je. Er komponiert und nimmt in seinem neuen Studio in Wien Songs auf.
"Meiner Musik ist Corona sehr zugutegekommen", sagt der Fotograf im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Er habe sich störungsfrei auf den kreativen Prozess konzentrieren und sich seinen Tagesrhythmus frei einteilen können: "Meistens habe ich schon früh morgens mit dem Komponieren begonnen, mittags war die Grundidee eines Songs fertig."
Technisch gesehen sei es heute relativ simpel, musikalische Ideen digital festzuhalten. "Man braucht kaum mehr als einen Laptop und etwas technisches Verständnis", sagt der Wahl-Wiener. Um einen guten Song zu schreiben und im Heimstudio zu produzieren bedarf es aber natürlich noch etwas mehr: Know-how und Talent.
"Alles, was einfach und gut klingt, ist fast immer Ergebnis langer Erfahrung." Die bringt Gott allemal mit - deshalb erhofft er sich auch, dass es einer seiner neuen Songs ins Radio schafft. Endlich.
Die ganze Meldung findet Ihr >>hier.
Update, 20. Juni, 8.30 Uhr: Hamburger Studie: So viele Kinder haben Antikörper im Blut
Nur etwa 1,5 Prozent der in einer Hamburger Studie getesteten Kinder und Jugendlichen haben Antikörper gegen das Coronavirus im Blut.
Dies zeige, dass man von einer Herdenimmunität weit entfernt sei, wie die Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) am Freitag bei der Vorstellung der Zwischenergebnisse sagten. Sie hatten bei insgesamt 2436 Kindern und Jugendlichen nach Antikörpern gegen das Sars-CoV-2 Virus im Blut gesucht. Nur bei 36 von ihnen fanden sie welche.
Ein weiteres Ergebnis der noch bis Ende Juni laufenden Studie: Bei älteren Kindern lassen sich häufiger Antikörper gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 nachweisen als bei jüngeren.
Die vollständige Meldung findet Ihr >> hier.
Update, 20. Juni, 8.21 Uhr: Aus bei Fenerbahce: Kruse soll seit Februar kein Geld bekommen haben
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Max Kruse (32)hat seine vorzeitige Vertragskündigung bei Fenerbahce Istanbul mit ausstehenden Gehaltszahlungen begründet. Er habe den Kontrakt am 18. Juni mit sofortiger Wirkung gekündigt, denn "ich sah mich bedauerlicherweise zu diesem Schritt gezwungen, weil der Club mir seit Februar 2020 nahezu mein vollständiges Gehalt nicht bezahlt hatte", schrieb der frühere Bundesliga-Profi am auf Instagram.
Die seit Februar 2020 bestehenden Rückstände seien zu einem erheblichen Teil bis heute nicht ausgeglichen. "Ich habe in meiner Karriere niemals Verträge gebrochen und würde keine Kündigung aussprechen, wenn Fenerbahce sich an die vertraglich geregelten Abmachungen gehalten hätte. Ich bitte um Verständnis, dass ich mich zu weiteren Einzelheiten in der Öffentlichkeit nicht äußern werde", teilte der 32-Jährige mit.
Am Donnerstag hatte der türkische Erstligist mitgeteilt, dass Kruse seinen Kontrakt einseitig gekündigt habe. Kruse habe Gesprächsanfragen vonseiten der türkischen Fußballföderation (TFF) zu Gehaltszahlungen in der Corona-Krise unbeantwortet gelassen, hieß es. "In diesem Zusammenhang ist seine einseitige Kündigung aus unserer Sicht ungerechtfertigt und gegenstandslos", hieß es weiter. Der Fall werde vor das Sportgericht getragen, der Club werde alles tun, um seine Interessen zu wahren. Der Verein habe Kruse gegenüber keine Schulden, die sich auf die Zeit vor der Pandemie beziehen.
Update, 8.15 Uhr: Büdenbender mahnt Respekt in Debatte über Corona-Maßnahmen an
Elke Büdenbender (58) zeigt Verständnis für die Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen, mahnt aber eine sachliche Debatte darüber an. "Die Einschränkung unserer Freiheiten war massiv. Ich kann verstehen, dass Menschen davon total überrumpelt waren", sagte die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Mir ging es im ersten Moment auch so, obwohl ich die Maßnahmen nie infrage gestellt habe. Sie erfolgten ja aus gutem Grund: zum Schutz von Gesundheit und Leben."
Man könne und solle über die Corona-Maßnahmen diskutieren, sagte Büdenbender weiter. "Aber bitte immer mit Respekt vor den anderen, auch vor den politisch Verantwortlichen, die viel leisten in diesen Monaten."
Büdenbender, die mit einer gespendeten Niere ihres Mannes lebt und daher zur Corona-Risikogruppe zählt, berichtete, sie habe immer Desinfektionsmittel dabei, trage wie vorgeschrieben eine Maske, meide Menschenansammlungen und weitestgehend öffentliche Verkehrsmittel. "Lieber nehme ich das Fahrrad oder gehe zu Fuß, wann immer es geht; zu Terminen werde ich gefahren."
Nach der Beobachtung von Deutschlands First Lady haben in der Corona-Krise die Frauen in den Familien die Hauptlast getragen. "Und was mir auffällt, ist, dass Frauen in der Corona-Zeit stärker in tradierte Rollenbilder zurückgefallen sind als dass sich Männer bereit erklärt hätten, sich im Beruf zurückzunehmen." Man müsse daher ganz intensiv über andere Formen der Arbeit nachdenken – "weg vom ewigen Präsenzprinzip". In den skandinavischen Ländern gehe das auch. "Bei uns scheint es selbstverständlich zu sein, dass Frauen zurückstecken", sagte Büdenbender.
Update, 20. Juni, 4.10 Uhr: Guatemalas umstrittener Gesundheitsminister in Corona-Krise ersetzt
Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei (64) hat inmitten der Corona-Krise den Gesundheitsminister ausgetauscht. Er habe María Flores und drei Vizeminister vereidigt, teilt Giammattei am Freitag per Twitter mit. Flores, die bereits während der Regierung von Präsident Óscar Berger (73, 2004-2008) einen hochrangigen Posten im Gesundheitsministerium innegehabt hatte, ersetzt den bisherigen Minister Hugo Monroy. Eine Begründung gab der konservative Giammattei, selber gelernter Arzt, nicht.
Der guatemaltekische Staatsanwalt für Menschenrechte, Jordán Rodas (51), nannte den Schritt wichtig, aber verspätet. Er hatte bereits am 23. März in einem offenen Brief Giammattei empfohlen, Monroy zu feuern. Kontrollen in Krankenhäusern sowie des Ankaufs von Materialien hätten zutiefst besorgniserregende Mängel beim Umgang des Gesundheitsministeriums mit der Corona-Krise zutage gebracht, hieß es damals.
In Guatamela - mit etwa 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas - wurden bisher offiziell 12.509 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und 483 Todesfälle nach einer Covid-19-Erkrankung registriert. Am Freitag (Ortszeit) kam mit 34 weiteren Gestorbenen die bislang höchste Zahl innerhalb von 24 Stunden hinzu.
Update, 20. Juni, 4.07 Uhr: Inzwischen mehr als 20.000 Corona-Tote in Mexiko
Als siebtes Land der Welt hat Mexiko die Marke von 20.000 Todesopfern infolge der Corona-Krise überschritten. Nach Angaben der Regierung des nordamerikanischen Landes vom Freitag (Ortszeit) stieg die Anzahl registrierter Todesopfer nach Covid-19-Erkrankung im Vergleich zum Vortag um 647 auf 20.394. Mehr als 170.000 Infektionen mit dem Coronavirus wurden demnach inzwischen festgestellt.
Mexiko hat innerhalb Lateinamerikas die zweitmeisten Todesopfer und - nach Brasilien, Peru und Chile - die viertmeisten Infektionen zu beklagen. Allerdings werden dort äußerst wenige Menschen auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet. Nach Zahlen, die von Forschern der englischen Oxford-Universität zusammengetragen wurden, lag die Zahl der täglich durchgeführten Tests in Mexiko zuletzt bei 3,03 pro 1000 Einwohner - in Deutschland waren es 60,03 und in Peru 6,26.
Update, 20. Juni, 4 Uhr: Gegen neue Corona-Welle: Luxemburg testet gesamte Bevölkerung
Luxemburg will mit flächendeckenden Tests der gesamten Bevölkerung eine zweite Corona-Welle verhindern. Dazu seien die Einwohner und Beschäftigten in kleine Gruppen eingeteilt worden, deren Mitglieder abwechselnd und regelmäßig getestet werden: "Wenn es neue Infektionen gibt, dann wissen wir sehr genau, wo es passiert und können Ketten unterbrechen", sagte der Direktor des Luxemburger Gesundheitsinstituts, Ulf Nehrbass, der Deutschen Presse-Agentur. An derzeit 17 Teststationen seien pro Tag bis zu 20.000 Tests möglich.
Luxemburg sei das erste europäische Land, dass Tests auf Covid-19 derart umfassend anbiete, sagte Nehrbass. Derzeit seien bereits zehn Prozent der gut 600.000 Einwohner plus 300.000 Grenzgänger "durchgetestet". Für die freiwilligen Testungen von Anfang Mai bis Ende Juli stehen rund 30 Millionen Euro bereit. "Es wäre gut, wenn die Tests auch danach weiter gehen", sagte Nehrbass, der auch Sprecher der Covid-19 Task Force in Luxemburg ist. Die zweite Welle werde im Herbst erwartet. "Und da sollten wir bereit sein."
Ob das Verfahren auch auf größere Länder übertragbar sei, konnte Nehrbass nicht sagen. "Der logistische Aufbau ist sehr aufwendig." Wenn es aber machbar wäre, sei es aber "sicher eine gute Idee". Alle stellten sich die Frage, wie lange wir noch mit diesem Virus leben müssten. Absehbar sei das noch nicht. "Und deswegen ist das hier wahrscheinlich eine Lösung, die über einen langen Zeitraum eine gewisse Stabilität bietet, die es ermöglicht, wieder am ganz normalen Leben und Erwerbsleben teilzunehmen."
Update, 20. Juni, 3.46 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten in Peking steigt weiter
Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking ist die Zahl der Infizierten weiter gestiegen. Wie die staatliche Gesundheitskommission am Samstag mitteilte, wurden in der Hauptstadt 21 weitere Ansteckungen nachgewiesen. Landesweit wurden insgesamt 27 Infizierte gemeldet. Seit der neue Ausbruch auf einem Großmarkt der chinesischen Hauptstadt am vergangenen Donnerstag bekannt wurde, ist die Zahl der Infizierten damit auf über 299 gewachsen.
Als Reaktion auf den neuen Ausbruch, der vergangene Woche auf dem Xinfadi-Großmarkt der Stadt begann, riefen die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe aus, womit Peking teilweise abgeriegelt wurde. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. Auch der Busverkehr in andere Provinzen wurde inzwischen eingestellt. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Wenn doch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Coronatest vorliegen.
Update, 20. Juni, 3.20 Uhr: Autoversicherung: Geld zurück dank Corona
Den deutschen Autofahrern hilft die Corona-Krise beim Sparen - und das nicht nur durch gesunkene Benzinpreise. Weil weniger gefahren wird und weniger Unfälle passieren, können viele Fahrzeugbesitzer auch von der Autoversicherung Geld zurück bekommen, wie ein Umfrage bei Versicherern und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergab.
Wer monatelang nicht ins Büro pendelte und daher 2020 weniger Kilometer fahren wird als bei seiner Versicherung angegeben, kann seinen Vertrag häufig anpassen, hieß es beim GDV. Auch bei der Allianz als einem der größten Autoversicherer Deutschlands ist dies so, wie ein Sprecher bestätigte: Wer weniger fahre als geplant, erhalte am Ende des Jahres Geld zurück.
Noch weiter geht die HUK Coburg. Auch hier ist eine Reduzierung der Fahrleistung möglich, wie eine Sprecherin sagte. Darüber hinaus hat der Versicherer zugesagt, Kunden bei merklich niedrigeren Schäden in diesem Jahr daran "partizipieren zu lassen" - unabhängig von der Fahrleistung.
Update, 20. Juni, 1.29 Uhr: Trump: Corona-Opfer werden nicht umsonst gestorben sein
Trotz eines besorgniserregenden Anstiegs der Corona-Infektionen in einer Reihe von US-Bundesstaaten sieht Präsident Donald Trump (73) das Land auf einem guten Weg. "Es war eine interessante Zeit, es war schrecklich, so viele Leben sind verloren gegangen, wir werden diese unglaublichen Menschen nie vergessen. Aber sie werden nicht umsonst gestorben sein", sagte Trump in einem Video, das er am Freitag bei Twitter veröffentlichte.
Die USA würden nun stärker werden als jemals zuvor. Trump lobte zudem die seiner Ansicht nach großartigen jüngsten Daten vom Arbeitsmarkt.
Die Corona-Pandemie hat in den USA in fast der Hälfte der Bundesstaaten eine besorgniserregende Entwicklung genommen. In vielen Regionen erreichten die Zahlen der täglichen Neuinfektionen zuletzt Höchstwerte - darunter in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Texas oder Florida. Insgesamt gibt es im Land mehr als 2,2 Millionen nachgewiesene Erkrankungen und 119.000 Todesopfer - mehr als in jedem anderen Land.
Die Arbeitslosenquote vom Mai lag nach zahlreichen Entlassungen in den vergangenen Monaten bei 13,3 Prozent - zusammen mit dem Wert vom April der schlechteste Wert der vergangenen Jahrzehnte. Bis Februar hatte sich die US-Wirtschaft auf Rekordkurs befunden.
Update, 20. Juni, 1.03 Uhr: US-Kreuzfahrtanbieter verlängern Corona-Pause bis 15. September
Die Leidenszeit der von der Corona-Krise gebeutelten US-Kreuzfahrtbranche dauert an. Die Anbieter hätten sich geeinigt, ihre pandemiebedingte Pause freiwillig zu verlängern und den Betrieb von US-Häfen aus bis zum 15. September ruhen zu lassen, teilte der Branchenverband CLIA am Freitag (Ortszeit) in Washington mit. In der Organisation sind alle großen Anbieter vertreten.
Die Entscheidung sei wegen der "anhaltenden Situation im Zusammenhang mit Covid-19 innerhalb der USA" getroffen worden. Das Betriebsverbot der US-Gesundheitsbehörde CDC für Kreuzfahrtschiffe läuft nach aktuellem Stand am 24. Juli aus, einige Anbieter hatten eigentlich Pläne für einen langsamen Neustart ab August gehabt. Es sei aber zunehmend klar, dass mehr Zeit benötigt werde, hieß es nun.
Update, 20. Juni, 0.34 Uhr: Mehr als eine Million Corona-Infizierte in Brasilien
Brasilien hat 54.771 neue mit dem Coronavirus Infizierte gemeldet und die Marke von einer Million Infizierten durchbrochen. Das ging am Freitagabend aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília hervor. Knapp 49.000 Patienten starben demnach. Damit wurden nur in den USA bislang mehr Infektionen und Tote als in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas verzeichnet. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet.
"Brasilien testet brutal weniger als es sollte. Im besten Falle 20 Mal weniger als das, was als angemessen erachtet wird", sagte der Biowissenschaftler Daniel Lahr von der Universität São Paulo dem Portal "G1". Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens sieben Mal so viele Menschen infiziert haben als bislang bekannt, und doppelt so viele als erfasst sind gestorben.
Update, 20. Juni, 0.09 Uhr: Rückwärtsgang: Restaurants und Kirchen in Mexiko-Stadt bleiben zu
Geplante Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Mexiko-Stadt sind wegen anhaltend hoher Infektionszahlen verschoben worden. Für kommende Woche war in der mexikanischen Hauptstadt die Wiedereröffnung in begrenztem Umfang unter anderem von Einkaufszentren, Restaurants, Hotels und Kirchen vorgesehen gewesen.
Da die Stadt nach dem Ampelsystem der mexikanischen Behörden zur Messung der Ausbreitung des Coronavirus noch immer auf rot stehe, würden die Öffnungen vorerst nicht geschehen, teilte Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum (57) am Freitag mit. "Wir müssen vorsichtig sein", sagte sie.
Update, 20. Juni, 0.02 Uhr: Schweizer Meister Young Boys mit Sieg nach Corona-Pause
Mit einen Sieg des Meisters BSC Young Boys gegen den FC Zürich ist die Schweizer Super League nach der Corona-Unterbrechung wieder in den Meisterschaftskampf gestartet. Vor fast leeren Kulissen sicherten sich die Young Boys am Freitagabend mit zwei späten Toren einen 3:2 (1:2)-Erfolg. Es war das erste Spiel seit fast vier Monaten.
Die Zahl der Besucher im Stadion war auf 300 begrenzt. Einige Clubs hatten für ihre ersten Spiele nach der Zwangspause ein paar Karten den Dauerkartenbesitzern verlost. Ab nächster Woche dürfen aber wieder 1000 Menschen ins Stadion.
Die Schweizer Clubs müssen in den nächsten 45 Tagen 13 Runden spielen. Wer Meister wird, ist noch offen. St. Gallen führte die Tabelle vor dem Shutdown und lag punktgleich mit den Young Boys vor dem FC Basel.
Update, 19. Juni, 22.52 Uhr: Fraport: Können lange Durststrecke durchstehen
Fraport gibt sich trotz der coronabedingten Turbulenzen in der Branche mit Blick auf die eigenen Finanzen gelassen. Der Flughafenbetreiber habe sich seit März rund 1,3 Milliarden Euro an neuer Liquidität besorgt und komme nun auf liquide Mittel von 2,3 Milliarden Euro, sagte Finanzvorstand Matthias Zieschang der "Börsen-Zeitung". "Mit der Kasse, die wir jetzt haben, können wir auch eine lange Durststrecke durchstehen."
Das Fraport-Management rechnet nach eigener Aussage damit, dass es länger dauern wird, bis die Branche auf den Wachstumspfad zurückkehren kann. "Wir gehen zurzeit davon aus, dass wir auch in den Jahren 2022/2023 noch 15 bis 20 Prozent unter den Höchstwerten von 2019 liegen werden", so Zieschang.
Update, 19. Juni, 22.35 Uhr: Corona-Sperre: Russische Nachwuchsspieler verlieren hoch
Die Corona-Krise führt den russischen Fußball ad absurdum. Weil die komplette Mannschaft des FK Rostow nach sechs auffälligen Corona-Tests unter der Woche in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt worden war, trat der Club am Freitagabend zum Neustart der Premjer Liga bei PFC Sochi ausschließlich mit Nachwuchsspielern an, die noch nie zuvor eine Erstliga-Partie bestritten hatten. Rostow verlor mit 1:10 (1:4).
Immerhin gab es ein Lob vom Vereinspräsidenten: "Unsere Jungs sind großartige Männer", wird Artasches Arutjunjants auf der Internetseite des Clubs zitiert. "Das ist alles, was zählt. Diese Jungs sind zukünftige Meister."
Update, 19. Juni, 22.30 Uhr: PGA Tour: Corona-Fall bei Golf-Turnier in Hilton Head Island
Golfprofi Nick Watney (39) ist beim zweiten Turnier der PGA Tour nach der Corona-Pause positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die US-Tour am Freitagabend mit. Der 39-jährige Amerikaner trat dementsprechend nicht mehr zur zweiten Runde bei der RBC Heritage in Hilton Head Island im US-Bundesstaat South Carolina an.
