Nach Sex-Skandal der Vorgängerin: Neuer Rathaus-Chef gewählt

Hechingen - Drei Frauen und ein Mann stehen am Sonntag bei der Bürgermeisterwahl in Hechingen (Zollernalbkreis) auf dem Wahl-Zettel. Philipp Hahn wurde zum neuen Bürgermeister gewählt.

Am Sonntag wird entschieden, wer Dorothea Bachmann (Foto) im Amt nachfolgt.
Am Sonntag wird entschieden, wer Dorothea Bachmann (Foto) im Amt nachfolgt.  © DPA

Rund 14.000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, ein neues Stadtoberhaupt zu wählen. Zuvor hatte die skandalumwitterte und lange krankgeschriebene Amtsinhaberin Dorothea Bachmann (parteilos) im Januar aus gesundheitlichen Gründen ihren Rückzug verkünden lassen. Bachmann war wegen des Streits mit ihrem getrennt lebenden Ehemann in die Schlagzeilen geraten: Dieser hatte sie beim Sex mit einem anderen erwischt.

Unter den Kandidaten für den Posten ist mit dem Ersten Beigeordneten Philipp Hahn (CDU) der Mann, der die Amtsgeschäfte im Rathaus bereits in der Abwesenheit der bisherigen Bürgermeisterin führte. Weitere Kandidaten sind Petra Koch, eine Diplom-Verwaltungswirtin aus dem nahegelegenen Balingen, sowie die Wirtschaftsjuristin und -psychologin Sabine Abbasi aus Burladingen.

Zudem tritt die Familienhelferin Fridi Miller an, die sich bereits bei zahlreichen Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg beworben hat.

UPDATE 19.21 Uhr - Philipp Hahn ist neuer Bürgermeister von Hechingen

Bei der Wahl am Sonntag setzte sich der 38-Jährige im ersten Wahlgang mit deutlicher Mehrheit durch. Er ist seit Oktober 2013 Erster Beigeordneter in der 19.500 Einwohner zählenden Stadt. Für Hahn, der die lange krankgeschriebene bisherige Amtsinhaberin Dorothea Bachmann (parteilos) Monate lang vertreten hatte, stimmten 6224 Wähler (90,7 Prozent).

Die anderen drei Bewerber blieben chancenlos: Die Wirtschaftsjuristin und -psychologin Sabine Abbasi aus Burladingen erhielt 534 Stimmen (7,8 Prozent), die Diplom-Verwaltungswirtin Petra Koch aus Balingen kam auf 44 Stimmen (0,64 Prozent). Lediglich 32 Stimmen bekam die Dauerkandidatin Fridi Miller aus Sindelfingen (0,47 Prozent). 31 Mal standen sonstige Namen auf dem Stimmzettel.

Der Politik- und Rechtswissenschaftler Hahn, der auch von der SPD unterstützt wurde, hatte alle Jungwähler persönlich angeschrieben und im Wahlkampf angekündigt, er wolle Hechingen voranbringen, Ansprechpartner für alle Bürger sein und vor allem familienfreundliche Politik zu betreiben.