50 Männer gehen am Hauptbahnhof aufeinander los, Opfer gibt Rätsel auf

Dresden - So eine mysteriöse Ermittlung hatte die Bundespolizei schon lange nicht mehr: Am Donnerstagabend gingen mitten im Dresdner Hauptbahnhof 50 junge Männer aufeinander los.

Was die Zahlenkombination bedeutet, ist unklar.
Was die Zahlenkombination bedeutet, ist unklar.  © Bundespolizei

Zurück blieb ein Verletzter (20), dem eine Zahlenkombination ins Gesicht geschlagen wurde. Doch selbst er wollte keine Angaben zu den Hintergründen machen.

22.45 Uhr in der Kuppelhalle des Dresdner Hauptbahnhofs, plötzlich brach dort die Hölle los: "Rund 50 junge Männer sind da verbal und körperlich aufeinander losgegangen", so Bundespolizeisprecher Patrick Seiler (47).

"Wir waren zuerst mit 4 Beamten im Einsatz." Da das nicht reichte, die Lage unter Kontrolle zu bekommen, wurde auch die Landespolizei um Verstärkung gebeten. Doch auch dieses Aufgebot machte wenig Eindruck auf die Schläger. "Ihr Normalos, von euch lasse ich mir gar nichts sagen", schrie einer der Schläger. Weitere Beleidigungen, falsche Personalienangaben und Losreißen folgten.

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"Es kam zu zwangsweisen Identitätsfeststellungen zur Sicherung der Strafverfahren", so Seiler. Von den rund 50 Männern konnten aber nur 12 geschnappt werden, kein einziger davon machte gegenüber der Polizei Angaben. Bei allen jungen Männern handelte es sich um Deutsche, einzelne sind aus einer Gruppe bekannt, die durch Trinkerei vor einem Supermarkt auf dem Wiener Platz auffällig geworden ist.

Bei der wüsten Keilerei blieb ein Verletzter zurück: "Dieser wurde durch einen Gegenstand, eine Art Schlagring verletzt", so der Bundespolizeisprecher.

"Wir konnten bei den Untersuchungen aber keinen Schlagring finden." Anhand der Verletzungen ist aber zu sehen, dass es sich dabei nicht um einen alltäglichen Schlagring mit Spitzen handelt, denn dem Opfer wurde eine Zahlenkombination ins Gesicht geschlagen. "Möglicherweise hatte der Täter auch mehrere Ringe mit diesen Ziffern an einer Hand", sagt Seiler. "Der Verletzte selbst machte dazu keine Angaben."

Nun sucht die Bundespolizei Zeugen des Tumults, wer etwas gesehen hat oder weiß: 0351/81 50 20.

Titelfoto: Bundespolizei

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