Watney war laut der Mitteilung privat zum mit 7,1 Millionen Dollar dotieren Turnier gereist und bei der Ankunft noch negativ getestet worden. Am Freitag hatte er dann Symptome gespürt und einen Arzt konsultiert.
Die PGA Tour sicherte Watney die volle Unterstützung zu und kündigte an, ihren Reaktionsplan in Absprache mit medizinischen Experten umzusetzen. Besonders die Personen, die engen Kontakt zum Kalifornier hatten, sollen untersucht werden. Watney ist das erste Mitglied der PGA Tour, das an Covid-19 erkrankt ist. Insgesamt 369 Personen (Spieler, Caddies, Personal) waren vor Turnierbeginn negativ getestet worden. Das Turnier wird fortgesetzt.
Update, 19. Juni, 22.22 Uhr: EU-Parlament: Ausländische Arbeiter besser vor Covid-19 schützen
Das Europaparlament hat einen angemessenen Schutz für temporäre und ausländische Arbeitskräfte vor einer Infektion mit dem Coronavirus gefordert. Dazu gehörten auch ein leichter Zugang zu Tests und entsprechende Wohnbedingungen, erklärten die Europaabgeordneten in einer Resolution am Freitag.
Auch müsse die Sicherheit und Gesundheit während der Anreise sichergestellt werden. Die Mitgliedstaaten müssten sich darum kümmern, dass die Vorgaben auch umgesetzt würden, betonten die EU-Politiker. Sie sprachen sich generell gegen eine Diskriminierung von Saisonarbeitern beim Zugang zu sozialen und medizinischen Leistungen aus.
Auch Arbeitnehmer aus Drittstaaten sollten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie die gleiche Behandlung wie Bürgerinnen und Bürger der EU erhalten, hieß es in der Entschließung.
Für die Arbeiter müssten Schutzausrüstung und Hygieneprodukte bereitgestellt werden, sagte EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit. Besonders wichtig sei das in Sektoren, in denen Arbeiter einem besonderen Risiko für eine Coronavirus-Infektion ausgesetzt seien.
Update, 19. Juni, 21.49 Uhr: US-Militär hält an Entlassung von Flugzeugträger-Kapitän fest
Das US-Militär hält an der Entlassung des früheren Kapitäns des US-Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt" fest, dem ein Coronavirus-Ausbruch an Bord zum Verhängnis geworden war.
Kapitän Brett Crozier verbleibe in der Marine, werde aber auch künftig kein Schiff mehr führen dürfen, sagte der zuständige Admiral, Michael Gilday, am Freitag bei der Vorstellung eines Untersuchungsberichts. Crozier habe nicht schnell und entschlossen genug gehandelt, um den Coronavirus-Ausbruch an Bord zu stoppen, sagte Gilday.
Crozier war vor knapp drei Monaten entlassen worden, weil er infolge des Ausbruchs offenbar an der normalen Befehlskette vorbei in einem Schreiben eindringlich um Hilfe gebeten hatte. In dem Brief, der auch an die Öffentlichkeit gelangt war, forderte er eine rasche Evakuierung des Schiffs mit rund 5000 Besatzungsmitgliedern.
Wenige Tage später reichte auch der amtierende Marinestaatssekretär Thomas Modly seinen Rücktritt ein, nachdem er wegen abfälliger Äußerungen über Crozier in die Kritik geraten war.
Bis Ende April war bei fast 1000 Besatzungsmitgliedern des atomgetriebenen und hochgerüsteten Schiffs eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Das Schiff lag vor der Pazifikinsel Guam, wo die Soldaten ab Ende März in Quarantäne untergebracht wurden. Ende Mai stach der Flugzeugträger wieder in See.
Update, 19. Juni, 20.59 Uhr: Ende von US-Einreisestopp aus Europa weiter offen
Ein Ende des Einreiseverbots aus dem Schengenraum in die USA ist weiter nicht in Sicht. US-Präsident Donald Trump beobachte die Situation fortwährend, bislang gebe es aber "keine Pläne", die Reisebeschränkungen aufzuheben, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, am Freitag in Washington. Sie betonte, dass das Verbot zu Beginn der Corona-Pandemie sehr wichtig dafür gewesen sein, Leben in den USA zu retten.
Trump hatte den Einreisestopp Mitte März wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus in mehreren europäischen Staaten verhängt. Derzeit dürfen Reisende aus dem Schengenraum, Großbritannien und Irland bis auf Ausnahmen nicht in die USA einreisen.
Update, 19. Juni, 20.51 Uhr: Alle Tönnies-Mitarbeiter in Rheda-Wiedenbrück unter Quarantäne
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies müssen sämtliche Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück in Quarantäne. Das betreffe auch die Verwaltung, das Management und die Konzernspitze, teilte der Kreis Gütersloh am Freitagabend mit. Auch sämtliche "Haushaltsangehörige" der Beschäftigten seien unter Quarantäne.
Einige Mitarbeiter können den Angaben nach in so genannte Arbeitsquarantäne. Das heißt, dass sie sich nur zwischen Arbeits- und Wohnort bewegen dürfen. Das gilt auch für Clemens Tönnies, Gesellschafter von Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies, wie ein Konzernsprecher der Deutschen-Presse Agentur sagte.
"Wir werden alles unternehmen, um einen weitreichenden Lockdown im Kreis Gütersloh zu verhindern. Leider müssen wir feststellen, dass die für das Personal in den Produktionsbereichen am 16. Juni erlassenen Quarantänen nicht von allen eingehalten wurden", sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) laut Mitteilung.
Die Überprüfung der Quarantäne werde mit den örtlichen Ordnungsbehörden und mit weiteren auswärtigen Kräften deutlich verstärkt. Wie viele Menschen nun konkret betroffen sind, blieb zunächst offen. Landrat Adenauer hatte bereits zuvor Quarantäne für rund 7000 Menschen verfügt. Das wurde nun ausgeweitet.
Nach Angaben des Kreises wurden mittlerweile 3500 Tests bei der Firma Tönnies vorgenommen. Am Freitag seien allein 1450 Mitarbeiter getestet worden, berichtete der Kreis am späten Nachmittag. Bislang wurden insgesamt 803 Infizierte registriert. 463 Testergebnisse waren negativ. Die restlichen Befunde stehen noch aus.
Der Tönnies-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück steht wegen des Corona-Ausbruchs seit Mittwoch weitgehend still.
Update, 19. Juni, 19.48 Uhr: Berliner Stadtmagazin "Zitty" wird eingestellt
Das Berliner Stadtmagazin "Zitty" wird nicht mehr erscheinen. Nach 42 Jahren werde ab sofort die Print-Ausgabe eingestellt, teilte Robert Rischke, Geschäftsführer der GCM Go City Media GmbH, auf Anfrage mit und verwies dabei auf einen Bericht des "Tagesspiegel" hin. Der Verlag bringt auch das Berliner Stadtmagazin "tip" heraus, das auf dem Markt bleiben soll.
Nach Informationen des Berliner Journalistenverbandes (DJV Berlin - Journalistenverband Berlin-Brandenburg) sind keine Kündigungen unter festangestellten Mitarbeitern geplant, die der gemeinsamen Redaktion von "Zitty" und "tip" angehören. Der Verlag werde aber an einigen Stellen auf freie Mitarbeiter verzichten, sagte Rischke dem "Tagesspiegel".
" 'Zitty' ist das erste Opfer von Corona in der Berliner Medienlandschaft", sagte der Berliner DJV-Vorsitzende Christian Walther. Der Zusammenbruch des Kulturbetriebs, der Einbruch des Anzeigengeschäftes und das Desinteresse der Leser an einem gedruckten Veranstaltungskalender ohne Veranstaltungen haben der Illustrierten die Existenzgrundlage entzogen.
Rischke sagte, man habe alles versucht, um "Zitty" am Leben zu halten, der Antrag von Soforthilfen sei bis heute "nicht erfolgreich" gewesen. Dazu sagte Walther, es sei "erklärungsbedürftig", dass Berlin dem Verlag bisher keine Soforthilfe gewährt habe.
Update, 19. Juni, 19.37 Uhr: Großbritannien senkt Warnstufe in Coronavirus-Epidemie
Die britische Regierung hat die Warnstufe in der Coronavirus-Epidemie trotz Pannen bei der Einführung eines Systems zur Nachverfolgung von Infektionsketten von vier auf drei gesenkt. Das teilte das Gesundheitsministerium in London am Freitag mit.
Damit scheint der Weg frei für weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in dem Land. Bereits seit dieser Woche sind Geschäfte in England wieder geöffnet. Es muss jedoch ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden.
Premierminister Boris Johnson kündigte für den 4. Juli an, weitere Maßnahmen aufzuheben. Den Menschen solle wieder ermöglicht werden, in Hotels und Restaurants zu gehen, so der Premier. Dafür solle es bald neue Richtlinien geben. Ob der Mindestabstand reduziert werden soll, wie es Wirtschaftsvertreter und auch viele Abgeordnete aus der konservativen Regierungspartei fordern, sagte Johnson nicht.
Update, 19. Juni, 19.24 Uhr: Nach Corona-Ausbruch in Neukölln knapp 100 positive Tests
Die Zahl der Corona-Infektionen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist weiter gestiegen. Mit Stand Freitag (16 Uhr) gab es 94 positive Testergebnisse, wie das Bezirksamt am frühen Abend mitteilte. Das waren neun mehr als am Vortag. Am Dienstag waren es noch 57.
Das Gesundheitsamt teste nach wie vor Bewohnerinnen und Bewohner in den betroffenen Häusern. Die Zahl der positiven Testergebnisse werde sich daher in den kommenden Tagen voraussichtlich weiter erhöhen, hieß es.
Bisher erfolgten den Angaben zufolge 586 Tests. Insgesamt hat Neukölln knapp 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne gestellt, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern. Unter den Infizierten sind demnach 41 Kinder und Jugendliche.
Aufgefallen war der Ausbruch am 5. Juni nach Infektionen bei Schulkindern.
Update, 19. Juni, 19.05 Uhr: Bühnen-Comeback vor Plexiglas-Boxen: Wincent Weiss tritt in Köln auf
Unter speziellen Corona-Bedingungen kehrt am Samstag (20 Uhr) Popsänger Wincent Weiss (27) in Köln zurück vor ein Live-Publikum. Der "Feuerwerk"-Sänger tritt in der Lanxess-Arena auf - es ist die erste Show nach monatelangem Stillstand in der großen Multifunktionsarena. Weiss bezeichnet sich selbst als "kleines Testobjekt".
Möglich wird die Show durch ein Corona-Konzept, das auch für andere Hallen in Deutschland Vorbild sein könnte. Mit einem ausgeklügelten Leitsystem soll vermieden werden, dass sich zu viele Menschen begegnen. Im Innenraum der Halle sitzen die Besucher in kleinen, separierten Plexiglas-Boxen. Die eigentliche Kapazität der Arena wird dabei bei weitem nicht ausgeschöpft: Nur rund 900 Fans sind zugelassen. Normalerweise passen 20 000 Menschen in die Arena.
Spannend zu sehen wird sein, welches Konzertgefühl bei der Show aufkommt. Sie war zumindest innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Im gleichen Format will Weiss auch am Sonntag, Montag und Dienstag auftreten. Über den Sommer verteilt sollen weitere Künstler folgen, unter anderem die Popsängerin Nena ("99 Luftballons").
Update, 19. Juni, 18.54 Uhr: Theaterbesuche in Israel nach Corona-Zwangspause wieder möglich
Trotz eines Anstiegs der Zahl der Corona-Infektionen können die Menschen in Israel unter Auflagen wieder Theateraufführungen besuchen. Die Regierung des Landes beschloss nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entsprechende Lockerungen, die seit Freitag gelten.
Dies umfasst auch Kino- und Konzertbesuche. Allerdings dürfen die jeweiligen Säle nur zu 75 Prozent gefüllt sein und es gilt darin Maskenpflicht. Die maximale Zuschauerzahl liegt bei 250 Menschen, erlaubt sind zudem nur bestuhlte Veranstaltungen. Tickets müssen vorab gekauft werden, die Käufer müssen ihre Telefonnummer hinterlegen.
Update, 19. Juni, 18.37 Uhr: Laschet schließt regionalen Lockdown nicht mehr aus
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schließt nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies mit Hunderten Infizierten einen regionalen Lockdown nicht mehr aus. Das Infektionsgeschehen könne noch lokalisiert werden. "Sollte sich dies ändern, kann auch ein flächendeckender Lockdown in der Region notwendig werden", sagte Laschet am Freitagabend in Düsseldorf. Er sprach von einem massiven Ausbruchsgeschehen.
Nach dem Auftreten des Virus in einem Tönnies-Werk ist im Kreis Gütersloh bereits die Schließung von Schulen und Kitas angeordnet worden. Einen Lockdown will der Kreis nach bisherigen Angaben aber mit diesen und weiteren Maßnahmen abwenden.
Update, 19. Juni, 18.16 Uhr: Schweiz hebt fast alle Corona-Schutzmaßnahmen auf
Angesichts niedriger Infektionszahlen hebt die Schweiz ab Montag praktisch alle Corona-Schutzmaßnahmen auf: Lediglich Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bleiben verboten. Das beschloss die Regierung am Freitag.
Die Menschen sollen aber weiter Abstand halten, nun eineinhalb statt zwei Meter oder auch weniger, wenn sie dann einen Mund- und Nasenschutz tragen. Die Sperrstunde wird aufgehoben, so dass auch Nachtclubs wieder bis in die frühen Morgenstunden offen bleiben können. In Theatern und Kinos muss nur noch ein Sitz zwischen Gästen freigehalten werden.
Auch Demonstrationen sind ab diesen Samstag wieder erlaubt, allerdings müssen Teilnehmer Masken tragen. Es gibt keine Empfehlungen mehr, dass ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen zu Hause arbeiten sollen. Hygienekonzepte müssen aber in allen öffentlich zugänglichen Orten weiter eingehalten werden.
Innerhalb von 24 Stunden waren in der Schweiz und in Liechtenstein 17 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es gut 31.000 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit am Freitag mitteilte.
Update, 19. Juni, 17.56 Uhr: Corona-Ausbruch bei Tönnies: Bereits 803 Infektionen nachgewiesen
Im Zuge des Corona-Ausbruchs bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind inzwischen 803 Infektionen registriert.
Das teilte der Kreis Gütersloh am Abend mit (Stand 19. Juni, 0 Uhr). Am Vorabend hatte die Zahl bei 730 gelegen. Negativ fielen den Angaben zufolge bisher 463 Testergebnisse aus. Eingesammelt wurden insgesamt über 3500 Proben für den von Behörden angeordneten Reihentest, der am Freitag mit Hilfe der Bundeswehr fortgesetzt wurde.
Update, 19. Juni, 17.46 Uhr: WHO-Chef warnt: Corona-Pandemie beschleunigt sich
Die Coronavirus-Pandemie ist trotz der Entspannung in Europa noch lange nicht vorbei, im Gegenteil. "Die Pandemie beschleunigt sich", sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Freitag in Genf.
Innerhalb eines Tages seien der WHO mehr als 150.000 neue Infektionen gemeldet worden, so viele wie nie zuvor. Fast die Hälfte seien aus Nord-, Mittel- und Südamerika gemeldet worden, aber größere Zahlen seien auch aus Südasien und dem Nahen Osten gekommen.
"Die Welt ist in einer neuen und gefährlichen Phase", sagte Tedros. "Viele Menschen haben verständlicherweise die Nase voll davon, zu Hause zu sein. Länder wollen verständlicherweise Wirtschaft und Gesellschaftsleben wieder öffnen. Aber das Virus verbreitet sich schnell, es ist immer noch tödlich und die meisten Menschen können sich immer noch infizieren."
Tedros beschwor alle Menschen, weiter Distanz zu halten und die Hände häufig zu waschen sowie andere Hygienemaßnahmen umzusetzen. Alle Infektionen müssten aufgespürt und Betroffene isoliert werden.
Update, 19. Juni, 17.14 Uhr: LKA Brandenburg prüft Vorwürfe gegen Kochbuchautor Attila Hildmann
Das Landeskriminalamt Brandenburg untersucht, ob sich der Kochbuchautor Attila Hildmann mit Aussagen und Beiträgen im Internet strafbar gemacht hat. Es geht um Vorwürfe, er habe sich antisemitisch oder volksverhetzend geäußert. "Seit einigen Tagen erreichen uns viele Hinweise im Zusammenhang mit Attila Hildmann. Unser Staatsschutz hat die Prüfung übernommen", twitterte die Polizei am Freitag.
Das LKA werde seine Ergebnisse der für solche Fälle zuständigen Staatsanwaltschaft in Cottbus übergeben, sagte ein Sprecher. Dort werde dann entschieden, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Üblicherweise geht es in solchen Fällen um den Verdacht der Volksverhetzung. Hildmanns Verlag distanzierte sich am Freitag mit sehr deutlichen Worten von dem Autor.
In Hildmanns Telegram-Kanal war immer wieder von einem geplanten Völkermord durch Impfungen gegen das Coronavirus und von einem "zionistischen Regime unter Merkel" und Bill Gates die Rede. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Juni, 16.43 Uhr: FDP beklagt mangelnde Zahlungsmoral der öffentlichen Hand
Die FDP hat im Bundestag eine mangelnde Zahlungsmoral der öffentlichen Hand beklagt. Viele Rechnungen blieben etwa bei den Kommunen liegen. Das sei in Krisenzeiten besonders schlimm, da Unternehmen kaum Puffer hätten, sagte der Abgeordnete Manfred Todtenhausen am Freitag. Es gefährde die Firmen und könne sie sogar in die Insolvenz treiben. Außerdem mache es öffentliche Aufträge für die Unternehmen unattraktiv.
Die FDP forderte, dass alle offenen Rechnungen seit dem 23. März, die nicht offensichtlich unbegründet seien, bis zum 30. Juni 2020 vollständig bezahlt werden müssten - im Zweifel unter Vorbehalt. Für die Prüfung von Rechnungen solle es feste Fristen geben.
Union und SPD nahmen die öffentliche Hand in Schutz: Es gebe keine Zahlen, die nachlassende Zahlungsmoral belegten. Zugleich seien viele Kommunen angesichts der Corona-Krise selbst in enormen finanziellen Schwierigkeiten. Der Antrag wird nun im Wirtschaftsausschuss des Bundestags weiter beraten.
Update, 19. Juni, 16.35 Uhr: Gesetzliche Krankenkassen mit Milliarden-Defizit im ersten Quartal
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) haben zum Start ins Jahr ein Milliarden-Defizit verbucht. Nach den ersten drei Monaten ergab sich ein Minus von 1,3 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag in Berlin mitteilte.
Die Finanzreserven der 105 Krankenkassen betrugen Ende März noch 18,3 Milliarden Euro. Das entsprach im Schnitt 0,83 Monatsausgaben - gesetzlich vorgesehen sind mindestens 0,2 Monatsausgaben.
Ressortchef Jens Spahn (CDU) sagte: "Die Pandemie wirkt sich auch auf die Finanzen der Krankenkassen aus." Die aktuellen Zahlen seien aber wenig aussagekräftig, belastbare Prognosen seien erst im Herbst zu treffen. "Nach vielen Jahren finanzieller Stabilität müssen wir uns aber darauf einstellen, dass die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben größer werden wird", sagte Spahn.
