Auto-Schrauber von der Polizei: Hier werden Streifenwagen flott gemacht!

Dresden - Es riecht nach Motoröl, irgendwo klappert es, eine Hebebühne wird nach oben gefahren. In der Technischen Servicestelle der Polizei in Dresden werden Streifenwagen flott gemacht. Zu tun gibt es immer: 1200 Polizeifahrzeuge werden im Zweischichtsystem betreut.

Mechatroniker Paul Martikan (26) schätzt die Vielfalt seines Berufs in der "Schrauberwerkstatt" der Polizei.
Mechatroniker Paul Martikan (26) schätzt die Vielfalt seines Berufs in der "Schrauberwerkstatt" der Polizei.  © Thomas Türpe

Dass in dieser Werkstatt mit modernster Technik gearbeitet wird, täglich Polizeiwagen repariert, lackiert, beklebt, ausgestattet und gewartet werden, ist von außen nicht zu sehen. 1923 steht am Giebel der flachen grauen Halle im Dresdner Norden.

Wo einst die Firma Gottschalk & Co. Radnarben herstellte, drehen heute 14 Mechatroniker, zwei Karosserieklempner sowie je ein Lackierer, ein Servicetechniker und ein Elektriker am Rad. Nur die zerbeulten VW T6 oder VW Passats im Hof verraten, das hier die Polizei allgegenwärtig ist.

Mechatroniker Paul Martikan (26) behebt gerade einen Airbagsystemfehler. Er liebt seine Arbeit, hat "Benzin im Blut", wie er sagt.

Das ist auch nötig, ist doch die Arbeit der "Schrauber" der Polizeifahrzeuge viel komplexer als die eines normalen Mechatronikers. Grund dafür ist der zusätzlich in den Autos eingebaute Funk und das Blaulicht.

"Wir sind immer auf dem neuesten Stand der Technik. Das heißt, man muss sich darauf einlassen, sich einarbeiten", so Werkstattleiter Eckbert Brauer (58). So werden hier seit zwei Jahren auch die 45 Elektroautos der Polizeidirektion (PD) Dresden zusätzlich betreut.

1200 Fahrzeuge werden in der Polizeiwerkstatt betreut.
1200 Fahrzeuge werden in der Polizeiwerkstatt betreut.  © Thomas Türpe

Auch "alte Kisten" gibt es nicht. Die Streifenwagen werden nach spätestens 200.000 Kilometern ausgewechselt.

Das entspricht etwa drei Jahren Fahrzeit. Die Arbeit wird indes mehr: 2017 rollten 1700 Fahrzeuge zur Inspektion und Instandhaltung auf die Hebebühne (2016: 1150).

Es sind Fahrzeuge der PD Dresden und Görlitz sowie der Bereitschaftspolizei und des Landeskriminalamtes.

Übrigens: Allein im ersten Halbjahr 2018 gab es mit Streifenwagen der PD Dresden 49 Unfälle, davon 16 fremd verschuldet.

Für nächstes Jahr ist der Umzug in ein neues Servicezentrum an der Stauffenbergallee geplant.

In der eigenen Lackiererei macht Frank Winger (55) gerade das "Kleid" eines der Polizeiautos wieder schick.
In der eigenen Lackiererei macht Frank Winger (55) gerade das "Kleid" eines der Polizeiautos wieder schick.  © Thomas Türpe
Jürgen Scherf (59), Sprecher des Polizeiverwaltungsamtes, zeigt die "Patienten", die im Hof auf eine Reparatur warten.
Jürgen Scherf (59), Sprecher des Polizeiverwaltungsamtes, zeigt die "Patienten", die im Hof auf eine Reparatur warten.  © Thomas Türpe