Schiedel - Der "Pärchenclub" im Kamenzer Ortsteil Schiedel (ohne "n"!) ist eine Institution in der sächsischen Swinger-Szene.

Nach 25 Jahren will Lusthöhlen-Betreiber Reinhard Bartels (66) in den Erotik-Ruhestand gehen. Jetzt sucht er 'nen standfesten Nachfolger.

Ein Vierteljahrhundert leitet der gelernte Maurer nun schon den "Pärchenclub". Zu DDR-Zeiten knipste Bartels Aktmodelle, tauchte dadurch erstmals in die Welt der Erotik ein.

1993 ging's dann mit dem Club am Rand von Kamenz los. "Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich kürzertreten will", sagt der gebürtige Freitaler. Gerne würde er sich mehr Zeit für Ehefrau Sirorat (39) nehmen, öfter in ihre Heimat Thailand reisen.

Bartels wünscht sich einen Käufer aus der Szene, der den Club weiterführt. "Nichts wäre schlimmer, als zumachen zu müssen!"

Seit zwei Jahren sucht er nun schon einen Käufer. Geeignete Interessenten: Fehlanzeige.

Wer immer in seine Fußstapfen treten will, den erwartet ein wahres Eldorado der Sinne: 12.000 Quadratmeter "Erlebnisfläche", mit Kuschelecke am Kamin für Romantiker und einem Darkroom fürs Obskure.

Wer's spezieller mag: Auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofs wartet auch ein "Oma-Zimmer", eingerichtet im Stil eines großmütterlichen Schlafgemachs, auf lüsterne Gäste.

Besonders beliebt sind die Erotik-Sausen: "Hengst-Parade", "Unten Ohne" oder die "Öl-Party" - dafür kommen auch Besucher außerhalb von Sachsen nach Schiedel.

Aktuell in der Vorbereitung: die Silvester-Gala "Winter in Snow". Dresscode: Alles in Weiß, wahlweise behängt mit kuscheligen Pelzen - ohne was drunter, versteht sich.

Wenn alles gut geht, steigt die Silvesterparty im "Pärchenclub" im kommenden Jahr unter neuer Führung. Dann will der alte Chef auch mal kommen: "Ich würde gerne als Gast die Vorzüge des Clubs genießen", so Bartels. Kontakt: www.pcschiedel.de