Deshalb werde es in diesem Jahr einen zusätzlichen Bundeszuschuss von 3,5 Milliarden Euro an die gesetzliche Krankenversicherung geben.
Update, 19. Juni, 16.35 Uhr: Arbeitsschutz fand im Mai Mängel in Tönnies-Kantine
Bei Kontrollen in der Kantine des Schlachtbetriebs Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hat der Arbeitsschutz zwischen dem 11. und 18. Mai Mängel festgestellt. Zwischen den Nutzern einer Kantine seien die Abstände zu gering gewesen, teilte ein Sprecher der Bezirksregierung Detmold der Deutschen Presse-Agentur mit.
Bei einer Nachkontrolle am 29. Mai seien die Mängel bei den Hygienevorgaben abgestellt gewesen. Auch sei die Zahl der Sitzplätze wie verlangt reduziert worden.
Vor dem sprunghafte Anstieg von Corona-Infizierten in der Belegschaft von Tönnies am Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück hatte die Firma Westfleisch in ihren Werken in Coesfeld und in Dissen in Niedersachsen ebenfalls eine hohe Zahl von Infizierten vermeldet. Im Regierungsbezirk Detmold wurden daraufhin neben den Betrieben auch mehr als 410 Unterkünfte von Werksarbeitern kontrolliert.
Der Tönnies-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück steht wegen des Corona-Ausbruchs seit Mittwoch weitgehend still. Rund 7000 Mitarbeiter müssen auf das Virus getestet werden. Bei 730 ist bislang (Stand Donnerstagabend) eine Infektion nachgewiesen.
Update, 19. Juni, 16.31 Uhr: Sterbefälle wieder auf Durchschnittsniveau
Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland ist einer vorläufigen Auswertung zufolge Anfang bis Ende Mai wieder etwa auf den Durchschnitt der Vorjahre gesunken. Das zeigten Daten für die Wochen vom 4. bis 24. Mai, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit.
Zuvor hatte es einen Anstieg im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie gegeben. In der Kalenderwoche vom 4. bis 10. Mai lag die Sterblichkeit sogar leicht unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Basis der wöchentlichen Sonderauswertung sind die Sterbefallmeldungen der Standesämter.
Erhöhte Sterbefallzahlen gab es den Angab.n zufolge von der 13. bis zur 18. Kalenderwoche (23. März bis 3. Mai). Zwischen dem 6. und 12. April war die Abweichung mit 14 Prozent vom vierjährigen Durchschnitt am größten. Auch die Zahl der Covid-19-Todesfälle, die beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet werden, erreichte den Angaben zufolge in jener Woche ihren Höchststand.
Die Grippewelle hatte im Vergleich zu den Vorjahren kaum Auswirkungen, wie das Bundesamt mit Blick auf die Zahlen von Januar bis einschließlich März mitteilte. Es sei kein auffälliger Anstieg erkennbar. Im April überstieg die Zahl der Gestorbenen mit mindestens 83.000 Fällen deutlich den Durchschnitt der Vorjahre - vermutlich bedingt durch Covid-19.
Update, 19. Juni, 16.24 Uhr: Asthmabund: Keine erhöhte Covid-19-Gefahr für therapierte Asthmatiker
Asthmatiker sind bei regelmäßiger Einnahme ihrer Medikamente nach Einschätzung des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) nicht besonders durch eine Covid-19-Erkrankung gefährdet. Das gelte für allergisches und auch für nicht-allergisches Asthma, erklärte eine Sprecherin des DAAB. Die cortisonhaltigen Sprays, die Asthma-Patienten nutzen, könnten demnach sogar schützend wirken.
Die Mittel wirken auf den ACE2-Rezeptor (Angiotensin-konvertierendes Enzym 2), was zur Folge habe, dass sich die Viren nur schwer festsetzen können. "Wenn Viren in den Körper gelangen, docken sie an das ACE2 an, bringen mit Hilfe dieses Enzyms ihre Erbsubstanz in den Organismus und vermehren sich", erläuterte die Sprecherin.
Die Anzahl der Viren bestimmt nach Einschätzung des Verbandes den Verlauf der Erkrankung - je mehr Viren desto schwerer der Verlauf. Studienergebnisse aus Europa und China hätten gezeigt, dass positiv auf Corona getestete Asthmatiker selten im Krankenhaus behandelt worden seien.
Am Sonntag (21. Juni) veranstaltet der DAAB erstmalig einen Online-Allergietag. Von morgens (ab 10 Uhr) bis abends sollen dabei Fach-Vorträge frei im Netz verfügbar sein.
Update, 19. Juni, 16.18 Uhr: Israel stärkt Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten
Die israelische Regierung will sich mit einer personellen Aufstockung im Gesundheitswesen gegen den Anstieg der Corona-Infektionen stemmen. Das Gesundheitsministerium des Landes gab am Freitag die Mittel für die Einstellung von 300 Kräften frei, die unter anderem bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen sollen. Mit deren Auswahl und Ausbildung soll kommende Woche begonnen werden.
Die Zeitung "Israel Hayom" hatte unter Berufung auf Dokumente des Ministeriums von einer Unterbesetzung von 170 Stellen in dem Bereich berichtet. Danach würden sich momentan nur 27 Fachkräfte des Ministeriums, die auf sieben Zentren im ganzen Land verteilt sind, gemeinsam mit Ärzten um diese Aufgaben kümmern.
Nach Lockerungen im Mai ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus jedoch wieder stark angestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Freitag ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 20.243 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 304 sind gestorben. Wieder genesen sind 15.567. Israel hat etwa neun Millionen Einwohner.
Vergleichsweise glimpflich kamen bislang auch die Palästinenser im Westjordanland durch die Pandemie. Doch nun nehmen auch dort die Zahlen zu. Am Freitag wurden 63 neue Fälle registriert, ein grosser Teil davon in den Städten Nablus und Hebron. Dies ist die größte Tageszunahme von Fällen seit März. Der Erreger Sars-CoV-2 ist damit insgesamt bei 591 Menschen im Westjordanland nachgewiesen worden.
Update, 19. Juni, 16.12 Uhr: Zahl der Neuinfektionen auf höchstem Stand seit vier Wochen
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden ist so hoch wie seit einem Monat nicht mehr. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 770 neue Fälle (Datenstand 19.6., 0.00 Uhr). Zuletzt war der Wert am 20. Mai so hoch (797 Neuinfektionen).
Eine Ursache für die vergleichsweise hohe Zahl an Neuinfektionen könnte der Ausbruch im Fleischereibetrieb "Tönnies" im ostwestfälischen Kreis Gütersloh sein. Dieser überschreitet laut RKI-Angaben den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen deutlich. Am Donnerstagabend hatte der Kreis 730 registrierte Neuinfektionen (Vortag 657) gemeldet.
Weitere Landkreise mit vielen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen sind laut RKI Verden, Magdeburg, der Berliner Bezirk Neukölln und Warendorf. 135 von 412 Landkreisen meldeten in den vergangenen sieben Tagen keine neuen Infektionen.
Update, 19. Juni, 16.06 Uhr: Soldaten bei Tönnies-Betrieb im Einsatz - Erste Tests laufen
Nach dem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies sind 25 Soldaten der Bundeswehr am Freitag beim Werk in Rheda-Wiedenbrück eingetroffen, um erste Tests durchzuführen.
Der Sprecher der Bundeswehr in Nordrhein-Westfalen, Uwe Kort, teilte weiter mit: "Es wurden Absperrungen und Zäune aufgebaut."
Der Kreis Gütersloh hatte die Bundeswehr zuvor um Hilfe bei einem Reihentest auf Corona-Infektionen bei dem Schlachtbetrieb gebeten. "Der Kreis hat aber weiter die Verantwortung", so der Bundeswehr-Sprecher. "Wir unterstützen nur." Insgesamt 25 Soldaten aus Augustdorf im benachbarten Kreis Lippe und aus Rheinland-Pfalz sind nun in Rheda-Wiedenbrück im Einsatz. 13 davon sind als Sanitätssoldaten vor Ort, zwölf zur Dokumentation.
Update, 19. Juni, 16.02 Uhr: Corona-Ausbruch in Kasseler Flüchtlingsheim: Dutzende in Quarantäne
Nach 20 Corona-Fällen in einer Geflüchtetenunterkunft sind in Kassel 60 Menschen in Quarantäne. Es handele sich um den bisher größten Ausbruch in der Stadt, sagte Gesundheitsdezernentin Ulrike Gote (Grüne) am Freitag. Eine Grundschule und ein Hort wurden vorläufig geschlossen. Rund 150 Menschen wurden und werden insgesamt getestet. Es gebe unter den Infizierten bisher keinen schweren Krankheitsverlauf.
Laut der Stadt war am Dienstag die erste Infektion in der Einrichtung im Stadtteil Bettenhausen bekannt geworden. "Mehrere Familien und Einzelpersonen leben dort zusammen", erklärte Regine Bresler, Leiterin des Gesundheitsamtes. Daraufhin seien alle Bewohner, Betreuer und Mitarbeiter getestet worden. 200 Kontaktpersonen wurden ermittelt. Weil unter den Infizierten vier Kindern sind, wurden die Losseschule und ein Hort geschlossen. Zwei Lerngruppen sind in Quarantäne.
Woher das Virus kam, ist unklar. Allerdings arbeitete ein Teil der Erkrankten bei größeren Firmen in der Region, in denen bereits Covid-19-Fälle bestätigt wurden. Die Schule soll nun geschlossen bleiben, bis man sehen könne, ob es weitere Infektionen gegeben habe.
Update, 19. Juni, 15.57 Uhr: Spanien beendet Corona-Notstand
Im besonders schwer von der Corona-Krise getroffenen Spanien endet in der Nacht von Samstag auf Sonntag der seit dem 14. März bestehende Notstand zur Eindämmung der Pandemie. Dann dürfen die 47 Millionen Spanier erstmals seit 14 Wochen wieder ohne Beschränkungen von Provinz zu Provinz reisen.
Mit mehr als 28 000 Toten im Zusammenhang mit Covid-19 und mehr als 245.000 Infizierten ist Spanien eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Inzwischen sind die Corona-Zahlen stark gesunken.
Ab Sonntag dürfen auch wieder Urlauber aus Schengenstaaten unbegrenzt einreisen, ab dem 1. Juli auch Reisende aus anderen Ländern. Die Tourismusbranche ist für Spanien enorm wichtig, sie trägt mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.
Aber auch nach dem Ende des Notstandes wird es in der so genannten neuen Normalität im öffentlichen Leben Spaniens noch viele Einschränkungen geben, um ein Wiederaufflammen der Pandemie zu verhindern. Ähnlich wie in Deutschland gibt es Unterschiede von Region zu Region, weil die einzelnen Landesteile über die Maßnahmen selbst entscheiden können.
Update, 19. Juni, 15.51 Uhr: Knapp 120 Coronavirus-Infektionen in Göttinger Wohnkomplex
Der erneute Corona-Ausbruch in Göttingen mit einer Quarantäne für einen gesamten Gebäudekomplex stellt die betroffenen Bewohner und die Stadt vor große Herausforderungen. "Wir müssen jetzt hoffen, dass alle in dieser Ausnahmesituation einen kühlen Kopf bewahren", sagte Christian Hölscher von der Jugendhilfe Göttingen am Freitag. Es handele sich um eine völlig neue einschneidende Situation.
Innerhalb von zwei Tagen seien knapp 120 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden, teilte die Stadt am Freitag mit. Nach Bekanntwerden der neuen Infektionswelle hatten die Behörden die Wohnanlage in der Innenstadt am Donnerstag vollständig unter Quarantäne gestellt und abgeriegelt. Rund 700 Bewohner sind betroffen.
Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) forderte am Freitag mit Nachdruck zur Einhaltung der Schutzregeln auf. In Göttingen handele es sich um "ein lokales aber massives Infektionsgeschehen".
Update, 19. Juni, 15.45 Uhr: Corona-Infizierte bei Tönnies: Fünf Anzeigen eingegangen
Nach dem Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld fünf Strafanzeigen eingegangen.
Darunter sei auch eine Anzeige der Bielefelder Bundestagsabgeordneten Britta Haßelmann (Grüne), sagte Oberstaatsanwalt Martin Temmen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere Medien über die Anzeigen berichtet. Ermittelt werde jetzt gegen Unbekannt wegen des Anfangsverdachts auf fahrlässige Körperverletzung und Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.
Update, 19. Juni, 15.40 Uhr: Erste Freiwillige erhält Corona-Impfstoff von Curevac
Die Studie mit dem Corona-Impfstoff der Firma Curevac ist am Freitag in die heiße Phase gegangen: Eine Freiwillige erhielt an der Uniklinik Tübingen die erste Impfung.
Anschließend bleibe die junge Probandin 24 Stunden unter Beobachtung - sie werde dabei sowohl vom Monitor als auch von Ärzten überwacht, sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur. "Bei Impfstudien ist bisher noch nie etwas Gravierendes passiert, aber wir wollen auf Nummer sicher gehen."
Kremsner rechnet bereits in zwei Monaten mit ersten Ergebnissen. "Das wird ziemlich fix gehen", sagte der Direktor des Instituts für Tropenmedizin, wo der Wirkstoff getestet wird. Schon jetzt hätten sich aufgrund der Medienberichte Hunderte Freiwillige gemeldet. Sobald ein Rundbrief mit einem Aufruf geschrieben sei, werde es wohl Tausende Bewerbungen geben. Für die Uniklinik Tübingen sei es ein Heimspiel.
Update, 19. Juni, 15.35 Uhr: Mittsommer-Feste in Schweden und Finnland coronabedingt abgespeckt
Die Schweden und Finnen haben ihr diesjähriges Mittsommer-Fest eingeleitet. Wegen der Corona-Pandemie mussten viele größere Veranstaltungen diesmal abgesagt werden, nur vereinzelte sollten in sehr reduziertem Umfang stattfinden. Viele Skandinavier läuteten das Mittsommer-Wochenende am Freitag deshalb im Familien- oder kleineren Freundeskreis und bevorzugt an einem See oder in der Natur ein.
Die schwedische Tourismusbehörde Visit Sweden begann zudem in den Mittagsstunden, Feierlichkeiten und Bräuche aus verschiedenen Landesteilen live auf Facebook zu übertragen. Manche Kommunen rieten außerdem dazu, sich online zum gemeinsamen Feiern zu treffen.
Die Feiern zur Ankunft des Sommers sind für viele Skandinavier der Höhepunkt des Jahres. Bei den Schweden gehören der Tanz um die Mittsommerstange, Blumenkränze auf dem Kopf sowie gutes Essen und der ein oder andere Schnaps traditionell zu den klassischen Festtagszutaten.
Der eigentliche Mittsommertag ist am Samstag, für die Schweden und Finnen steht aber stets der Mittsommerabend am Freitag im Zentrum ihrer Feste. Besonders ärgerlich für die nicht gerade von dauerhaftem Traumwetter verwöhnten Nordeuropäer: Der diesjährige Mittsommerabend könnte Meteorologen zufolge der wärmste seit fast 50 Jahren sein.
Update, 19. Juni, 15.25 Uhr: Beach-Szene wartet auf Behörden-Ja
Für Rekordmeisterin Laura Ludwig "passt der Zeitpunkt perfekt in den Plan", ein Teil ihrer nationalen Kontrahentinnen sieht die derzeit schon laufende neue Beach-Liga als spannende Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt deutsche Meisterschaften. Nur das Behörden-Ja fehlt noch.
Nach dem Totalausfall der Welttour und der nationalen Turnier-Serie ist sich der Gastgeber Timmendorfer Strand sicher, dass die Beachvolleyball-Topteams vom 3. bis 6. September am Ostseestrand zum 28. Mal die Meistertitel ausspielen werden. "Wir ziehen das durch – mit Zuschauern, die Eckpfeiler stehen", erklärte Timmendorfs Tourismusdirektor Joachim Nitz den "Lübecker Nachrichten".
Das Hygiene- und Veranstaltungskonzept liegt dem Gesundheitsamt Ostholstein vor. Tourismusdirektor Nitz ist sich sicher, "dass wir es durchbekommen, denn es ist gut. Ich weiß nur nicht, wer es genehmigt. Keiner will entscheiden, alle warten auf die neuen Verordnungen vom Land." Am Montag will der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) das Konzept und die Form der Qualifikation vorstellen.
Update, 19. Juni, 15.19 Uhr: Zypern öffnet sich weiter - keine Coronatests mehr für Deutschland
Touristen aus Deutschland und 21 weiteren Staaten brauchen von diesem Samstag an keinen Coronatest mehr vorlegen, um nach Zypern zu reisen. Dies berichtete das Staatsfernsehen (RIK) unter Berufung auf die Regierung in Nikosia am Freitag.
Unter diesen Ländern sind auch Österreich, die Schweiz und Liechtenstein. Zypern hatte seine Flughäfen für zahlreiche Staaten bereits am 9. Juni geöffnet. Bislang konnte man aber nur nach einem Coronatest nach Zypern reisen, der 72 Stunden vor Reiseantritt gemacht werden musste.
Sollten Touristen oder andere Reisende während ihres Aufenthalts auf Zypern an den Folgen einer Coronavirus-Infektion erkranken, wolle die Regierung der Inselrepublik die Kosten übernehmen, hatte die Regierung in Nikosia bereits nach einer ersten Öffnung des Tourismus am 9. Juni erklärt. Die Reisen aus den zwei wichtigsten Staaten, aus denen Touristen nach Zypern reisen, ist noch nicht möglich. Das sind Großbritannien und Russland.
Update, 19. Juni, 15.15 Uhr: Corona-Lockdown sorgt für herben Umsatzeinbruch im Gastgewerbe
Die Schließungen wegen der Corona-Pandemie haben Gastwirten und Hoteliers drastische Umsatzeinbußen eingebrockt. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sprach am Freitag von der "größten Krise der Nachkriegszeit" für die Branche und mahnte weitere staatliche Hilfen an.
"Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Gastgewerbe sind verheerend", bilanzierte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. "Zigtausende Betriebe kämpfen um das wirtschaftliche Überleben und den Erhalt der Arbeitsplätze." Die angekündigten Überbrückungshilfen müssten schnell fließen.
Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts nahm das Gastgewerbe in Deutschland im April preisbereinigt 75,8 Prozent weniger Geld ein als ein Jahr zuvor. Von März auf April 2020 brachen die Umsätze um mehr als die Hälfte (56,3 Prozent) ein.
Damit verschärfte sich die Lage in der Branche, nachdem es bereits im März, der nur zeitweise von den Einschränkungen betroffen war, einen herben Umsatzeinbruch um fast die Hälfte gegeben hatte. Üblicherweise verspricht der Ostermonat April gute Geschäfte.
Stattdessen verbuchten alle Zweige des Gastgewerbes nun nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker die größten Umsatzeinbußen seit Beginn der Erfassung der Daten 1994. Am schlimmsten traf es Hotels und Pensionen mit einem Minus von 88,6 Prozent. In der Gastronomie fiel der Umsatz um 68,5 Prozent zum Vorjahresmonat.
Update, 19. Juni, 15.07 Uhr: Corona-Warn-App fast zehn Millionen Mal installiert
Die Corona-Warn-App des Bundes wird von immer mehr Menschen in Deutschland verwendet. Am Freitagvormittag lag die Zahl der Installationen bei 9,6 Millionen. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) auf Twitter mit. Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) rief die Bevölkerung auf, die Nutzung weiter auszudehnen. "Bitte weitermachen!", schreib sie auf Twitter.
