Coronavirus: Dehoga will App zum Verfolgen von Kontaktpersonen starten

Deutschland -  Vom Auftreten erster Fälle im Frühjahr bis August 2020 dauert die Corona-Krise in Deutschland nun mittlerweile gut fünf Monate. Die Zahl der Neu-Infektionen ist nicht mehr so hoch wie zu Beginn, dennoch schwingt die Angst vor einer "zweiten Welle" mit. Deshalb gehören Abstandsgebote, nicht stattfindende Veranstaltungen oder verstärkte Hygiene-Maßnahmen und Tests immer noch zum Alltags-Repertoire. Alle aktuellen Meldungen lest Ihr im Coronavirus-Liveticker nach. 

Update, 25. August, 22.30 Uhr: Dehoga will App zum Verfolgen von Kontaktpersonen starten

Der rheinland-pfälzische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga will am 1. September eine App starten, um Kontaktpersonen im Corona-Fall schnell zu ermitteln. Die App erfasst Name und Adresse digital. Das Projekt solle an diesem Freitag vorgestellt werden, berichtete die "Rhein-Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe).

Demnach lädt sich jeder Gast die App auf sein Handy und legt sich eine digitale Visitenkarte an. Beim nächsten Besuch scannt er mit dem Telefon einen sogenannten QR-Code. Dabei werden persönliche Daten erfasst, "in einem externen Rechner gespeichert und nach vier Wochen automatisch gelöscht", sagte Dehoga-Präsident Gereon Haumann.

Im Gastronomiebetrieb sehe keiner die Daten. Entschlüsselt würden diese "in einem virtuellen Vieraugenprinzip" nur, wenn das Gesundheitsamt die Namen von Kontaktpersonen brauche. Für Gäste ohne Handy gebe es zwei Möglichkeiten, sagte Haumann der "Rhein-Zeitung": Sie füllen weiter einen Zettel aus oder nutzen ein Gerät des Lokals.

Es gehe um ein Joint Venture des Dehoga mit "jungen, talentierten Programmierern", sagte Haumann dazu der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben während der Corona-Zeit gesehen, dass viel Digitalisierung möglich ist - auch im Gastgewerbe." Da seien Papierzettel nicht mehr zeitgemäß. "Die Jugend programmiert, wir vertreiben, und die Gäste profitieren", meinte der Präsident des Dehoga Rheinland-Pfalz.

Eine Angestellte in einer Pizzeria hat einen Mundschutz an, während eine Kollegin auf der Theke ein Zettel zur Besucherregistrierung vorausfüllt.
Eine Angestellte in einer Pizzeria hat einen Mundschutz an, während eine Kollegin auf der Theke ein Zettel zur Besucherregistrierung vorausfüllt.  © dpa/Marijan Murat

Update, 25. August, 22.20 Uhr: Ein freier Platz dazwischen: Hamburgs Bürgermeister befolgt Corona-Regeln

Nachdem sich auf dem Rasen Regionalligist Eintracht Norderstedt den Hamburger Fußball-Pokal gesichert hat, erregt eine Szene auf der Tribüne die Gemüter. Ein Foto von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) soll zeigen, dass die beiden angeblich die Corona-Schutzmaßnahmen missachteten. "Unsere Hamburger Spitzenpolitiker hielten den Sicherheitsabstand natürlich NICHT ein und sie trugen natürlich KEINE Mundschutzmasken!", heißt es unter anderem auf Facebook.

Jedoch: Zwischen den Zuschauern gab es jeweils einen freien Sitzplatz. Das Hygienekonzept der Veranstalter wurde von den Behörden nicht moniert.

Zuschauer waren wegen der Corona-Pandemie bei der Partie zwar nicht zugelassen, auf der Tribüne saßen aber Tschentscher und Grote neben weiteren geladenen Gästen. "Wir sind dankbar, dass wir nach der Entscheidung der Stadt den Pokalwettbewerb mit der Ausnahmeregelung zu Ende spielen durften", teilte der Hamburger Fußball-Verband (HFV) mit. Dieser richtete die Partie aus. HFV-Geschäftsführer Karsten Marschner erläuterte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Dienstag, dass insgesamt 200 Menschen in der Wolfgang-Meyer-Sportanlage an der Hagenbeckstraße zugelassen waren. Dazu zählten etwa Spieler und Trainer auf dem Platz, die Ersatzleute auf der Bank, Journalisten und Gäste.

