Kreissägen-Mord: Angeklagte schockt mit grausamen Details

2008 soll die Angeklagte ihren damaligen Freund in Haar bei München mit einer Handkreissäge getötet und die Leiche im Garten vergraben haben.
2008 soll die Angeklagte ihren damaligen Freund in Haar bei München mit einer Handkreissäge getötet und die Leiche im Garten vergraben haben.  © DPA

München - Pädagogik-Studentin Gabriele P. (32) steht seit Montag in München vor Gericht, weil sie beim Sex ihren Freund mit einer Handkreissäge umgebracht haben soll (TAG24 berichtete über die Tat).

Beim Prozessauftakt am Montag gestand Gabriele P. die Tat. Ihr Motiv: Rache! Opfer und Ex-Freund Sebastian H. habe sie nachts geweckt, geschlagen, gefesselt und zu abartigen Sexpraktiken gezwungen, wie die mutmaßliche Mörderin vor Gericht erzählt.

So grausam musste Student Sebastian H. sterben

Das Paar, das sich 2001 auf einer Studentenparty kennenlernte und gemeinsam in einem geerbten Haus in Haar lebte, trennte sich vorher bereits zwei Mal. Es gab öfters Beziehungsstreit erzählt Gabriele P. vor Gericht. So auch im Dezember 2008. Nach einem erneuten Streit versöhnte sich die 32-Jährige mit ihrem damaligen Freund, wollte so sein Vertrauen zurückgewinnen. Als Sebastian H. darauf reinfällt, ist sein Todesurteil gesprochen.

Gabriele P. fesselte ihren Ex-Freund zuerst ans Bett, zog dem Sadomaso-Fan eine verdunkelte Taucherbrille über. Dann holte sie eine Handkreissäge, schnitt Sebastian H. damit quer über die Brust. Laut Anklage durchtrennte sie die Schlüsselbeine und sägte ihm den Kopf ab, wie der "Münchner Merkur" berichtet. "Er hatte zwei Persönlichkeiten", erzählt Gabriele P. Auf der einen Seite soll der Student intelligent, humorvoll und wohlerzogen gewesen sein. Über die andere Seite will die Pädagogik-Studentin nicht sprechen. Wie der "Merkur" berichtet, soll Gabriele P. eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Borderline-Patienten besucht haben. Ein Psychiater soll Sebastian H. die Diagnose gestellt haben.

Hintergrund zum Prozessauftakt um den Kreissägenmord in Haar

Pädagogin Gabriele P. (32) steht seit Montag in München vor Gericht, weil sie beim Sex ihren Freund mit einer Handkreissäge umgebracht haben soll.
Pädagogin Gabriele P. (32) steht seit Montag in München vor Gericht, weil sie beim Sex ihren Freund mit einer Handkreissäge umgebracht haben soll.  © DPA

Die Staatsanwaltschaft wirft der 32-Jährigen vor, den Mann 2008 in ihrer Studenten-WG beim Sexspiel ans Bett gefesselt und ihn dann mit der Kreissäge attackiert und getötet zu haben. Sie soll ihm den Kopf abgeschnitten haben. Den Toten habe sie danach zugedeckt liegenlassen.

Ihr nächster Freund fand die Leiche im darauffolgenden Jahr, als die Frau im Urlaub war. Nach ihrer Rückkehr verscharrte das Paar mit einem weiteren Bekannten die Leiche im Garten des Hauses in Haar bei München.

Dort wurden die Überreste erst Anfang 2016 gefunden. Die Angehörigen des Opfers waren davon ausgegangen, der junge Mann sei mit einer neuen Freundin ins Ausland gezogen.

Für den Prozess gegen die Angeklagte sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Der neue Freund und der Bekannte wurden in einem anderen Verfahren in erster Instanz wegen Strafvereitelung bereits zu Freiheitsstrafen verurteilt. Sie haben aber Berufung gegen die Entscheidung eingelegt.