Unterdessen reißt die Diskussion um Einschränkungen der Corona-Warn-App nicht ab. So kritisierten die Grünen erneut, dass die Mindestvoraussetzungen zu hoch seien, so dass die App nur auf neueren Smartphones laufe.
Nach Berechnungen des Digitalverbands Bitkom besitzen in Deutschland 58 Millionen Menschen ab sechs Jahren ein Smartphone. "Die allermeisten der eingesetzten Geräte erfüllen die technischen Voraussetzungen für die Corona-Warn-App", sagte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder.
Nach einer Bitkom-Umfrage hätten 80 Prozent der Smartphone-Nutzer in den vergangenen zwei Jahren ein aktuelles Gerät gekauft. "Und so können nach unseren Berechnungen mehr als 50 Millionen Menschen in Deutschland die Corona-Warn-App installieren und problemlos nutzen."
Update, 19. Juni, 15.04 Uhr: EU-Ratschef plant Gipfel über Milliarden-Plan für Mitte Juli
Der EU-Ratschef Charles Michel plant für Mitte Juli ein Gipfeltreffen in Brüssel zum geplanten milliardenschweren Konjunkturprogramm nach der Corona-Krise. Dafür werde er neue Vorschläge vorbereiten, kündigte Michel am Freitag nach einem Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs an.
Dieser hatte, wie erwartet, noch keinen Durchbruch für das Programm zur wirtschaftlichen Erholung gebracht. Denn die Positionen der 27 Staaten lagen weit auseinander. Jetzt werde man in eine neue Phase eintreten und intensive Verhandlungen beginnen, sagte Michel.
Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag der EU-Kommission für ein 750-Milliarden-Euro-Programm, das mit dem nächsten siebenjährigen EU-Budget verhandelt werden soll. Der geplante Gipfel wäre das erste physische Treffen der Staats- und Regierungschefs seit Februar. Seither wurde wegen der Pandemie nur per Video konferiert.
Update, 19. Juni, 14.28 Uhr: Proteste von Luftverkehrsbeschäftigten an Deutschlands Flughäfen
Mit bundesweiten Protestaktionen an großen Flughäfen haben am Freitag Hunderte Beschäftigte auf die prekäre Lage der Luftverkehrsbranche in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. "Tag für Tag, Monat für Monat wird die Existenzangst bei den Beschäftigten größer", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Uwe Schramm am größten deutschen Flughafen in Frankfurt.
Die Gewerkschaft hatte zu Aktionen an den Flughäfen in Frankfurt, München, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin und Köln aufgerufen. Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin beteiligten sich insgesamt etwa 1300 Menschen. Die größte Aktion habe es in Frankfurt mit 500 bis 600 Teilnehmern gegeben, gefolgt von Hamburg mit 300. An den anderen Flughäfen sei die Teilnehmerzahl wegen der coronabedingten Auflagen von vorneherein stark eingeschränkt gewesen.
Die Corona-Krise hat der Branche schwer zugesetzt. Abgesehen von Frachtflügen gab es zeitweise so gut wie keinen Flugverkehr. Mit der Lockerung der Reisebeschränkungen und dem Beginn der Ferienzeit wird zwar wieder geflogen - aber längst nicht so viel wie sonst um diese Jahreszeit.
Verdi befürchtet in der Branche einen "massiven Personalabbau". Bei der Lufthansa mit ihren etwa 138.000 Mitarbeitern ringen Management und Gewerkschaften bereits um ein Sparpaket. Der Vorstand der größten deutschen Fluggesellschaft beziffert den rechnerischen Überhang auf 22.000 Vollzeitstellen, die Hälfte davon in Deutschland. Ein milliardenschweres staatliches Rettungspaket soll der Lufthansa aus der Krise helfen, die Zustimmung der Aktionäre dazu steht noch aus.
Nach Verdi-Angaben arbeiten in Deutschland insgesamt etwa 300.000 Menschen in der Luftverkehrsindustrie, rund 240.000 davon befinden sich der Gewerkschaft zufolge derzeit in Kurzarbeit.
Update, 19. Juni, 14.09 Uhr: Russische Notenbank senkt Leitzins in Corona-Krise
Die russische Notenbank hat angesichts der Corona-Krise den Leitzins gesenkt. Der Zinssatz werde um 1,00 Prozentpunkte auf 4,50 Prozent reduziert, teilte die Notenbank am Freitag in Moskau mit. Dies war von Ökonomen erwartet worden. Die Notenbank stellte zudem weitere Zinssenkungen bei den nächsten Sitzungen in Aussicht.
Die russische Notenbank folgt mit der Zinssenkung dem internationalen Trend in der Corona-Krise. Es ist die dritte Zinssenkung in diesem Jahr. Zuletzt hatte sie am 24. April die Zinsen gesenkt. Die erste Zinssenkung in diesem Jahr erfolgte Anfang Februar, also noch vor der Zuspitzung der Corona-Krise.
Die Notenbank erwartet weiterhin ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung von vier bis sechs Prozent in diesem Jahr. Die Inflationsrate könnte deutlich unter den Zielwert von vier Prozent fallen. Russland wird besonders hart von der Corona-Krise getroffen. Die täglichen Infektionszahlen lagen zuletzt über 7000.
Update, 19. Juni, 14.07 Uhr: Kreise: Noch kein Konsens beim EU-Gipfel über Milliardenprogramm
Ein Videogipfel zum geplanten EU-Konjunkturprogramm nach der Corona-Krise hat den Streit der 27 Staaten wie erwartet noch nicht ausgeräumt. Die Diskussion sei aber konstruktiv gewesen und alle hätten sich auf die für sie wichtigen Punkte konzentriert, hieß es am Freitag aus Teilnehmerkreisen in Brüssel. Insgesamt sei der Austausch nützlich gewesen. Als nächster Schritt sei ein physisches Treffen der Staats- und Regierungschef wünschenswert, hieß es gegen Ende der Videokonferenz.
Update, 19. Juni, 14.06 Uhr: New Yorker Carnegie Hall bleibt bis Januar 2021 geschlossen
In der New Yorker Carnegie Hall werden wegen der Corona-Krise bis mindestens 6. Januar 2021 keine Konzerte stattfinden. "Das war für uns eine sehr schwere Entscheidung, aber die Sicherheit der Künstler, des Publikums und unserer Mitarbeiter geht vor", erklärte Clive Gillinson, der kaufmännische und künstlerische Leiter der Carnegie Hall. Eine ursprünglich für den 7. Oktober angesetzte Gala zur Eröffnung der neuen Saison werde es im Herbst virtuell geben, teilte das Haus am Donnerstag in New York mit.
Die 1891 eröffnete Carnegie Hall zählt zu den berühmtesten Konzerthäusern der Welt und hatte am 13. März den Spielbetrieb eingestellt. In ihren drei Sälen waren in der Saison 2018/2019 fast 700 Konzerte gehalten worden.
Update, 19. Juni, 14.05 Uhr: Italien dringt auf schnelle Einigung bei EU-Aufbauplan
Italien hat eine schnelle Vereinbarung über einen milliardenschweren EU-Aufbauplan zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise gefordert. "Wir müssen das Abkommen unbedingt bis Ende Juli abschließen", sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte (55) am Freitag auf dem EU-Video-Gipfel nach Berichten italienischer Nachrichtenagenturen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die anderen Staats- und Regierungschefs berieten am Freitag erstmals über den Plan der EU-Kommission für ein 750-Milliarden-Programm. Bei etlichen Fragen lagen die 27 Staaten zuletzt jedoch noch weit auseinander. Conte betonte, der Gesamtbetrag dürfe keinesfalls unterschritten werden. "Der Vorschlag der Kommission ist fair und gut ausbalanciert."
Update, 19. Juni, 14.03 Uhr: Sassoli: EU-Parlament soll ab September wieder in Straßburg tagen
Das Europaparlament wird nach Einschätzung seines Präsidenten David Sassoli (64) ab September wieder wie üblich in Straßburg tagen können. Er hoffe, dass dann wieder ein normaleres Parlamentsleben möglich sei, sagte Sassoli am Freitag in Brüssel. "Dazu gehört auch eine Rückkehr nach Straßburg." Wegen der Coronapandemie tagte das Parlament seit Februar nicht mehr in der nordfranzösischen Stadt, sondern im Notbetrieb in Brüssel.
"Wir können es nicht erwarten, nach Straßburg zurückzukehren", sagte der Italiener. Nach Gesprächen mit den Verantwortlichen in Frankreich sei er zuversichtlich, dass ab September wieder reguläre Sitzungswochen möglich seien. "Natürlich nur, wenn es die Sicherheitsvorkehrungen erlauben."
Im elsässischen Straßburg hat das EU-Parlament einen seiner zwei Sitze. Während der Pandemie wurden die monatlichen Reisen und die Sitzungen dort gestoppt. Die Region Grand Est, in der das Département Bas-Rhin liegt, war vom Corona-Ausbruch in Frankreich besonders heftig getroffen.
Update, 19. Juni, 13.57 Uhr: UKE-Studie: Ältere Kinder haben häufiger Antikörper gegen Sars-CoV-2
Bei älteren Kindern lassen sich häufiger Antikörper gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 nachweisen als bei jüngeren - das ist das Zwischenfazit einer Studie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Bei 36 von 2436 getesteten Kindern seien Antikörper im Blut gefunden worden, sagte die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKE, Ania C. Muntau, am Freitag zu der vorläufigen Auswertung der Studie C19.CHILD.
Bei der Altersgruppe von 0 bis 9 Jahren ergab sich den Angaben zufolge ein Prozent positive Antikörper-Nachweise, in der Altersgruppe 10 bis 18 Jahre waren es zwei Prozent. Der Unterschied sei statistisch signifikant.
In die noch bis Ende Juni laufende Studie C19.CHILD Hamburg sollen Daten von rund 6000 gesunden und chronisch kranken Kindern und Jugendlichen mit und ohne Symptomen einer Covid-19-Infektion einbezogen werden. An der Studie beteiligten sich neben dem Kinder-UKE auch alle anderen Hamburger Kinderkliniken.
Update, 19. Juni, 13.45 Uhr: Chinesisches Paar spendet Geld für Virus-Forschung in Rom
Zwei chinesische Touristen, die in Italien die ersten beiden bekannten Corona-Patienten waren, haben einem Forschungsinstitut in Rom 40.000 Dollar (knapp 36.000 Euro) gespendet. Das Paar aus Wuhan, dem Epizentrum der Krise in China, habe das Geld für Studien zu dem Virus gegeben, teilte das Istituto Spallanzani am Freitag auf Twitter mit.
Die beiden Eheleute waren Ende Januar in einem Hotel in Rom, als sie an Covid-19 erkrankten. Beide wurden dann wochenlang in dem Institut behandelt, bevor sie im März entlassen werden konnten. Nach Bekanntwerden des Falls stoppte Italien alle Flüge von und nach China und rief den Notstand aus. Erst Ende Februar wurden dann weitere Ansteckungsherde in Norditalien bekannt, die dann zu dem großen Ausbruch mit mehr als 34.000 Toten führten.
Update, 19. Juni, 13.39 Uhr: Iran: Zahl der Corona-Infizierten auf über 200.000 gestiegen
Im Iran ist die Zahl der Coronavirus-Infizierten auf mehr als 200.000 gestiegen. Die Sprecherin des Gesundheitsministeriums gab am Freitag bekannt, dass seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar insgesamt 200.262 Iraner sich mit Corona nachweislich infiziert haben. Im selben Zeitraum seien 9392 an dem Virus gestorben, 120 alleine in den letzten 24 Stunden, sagte die Sprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.
Im Iran sind die Fallzahlen in den letzten Tagen wieder drastisch gestiegen. Für Experten sind die Lockerungen der letzten Wochen der Hauptgrund für den erneuten Anstieg. Seit Ende Mai haben fast alle Branchen ihre Arbeit wieder aufgenommen. Dies hat auch dazu geführt, dass laut Gesundheitsministerium sich nur noch ein Drittel der 82 Millionen Iraner an die Hygienevorschriften halten.
Präsident Hassan Ruhani (71) steht wegen seiner Lockerungspolitik stark in der Kritik. Dennoch will er vorerst seiner Linie treu bleiben. Als Präsident müsse er, nach eigenen Worten, sowohl an die Gesundheit als auch die Geldbörsen der Menschen denken.
Update, 19. Juni, 13.25 Uhr: Handball-Bundesliga entscheidet nächste Woche über Saisonstart
Das Präsidium der Handball-Bundesliga (HBL) wird am kommenden Dienstag einen Starttermin für die kommende Saison beschließen. Darauf verständigten sich die Vertreter der Bundesliga-Clubs sowie Geschäftsführung und Präsidium der HBL im Rahmen einer virtuellen Konferenz am Freitag, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte.
Eine Mehrheit der Vereine tendiert nach dpa-Informationen zu einem Wiederbeginn des Bundesliga-Spielbetriebs im Oktober. Formal wird die Entscheidung darüber vom HBL-Präsidium bei der nächsten Präsidiumssitzung am Dienstag (17 Uhr) getroffen.
Update, 19. Juni, 13.24 Uhr: Nach Corona-Ausbruch verlangt Robert Tönnies Führungswechsel
Im seit Jahren geführten Streit um Deutschlands größten Schlachtbetrieb Tönnies legt einer der beiden Mitgesellschafter nun in der Corona-Krise nach. Robert Tönnies forderte seinen Onkel Clemens Tönnies in einem persönlich Brief vom 19. Juni auf, den Weg frei zu machen. Dessen Sohn Max Tönnies solle die Arbeit in der Geschäftsführung übernehmen. Außerdem fordert Robert die Einberufung einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung. Der Brief liegt dpa vor.
Nach dem Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies hatte Robert Tönnies bereits zuvor den Rücktritt seines Onkels aus der Geschäftsleitung gefordert. Er warf in einem Schreiben vom 17. Juni der Geschäftsleitung und dem Beirat des Konzerns unverantwortliches Handeln sowie die Gefährdung des Unternehmens und der Bevölkerung vor.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass es unter den Mitarbeitern des Schlachtbetriebs in Ostwestfalen zu einem Ausbruch mit einer Vielzahl von Corona-Infizierten gekommen ist. Nach der Ursache wird noch gesucht. Der Kreis Gütersloh ordnete Quarantäne für die Betroffenen an und schloss bis zu den Sommerferien als Vorsichtsmaßnahme Schulen und Kindergärten.
Robert Tönnies hält wie sein Onkel Clemens die Hälfte an dem Unternehmen. Seit Jahren streiten sich die beiden um die Führung und Ausrichtung des Konzerns. Robert, Sohn des verstorbenen Firmengründers Bernd Tönnies, wirft der Geschäftsleitung und dem kontrollierenden Beirat vor, seit 2017 geltende Unternehmensleitsätze zur Abschaffung von Werkverträgen nicht umzusetzen.
Update, 19. Juni, 13.22 Uhr: Sea-Watch wartet mit 211 Migranten an Bord auf Hafen
Das Rettungsschiff "Sea-Watch 3" hat mittlerweile 211 Migranten aus dem Mittelmeer aufgenommen. Sie seien zwischen Mittwoch und Freitag von drei verschiedenen Booten gerettet worden, erklärte die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch. In der Nacht sei das letzte Schiff entdeckt worden, in das bereits Wasser eingedrungen sei. Die Menschen bräuchten nun einen sicheren Hafen. Die "Sea-Watch 3" befand sich am Freitag zwischen Malta und der italienischen Insel Lampedusa.
Italien und Malta hatten sich in der Corona-Pandemie zu nicht sicheren Häfen erklärt. Zuletzt waren Rettungsschiffe mit Migranten erst nach längeren Verhandlungen und nach einer Corona-Quarantäne auf Schiffen an Land gelassen worden.
Trotz Pandemie brechen Migranten von Libyen in Richtung Europa auf. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die Menschen auch mit Hilfe der EU zurück ins Bürgerkriegsland Libyen gebracht werden, wo ihnen schwerste Misshandlungen drohen.
Update, 19. Juni, 13.17 Uhr: UN klagt über fehlendes Geld für Corona-Transporte
Der Transport von Ausrüstung, Hilfsgütern und Nothelfern für den Kampf gegen die Corona-Pandemie ist nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms mangels Geld in Gefahr. Da der kommerzielle Flugverkehr erst langsam wieder beginnt, sind dafür UN-Maschinen im Einsatz. Das Welternährungsprogramm - die weltweit größte humanitäre Organisation - hat bislang jedoch erst knapp 20 Prozent von umgerechnet 861 Millionen Euro erhalten, die für den Rest des Jahres zum Betrieb der Flotte nötig sind. Dies teilte eine Sprecherin am Freitag in Genf mit.
In den Lagerhallen warteten tonnenweise Hilfsgüter - genug, um 120 Jumbojets zu füllen -, die in den nächsten Wochen transportiert werden müssten. In den vergangenen Wochen seien auch Ventilatoren, Masken und Schutzanzüge in bedürftige Länder geflogen worden. Die Flotte habe 130 Ziele angesteuert und etwa 2500 Nothelfer von mehr als 80 Hilfsorganisationen transportiert.
Update, 19. Juni, 13.07 Uhr: EZB-Chefin mahnt zur Eile bei europäischem Konjunkturprogramm
Wegen der beispiellosen Rezession fordert die Europäische Zentralbank eine schnelle Einigung auf ein europäisches Konjunkturprogramm. Dieses solle "groß, schnell, flexibel und solide in wirtschaftlichen Reformen verankert sein", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde (64) nach Angaben von Teilnehmern am Freitag beim EU-Videogipfel. Die schlimmsten Folgen für den Arbeitsmarkt stünden noch bevor. Vor allem Jugendliche könnten hart getroffen werden.
Lagarde bekräftigte die Erwartung der Zentralbank, dass die Wirtschaft der Eurozone dieses Jahr um 8,7 Prozent schrumpfen werde. Für das zweite Quartal werde ein Einbruch um 13 Prozent im Vergleich zum Vorquartal erwartet. Eine Rückkehr zum Stand vor der Corona-Krise könnte Ende 2022 erreicht sein. Je schneller das Programm zur wirtschaftlichen Erholung komme, desto besser, sagte Lagarde. Entschlossenheit und Einigkeit könnten beweisen, dass Europa auf dem Weg der Erholung sei.
Update, 19. Juni, 13.05 Uhr: EU-Kommission: Recht auf Asyl muss in Corona-Krise gewahrt bleiben
Die EU-Staaten sollen den Zugang zu Asylverfahren nach einem Aufruf der EU-Kommission auch während der Corona-Krise gewähren. Die Brüsseler Behörde rief am Freitag angesichts des Weltflüchtlingstags (Samstag) dazu auf, grundlegende Prinzipien auch während einer Pandemie auf der ganzen Welt anzuwenden. Jene in Not müssten weiter Zugang zu Verfahren für internationalen Schutz haben.
Die EU bekenne sich zur Genfer Flüchtlingskommission, zum Recht auf Asyl sowie zum Prinzip des "Non-Refoulement". Danach dürfen Asylsuchende oder Flüchtlinge nicht in Länder zurückgeschickt werden, in denen ihnen eine Gefahr für Freiheit oder Leben droht, die sich aus ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion, Nationalität, sozialen Gruppe oder politischen Überzeugungen ergibt.