In der NDR-Mediathek ist die komplette Begegnung abrufbar. In dem Video ist die Situation mit Tschentscher und Grote auf der Tribüne, die später als Screenshot für Aufregung sorgt, um Spielminute 53 herum für rund 30 Sekunden eingeblendet. In dieser von der Seite aufgenommenen Perspektive ist nur schwer zu erkennen, dass zwischen allen Zuschauern mindestens ein Sitzplatz freigehalten wurde.

Zum Vorwurf, Tschentscher und Grote hätten die vorgeschriebenen Abstände nicht eingehalten, sagte Marschner der dpa: "Das ist bösartig und Unfug." Der Verband habe unter anderem beim Gesundheitsamt und bei der Polizei ein ausführliches Hygienekonzept vorgelegt. Bis heute ist seinen Angaben zufolge von den Behörden keine Beanstandung vorgebracht worden - auch nicht im Nachhinein.

Nach der aktuell gültigen Hamburger Corona-Verordnung dürfen sich bis zu zehn Menschen treffen, ohne dass sie Abstand halten müssen. Marschner wies darauf hin, dass das HFV-Hygienekonzept sogar darüber hinausgegangen sei: Selbst bei Gruppen von bis zehn Menschen habe man im Stadion mindestens einen Platz zwischen den Zuschauern freigehalten.

Diese Abstände sind auch auf anderen Aufnahmen von der Tribüne zu erkennen - unter anderem auf einem Foto, das Tschentscher selbst auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.

Auch Senatssprecher Marcel Schweitzer sagte der Hamburger Morgenpost: "Die wenigen zugelassenen Personen auf der Besuchertribüne waren in Gruppen à zehn Personen angeordnet und zwischen Personen, die nicht in einem Haushalt leben, wurde zusätzlich ein Platz freigelassen."

Update, 25. August, 21.15 Uhr: Betrug mit Corona-Tests? Gesundheitssenator in Brasilien festgenommen

Wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten beim Kauf von Corona-Tests ist in der Gesundheitssenator des brasilianischen Hauptstadtdistrikts Brasília, Francisco Araújo, festgenommen worden. Insgesamt wurden bei Durchsuchungen sieben Verdächtige festgenommen, wie brasilianische Medien am Dienstag berichteten. 

Darunter sollen auch andere Spitzenbeamte sein. Mit mehr als 115.000 Todesopfern seit Beginn der Corona-Krise gehört Brasilien weltweit zu den Ländern, die besonders hart von dem Virus betroffen sind.

Der Zeitung "Folha de S. Paulo" zufolge gibt es Hinweise, dass für Corona-Tests von geringer Zuverlässigkeit überhöhte Rechnungen ausgestellt wurden. Der mögliche Schaden wird auf umgerechnet mindestens zehn Millionen Euro geschätzt. Bereits Anfang Juli hatte es in Brasília Durchsuchungen gegeben. 

Auch in anderen lateinamerikanischen Ländern wie Bolivien soll es Unregelmäßigkeiten bei der Beschaffung von Medikamenten und medizinischem Gerät gegeben haben.

Eine medizinische Mitarbeiterin entnimmt einer Person eine Blutprobe, um einen Corona-Test durchzuführen.
Eine medizinische Mitarbeiterin entnimmt einer Person eine Blutprobe, um einen Corona-Test durchzuführen.  © dpa/AP/Silvia Izquierdo

Update, 25. August, 20.15 Uhr: Schwesig: Große Corona-Themen einheitlich regeln - Details vor Ort

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich in der Corona-Pandemie für eine bundesweit einheitliche Regelung wichtiger Themen ausgesprochen. Detailfragen sollten aber vor Ort entschieden werden. "Große Themen müssen wir bundeseinheitlich regeln: Abstand, Maskenpflicht, gern auch Geldbußen oder einheitliche Regeln bei Großveranstaltungen", sagte die SPD-Politikern am Dienstag bei "Bild live". 

