Irrer Prozess in Dresden: Mann schmuggelt Drogen im Körper, dann kackt er in seinen Porsche Cayenne

Dresden - Als Importeur diverser Ramschware war Mathias J. (54) in aller Herren Länder unterwegs.

Mathias J. (54) muss sich verantworten, weil er Heroin im Körper schmuggelte. So ge­nann­te "Bo­dy­packs" sind in fest in Fo­lie ein­ge­pack­te Dro­gen­päck­chen, die ge­schluckt wer­den, um sie trans­por­tie­ren.
Mathias J. (54) muss sich verantworten, weil er Heroin im Körper schmuggelte. So ge­nann­te "Bo­dy­packs" sind in fest in Fo­lie ein­ge­pack­te Dro­gen­päck­chen, die ge­schluckt wer­den, um sie trans­por­tie­ren.  © Peter Schulze/dpa/Zollfahndung Hamburg

Doch der gelernte Netzwerktechniker, der jahrelang in Asien lebte, hatte laut Anklage auch einen kreuzgefährlichen Nebenjob: als Bodypacker.

Er schluckte verpacktes Heroin, um es in seinem Körper rund um den Globus zu transportieren. Der letzte Trip ging im wahrsten Sinne in die Hose. Und nun sitzt Mathias J. im Landgericht Dresden auf der Anklagebank.

Die Anklage las sich wie die Aneinanderreihung von Urlaubszielen: So flog Mathias J. laut Staatsanwalt von Indien nach China, von Indien nach Italien, von Nairobi über Wien nach Neapel, von Uganda nach Italien. Immer, so die Anklage, hatte er dabei 1200 Gramm Heroin im Körper. Pro Gramm wird auf dem Drogenmarkt dafür bis zu 45 Euro bezahlt.

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Im Januar dieses Jahres dann schluckte Mathias 70 solcher Päckchen in Neu-Delhi und flog damit nach Wien. Dort stieg er in seinen Porsche Cayenne und fuhr Richtung Heimat. Ins Wohngebiet von Pirna Copitz, wo er nächtens bei der Ankunft prompt einer Streife auffiel.

"Der Herr hatte große Schwierigkeiten beim Einparken", so der Hauptmeister, der den Bodypacker aus dem Verkehr zog. "Der Mann war sehr nervös, das Lenkrad kotverschmiert, der Wagen roch unangenehm. Und als der Herr ausstieg, fielen die ersten Päckchen aus seiner Hose."

Kurz: Die heiße Fracht hatte sich auf der langen Fahrt schon wieder den Weg nach draußen gesucht. Mathias, für den so ein Transport lebensgefährlich hätte werden können, kam erst ins Krankenhaus dann in U-Haft.

"Das war der größte Fehler meines Lebens", so der Angeklagte, der für diese und andere Touren jeweils nur 2000 Euro bekommen haben will und dem nun viele Jahre Haft drohen. Denn im Cayenne fand sich auch noch ein Messer der Marke Zombie Dead, was rechtlich eine bewaffnete Einfuhr von Drogen bedeutet.

Außerdem fanden sich diverse verbotene Waffen in der Wohnung von Mathias. Urteil folgt.

Titelfoto: Peter Schulze/dpa/Zollfahndung Hamburg

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