Mehrere EU-Staaten hatten den Zugang zu Asylverfahren in den vergangen Monaten eingeschränkt. Malta und Italien erklärten im Zuge der Corona-Krise, sie könnten keine sicheren Häfen für Migranten mehr bieten, die aus Seenot gerettet wurden und sich in ihren Hoheitsgewässern befanden. Die griechische Küstenwache versucht seit April mit rabiaten Mitteln, das Übersetzen von Migranten aus der Türkei zu den griechischen Inseln im Osten der Ägäis zu verhindern. Die Boote der Migranten werden dabei systematisch zurück in türkische Hoheitsgewässer gedrängt.
Update, 19. Juni, 13.02 Uhr: Slowaken dürfen wieder sonntags einkaufen
In der Slowakei dürfen Geschäfte wieder an Sonntagen öffnen. Zudem sind von diesem Samstag an die Grenzen des EU-Mitglieds nach Polen wieder frei. Dies teilte der staatliche Corona-Krisenstab in Bratislava am Freitag mit. Ausländische Staatsbürger dürfen wieder durch die Slowakei in Drittländer fahren, wenn sie sich nicht mehr als acht Stunden auf slowakischem Gebiet aufhalten. In Taxis dürfen Fahrgäste wieder neben dem Fahrer sitzen. Beim Betreten von Amtsgebäuden fällt das Fiebermessen weg.
Für wochenlange Diskussionen hatte die Sonntagsöffnung von Geschäften gesorgt. Bis zum Ausbruch der Pandemie galt der Sonntag in der Slowakei als gewöhnlicher Einkaufstag, was kirchennahen Politikern stets ein Dorn im Auge war. Liberale Kritiker warfen der konservativ-populistischen Vier-Parteien-Koalition unter Regierungschef Igor Matovic (47) vor, die Corona-Krise für ideologische Ziele zu missbrauchen.
Matovic hatte bis vor wenigen Tagen darauf beharrt, dass trotz aller sonstigen Lockerungen der Sonntag einkaufsfrei bleiben müsse. Begründet hatte er dies mit einer einmal pro Woche nötigen Grundreinigung.
Update, 19. Juni, 12.55 Uhr: Virus-Spuren schon im Dezember in Abwasser in Norditalien entdeckt
Das Coronavirus zirkulierte in Italien offenbar schon Monate vor dem Bekanntwerden des Ausbruchs. Spuren des Erregers seinen in Abwasserproben aus Mailand und Turin entdeckt worden, die aus dem vergangenen Dezember stammen, teilte das nationale italienische Gesundheitsinstitut ISS am Donnerstagabend in Rom mit. Die Gewässerproben seien wie "Spione" für den Umlauf des Virus in der Bevölkerung eingesetzt worden.
Erst Ende Februar waren zwei Infektionsherde in Italien bekanntgeworden, in der Lombardei und in Venetien. Experten gehen seit langem davon aus, dass das Virus aber schon Wochen vorher in Italien kursierte.
Für die Studie untersuchte das Institut 40 Abwasserproben aus Kläranlagen der norditalienischen Städte, die von Oktober 2019 bis Februar 2020 gesammelt worden waren, wie ISS-Forscherin Giuseppina La Rosa erklärte. Zudem wurden 24 Kontrollproben von September 2018 bis Juni 2019 ausgewertet, in denen das Virus sicher ausgeschlossen werden konnte.
Erbgut von Sars-Cov-2 war demnach in Proben aus Mailand und Turin vom 18. Dezember 2019 und aus Bologna vom 29. Januar 2020 nachweisbar. In denselben Städten wurden im Januar und Februar ebenfalls positive Proben gefunden. Die Proben vom Oktober und November 2019 waren dagegen alle negativ.
Das ISS betonte, dass die Entdeckung der Virusspuren nicht automatisch bedeute, dass die Hauptübertragungsketten, die zu dem schweren Verlauf der Epidemie in Italien geführt haben, aus diesen allerersten Fällen entstanden seien. Für die Kontrolle der Verbreitung des Virus könnten Gewässerproben aber hilfreich sein. Das ISS wies auf Abwasser-Studien in Frankreich und Spanien hin, die zu ähnlichen Ergebnissen gekommen seien.
Update, 19. Juni, 12. 54 Uhr: Corona-Infektionen: Auswirkungen auch auf Nachbarkreise
Nach Hunderten von Corona-Fällen im Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück werden Auswirkungen auch in angrenzenden Regionen deutlich. In der kreisfreien Stadt Hamm wurden drei Schulklassen in Quarantäne geschickt, weil unter den Schülern drei positiv auf Corona getestete Kinder von Tönnies-Mitarbeitern seien.
Das teilte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (66) am Freitag in Hamm mit. Betroffen von der Quarantäne sind laut Mitteilung eine Grund-, eine Real- und eine Hauptschule. Wieviele Tönnies-Mitarbeiter mit ihren Familien genau in Hamm wohnen, sei offen - die Stadt vermutet 50 bis 100.
Bereits am Mittwoch hatte die Stadt Oelde im Kreis Warendorf Schulen und Kitas vorsorglich geschlossen. Am Montag soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Laut Mitteilung der Stadt liegen jetzt Informationen zu rund 40 Tönnies-Mitarbeitern vor, die in Oelde wohnen. Die Kinder dieser Familien sollen vom Schul- und Kitabesuch ab Montag befreit werden.
Update, 19. Juni, 12.52 Uhr: Trotz Pannen: Großbritannien senkt Warnstufe in Coronavirus-Epidemie
Die britische Regierung hat die Warnstufe in der Coronavirus-Epidemie trotz Pannen bei der Einführung eines Systems zur Nachverfolgung von Infektionsketten von vier auf drei gesenkt. Das teilte das Gesundheitsministerium in London am Freitag mit.
Damit scheint der Weg frei für weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in dem Land. Bereits seit dieser Woche sind Geschäfte in England wieder geöffnet. Es musst jedoch ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. Welche Maßnahmen konkret durch die neue Bewertung aufgehoben werden könnten, war zunächst unklar. Wirtschaftsvertreter und auch viele Abgeordnete aus der konservativen Regierungspartei fordern, dass der Mindestabstand reduziert wird.
Noch vor wenigen Tagen hatte ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO dem "Guardian" zufolge vor einer zu schnellen Aufhebung der Maßnahmen in Großbritannien gewarnt. Zuvor müsse sich das System zur Nachverfolgung von Infektionsketten als robust erweisen.
Premierminister Boris Johnson (56) hatte angekündigt, bis Anfang Juni ein "Weltklasse-System" einzuführen. Inzwischen musste die Regierung aber eingestehen, dass dieses Versprechen nicht eingehalten werden konnte. Eine Warn-App, die seit Wochen auf der Isle of Wight getestet wurde, wurde am Donnerstag zugunsten einer Alternative verworfen. Es könnte nach Regierungsangaben bis zum Winter dauern, bis sie einsatzbereit ist.
Update, 19. Juni, 12.50 Uhr: Bund setzt auf Corona-Eindämmung nach Fällen in Schlachtbetrieb
Die Bundesregierung dringt auf die Eindämmung des regionalen Infektionsgeschehens nach hunderten Corona-Fällen im Schlachtbetrieb des Marktführers Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Es komme jetzt darauf an, möglichst schnell die Infektionsketten zu unterbrechen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Berlin.
Daher sei es richtig, dass im Landkreis Gütersloh in großem Maßstab Reihentests angeordnet worden seien. Eine neue Verordnung ermöglicht mehr Tests auch ohne Symptome auf Kassenkosten. Das Robert-Koch-Institut habe Kontakt mit dem Gesundheitsamt vor Ort.
Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sprach von einem "sehr schweren Ausbruchsgeschehen", das nun unter Kontrolle zu bringen sei. Dieser erneute Corona-Fall zeige, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Die Einhaltung von Abstand und Hygieneregeln sei wichtig, gerade auch bei Unternehmen, in denen Menschen auf engem Raum zusammenarbeiteten und untergebracht seien.
Das Sozialministerium bekräftigte, an geplanten Verschärfungen beim Arbeitsschutz und einem weitgehenden Verbot von Werkverträgen in der Fleischbranche ab 2021 werde mit Hochdruck gearbeitet. Das Gesetz solle so schnell wie möglich kommen. Eine Sprecherin sagte, sie gehe davon aus, dass es im Sommer der Fall sei. Einen genauen Zeitplan nannte sie nicht. Das Kabinett hatte Ende Mai zunächst Eckpunkte beschlossen, daraus soll nun ein Gesetzentwurf erarbeitet werden.
Update, 19. Juni, 12.48 Uhr: Deutscher Eishockey-Bund rechnet weiter mit Saisonstart im September
Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) setzt weiterhin auf einen Start der neuen DEL-Saison Mitte September. Das von der Politik beschlossene Großveranstaltungsverbot mit möglichen Ausnahmen bis Ende Oktober wertet DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel als "ermutigendes Signal". "Es liegt jetzt an allen Beteiligten im deutschen Eishockey, auf dieser Grundlage einen tragbaren Plan zu präsentieren, der überzeugt", sagte Schaidnagel am Freitag. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) plant derzeit mit einem Saisonstart am 18. September. Ein entsprechendes Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs soll bis Mitte Juli vorliegen.
"Es gibt keine Veranlassung, von unserem Fahrplan mit einem pünktlichen Saisonstart abzuweichen", sagte Schaidnagel. Die DEL hofft auf einen Saisonstart mit Zuschauern.
Update, 19. Juni, 12.45 Uhr: Corona-Warn-App fast zehn Millionen Mal installiert
Die Corona-Warn-App des Bundes wird von immer mehr Menschen in Deutschland verwendet. Am Freitagvormittag lag die Zahl der Installationen bei 9,6 Millionen. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) auf Twitter mit. Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (42, CSU) rief die Bevölkerung auf, die Nutzung weiter auszudehnen. "Bitte weitermachen!", schreib sie auf Twitter.
Unterdessen reißt die Diskussion um Einschränkungen der Corona-Warn-App nicht ab. So kritisierten die Grünen erneut, dass die Mindestvoraussetzungen zu hoch seien, so dass die App nur auf neueren Smartphones laufe.
Nach Berechnungen des Digitalverbands Bitkom besitzen in Deutschland 58 Millionen Menschen ab sechs Jahren ein Smartphone. "Die allermeisten der eingesetzten Geräte erfüllen die technischen Voraussetzungen für die Corona-Warn-App", sagte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder.
Nach einer Bitkom-Umfrage hätten 80 Prozent der Smartphone-Nutzer in den vergangenen zwei Jahren ein aktuelles Gerät gekauft. "Und so können nach unseren Berechnungen mehr als 50 Millionen Menschen in Deutschland die Corona-Warn-App installieren und problemlos nutzen." Diese Zahl werde in den kommenden Monaten weiter steigen. Allein im zweiten Halbjahr 2020 würden in Deutschland mehr als 13 Millionen neue Smartphones verkauft, die praktisch alle die technischen Voraussetzungen für die Corona-Warn-App erfüllten. "Wichtig ist, dass Nutzer die aktuelle Version des Betriebssystems installiert haben."
Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer (47) sagte am Freitag, bei der Entwicklung der App handele es sich um einen Prozess, der in einzelnen Schritten verlaufe. "Nichts ist in Stein gemeißelt. Man hat in einem wahnsinnigen Tempo diese Version, die jetzt funktioniert seit Dienstag, an den Start gebracht. Und trotzdem wird es weitere Verbesserungsmöglichkeiten geben."
Damit auch Menschen mit älteren Smartphones die Anwendung nutzen können, müssten allerdings Apple und Google ihre speziellen Schnittstellen auch für ältere Geräte bereitstellen. So müsste Apple die sogenannte API auch für das Betriebssystem iOS 12 aufbereiten, damit Geräte aus den Jahren 2015 und älter auch in der Lage sind, die Corona-Warn-App installieren zu lassen.
Update, 19. Juni 12.42 Uhr: Knapp 1,5 Millionen Corona-Fälle im Europäischen Wirtschaftsraum
Fast 1,5 Millionen Menschen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) haben sich inzwischen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Wie am Freitagvormittag aktualisierte Zahlen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zeigten, wurden aus den Ländern des EWR einschließlich Großbritanniens bislang 1.498.689 Infektionen sowie 172.960 Todesfälle gemeldet. Die meisten Infektionen wurden demnach bisher in den fünf bevölkerungsreichsten Ländern der Region verzeichnet: Großbritannien (300.469), Spanien (245.268), Italien (238.159), Deutschland (188.534) und Frankreich (158.641).
Zum EWR gehören neben den 27 EU-Staaten außerdem Norwegen, Island und Liechtenstein, das ECDC schließt auch Ex-EU-Mitglied Großbritannien mit ein. Die Schweiz, in der es laut den jüngsten ECDC-Zahlen bislang 31.117 Corona-Infektionen und 1677 Todesfälle gab, wird in der Auflistung des Zentrums dagegen nicht berücksichtigt. Weltweit führte das ECDC bis Freitag rund 8,46 Millionen Infektionen sowie rund 454.000 Tote.
Update, 19. Juni, 12.40 Uhr: Osnabrück ordnet Quarantäne für Tönnies-Beschäftigte an
Als Reaktion auf den Corona-Massenausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ordnet Osnabrück für alle in der Stadt wohnenden Beschäftigten des Unternehmens für 14 Tage Quarantäne an. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, sei nicht auszuschließen, dass die bei Tönnies Infizierten weitere Beschäftigte angesteckt haben.
Die Quarantäne gelte sowohl für direkt bei Tönnies Beschäftigte als auch für Mitarbeiter von Subunternehmen. Das nordrhein-westfälische Rheda-Wiedenbrück ist mit dem Auto rund 70 Kilometer vom niedersächsischen Osnabrück entfernt.
Bereits am Donnerstag hatte der Landkreis Osnabrück für alle Tönnies-Mitarbeiter aus Rheda-Wiedenbrück, die im Osnabrücker Land wohnen, eine vierzehntägige Quarantäne angeordnet. Außerdem sollen Beschäftigte eines Tönnies-Schlachthofs in Badbergen wöchentlich auf Corona getestet werden. Ein Personalaustausch zwischen den Schlachthöfen ist inzwischen bis zum 29. Juni verboten.
Da Tönnies den Betrieb in Badbergen vergrößern möchte und dafür auch Personal aus Rheda-Wiedenbrück einsetzen will, soll es im Anschluss für die betreffenden Mitarbeiter zunächst eine einwöchige Quarantäne und einen Corona-Test geben, bevor sie in Badbergen arbeiten dürfen. Die Kreisverwaltung sucht nun auch Dienstleister aus dem Osnabrücker Raum, die bei Tönnies in Rheda arbeiten.
Der Landkreis kündigte zudem an, die Wohnverhältnisse von Werkvertragsarbeitern erneut zu überprüfen. Unternehmen seien verpflichtet, während der Pandemie die Mitarbeiter möglichst in Einzelzimmern unterzubringen. Bei Verstößen werde der Landkreis entsprechende Unterkünfte auch schließen.
Update, 19. Juni, 12.35 Uhr: Telekom-Chef: Kostenlose Entwicklung von Corona-App war kein Thema
Eine kostenlose Entwicklung der Corona-Warn-App durch die Deutsche Telekom und SAP ist nach Aussage von Telekom-Chef Tim Höttges (57) kein Thema gewesen. "Die Telekom will sich an der Krise keinesfalls bereichern", sagte Höttges auf eine Frage von Aktionären während der virtuellen Hauptversammlung des Unternehmens am Freitag. Man könne es sich aber auch nicht leisten, Geld damit zu verlieren.
Höttges reagierte damit auf die Kritik an den Kosten in Millionenhöhe, die vor allem von den Linken im Bundestag vorgetragen worden war. Insbesondere die beiden Telefon-Hotlines waren als zu teuer und überdimensioniert kritisiert worden.
Rund 100 Mitarbeiter der Telekom hätten aus anderen Teams abgezogen und neu strukturiert werden müssen, um die App kurzfristig gemeinsam mit SAP entwickeln zu können. Dies sei in 50 Tagen gelungen. "Das ist extrem schnell", sagte Höttges mit Blick auf den Vorwurf von Verzögerungen. Der Bund habe sich erst Ende April für die dezentrale Open-Source-Lösung entschieden und mehrfach betont, das aufgewendete Geld sei gut investiert.
Die Bundesregierung erhofft sich von der seit Dienstag verfügbaren Corona-Warn-App ein weiteres, effektives Instrument zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Nutzer sollen mithilfe der App gewarnt werden, wenn sie sich länger in der Nähe von Corona-Infizierten aufgehalten haben.
Als Kosten für die App-Entwicklung waren von der Bundesregierung bereits rund 20 Millionen Euro genannt worden. Außerdem wurden nach dem Start weitere laufende Kosten bekannt. Für Wartung, Pflege und Betrieb der App und anderer Komponenten veranschlagt der Bund in diesem und im kommenden Jahr rund 45 Millionen Euro.
Update, 19. Juni, 12.30 Uhr: Schule ohne Abstand - Kritik an Kultusministern
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat den Beschluss der Kultusminister der Länder kritisiert, nach den Sommerferien den vollen Schulbetrieb möglichst ohne Abstandsregeln wieder aufzunehmen. Auf das Abstandsgebot zu verzichten, sei der falsche Weg, sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Marlis Tepe (66) am Freitag laut einer Mitteilung. "Solange die Abstandsregeln - aus guten Gründen - in der Gesellschaft eingehalten werden müssen, muss dies auch in der Schule gelten."
Die Minister hatten am Donnerstag beschlossen, dass alle Schüler nach den Sommerferien wieder wie gewohnt in die Schule gehen sollen und dass dabei auf die Abstandsregel verzichtet werden soll, "sofern es das Infektionsgeschehen zulässt".
"Mit dieser Ansage kippen die Kultusminister den Infektionsschutz", sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann dem "Spiegel"" "Wenn das schiefgeht, tragen die Kultusminister die Verantwortung."
In mehreren Bundesländern wird an den Grundschulen bereits wieder ohne Abstandsregel unterrichtet. "An kleineren Grundschulen mag das hier und da noch machbar sein", sagte Hoffmann. Aber an den großen weiterführenden Schulen kämen oft tausend Kinder und Jugendliche aus einer Region zusammen. Dort könnten Schüler bei normalem Stundenplan nicht zeitversetzt zum Unterricht kommen, zeitversetzt Pause machen lassen oder dafür sorgen, dass sie sich auf dem Schulhof nicht mischen. "Das ist unrealistisch. Es ist gedankenlos den Schulen nun die Verantwortung dafür aufzubürden."
Update, 19. Juni, 12.05 Uhr: Save the Children warnt vor Corona-Gefahr im Nordwesten Syriens
Im Nordwesten Syriens sind seit dem Waffenstillstand in der syrischen Rebellenhochburg Idlib nach Angaben der Kinderhilfsorganisation Save the Children im März mehr als 200.000 Menschen aus überfüllten Flüchtlingslagern geflohen.
Wegen der Corona-Pandemie hätten viele der betroffenen Menschen, von denen mehr als die Hälfte Kinder seien, in ihre zerstörten Häuser zurückkehren müssen, teilte die Hilfsorganisation am Freitag vor dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni mit. Die beengten Lager seien nicht für einen Ausbruch der Krankheit Covid-19 gewappnet. Nötig sei ein uneingeschränkter Zugang für humanitäre Helfer zu den Menschen in der Region.
"Sie flohen vor heftigen Kämpfen, leben unter unvorstellbaren Bedingungen und sind nun gezwungen, vor der Bedrohung durch ein tödliches Virus zu fliehen", sagte Sonia Khush, Landesdirektorin von Save the Children in Syrien über die Situation von Kindern und Familien.
