Angeklagter Messerstecher schweigt: Was war der Auslöser der brutalen Tat?

Dem 21-jährigen Angeklagten (li.) wird versuchter Totschlag vorgeworfen.
Dem 21-jährigen Angeklagten (li.) wird versuchter Totschlag vorgeworfen.  © Wolfgang Rudolf

Herford - Am 28. März gab es am Herforder Marktkauf eine brutale Messerstecherei zwischen zwei jesidischen Jugendgruppen (TAG24 berichtete). Am Montag startete der Prozess, in der gewalttätige Streit aufgeklärt werden soll.

Entscheidend ist, dass das Gericht die Hintergründe der Auseinandersetzung aufklären kann. Denn nach der Tat wurde bekannt, dass die Tat im Zusammenhang mit einer belastenden Zeugenaussage in einem Drogenverfahren stehen soll (TAG24 berichtete).

Dies war jedoch noch kein Thema im Prozess. Damit beschäftigt sich das Gericht erst in späteren Verhandlungen. Zunächst wurde versucht, den Ablauf der Tat aufzuklären.

Auslöser soll ein Streit zwischen zwei Jugendlichen am Marktkauf gewesen sein. Nach einer lautstarken verbalen Auseinandersetzung, wurden plötzlich Messer gezückt. Zwei Beteiligte wurden verletzt: Einer wurde an Hand und Schulter getroffen. Einem 17-Jährigen wurde sogar in die Lunge gestochen.

Ein 21-Jähriger und ein 15-Jähriger werden nun vor dem Landgericht Bielefeld wegen versuchten Totschlags verdächtigt. Der ältere Angeklagte schwieg zu Beginn des Prozesses: "Mein Mandant wird zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen", erklärte sein Verteidiger Lutz Klose, so die Neue Westfälische.

Hingegen der 15-jährige Angeklagte von seinem Verteidiger Tobias Diedrich eine Erklärung verlesen ließ, in der er die Tat zugegeben hat, jedoch nur aus dem Grund, um sich selbst zu schützen. Erst der Nothammer habe zur Eskalation geführt, so Diedrich weiter.

Ein Teil der Tat ist von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Dieses Videos soll helfen, den genauen Tathergang aufzuklären.

Hier berät Verteidiger Tobias Diedrich (re.) den 15-jährigen Angeklagten (li.).
Hier berät Verteidiger Tobias Diedrich (re.) den 15-jährigen Angeklagten (li.).  © Wolfgang Rudolf

Titelfoto: Wolfgang Rudolf