HVV-Ausbau: Hamburg soll neue S-Bahnlinie im Westen bekommen

Hamburg - Hamburgs Westen bekommt wohl eine neue S-Bahnlinie.

Eine neue S-Bahnlinie soll den Hamburger Westen erschließen. (Symbolbild)
Eine neue S-Bahnlinie soll den Hamburger Westen erschließen. (Symbolbild)  © dpa/Daniel Bockwoldt

Wie das Hamburger Abendblatt und der NDR berichten, sollen Osdorf und Lurup nicht per U5 sondern über die neue S32 ans Schienennetz angebunden werden.

Das soll das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie sein, die Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Laufe des Dienstags vorstellen will.

Demnach könnte die neue S-Bahnlinie von der Station Holstenstraße nach Nordwesten ausgefädelt werden und sechs Haltestellen bekommen: Bahrenfeld, eine unbenannte Station an der A7, Science City, Techpark, Lurup und Osdorfer Born.

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Damit ist offenbar der Plan vom Tisch, die kommende U5 bis nach Osdorf zu führen. Sie soll demnach an den Arenen im Volkspark enden.

Wie teuer U5 und S32 werden, ist bisher unbekannt. Auch ist unklar, wann die neue S-Bahnlinie gebaut werden soll.

Dagegen steht fest, dass der erste Streckenabschnitt der U5 von Bramfeld in die City Nord voraussichtlich 2021 beginnen soll.

Update, 14.15 Uhr: Plan vorgestellt

Die Karte zeigt den möglichen Verlauf der S32 in Hamburg.
Die Karte zeigt den möglichen Verlauf der S32 in Hamburg.  © Screenshot/Twitter/HH_BWVI

Wie die Verkehrsbehörde mitteilt, ist die Entscheidung gefallen.

Es soll tatsächlich eine neue S32 bis Osdorfer Born geben und die U5 an den Arenen/Volkspark enden.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) stellten die Machbarkeitsuntersuchung am Dienstagmittag vor.

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Die Studie wurde von der Hochbahn und der Deutschen Bahn gemeinsam erstellt. In den kommenden Wochen sollen die Ergebnisse fertiggestellt und veröffentlicht werden.

Zwei Varianten wurden untersucht: die Anbindung von Osdorf per U5 und der Neubau der S32. Ein vorher geplanter Halt in Lurup-Nord fällt in beiden Varianten wegen der geänderten Streckenführung komplett weg.

Eine verlängerte U-Bahn würde mehr Fahrgäste bringen, die S-Bahn sei dagegen günstiger. Beides wurde gegeneinander abgewägt und sich dann zugunsten der S32 entschieden.

Ausschlaggebend waren die städtebaulichen Erwägungen und Entwicklungen. Demnach orientieren sich die einwohnerstarken Gebiete Lurup und Osdorfer Born entlang der Achse Luruper Hauptstraße – Luruper Chaussee in Richtung Ottensen und Altona.

Die S-Bahn erschließt die neue Science City und den Stadtteil Bahrenfeld komplett. Die Erreichbarkeit der Innenstadt sei per S-Bahn außerdem schneller.

Update, 14.50 Uhr

Mit Vorstellung der Machbarkeitsstudie ist noch keine Entscheidung gefallen; zahlreiche Fragen sind noch offen, vor allem die Finanzierung. Folglich gibt es auch noch keinen Zeitplan, wann die Projekte realisiert werden sollen.

Die beiden Streckenführungen waren 2017 aus sieben Varianten ausgewählt worden. "Die Verbesserung der Mobilität ist das zentrale Thema der Politik bis 2030", sagte Tschentscher. "Das ist ein guter Plan auf dem Weg zum Hamburg-Takt, dem garantierten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr für ganz Hamburg."

Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) kündigte an, dass zuvor neue Expressbuslinien auf den Routen der geplanten Schnellbahnen eingesetzt werden sollen.

Die CDU-Opposition in der Bürgerschaft kritisierte, dass die Realisierung der Pläne noch Jahrzehnte dauern könne. Es stehe in den Sternen, ob sich der Bund an den Nahverkehrsprojekten beteiligen werde.

Zudem hätten die Planungen schon jetzt viel zu lange gedauert. Positive Reaktionen kamen aus den Regierungsfraktionen von SPD und Grünen.

Update, 10. Juli, 11 Uhr

Nun ist die erste Zahl zum Bau der U5 durchgesickert.

Demnach soll der erste Streckenabschnitt zwischen Bramfeld und City Nord rund 1,8 Milliarden Euro kosten.

Das Gesamtprojekt dürfte deutlich teurer werden.

Titelfoto: dpa/Daniel Bockwoldt

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