Update, 19. Juni, 12.04 Uhr: EU-Parlamentspräsident fordert Tempo beim Corona-Krisenpaket
EU-Parlamentspräsident David Sassoli (64) hat die Staats- und Regierungschefs aufgefordert, sich rasch auf das geplante Programm zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise zu einigen. "Zeit ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können", sagte Sassoli am Freitag beim Videogipfel laut veröffentlichten Redeauszügen.
Die EU-Kommission habe mit ihrem 750-Milliarden-Programm einen ehrgeizigen Plan vorgelegt, der dennoch nur an der Oberfläche des Problems kratze. Keinesfalls dürfe weniger beschlossen werden. "Wir werden keinen Rückzug von dieser Ausgangsposition akzeptieren", sagte Sassoli. Das Europaparlament müsse sowohl bei den Verhandlungen als auch später an der Kontrolle der Mittel beteiligt werden.
Die Vorsitzenden der großen Fraktionen im Europaparlament hatten sich bereits am Donnerstag in einem Brief mit einer ähnlichen Botschaft an die Gipfelteilnehmer gewandt. Darin hieß es, 500 Milliarden Euro als Zuschüsse an die EU-Staaten seien das absolute Minimum, wenn die europäische Antwort auf diese riesige Krise glaubwürdig sein solle.
Unabdingbar für das Parlament seien konkrete Pläne für neue eigene Einnahmen der EU aus Steuern oder Abgaben, fügte Sassoli in einer Pressekonferenz hinzu. Im Gespräch sind eine Plastikabgabe, eine Digitalsteuer oder Einnahmen aus dem Emissionshandel. Mit den Einnahmen sollen auch die Schulden abbezahlt werden.
Update, 19. Juni, 12 Uhr: Die Ärzte sammeln per Comic-Lesung Spenden für Clubszene
Die coronabedingt darbenden Clubs der Berliner Nachtszene erhalten im Kampf ums finanzielle Überleben prominente Unterstützung. Die Ärzte-Musiker Bela B (57) und Farin Urlaub (56) haben eine 45 Minuten dauernde Lesung aufgezeichnet, um Spenden für die seit Monaten geschlossenen Clubs zu sammeln.
Für die Aktion "Halt's Maul und lies!" präsentieren sich die Musiker in Form einer Literatursendung in Anzügen auf schweren Sesseln sitzend. Ort der Aufzeichnung ist der legendäre Kreuzberger Szene-Club SO36. "Auf dieser Bühne, die so viel Freude uns schon gemacht hat", wie Bela B zu Beginn des Videos sagt.
"Den Clubs geht es gerade nicht gut, weil die leben davon, dass Leute kommen und Konzerte besuchen", begründet Farin Urlaub die Aktion. "Wir sind auf Bühnen groß geworden, die sehr klein waren." Bands sollten auch in Zukunft diese Möglichkeit haben, deswegen "würden wir gerne, dass ihr den Clubs helft, indem ihr dafür spendet, dass wir was vorlesen". Als Ziel streben die Musiker 200.000 Euro an, mit denen kleine Clubs wie Badehaus, Festsaal Kreuzberg, Frannz Club, Gretchen, Privatclub, Schokoladen, Schwuz, oder SO36 unterstützt werden sollen.
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Update, 19. Juni, 11.50 Uhr: Konzept steht: Beach-Meisterschaft mit Fans - Ja der Behörden fehlt
Timmendorfer Strand sieht sich als Gastgeber der Beachvolleyball-Meisterschaften vom 3. bis 6. September unter den besonderen Bedingungen der Corona-Pandemie gerüstet. Das Ja der Behörden fehlt aber noch. "Wir ziehen das durch – mit Zuschauern, die Eckpfeiler stehen", erklärte Timmendorfs Tourismusdirektor Joachim Nitz den "Lübecker Nachrichten".
Das Hygiene- und Veranstaltungskonzept liegt dem Gesundheitsamt Ostholstein vor. Nitz ist sich sicher, "dass wir es durchbekommen, denn es ist gut. Ich weiß nur nicht, wer es genehmigt. Keiner will entscheiden, alle warten auf die neuen Verordnungen vom Land."
Am Montag will der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) das Konzept und die Form der Qualifikation vorstellen, der sich ab Ende Juli auch die Top-Teams um die Vizeweltmeister Julius Thole (23) und Clemens (25) oder Olympiasiegerin Laura Ludwig (34) mit Partnerin Maggie Kozuch (33) stellen müssen. Als Austragungsorte sind Düsseldorf, wo gegenwärtig die neue, privat initiierte Beach-Liga läuft, und Hamburg im Gespräch.
Gastgeber Timmendorfer Strand plant mit einem temporären Stadion von 1500 Plätzen, 700 davon sollen besetzt werden. Dafür sollen im Vorfeld personalisierte Tickets vergeben werden, um bei Infektionen die Kontaktverfolgung zu sichern. Dazu soll es drei Nebencourts für die je 16 Frauen- und Männerteams geben. Das gesamte Areal und die Seebrücke werden abgesperrt.
Update, 19. Juni, 11.45 Uhr: "Sommerschule" - Sachsen will Bildungsangebote in den Ferien
Schulen in Sachsen können - um das coronabedingte Lerndefizit auszugleichen - in den Sommerferien Bildungsangebote anbieten. Das Programm "Sommerschule" solle den Schülern Üben und Lernen ermöglichen, teilte das Kultusministerium am Freitag mit. Die Teilnahme für Lehrer und Schüler ist freiwillig. Der Freistaat plant dafür bis zu elf Millionen Euro ein. Die Sommerschule ist demnach vor allem für Gymnasien, Förder- und Oberschulen gedacht. Dort wechseln sich in Sachsen bisher Lernzeiten zu Hause und in der Schule ab.
"Wir müssen davon ausgehen, dass trotz der vielseitigen Bemühungen in der häuslichen Lernzeit und der seit einigen Wochen wieder aufgenommenen Präsenzphasen bei den Schülern der weiterführenden Schulen Bildungsdefizite unterschiedlicher Art entstanden sind", sagte Kultusminister Christian Piwarz (44, CDU). Viele Eltern seien darüber in Sorge. Die Lerndefizite auszugleichen, werde auch Aufgabe der Schulen im nächsten Schuljahr sein, so der Minister. Über die Ausgestaltung des Sommerunterrichts könnten die Schulen selbst entscheiden.
Update, 19. Juni, 11.40 Uhr: Langer Stillstand bei Tönnies könnte Tierschutz gefährden
Das nordrhein-westfälische Agrarministerium befürchtet negative Folgen für den Tierschutz, falls der größte deutsche Schlachthof von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück länger geschlossen bleiben muss. Aufgrund der überregionalen Bedeutung des Schlachtbetriebes müsse es das Ziel sein, den Schlachtbetrieb wieder zeitnah zu ermöglichen, sobald die Mitarbeiter nach der Quarantäne wiederholt negativ getestet worden seien, teilte das Ministerium am Freitag mit. Die Fleischfabrik ist nach einem Corona-Ausbruch mit derzeit 730 Infizierten geschlossen worden.
Die Firma Tönnies und die sie beliefernden Landwirte müssten andere Schlachtkapazitäten finden. Eine gewisse Zeit könnten Tiere über die normale Mastdauer hinaus in den Betrieben gehalten werden. "Sollten Produktionsengpässe über einen längeren Zeitpunkt andauern, erhöht sich der Druck in den Betrieben, was sich negativ auf den Tierschutz auswirken könnte", sagte Staatssekretär Heinrich Bottermann (64).
Die Versorgungssicherheit der Verbraucher sei aber nicht gefährdet. "Natürlich bringt ein Stillstand des bundesweit größten Schlachtbetriebes die gewohnten Abläufe in der Lebensmittelkette ins Stocken, aber Versorgungsengpässe sind derzeit nicht zu befürchten", betonte Bottermann.
Er versicherte zudem, es gebe weiterhin keine Anhaltspunkte, dass das Coronavirus über Lebensmittel über Fleischprodukte übertragen werden könne. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung seien bisher keine Infektionen mit Sars-CoV-2 über einen Übertragungsweg über Lebensmittel bekannt.
Update, 19. Juni, 11.30 Uhr: Pilotprojekt: Balearen rechnen mit 3500 Urlaubern aus Deutschland
Etwa 3500 Urlauber aus Deutschland werden im Rahmen eines Pilotprojektes bis Samstag nach Mallorca und Ibiza gereist sein. Diese Schätzung gab die Regionalregierung der Balearen am Freitag ab. Ursprünglich sollten bis zum 1. Juli bis zu 10.900 Gäste aus Deutschland zu den spanischen Inseln reisen dürfen, bevor sich auch das ganze Land wieder für ausländische Urlauber öffnet. Allerdings verkürzte die Regierung in Madrid die Testphase zwischenzeitlich, indem sie die Öffnung aller Grenzen für Reisende aus Schengenstaaten vom 1. Juli auf diesen Sonntag vorzog.
Die ersten Urlauber aus Deutschland waren am Montag in Mallorca eingetroffen. Die sonnenhungrigen "Test-Touristen", die nach dreimonatiger Corona-Pause als erste wieder nach Mallorca reisen durften, wurden von Mitarbeitern ihrer Hotels und von Politikern mit Beifall und Begeisterung begrüßt.
Auch einige Passanten klatschten, als die Urlauber aus den Bussen stiegen. Manche Anwohner hielten die Rückkehr ausländischer Urlauber jedoch für verfrüht. Am Donnerstag seien 18 Deutsche, die mit nicht an dem Pilotprojekt beteiligten Flügen in Palma eingetroffen waren, wieder in die Heimat zurückgeschickt worden, berichtete das deutschsprachige "Mallorca Magazin".
Für Spanien, das mit fast 28.000 Corona-Toten zu den in Europa am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern gehört, ist der Tourismus von enormer Bedeutung. Die Branche trägt rund zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und beschäftigt mehr als 2,5 Millionen Menschen. Seit Wochen sinken die Corona-Zahlen.
Deutschland wurde nach Angaben der Regionalregierung ausgewählt, weil von dort die meisten Urlauber kommen, und die Pandemie in Deutschland ähnlich unter Kontrolle sei wie auf den Balearen. Allerdings sagte Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa, man beobachte den Corona-Ausbruch in einem deutschen Schlachtereibetrieb mit Sorge. Alle müssten weiterhin wachsam sein, betonte der Minister.
Update, 19. Juni, 11.28 Uhr: EZB: Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone geht stark zurück
Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im April deutlich geschrumpft. Er sei um 13,0 Milliarden auf 14,4 Milliarden Euro gefallen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mit. Der Leistungsbilanzüberschuss hatte im März noch 27,4 Milliarden Euro betragen. In den Daten macht sich die Corona-Krise bemerkbar. Viele Staaten der Eurozone hatten das öffentliche Leben massiv herunter gefahren. So gingen Ex- und Importe sowohl im Warenverkehr als auch im Dienstleistungsverkehr zurück.
Der Überschuss in der Warenbilanz ging zurück, während er in der Dienstleistungsbilanz etwas stieg. Der Saldo bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen legte etwas zu. Das Defizit bei den laufenden Übertragungen weitete sich hingegen aus. Laufenden Übertragungen sind Zahlungen ohne Gegenleistungen, wie beispielsweise die Entwicklungshilfe.
In der Leistungsbilanz werden wichtige volkswirtschaftliche Transaktionen zusammengefasst. Dazu gehören der Waren- und Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland sowie Einkommensströme.
Update, 19. Juni, 11.25 Uhr: Großbritannien: Staatsverschuldung erstmals seit 1963 höher als BIP
Die drastischen Maßnahmen der britischen Regierung zur Dämpfung der wirtschaftlichen Corona-Folgen haben die Staatsverschuldung des Landes über dessen Wirtschaftsleistung nach oben schnellen lassen. Im Mai stieg die Verschuldung nach Angaben des Statistikamts ONS vom Freitag im Jahresvergleich um 173,2 Milliarden Pfund oder 20,5 Prozent auf 1,95 Billionen Pfund (rund 2,2 Billionen Euro). Das ist der stärkste prozentuale Zuwachs gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen im Jahr 1993.
Die öffentliche Gesamtverschuldung stieg infolgedessen erstmals seit 1963 über die Schwelle von 100 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung (BIP). Sie betrug den Angaben zufolge Ende Mai 100,9 Prozent des BIP. Die hohe Schuldenquote ist auch Folge des heftigen Wirtschaftseinbruchs. Dieser vermindert das BIP, zu dem die Verschuldung bei Berechnung der Schuldenquote ins Verhältnis gesetzt wird.
Die Neuverschuldung der öffentlichen Hand betrug im Mai 55,2 Milliarden Pfund, was etwa neunmal so viel war wie die Schuldenaufnahme im Vorjahresmonat. Auch dies ist ein Rekordwert.
Update, 19. Juni, 11.10 Uhr: Westernhagen sagt Tour ab
Der Deutschrock-Musiker Marius Müller-Westernhagen (71) hat seine im Sommer geplanten Konzerttermine ersatzlos gestrichen. Die für Juni und Juli vorgesehenen 24 Auftritte in München, Hamburg, Berlin, Leipzig und Hannover müssten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Eintrittspreise sollen über die neue Gutscheinregelung erstattet werden.
"Wir bedauern, diesen unumgänglich gewordenen Schritt bekanntgeben zu müssen", hieß es. Westernhagen wollte in ausgesuchten Konzertsälen sein Album "Pfefferminz-Experiment" präsentieren, einer von Blues und Country geprägten Neueinspielung seines Kult-Albums "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz" von 1978.
Update, 19. Juni, 10.55 Uhr: EU-Videogipfel: Österreich dringt auf strenge Regeln bei Corona-Hilfen
Unmittelbar vor Beginn des EU-Videogipfels zur Corona-Krise hat Österreich seine Haltung unterstrichen, dass das geplante Paket zum Wiederaufbau an strenge Bedingungen geknüpft sein müsse. "Es darf kein Einstieg in eine Schulden-Union durch die Hintertür sein", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (33, ÖVP) am Freitag in Wien.
Das Paket müsse eine eng befristete, einmalige Aktion sein. Österreich lege Wert darauf, dass die geplanten Milliarden-Kredite und -Zuschüsse nur für sinnvolle Projekte wie Digitalisierung und Ökologisierung ausgegeben werden. Es ließ erkennen, dass Projekte wie Reise-Gutscheine oder ein bedingungsloses Grundeinkommen - sofern mit Zuschüssen finanziert - nicht die Zustimmung Österreichs finden.
Update, 19. Juni, 10.43 Uhr: Orban: Im Kampf gegen Corona waren wir besser als der Westen
Ungarns Regierungschef Viktor Orban (57) glaubt, dass sich sein Land bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie als dem Westen überlegen erwiesen hat. "Das ungarische Gesundheitswesen war im Umgang mit derPandemie besser als das westliche", erklärte er am Freitag in seinem regelmäßigen Rundfunk-Interview. "Voraussetzung des Erfolgs waren Disziplin und Zusammenhalt", fügte der rechtsnationale Politiker hinzu.
Tatsächlich ist Ungarn von der Pandemie nur mäßig hart betroffen. Dennoch fällt auf, dass dort bis zum Freitag 4081 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen wurden und 588 Menschen starben. Im westlichen Nachbarland Österreich, wo mehr als vier mal so viele Ansteckungen nachgewiesen wurden, verzeichneten die Behörden 688 Todesfälle. Die Zahl der akuten Fälle ist dort halb so hoch wie in Ungarn.
Das ungarische Gesundheitswesen gilt als unterfinanziert und ineffizient. Zu Beginn der Corona-Pandemie kämpften Ungarns Krankenhäuser - wie auch die anderer Länder - mit dem Mangel an Schutzausrüstungen für das Gesundheitspersonal. Nach Angaben vom Monatsbeginn entfielen knapp 15 Prozent der nachgewiesenen Corona-Infektionen auf medizinisches Personal - in Deutschland liegt dieser Anteil nach aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts bei knapp über sieben Prozent.
Orbans Kritiker räumen aber durchaus ein, dass die Regierung zu Beginn der Pandemie rechtzeitig Maßnahmen wie Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen erlassen hat. Zugleich ließ sich Orban vom Parlament Sondervollmachten geben, um auf dem Verordnungswege zu regieren. Dabei griff er auch in pandemieferne Bereiche ein, wie etwa die Finanzierung der Kommunen - zum Schaden oppositionell regierter Städte. Die Sondervollmachten gab Orban am Donnerstag wieder ab.
Update, 19. Juni, 10.40 Uhr: EU-Videogipfel zum Corona-Aufbauplan hat begonnen
Der EU-Videogipfel zum milliardenschweren Wiederaufbauprogramm nach der Corona-Krise hat begonnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und die anderen EU-Staats- und Regierungschefs wollten am Freitag erstmals gemeinsam über den von der EU-Kommission vorgeschlagenen 750-Milliarden-Plan beraten.
EU-Ratschef Charles Michel (44) appellierte kurz vorher an ihr Verantwortungsbewusstsein: "Wir haben eine kollektive Verantwortung, zu liefern", schrieb der Belgier auf Twitter. Nun sei die Zeit gekommen, um sich zu engagieren. Eine rasche Einigung galt jedoch als ausgeschlossen und soll möglichst bei einem Gipfeltreffen im Juli erzielt werden, wo sich alle persönlich treffen.
Außerdem sollten am Freitag der Stand der Brexit-Verhandlungen sowie die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland wegen des Vorgehens in der Ukraine Thema sein.
Update, 19. Juni, 10.32 Uhr: Von der Leyen wirbt für ihren Corona-Milliardenplan
Zum Auftakt des EU-Videogipfels hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61) für ihren milliardenschweren Plan zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise geworben. "Der Vorschlag der Kommission ist mutig und gut ausgewogen", sagte von der Leyen am Freitag in einer Videobotschaft.
Sie hatte ein schuldenfinanziertes Konjunktur- und Investitionsprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen, zusätzlich zum nächsten siebenjährigen EU-Finanzrahmen in Höhe von rund 1,1 Billionen Euro. Über beides verhandeln Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und die übrigen EU-Staats- und Regierungschefs am Freitag per Videoschalte.
"Zusammen mit dem neuen Europäischen Haushalt sprechen wir über ein Investitionsvolumen von 1850 Milliarden Euro", unterstrich von der Leyen. Das Paket helfe nicht nur den am härtesten von der Pandemie getroffenen Ländern, sondern allen Mitgliedstaaten, deren Volkswirtschaften geschwächt seien. "Europa muss jetzt investieren und reformieren, um aus der Krise herauszukommen." Mit dem Milliardenprogramm werde Europa widerstandsfähiger, nachhaltiger, digitaler und moderner. Diese Chance dürfe Europa nicht verpassen.
Von der Leyens Paket ist im Kreis der Mitgliedsstaaten noch sehr umstritten. Dabei geht es unter anderem um den Umfang. Knackpunkt ist für einige Staaten aber vor allem das Konzept, über Kredite finanzierte Gelder als Zuschüsse an Krisenstaaten zu vergeben.
Update, 19. Juni, 10.30 Uhr: Berlins Kultursenator stellt weitere 60 Millionen in Aussicht
Berlins Kultursenator Klaus Lederer (46, Linke) hat den von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Kulturbetrieben der Hauptstadt weitere Millionenhilfen in Aussicht gestellt. Derzeit werde im Senat überlegt, das im Mai aufgelegte Soforthilfeprogramm im Umfang von 30 Millionen Euro noch mal um jeweils zweimal drei Monate im gleichen Volumen, also mit insgesamt 60 Millionen Euro, zu verlängern, sagte Lederer am Freitag im Inforadio des RBB. "Das ist eine realistische Zahl."
