Rentner zeigt Kindern seinen Penis und bekommt Bewährungsstrafe

Dresden - Dietmar K. (68) hat Kinder im Alter von zehn, neun und sogar sieben Jahren belästigt. Das Dresdner Amtsgericht hat ihn nun dafür verurteilt.

Dietmar K. (68) wurde nach dem Prozess aus der U-Haft entlassen.
Dietmar K. (68) wurde nach dem Prozess aus der U-Haft entlassen.  © Peter Schulze

Der 68-Jährige stand schon nackt auf dem Bahnsteig und erschreckte eine Studentin. Für die exhibitionistische Handlung kassierte er seinerzeit nur eine Geldstrafe.

Jetzt saß der Rentner wieder vor Gericht. Diesmal war die Sache dramatischer: Im Juni belästigte er kleine Mädchen sexuell!

So fuhr er im Auto neben einer 7-Jährigen in Gorbitz her und fragte, ob sie "mal an seinem Pullermann spielen wolle". Das Mädchen lief schnell weiter. Doch der Opel folgte dem Kind, schnitt ihm den Weg ab. Eine Freundin zog die Kleine geistesgegenwärtig weg.

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"Ich habe das Mädchen angesprochen", so der Rentner. "Es reagierte verstört. Da habe ich mich gleich geschämt. Deshalb fuhr ich hinterher, um mich zu entschuldigen."

Nur fünf Tage später sprach er zwei Mädchen (9 und 10 Jahre) am Bolzplatz Aachener Straße an. "Wollt Ihr mal was Richtiges sehen?", fragte Dietmar und holte sein Geschlecht aus der Hose. Die Kinder rannten davon. "Sie wurden verstört unter einem Busch sitzend entdeckt", so ein Polizist.

Der Rentner erklärte, er habe "nur die Gelegenheit genutzt". Eigentlich wollte er dort nur in die Büsche pieseln, als die Mädchen des Wegs kamen ...

Auf diesem Spiel- und Bolzplatz an der Aachener Straße sprach der Senior im Juni zwei Mädchen an.
Auf diesem Spiel- und Bolzplatz an der Aachener Straße sprach der Senior im Juni zwei Mädchen an.  © Peter Schulze

Dietmar K. zu 13 Monaten Haft verurteilt, aber nur zur Bewährung

Die Auswirkungen für die Kinder waren dramatisch: Die Jüngste hat Angst, den Schulweg alleine zu gehen.

Ein anderes Mädchen erklärte den Beamten, als sie den Täter auf Polizeifotos wiedererkannte: "Der taucht jetzt immer in meinen Träumen auf. Ich hab Angst vor ihm."

Tage später, als Dietmar K. gerade auf dem Weg in den Urlaub war, klickten Handschellen, kam er in U-Haft. "In den letzten Wochen habe ich mein Leben überdacht", sagte der Angeklagte. "Ich will eine Therapie machen und mich dem Problem stellen."

Dem glaubte die Jugendschutzkammer und verurteilte Dietmar K. zu 13 Monaten Haft, setzte die Strafe aber zur Bewährung aus.

Titelfoto: Peter Schulze

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