"Aber Detailfragen - wer kann wie viele Leute zu Familienfeiern einladen - so etwas sollte vor Ort, regional entscheiden werden. Denn die Infektionszahlen sind unterschiedlich. Insofern brauchen wir auch unterschiedliche Regeln."

Am Donnerstag berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder voraussichtlich auch über diese Fragen.

Kritik übte Schwesig am Umgang mit Reiserückkehrern. Deutschland habe sich bei den Fragen des internationalen Reiseverkehrs ein bisschen übernommen. "Wir haben jetzt vermehrt Reiserückkehrer aus Risikogebieten und dafür gibt es keine bundeseinheitlichen Teststrategien."

Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.
Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.  © dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild

Update, 25. August, 19.40 Uhr: DFB und Drittliga-Clubs einigen sich auf Zuschauer-Zulassung

Der Deutsche Fußball-Bund und die Klubs der 3. Liga haben sich am Dienstag bei einer Managertagung über die Bedingungen für die Zulassung von Zuschauern für die Saison 2020/21 verständigt.

Die Drittligisten kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Zahl der Zuschauer und Zuschauerinnen nach den regionalen Verfügungslagen richten und von jedem Klub mit den zuständigen Gesundheitsbehörden individuell vor Ort abgestimmt werden muss.

Die weiteren Bestimmungen könnt Ihr >>> hier lesen.
Neben Sitz- soll grundsätzlich auch der Verkauf von Stehplatz-Tickets erlaubt sein. Darauf einigten sich am Dienstag die Drittliga-Vereine.
Neben Sitz- soll grundsätzlich auch der Verkauf von Stehplatz-Tickets erlaubt sein. Darauf einigten sich am Dienstag die Drittliga-Vereine.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 25. August, 19.30 Uhr: American Airlines bereitet Belegschaft auf Personaleinschnitte vor

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Reiseflaute drohen der Belegschaft der angeschlagenen US-Fluggesellschaft American Airlines erhebliche Einschnitte. Zum 1. Oktober - einen Monat vor der US-Präsidentenwahl - könnten 17.500 Mitarbeiter in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden und 1500 weitere ihre Jobs verlieren, erklärten die Konzernchefs Doug Parker und Robert Isom am Dienstag in dem Schreiben an die Belegschaft. Komme es dazu, hätte die Airline 40.000 Mitarbeiter weniger als vor Beginn der Pandemie, als es noch 140.000 gewesen seien.

Mit der Ankündigung machte die Fluggesellschaft auch Druck auf Washington: Verhindert werden könnten die Einschnitte beim Personal nur, wenn sich der Kongress und die US-Regierung auf ein weiteres Corona-Hilfspaket einigen würden, das auch das Rettungspaket für die Fluggesellschaften verlängere, hieß es. Die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten um ein weiteres Konjunkturpaket waren kurz vor Beginn der Sommerpause des Parlaments gescheitert.

US-Fluggesellschaften wie American Airlines mussten sich im Gegenzug für 25 Milliarden Dollar (22 Mrd. Euro) an Staatshilfen in der Corona-Krise verpflichten, bis Ende September keinen Personalabbau vorzunehmen. Da die Lage der Branche aber weiter prekär ist und die Pandemie in den USA weiterhin nicht unter Kontrolle ist, droht nun eine Entlassungswelle im Herbst.

US-Unternehmen sind verpflichtet, Angestellte 60 Tage im Voraus über drohende Zwangsbeurlaubungen in Kenntnis zu setzen. Nicht alle, die die Warnungen erhalten, müssen letztlich betroffen sein. Zunächst will American Airlines wie auch andere Gesellschaften weiter auf freiwillige Lösungen setzen.

Mehr als 12.500 Beschäftigte hätten bereits entschieden, das Unternehmen frühzeitig zu verlassen, und hätten sich etwa in den Vorruhestand versetzen lassen, erklärten Parker und Isom. Weitere 11.000 hätten angeboten, sich im Oktober beurlauben zu lassen. 

