Vom Fremdenlegionär zum Serienkiller? Das ist Hammer-Mörder Jörg W.
Hille/Bielefeld - Drei grausige Funde im ostwestfälischen Hille binnen weniger Tage: In der vergangenen Woche entdeckt die Polizei einen getöteten 30-Jährigen, am Mittwoch stößt sie auf zwei weitere Leichen (TAG24 berichtete). Wurden sie alle von Jörg Volker W. (51) umgebracht?
Diese Frage stellt sich den Ermittlern in Hille nach dem Fund zwei weiterer Leichen. Beide Tote sollen am Donnerstag obduziert werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochabend in Bielefeld mitteilten.
Der mutmaßliche Killer stammt ursprünglich aus Duisburg und lebt seit knapp sieben Jahren auf dem Hof im Kreis Minden. Dort züchtete er Pferde und erzählte seinen Nachbarn, dass er Fremdenlegionär gewesen sei, so die Bild. Er soll erzählt haben: "Ich weiß genau, wie man einen Menschen tötet!"
Am Freitag war ein getöteter 30-Jähriger auf einem Gehöft in Hille entdeckt worden (TAG24 berichtete). Umgehend wurde nach dem 51-jährigen Jörg Volker W. gefahndet. Kurz drauf wurde der Verdächtige in Reit in Winkel (Bayern) verhaftet (TAG24 berichtete).
Am Mittwoch gab es dann weitere grausige Funde: Auf dem Grundstück des 51-Jährigen stießen die Ermittler kurz hintereinander auf zwei weitere Leichen.
Zuvor hatten Spürhunde dort angeschlagen. Ein Toter sei etwa einen Meter tief im Waldboden vergraben gewesen, teilten die Ermittler mit.
Der 51-Jährige hatte zugegeben, den 30-Jährigen auf dem Gehöft seines Nachbarn mit einem Hammer erschlagen zu haben (TAG24 berichtete). "Der mutmaßliche Täter und das Opfer standen in einer Geschäftsbeziehung zueinander. Das können wir jetzt sagen", erklärte eine Polizeisprecherin.
Zum Motiv gebe es erste Hinweise, allerdings sind die Informationen laut Polizei "noch zu schwammig und unkonkret". Der 51-Jährige sei zuvor nicht durch Gewaltdelikte in Erscheinung getreten oder vorbestraft. Am Sonntag erließ ein Richter Haftbefehl wegen Mordverdachts.
UPDATE, 9.23 Uhr: Die Ermittler haben inzwischen das Gebäude versiegelt und auf Teilen der Grundstücke Absperrband befestigt.
Am Donnerstag wollen die Ermittler Jörg Volker W. mit dem Fund der beiden am Mittwoch entdeckten Leichen konfrontieren. Die Beamten hoffen, dass der Mann sich auch dazu äußert.
Zudem gehen die Ermittler nicht von weiteren Todesopfern aus - ausschließen können sie das derzeit aber auch noch nicht.
UPDATE, 11.05 Uhr: Jörg Volker W. (51) ist nach seiner Festnahme in Bayern noch nicht nach Nordrhein-Westfalen überstellt worden. Beamte der Bielefelder Mordkommission hätten den 51-Jährigen in den vergangenen Tagen in Bayern vernommen, sagte eine Sprecherin der Bielefelder Polizei am Donnerstag.
Die Polizei hat keine Hinweise auf weitere Todesopfer in Hille und sucht deshalb an den Fundorten auch nicht weiter. "Wir stellen jetzt die Suchmaßnahmen ein", sagte die Sprecherin weiter.
Sollte sich aber herausstellen, dass es sich bei den beiden am Mittwoch gefundenen Leichen nicht um die zwei verschwundenen Männer aus Hille handele, würden die Ermittler zu den Höfen zurückkehren.
UPDATE, 15.07 Uhr: "Da ist eine tiefe Betroffenheit in der Bevölkerung", sagte Bürgermeister Michael Schweiß am Donnerstag . Dies sei in Gesprächen mit den Bürgern zu spüren.
Die Gedanken seien auch bei den Familien der drei Menschen, deren Leichen jetzt entdeckt wurden. "Wir denken an die Angehörigen der Opfer, denen unser Mitgefühl gilt", unterstrich er. Dass sich so eine Tat in der eigenen Gemeinde abgespielt habe, mache nachdenklich.
Titelfoto: DPA/Polizei Bielefeld