Empfänger der Senatshilfe wären unter anderem außer Clubs Varieté-Theater, Einrichtungen der freien Szene, kleine Kinder- und Jugendtheater sowie private Museen. Clubs seien mittlerweile als Kulturorte anerkannt und die Stadt wisse, was sie an ihnen habe, betonte Lederer. "Ich versuche alles zu tun, damit sie überleben, aber ich kann natürlich keine Garantie abgeben."
Das Soforthilfeprogramm für Clubs und kleinere Veranstalter dient Lederer zufolge der Liquiditätssicherung, um Insolvenzen zu vermeiden. "Da laufen im Moment die Auszahlungen." Es gelte, eine längere Durststrecke zu überwinden. "Wenn wir jetzt nicht helfen, dann stehen wir am Ende mit einer sehr, sehr armen Kulturlandschaft da." Wegen der Corona-Risiken in Innenräumen werde das Clubleben voraussichtlich noch lange ruhen. Und Festivals würden vermutlich nicht mehr in diesem Jahr stattfinden können.
Update, 19. Juni, 10.10 Uhr: Mehr Urlaubsziele: Flüge ab Frankfurt nehmen im Juni wieder zu
Mit der aufgehobenen Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für viele Länder Europas wächst auch das Flugangebot am Frankfurter Flughafen. Ende Juni sind wieder Flüge zu 175 Zielorten geplant, davon 50 interkontinental, teilte der Flughafenbetreiber Fraport am Freitag mit.
Das für die letzte Juni-Woche geplante Angebot vom größten deutschen Airport steige damit auf 219.000 Sitzplätze und von 10 Prozent Anfang Juni auf etwa 20 Prozent des Vorjahresniveaus. Für die kommenden Wochen, wenn in einigen Bundesländern die Sommerferien beginnen, erwartet Fraport eine schrittweise Ausweitung des Flugangebots. "Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Verkehrsmenge aber insgesamt weiter deutlich unter dem Vorjahr liegen."
In der zweiten Juni-Hälfte nehme gerade das Flugangebot in die klassischen Urlaubsregionen am Mittelmeer stark zu, erklärte Fraport. So steige die Zahl der wöchentlichen Verbindungen nach Mallorca von sechs auf 26. Auch die griechischen Inseln werden erstmals seit März wieder ab Frankfurt angeflogen. Nach Heraklion (Kreta) seien ab 29. Juni neun wöchentliche Flüge geplant. Ein etwas höheres Angebot ist demnach auch für einige Fernziele in Fernost und Südamerika geplant. Hinzu kommen weitere Ziele in Nordamerika ab 29. Juni.
Update, 19. Juni, 10 Uhr: NRW-Minister zur Laschet-Kritik: "Nicht mehr alle Tassen im Schrank"
Mit deutlichen Worten hat sich Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (49, FDP) hinter Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) gestellt: "Wer ausgerechnet Armin Laschet Ressentiments gegenüber Menschen aus anderen Ländern unterstellt, hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank", twitterte Stamp am Freitagmorgen.
"Ein Problem der heutigen Zeit ist, dass wir uns in Politik und Medien geradezu zwanghaft missverstehen wollen", schrieb Stamp. Er reagierte mit seinem Tweet auf die Debatte um eine Äußerung Laschets vom Mittwoch. Der Ministerpräsident hatte auf die Frage, was der Corona-Ausbruch beim Schlachtbetrieb Tönnies über die bisherigen Lockerungen aussage, geantwortet: "Das sagt darüber überhaupt nichts aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus herkommt. Das wird überall passieren."
Laschet hatte seine Äußerung am Donnerstag erläutert und auf die Verantwortung der Betriebe hingewiesen. "Menschen gleich welcher Herkunft irgendeine Schuld am Virus zu geben, verbietet sich. Mir ist wichtig klarzumachen, dass das für mich wie für die gesamte Landesregierung selbstverständlich ist", teilte Laschet mit.
Außenminister Heiko Maas (53, SPD) hatte Laschets Zitat am Donnerstag dennoch als "höchst gefährlich" kritisiert. Bei einem Besuch in Bulgarien forderte Maas den stellvertretenden CDU-Vorsitzenden auf, sich dafür zu entschuldigen.
Update, 19. Juni, 9.55 Uhr: Stahlknecht: Föderalismus hat in der Corona-Krise funktioniert
Nach Ansicht des Innenministers von Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht (55, CDU), hat der Föderalismus während der Corona-Krise gut funktioniert. "Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat ist auch gewachsen, weil er unaufgeregt und professionell mit dieser Krise umgegangen ist", sagte Stahlknecht am Freitag am Rande der Innenministerkonferenz in Erfurt. Das Zusammenspiel von Bund und Ländern habe geklappt.
Stahlknecht und seine Kollegen aus den anderen Bundesländern und des Bundes beraten seit Mittwoch über Themen wie Rechtsterrorismus, Kindesmissbrauch und Migration. Dabei wollten die Innenminister auch ein Fazit zum Krisenmanagement und der Arbeit der Krisenstäbe während der Corona-Krise ziehen. Thüringen ist in diesem Jahr Vorsitz-Land der Innenministerkonferenz.
Stahlknecht sagte, das gewachsene Vertrauen der Bürger in den Staat zeige sich auch daran, dass populistische Parteien in Umfragen zurückgedrängt worden seien. "Der Staat muss den Menschen auch das Gefühl von Sicherheit geben", sagte Stahlknecht. Polizei, Justiz und Verwaltung müssten funktionieren. "Das sind die Kernaufgaben eines Staates und es ist deutlich geworden, dass diese Kernaufgaben funktionieren."
Update, 19. Juni, 9.50 Uhr: Mit Abfindung in Frührente: BMW besiegelt Stellenabbau
BMW will ohne betriebsbedingte Kündigungen 6000 Stellen streichen und hat sich jetzt mit dem Betriebsrat auf ein Maßnahmenpaket geeinigt. Der Stellenabbau erfolge durch Fluktuation und mit freiwilligen Vereinbarungen, teilte der Autokonzern am Freitag mit. Die Ausbildung werde auf dem hohen Niveau des Vorjahres fortgesetzt.
"Rentennahe Altersaustritte" könnten mit Abfindungen vorgezogen werden. 40-Stunden-Verträge würden auf 38 Stunden reduziert. Ein Teil der Mitarbeiter könne auf ein tarifliches Zusatzgeld verzichten und dafür bis zu acht zusätzliche Urlaubstage nehmen. Außerdem unterstützt BMW junge Leute unter 25 Jahren bei externer Vollzeit-Qualifizierung, etwa einem Studium, finanziell und garantiert eine Rückkehr in ein Arbeitsverhältnis nach dem Abschluss.
BMW-Personalchefin Ilka Horstmeier sprach von einem Paket, "das uns kurzfristig hilft, das Unternehmensergebnis zu verbessern, uns aber langfristig die Innovationskraft erhält".
Unverändert werde BMW in die Ausbildung investieren und in diesem und im Folgejahr wieder 1200 Auszubildende allein in Deutschland einstellen. "Auch die Übernahme für die Auszubildenden in den Werken und der Zentrale nach Beendigung der Berufsausbildung gilt weiterhin."
Der Autoabsatz ist wegen der Corona-Seuche und der Rezession eingebrochen. BMW rechnet im laufenden Quartal mit roten Zahlen. Eine Betriebsvereinbarung garantiert jedem Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz - aber nur, solange BMW einen Jahresgewinn erwirtschaftet.
Update, 19. Juni, 9.40 Uhr: Scholz verteidigt Rekordschulden für Konjunkturpaket
Finanzminister Olaf Scholz (62, SPD) hat im Bundestag die Rekordschulden für das geplante Konjunkturpaket zum Anschub von Konsum und Wirtschaft verteidigt.
"218,5 Milliarden Euro, das ist nicht wenig", sagte der Vizekanzler am Freitag. Er habe großes Verständnis, wenn dem ein oder anderen dabei mulmig werde. "Ich bin auch froh darüber", betonte Scholz. "Denn die Gefahr ist ja sehr sehr groß, dass man in einer solchen Situation, wenn man schon viel Geld ausgibt, denkt, da gibt es kein Halten mehr."
Aber die Bundesrepublik habe in der Vergangenheit solide gewirtschaftet und werde das auch in der Krise tun. Von den geplanten Maßnahmen werde ein starker Konjunkturimpuls ausgehen. Die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung werde die Kaufkraft der Bürger steigern, der Kinderbonus auch eine Anerkennung für Familien sein, sagte Scholz.
Update, 19. Juni, 9.32 Uhr: Dräger baut Atemschutz-Produktion aus: Neues Werk in Frankreich
Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk stockt im Zuge der Corona-Pandemie seine Produktionskapazitäten für leichten Atemschutz in Europa auf. Wie der Konzern am Freitag in Lübeck mitteilte, soll dafür in Frankreich im Elsass ein komplett neues Werk entstehen. Auch sollen bestehende Produktionsstandorte in Schweden und Deutschland erweitert werden. Die Investitionssumme in neue Maschinen bezifferte das Unternehmen auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag im laufenden Jahr.
Drägerwerk gehe davon aus, dass die Nachfrage nach leichtem Atemschutz langfristig höher sein werde als vor der Corona-Pandemie, sagte der für Sicherheitstechnik zuständige Vorstand Rainer Klug laut Mitteilung.
In Schweden, wo der Konzern bereits Atemschutzmasken herstellt, will Drägerwerk die Produktion mehr als verdoppeln auf eine Stückzahl im mittleren Millionenbereich. In Deutschland schafft der Konzern zusätzliche Kapazitäten, während am neuen französischen Standort künftig Masken für ganz Europa gefertigt werden sollen.
Update, 19. Juni, 9.30 Uhr: Kabinengewerkschaft: Aktionäre sollen für Lufthansa-Hilfen stimmen
Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo appelliert vor der entscheidenden Hauptversammlung der Lufthansa an die Aktionäre, das staatliche Rettungspaket anzunehmen. Die Anteilseigner sollten ihr Stimmrecht bei dem außerordentlichen Aktionärstreffen am Donnerstag (25. Juni) wahrnehmen und das Paket ermöglichen, erklärte die Ufo am Freitag in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt.
Die Aktionäre hätten eine Verantwortung, sagte Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies. "Sie werden über die Zukunft des Konzerns und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitentscheiden. Sollte eine Mehrheit zur Annahme der Staatshilfen erreicht werden, dann sind auch wir davon überzeugt, dass die Lufthansa mit allen Arbeitnehmern an Bord gut aus dieser Krise kommt."
Der Rettungsplan für die Lufthansa sieht vor, dass der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds im Zuge einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnet, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Airline aufzubauen. Zudem sind stille Einlagen von bis zu 5,7 Milliarden sowie ein Kredit von bis zu 3 Milliarden Euro geplant.
Update, 19. Juni, 9.06 Uhr: Umsatz im Gastgewerbe bricht im April drastisch ein
Das Gastgewerbe in Deutschland hat mit den Schließungen in der Corona-Pandemie drastische Umsatzeinbußen erlitten. Im April nahmen Gastwirte und Hoteliers preisbereinigt 75,8 Prozent weniger Geld ein als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Gemessen am Vormonat März brachen die Umsätze um gut 56 Prozent ein.
Alle Branchen des Gastgewerbes wiesen im April die größten Umsatzeinbußen seit Beginn der Zeitreihen 1994 auf, betonten die Wiesbadener Statistiker. Am schlimmsten traf es Hotels und sonstige Beherbergungsfirmen mit einem Minus von 88,6 Prozent. In der Gastronomie fiel der Umsatz um 68,5 Prozent zum Vorjahr. Schon im März hatte das Gastgewerbe enorme Umsatzeinbußen verzeichnet: Damals fielen die Erlöse von Hoteliers und Gastwirten um fast die Hälfte.
Update, 19. Juni, 8.55 Uhr: Kultusminister: Schutzkonzept für Schulen vor Ende der Sommerferien
Die Kultusminister der Länder wollen noch vor dem Ende der Sommerferien ein Schutz- und Hygienekonzept für die geplante Rückkehr in den Schulbetrieb vorlegen. "Wir haben in der Kultusministerkonferenz gestern vereinbart, dass dieses Konzept sehr schnell erstellt werden muss", sagte die amtierende Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (51, SPD) am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin".
Insbesondere in Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, die bereits am Freitag beziehungsweise nächste Woche in die Ferien starten, sei es wichtig, dass diese ausreichend Zeit hätten, die entsprechenden Maßnahmen vorzubereiten.
Update, 19. Juni, 8.45 Uhr: Löw zu Terminhatz und Länderspielen: "Werden eine Lösung finden"
Bundestrainer Joachim Löw (60) hat angesichts der Terminhatz im Fußballkalender der Nach-Corona-Zeit Rücksichtnahme auf die dann am meisten geforderten Nationalspieler versprochen. "Natürlich haben wir stets die Belastung im Blick, gerade auch für die Top-Spieler. Ich weiß aber, dass sich vor allem diese Spieler auch wieder auf Länderspiele freuen. Wir werden eine Lösung finden, wenn es so weit ist", sagte Löw der "Bild"-Zeitung.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte am Donnerstag die weiteren Termine für den Europapokal und die Länderspiele in der Nations League verkündet. Nach dem späten Ende der laufenden Saison in den europäischen Ligen im Juni oder Juli gehen im August zunächst die K.o.-Spiele in der Champions League und Europa League bis zu den Finalturnieren weiter. Nach dem Urlaub für die daran beteiligten Profis folgt die Vorbereitung auf die neue Saison - danach geht die Terminhatz nahtlos weiter.
Keine zwei Wochen nach dem Champions-League-Finale am 23. August kehrt die Nationalmannschaft auf den Platz zurück. Am 3. September spielt das DFB-Team in der Nations League gegen Spanien und drei Tage später in der Schweiz. Die neue Spielzeit der Bundesliga könnte bereits am 11. September wieder beginnen.
"Wir kennen die Festlegungen ja erst seit Mittwoch und haben uns natürlich noch keine konkreten Gedanken über einzelne Nominierungen gemacht", sagte Löw. "Die Corona-Phase ist speziell und stellt uns alle vor große Herausforderungen. Aber Regeneration ist bei uns immer ein wichtiges Thema."
Update, 19. Juni, 8.23 Uhr: Laumann will Corona-Ausbrüche in Fleischindustrie untersuchen lassen
Nach dem Corona-Ausbruch in einer Tönnies-Fleischfabrik mit inzwischen 730 registrierten Neuinfektionen will NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (62, CDU) die Branche wissenschaftlich untersuchen lassen. "Wir müssen untersuchen, wie die Corona-Ausbrüche in der Fleischindustrie entstehen", erklärte Laumann am Freitag. "Mein Ministerium wird eine wissenschaftliche Expertise auf den Weg bringen, die den Ursachen des Ausbruchs in Gütersloh epidemiologisch auf den Grund geht." Auf der Basis der Ergebnisse müssten dann "gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergriffen werden", kündigte Laumann an.
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Update, 19. Juni, 8.18 Uhr: Ergebnisse der Tübinger Impfstoff-Studie noch im Sommer erwartet
Der Leiter der ersten klinischen Studie mit dem Corona-Impfstoff der Firma Curevac an der Uniklinik Tübingen rechnet bereits in zwei Monaten mit ersten Ergebnissen. "Das wird ziemlich fix gehen", sagte Professor Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin, an dem der Wirkstoff getestet wird.
Die Probandenuntersuchungen seien am Donnerstag angelaufen, aber die erste Impfung stehe noch aus.
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Update, 19. Juni, 8.08 Uhr: Ölpreise legen etwas zu
Die Ölpreise haben am Freitag an ihre Vortagesgewinne angeknüpft und erneut zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 41,92 US-Dollar. Das waren 41 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 37 Cent auf 39,21 Dollar.
Vor allem die Lockerungen der Corona-Auflagen in vielen Ländern stützten zuletzt die Ölpreise. Dies führt tendenziell zu einem Anziehen der Nachfrage nach Ölprodukten. Allerdings gibt es in verschiedenen Ländern immer wieder Ausbrüche des Virus, was die Unsicherheit hoch hält.
Update, 19. Juni, 7.55 Uhr: Anna Netrebko will nicht über Corona sprechen
Für Opernstar Anna Netrebko (48) war die Corona-bedingte Auszeit von der Bühne, wie für "alle meine Kollegen", sehr schwierig. "Ich habe alle Interviews abgelehnt und wollte überhaupt nicht über dieses Thema sprechen", sagte die russische Sopranistin vor ihrem Auftritt in Dresden am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur. Sie verwies auf viele Sänger und Musiker ohne Arbeit, in äußerst schlechter finanzieller Situation. "Das ist natürlich beängstigend", sagte sie. "Ich hoffe nur, dass es bald vorbei ist."
Netrebko und ihr Mann, der aserbaidschanische Tenor Yusif Eyvazov (43), sind die Stars der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Dresdner Semperoper nach gut drei Monaten Zwangspause. Netrebko gibt dabei ihr Rollendebüt als Elisabetta in Verdis Oper "Don Carlo" - wegen der Corona-Schutzmaßnahmen in einer konzertanten Kurzfassung für Kammerensemble. Die insgesamt vier Abende sind ausverkauft und der Aufakt der Programmreihe "Aufklang!" - wegen der aktuellen Hygienebestimmungen mit beschränkter Platzkapazität.
Netrebko ist der Semperoper dankbar für die Möglichkeit, wieder auf der Bühne zu stehen. "Es ist noch sehr früh und sie sind sehr mutig", sagte sie. Auftritte müssten momentan in etwas experimenteller Form stattfinden, um die Regeln in der aktuellen Situation einzuhalten. "Aber wir müssen das Positivste daraus machen", sagte sie. "Das Wichtigste ist, weiterhin Musik zu machen."
Update, 19. Juni, 7.17 Uhr: Steuereinnahmen im Mai um fast ein Fünftel gesunken
Die Steuereinnahmen sind coronabedingt im Mai um 19,9 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat eingebrochen. "Die konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Krise sowie die aufgrund dieser Krise getroffenen steuerlichen Maßnahmen belasteten das Steueraufkommen im Mai 2020 signifikant", schreibt das Bundesfinanzministerium in seinem neuen Monatsbericht. In den ersten fünf Monaten sank das Steueraufkommen um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Update, 19. Juni, 7.10 Uhr: Grüne: EU-Hilfen für den Wiederaufbau müssen rasch fließen
Die Grünen im Bundestag dringen auf schnelle EU-Hilfen für die von der Corona-Krise besonders betroffenen Länder. "Die EU-Hilfsgelder für den Wiederaufbau müssen rasch fließen, nicht erst wenn die Pandemie vorbei ist", sagte Grünen-Haushaltsexperte Sven-Christian Kindler (35) der Deutschen Presse-Agentur vor dem EU-Gipfel an diesem Freitag. Italien, Spanien, Portugal und weitere bräuchten jetzt Geld, um Betriebe vor der Pleite zu schützen, in ihre Gesundheitssysteme zu investieren und Geld in Zukunftsbranchen stecken zu können.
Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) müsse ihr volles politisches Gewicht einsetzen, damit die Verhandlungen "einen entscheidenden Schritt vorankommen", forderte Kindler. Die EU-Hilfen müssten überwiegend über Förderprogramme ausgezahlt werden. "Wir brauchen jetzt frisches Geld und nicht noch mehr Kreditmaßnahmen."
Merkel und ihre EU-Kollegen beraten am Freitag erstmals über den geplanten EU-Wiederaufbauplan in der Corona-Krise. Eine rasche Einigung gilt als ausgeschlossen. Sie soll möglichst bei einem physischen Gipfeltreffen im Juli erzielt werden. Die Coronavirus-Pandemie hat die Staatengemeinschaft in eine dramatische Rezession gestürzt.
Update, 19. Juni, 7.05 Uhr: Mit dem Eigenheim in den Urlaub - Zulassungsrekord bei Wohnmobilen
Nach Corona-bedingten Einbrüchen im April hat die Zahl der Neuzulassungen von Wohnmobilen im Mai den höchsten Stand der Branchengeschichte erreicht. Mehr als 10.000 neue Wohnmobile seien seit Lockerung der Corona-Einschränkungen registriert worden, teilte der Caravaning Industrie Verband (CIVD) mit - eine Steigerung um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Mai 2019. Auf Jahressicht (Juni 2019 bis Mai 2020) sei in diesem Segment immerhin ein Zuwachs um 7,4 Prozent verzeichnet worden.
Der Verband erwartet auch in den kommenden Monaten eine hohe Nachfrage: "Caravaning ist in diesen Zeiten eine der sichersten Urlaubsformen, da man mit einem Freizeitfahrzeug nur mit Personen des eigenen Haushaltes verreist", sagte CIVD-Chef Daniel Onggowinarso.
Update, 19. Juni, 7 Uhr: Bauer Media Group rechnet wegen Corona mit Ergebnis unter Erwartungen
Die Bauer Media Group rechnet wegen der Corona-Pandemie mit einem niedrigeren Ergebnis und weniger Umsatz in diesem Jahr als ursprünglich geplant. "Ich würde schätzen, vom Nettoergebnis werden wir ungefähr bei 70 Prozent von dem landen, was wir uns im Budget vor Corona vorgenommen hatten", sagte Verlagsmanager Veit Dengler (52) im dpa-Interview. "Beim Umsatz werden es wahrscheinlich 90 Prozent sein." Dengler betonte zugleich: "Wir haben nach wie vor einen sehr positiven Cashflow."
Medienhäuser in Deutschland verzeichnen seit Ausbruch der Krise zum Teil drastische Einbußen bei ihren Werbeerlösen. Viele Anzeigen wurden inmitten der strengen Kontaktbeschränkungen storniert und Werbeprojekte verschoben.
Update, 19. Juni, 6.10 Uhr: KfW: Mittelständler erwarten Geschäftsnormalisierung erst 2021
Deutschlands mittelständische Unternehmen rechnen einer Umfrage zufolge mit einem langen Weg aus der Corona-Krise. Trotz Lockerungen der Beschränkungen gehen 60 Prozent der etwa 3,8 Millionen Firmen davon aus, dass sie die Krisenfolgen noch lange spüren werden. Das geht aus einer zweiten repräsentativen KfW-Sonderbefragung zu dem Thema hervor.
Im Schnitt erwarten diese Unternehmen eine Normalisierung ihrer Geschäftslage erst in gut acht Monaten – also ungefähr im März 2021. "Der Weg aus dem Corona-Tal wird ein langer, mühsamer sein", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib voraus.
Die Umsatzeinbußen für die Monate März bis Mai belaufen sich nach Einschätzung der KfW auf insgesamt gut 250 Milliarden Euro. Das entspreche etwa 5 Prozent der üblichen Jahresumsätze von rund 4700 Milliarden Euro. Die Spannbreite der Umsatzverluste ist indes groß: Den geringsten Rückgang mit durchschnittlich 20.000 Euro verzeichneten im Mai sonstige Dienstleister, zu denen Pflegedienste und Weiterbildung zählen. Die Umsätze von Mittelständlern des Verarbeitenden Gewerbes brachen im Schnitt um 169.000 Euro ein.
Trotz Lockerungen der Corona-Beschränkungen und milliardenschwerer staatlicher Programme ist das Risiko von Insolvenzen nicht vom Tisch. "Eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen spürt weiter eine starke Belastung der Liquidität", berichtete Köhler-Geib.
Immerhin ein Viertel der Mittelständler verfügen nach eigener Auskunft generell über ausreichend Liquiditätsreserven
Update, 19. Juni, 6 Uhr: Hamburgs Bürgermeister hält Bundesliga mit Zuschauern für "denkbar"
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (54, SPD) hält Bundesligaspiele mit Zuschauern durchaus für möglich. "Es ist denkbar, dass man auch Sport-Großveranstaltungen organisiert(...)", sagte er der "Bild". Es müsse aber weiterhin möglich sein Kontakt zu vermeiden, eventuell nachzuverfolgen und die Infektionsgefahr für die Spieler gering zu halten, so Tschentscher.
Im Hinblick auf Veranstaltungen in Hamburg sagte er: "Die Elbphilharmonie in Hamburg hat über 2000 Plätze, dort kann man Personen und Sitzplatz scharf organisieren. Wer wo sitzt und wie da die Abstände sind."
Am Mittwoch hatte Tschentscher am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz vor einem nachlässigen Umgang mit dem Coronavirus gewarnt. Die geringe Zahl an Corona-Neuinfektionen "darf uns nicht zu dem Irrtum führen, dass wir die Dinge weniger ernst nehmen", sagte er. "Wir müssen weiter sehr, sehr vorsichtig durch diese Pandemie steuern."
Update, 19. Juni, 5.46 Uhr: Verband: Ferienhaus-Buchungen teils wieder auf Vor-Krisen-Niveau
Ferienhäuser und Ferienwohnungen sind bei Urlaubern nach Branchenangaben in der Corona-Krise gefragt. In den Ferienorten an Nord- und Ostsee seien die Unterkünfte für die Sommerferien zu 90 Prozent ausgelastet, teilte der Deutsche Ferienhaus-Verband der Deutschen Presse-Agentur mit.
Hoch im Kurs stünden auch beliebte Regionen in Süddeutschland wie das Allgäu und die Bodenseeregion. Dort gebe es kaum Abweichungen zum Buchungsgeschehen des Vorjahres. Wer noch etwas buchen möchte, müsse flexibel sein, empfahl der Verband.
"Die Deutschen setzen in diesem Jahr sehr stark auf naturnahem Urlaub, der den nötigen Abstand zulässt", erklärte Michelle Schwefel, die Geschäftsstellenleiterin des Verbands.
Update, 19. Juni, 5.20 Uhr: 770 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 770 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 188.534 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Freitagmorgen meldete (Datenstand 19. Juni, 0 Uhr).
8872 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 16 im Vergleich zum Vortag. Etwa 174.400 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 18. Juni, 0 Uhr, unverändert bei 0,86 und damit unter der kritischen Marke von 1,0.
Update, 19. Juni, 5.15 Uhr: Sternekoch Raue erwartet Corona-Pleitewelle in Gastronomie
Der Berliner Zwei-Sterne-Koch Tim Raue (46) hofft auf eine langlebige Veränderung der Gesellschaft durch die Corona-Krise. "Auf mich wirkt diese Pandemie wie eine wirklich satte Backpfeife des Planeten", sagte Raue dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Corona hat gezeigt, dass wir nicht alles brauchen, von dem wir geglaubt haben, dass wir es brauchen. Wir haben weit über unsere Verhältnisse gelebt." Er meine damit auch sich selbst mit 150 Flügen pro Jahr. Auch die Gastronomie in Deutschland wird sich nach Meinung des Starkochs durch die neue Arbeitswelt, Homeoffice, Rezession und den fehlenden Tourismus verändern. "In den nächsten Wochen wird sich leider ganz brutal zeigen, wer sich überhaupt behaupten kann."
In der Sternegastronomie erwartet Raue einen Strukturwandel zu mehr Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung: "Die Gäste möchten nicht mehr einfach nur gut essen. Sie wollen ein gastronomisches Produkt, mit dem sie sich identifizieren können."
Update, 19. Juni, 4.05 Uhr: Lehrerverband kritisiert Beschluss zu Schulregelbetrieb
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger (65), hat die Kultusminister der Länder für ihren Beschluss zur Wiederaufnahme des Schulregelbetriebs nach den Sommerferien kritisiert. Es sei voreilig gewesen, das "in dieser Absolutheit anzukündigen", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Die Kultusministerkonferenz (KMK) habe sich zu schnell und ohne eigenes Konzept dem Druck der Ministerpräsidenten, aber auch der Wirtschaft und "mit zusätzlicher Kinderbetreuung belasteten Eltern" gebeugt.
Die Minister hatten am Donnerstag beschlossen, dass alle Schüler nach den Sommerferien wieder wie gewohnt in die Schule gehen sollen und dass dabei auf die Abstandsregel verzichtet werden soll, "sofern es das Infektionsgeschehen zulässt".
Meidinger hatte in den vergangenen Tagen bereits gefordert, dass die Kultusminister zuerst ein komplett überarbeitetes Hygienekonzept für das nächste Schuljahr erarbeiten müssten, damit Schulen und Schulträger planen können. Wie die Präsidentin der KMK und Rheinland-Pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (51, SPD) am Donnerstag nach den Beratungen mit ihren Länderkollegen ankündigte, solle ein solches Konzept nun in einem nächsten Schritt erarbeitet werden.
Der Lehrerverbandspräsident sprach sich vor dem Hintergrund des nun drei Monate andauernden Ausnahmezustands an den Schulen für verpflichtende Leistungstests für alle Schüler nach den Sommerferien und bei gravierenden Wissenslücken für Förderunterricht aus. "Für Schüler mit starken Defiziten muss es verpflichtende Förderangebote geben, die zum Beispiel am Nachmittag stattfinden können." Um ein solches Zusatzangebot zu stemmen, bräuchten die Schulen zusätzliches Personal.
Update, 19. Juni, 4 Uhr: Experte: Kein Versorgungsengpass durch Schlachtstopp bei Tönnies
Die vorübergehende Schließung des größten deutschen Schlachtbetriebs von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wird nach Einschätzung von Marktbeobachtern nicht zu Versorgungsengpässen führen. "Fleisch wird in Deutschland nicht knapp, auch nicht Schweinefleisch", sagte Tim Koch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft in Bonn.
Ob der nach einem großen Corona-Ausbruch verfügte Stillstand der Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück zu höheren Preisen für Verbraucher führen werde, sei erst in einigen Wochen abzusehen, sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur. Der Handel habe in der Regel mit den Schlachtunternehmen längerfristige Verträge zu Mengen und Preisen abgeschlossen.
In Rheda-Wiedenbrück werden nach Angaben von Tönnies pro Tag 20.000 Schweine geschlachtet und zerlegt. Die Branche habe eine Reihe von Stellschrauben, um die bei Tönnies ausfallenden Schlachtkapazitäten zumindest teilweise auszugleichen, sagte Koch. Tönnies wolle die Zahl der Schlachtungen an anderen Standorten erhöhen, auch andere Unternehmen hätten diese Möglichkeit.
Update, 19. Juni, 3.55 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten in Peking steigt weiter
Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking ist die Zahl der Infizierten weiter gestiegen. Wie die staatliche Gesundheitskommission am Freitag mitteilte, wurden 25 weitere Ansteckungen nachgewiesen. Seit der neue Ausbruch auf einem Großmarkt der chinesischen Hauptstadt am vergangenen Donnerstag bekannt wurde, ist die Zahl der Infizierten damit auf 183 gewachsen. Die neue Infektionszahlen vom Freitag liegen über denen des Vortrags, als 21 Fälle gemeldet wurden, aber unter denen vom Mittwoch, als es noch 31 Infektionen gab.
Als Reaktion auf den neuen Ausbruch, der vergangene Woche auf dem Xinfadi-Großmarkt der Stadt begann, riefen die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe aus, womit Peking teilweise abgeriegelt wurde. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. Auch der Busverkehr in andere Provinzen wurde eingestellt. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Wenn doch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Coronatest vorliegen.
Landesweit meldete China am Freitag insgesamt 32 neue Infektionen. So gab es zwei weitere lokale Fälle in der an Peking angrenzenden Provinz Hebei, sowie einen Fall in der nordostchinesischen Provinz Liaoning. Vier "importierte" Infektionen wurden bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen.
Update, 19. Juni, 3.49 Uhr: US-Virologe Fauci: NFL-Saison wird «möglicherweise nicht stattfinden»
Der führende US-Virologe in der Corona-Krise zweifelt an einer NFL-Saison in diesem Herbst. "Wenn sich die Spieler nicht im Wesentlichen in einer Blase befinden - von der Gemeinschaft isoliert und fast täglich getestet -, ist es sehr schwer zu erkennen, wie in diesem Herbst Football gespielt werden kann", sagte Fauci nach CNN-Angaben vom Donnerstag (Ortszeit). "Wenn es eine zweite Welle gibt, die sicherlich eine Möglichkeit ist und die durch die vorhersehbare Grippesaison erschwert würde, wird Football in diesem Jahr möglicherweise nicht stattfinden."
Die National Football League will ihre Saison am 10. September mit der Partie von Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs gegen die Houston Texans beginnen. In den vergangenen Tagen waren mehrere Profis positiv auf das Coronavirus getestet worden. Noch dürfen die Spieler die Trainingsstätten ihrer Teams nicht nutzen und nur für medizinische Zwecke betreten. Unter den positiv getesteten Spielern sind laut US-Medienberichten auch Star-Runningback Ezekiel Elliot von den Dallas Cowboys und Kareem Jackson von den Denver Broncos.
Update, 19. Juni, 3.40 Uhr: DIHK: Rasche Einigung auf EU-Finanzen wichtig für deutsche Wirtschaft
Von einer schnellen Einigung der EU-Staaten auf einen Corona-Wiederaufbauplan würde nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Deutschland besonders profitieren. "Gerade für die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist es wichtig, dass die Mitgliedstaaten schnell ihre Differenzen über die Finanzausstattung der Zukunft beseitigen", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer (54) vor dem EU-Videogipfel am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Kein Land komme alleine aus der Krise und viele Unternehmen in Europa seien über Wertschöpfungsketten miteinander verbunden.
Kanzlerin Angela Merkel (65) und ihre EU-Kollegen beraten am Freitag erstmals über einen geplanten Wiederaufbauplan zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise. Die EU-Kommission hatte im Mai ein kreditfinanziertes 750-Milliarden-Euro-Programm vorgeschlagen, dessen Geld zum Teil als Zuschüsse und zum Teil als Kredite an die EU-Länder gehen soll. Allerdings sind die 27 Staaten in vielen Fragen noch uneins. Das Aufbauprogramm soll im Paket mit dem siebenjährigen EU-Finanzrahmen ab 2021 verhandelt werden.
"Ein klug gestalteter Wiederaufbaufonds und ein ehrgeiziger EU-Haushalt haben das Zeug dazu, der Wirtschaft im EU-Raum einen Schub zu geben", sagte Schweitzer. Er forderte jedoch, dass das Geld aus dem Aufbauplan an wirtschaftspolitische Reformen gebunden sein müsse. Die haushalts- und wirtschaftspolitischen Empfehlungen der EU-Kommission an die EU-Staaten sollten seiner Meinung nach künftig verbindlich sein.
Update, 19. Juni, 3.36 Uhr: Flüge gestrichen: Argentinier segelt von Portugal nach Hause
Er wollte seine Eltern noch einmal sehen, doch wegen der grassierenden Corona-Pandemie waren alle Flüge gestrichen. Da setzte Juan Manuel Ballestero kurzentschlossen Segel und stach in See. Nach einer dreimonatigen Atlantiküberquerung in einem kleinen Segelboot von der portugiesischen Insel Porto Santo bei Madeira nach Argentinien erreichte der 47-Jährige den Badeort Mar del Plata, wie örtliche Medien am Donnerstag (Ortszeit) berichteten.
"Als das Coronavirus sich ausbreitete, starben in Europa 1000 Menschen am Tag und ich hatte Angst, meine Familie nie wieder zu sehen", sagte er der Zeitung "La Nación". Mit 90 und 82 Jahren gehören seine Eltern zur Risikogruppe. Weil es keine Flüge nach Argentinien mehr gab, entschied sich Ballestero dazu, mit seinem 8,80 Meter langen Segelboot "Skua" die Überfahrt zu wagen. Er kaufte für 200 Euro Proviant und nahm Kurs auf Argentinien.
Ballestero ist ein erfahrener Skipper und hatte bereits 2011 einmal den Atlantik überquert, dennoch brachte die Fahrt ihn und vor allem sein Boot an die Grenzen. Mehrfach geriet er in heftige Stürme und die Außenhaut des Boots bekam Risse. "Das Wasser stand mir bis zum Bauchnabel", erzählte er.
Nach kurzen Zwischenstopps in Brasilien und Uruguay ist er nun im Hafen seiner Heimatstadt Mar del Plata vor Anker gegangen. Allerdings kann er seine Eltern Carlos und Nilda noch immer nicht in die Arme schließen - vorher muss er noch die zweiwöchige Quarantäne auf seinem Boot verbringen.
Ein Wunsch konnte nach einer Fahrt über 8000 Kilometer und 85 Tage auf hoher See allerdings nicht länger warten. "Schickt mir ein Schnitzel rüber", rief er seinen Freunden und Bekannten zu, die ihn an der Hafenmole erwarteten.
Update, 19. Juni, 2.12 Uhr: Gewerkschaft und Liga streiten weiter über MLB-Saison nach Corona
Der Streit zwischen der Baseball-Profi-Liga MLB und den Spielern über die Rahmenbedingungen der durch die Corona-Krise gänzlich ungewöhnlichen Saison ist auch nach einem Gipfel nicht gelöst. Nach dem persönlichen Treffen von Liga-Boss Rob Manfred (61) und dem Chef der Spielergewerkschaft MLBPA, Tony Clark, in den vergangenen Tagen liegen die Vorstellungen laut US-Medienberichten noch immer zehn Spiele und etwa 275 Millionen Dollar (rund 245,4 Millionen Euro) in Gehaltszahlungen auseinander.
Während die Liga die Saison mit 60 Spielen absolvieren will, fordert die Gewerkschaft 70 Partien. Da sich die beiden Seiten zumindest darin einig sind, dass die Trainingslager Ende kommender Woche beginnen sollten, läuft auf dem Weg zu einer Einigung langsam aber sicher die Zeit davon.
Update, 19. Juni, 1.23 Uhr: Langer beim zweiten Golf-Turnier nach Corona mit kleinem Rückstand
Der deutsche Top-Golfer Bernhard Langer (62) hat sich beim zweiten Turnier auf der PGA Tour nach der Corona-Pause eine gute Ausgangsposition für den Cut erarbeitet. Am ersten Tag bei der RBC Heritage in Hilton Head Island im US-Bundesstaat South Carolina spielte der 62-Jährige am Donnerstag (Ortszeit) eine 69er-Runde und lag damit auf dem geteilten 45. Platz. Auf das Führungsduo Ian Poulter (44) und Mark Hubbard hatte Langer beim erneut stark besetzten Turnier fünf Schläge Rückstand.
Die millionenschwere PGA Tour hatte vor einer Woche ihr Comeback gegeben. In der Corona-Krise sind Zuschauer auf dem Platz verboten. Die Teilnehmer müssen sich an Hygieneauflagen halten.
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