Ein Flugzeug von American Airlines.
Ein Flugzeug von American Airlines.  © Unsplash/Ross Sokolovski

Update, 25. August, 19.25 Uhr: Usain Bolt nach Party positiv auf Coronavirus getestet

Beim früheren Sprint-Superstar Usain Bolt ist ein Test auf das Coronavirus positiv ausgefallen. Die Behörden hätten den achtmaligen Olympiasieger darüber informiert, sagte der Gesundheitsminister von Bolts Heimatland Jamaika, Christopher Tufton, bei einer Pressekonferenz.

Eingefangen hat er sich das Virus demnach auf seiner eigenen Geburtstagsparty. Alles dazu >>> hier.

Der jamaikanische Sprinter Usain Bolt (34) wurde positiv auf das Coronavirus getestet.
Der jamaikanische Sprinter Usain Bolt (34) wurde positiv auf das Coronavirus getestet.  © dpa/AP/Martin Mejia

Update, 25. August, 19.20 Uhr: Volkswagen setzt auf eigene Corona-Tests an deutschen Standorten

Mit freiwilligen Corona-Tests will der Autobauer Volkswagen das Risiko einer Virusausbreitung für die Belegschaft senken. In insgesamt zehn Containern an deutschen Standorten sollen bis zu 2400 Tests pro Tag ermöglicht werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. 

"Zum Ende der Urlaubssaison steigt das Verbreitungsrisiko", sagte Personalvorstand Gunnar Kilian. Da gleichzeitig die Nachfrage aber wieder anziehe, gelte es, einen neuerlichen Shutdown unbedingt zu vermeiden.

Bisher seien Durchgangscontainer in Wolfsburg, Braunschweig und Emden installiert worden. Kassel, Salzgitter, Emden, Hannover und Sachsen sollen folgen. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Wolfsburg, Ergebnisse der Proben sollen in der Regel nach spätestens 24 Stunden vorliegen.

Vorstandschef Herbert Diess hatte sich nach dem Einbruch bei Verkäufen und Gewinn wegen der Corona-Krise im ersten Halbjahr zuletzt zuversichtlich gezeigt. "Die Erholung, die wir jetzt spüren, ist sehr ermutigend", sagte er Ende Juli in einem Interview. "Es wird jetzt darauf ankommen, dass wir keinen zweiten Lockdown bekommen. Dann würde es schwer."

Ein Hinweisschild zum Coronatest-Container ist auf dem Werksgelände der Volkswagen AG zu sehen.
Ein Hinweisschild zum Coronatest-Container ist auf dem Werksgelände der Volkswagen AG zu sehen.  © dpa/Peter Steffen

Update, 25. August, 18.55 Uhr: Corona-Lage in Heilbronn weiter angespannt

Die Lage in Heilbronn bleibt angesichts einiger Corona-Neuinfektionen angespannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt lag am Dienstag (Stand: 16 Uhr) nach Angaben des baden-württembergischen Landesgesundheitsamtes bei knapp 40,4 Fällen auf 100.000 Einwohner. Tags zuvor hatte der Wert, der die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner angibt, sogar bei 41,2 gelegen.

Heilbronn hatte als erste baden-württembergische Kommune seit Monaten zuletzt wieder die Marke von 35 Infektionen auf 100.000 Einwohner überschritten; ab diesem Wert gilt eine Vorwarnstufe bei den Corona-Neuinfektionen. Drastischere Schritte, die bis hin zur weiten Einschränkung des öffentlichen Lebens reichen können, werden aber erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 ergriffen.

Im ganzen Südwesten stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten laut Gesundheitsamt am Dienstag auf mindestens 40.687. Das sind 327 Fälle mehr als am Vortag. Etwa 36.135 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus wurde um einen Fall nach unten korrigiert auf 1862. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde - wie am Vortag - mit 1,21 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Der Anstieg der Fallzahlen sei nach wie vor größtenteils auf Reiserückkehrer zurückzuführen, hieß es.

Eine Frau läuft mit Mund- und Nasenschutz an einem Bilderrahmen mit den Buchstaben "HN" für Heilbronn vorbei.
Eine Frau läuft mit Mund- und Nasenschutz an einem Bilderrahmen mit den Buchstaben "HN" für Heilbronn vorbei.  © DPA/Christoph Schmidt

Update, 25. August, 18.10 Uhr: Kreis: Hälfte der Risiko-Rückkehrer meldet sich nicht - Überprüfungen

Fast die Hälfte der Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten haben sich bisher beim Kreis Rendsburg-Eckernförde nicht gemeldet. Seit Dienstag würden die "Aussteigekarten", die bei der Einreise in Deutschland ausgefüllt werden müssen, im Kreis verschärft überprüft, teilten Cora von der Heide und Antonia Burgmann, Juristinnen des Kreises und Mitarbeiterinnen des Corona-Testzentrums, in Rendsburg mit.

Am Dienstag habe erstmals ein Mitarbeiter des Kreises in Polizeibegleitung drei durch Aussteigekarten identifizierte Haushalte aufgesucht, um das Einhalten der Quarantäne zu überprüfen - vergeblich. Aussteigekarten sind von Reisenden im Flugzeug oder Reisebus ausgefüllte Formulare mit Kontaktdaten und Angaben zum Gesundheitszustand.

Bei insgesamt neun Personen, die in Risikogebieten waren, seien Verstöße gegen die Meldepflicht beim örtlichen Gesundheitsamt oder sogar das Nichteinhalten der häuslichen Quarantäne festgestellt worden. Verstöße gegen die Meldepflicht können als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von 150 bis 2000 Euro geahndet werden. Wer sich aus der Quarantäne entfernt, muss mit einem Bußgeld zwischen 500 und 10.000 Euro rechnen.

Seit vergangener Woche treffen beim Kreis Aussteigekarten ein - sie werden seit 7. August ausgestellt. Anfangs habe es meist noch acht bis zehn Tage gedauert, bis Aussteigekarten beim Kreis einträfen, inzwischen habe sich dies auf etwa fünf Tage verkürzt, berichteten von der Heide und Burgmann.

Vergangene Woche hätten sich 32 von etwa 70 Reiserückkehrern, die Aussteigekarten ausgefüllt hatten, nicht beim örtlichen Gesundheitsamt gemeldet. In den ersten beiden Tagen dieser Woche hätten dies 15 von 30 Reiserückkehrern versäumt.

Bisher haben sich den Angaben zufolge überwiegend Rückkehrer aus der Türkei und Spanien nicht gemeldet, "aber das Gesamtbild ist insgesamt bunt gemischt".

Die Juristinnen kündigten an, dass diese Woche die Überprüfungen von Reiserückkehrern, die sich nicht beim Kreis melden, forciert werden. «Wir haben kein Verständnis dafür, dass Menschen, die in Corona-Risikogebiete reisen, sich nach der Rückkehr nicht melden, sagten die Juristinnen. "Schließlich ist jedem vor der Abreise klar, welche Pflichten er hat."

Reisende mit Schutzmasken gehen an einer Tafel mit den Abflugzeiten in einem internationalen Flughafen vorbei.
Reisende mit Schutzmasken gehen an einer Tafel mit den Abflugzeiten in einem internationalen Flughafen vorbei.  © dpa/AP/Miroslav Lelas

Update, 25. August, 18.05 Uhr: Fußballspiele in Türkei ab Oktober wieder mit Zuschauern

Trotz steigender Corona-Infektionszahlen sollen Fußballspiele in der Türkei ab Oktober wieder eingeschränkt mit Zuschauern stattfinden. Das teilte der türkische Verband TFF am Dienstag mit. 

Die Stadionkapazität werde bis zu 30 Prozent ausgelastet. Zudem würden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, etwa werde am Eingang Fieber gemessen und Abstandsregeln müssten eingehalten werden, hieß es. Details würden später bekanntgegeben.

Die Türkei hatte die Saison 2019/20 wegen der Corona-Krise am 19. März bis auf Weiteres verschoben, am 12. Juni ohne Zuschauer wieder aufgenommen und am 26. Juli beendet. Die Sommerpause läuft noch bis zum 11. September.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte sich in der Türkei zuletzt wieder erhöht und lag bei rund 1300 Fällen pro Tag. 

Titelfoto: dpa/Marijan Murat