Wer steckt hinter dem Nord-Stream-Anschlag? Baerbock: "keine voreiligen Schlüsse"

Berlin - Neuesten Ermittlungen zufolge führen die Spuren des Anschlags auf die Nord-Stream-Gaspipelines zu einer pro-ukrainischen Gruppierung: Sechs Personen sollen sich über eine polnische Firma mit ukrainischen Inhabern eine Yacht in Deutschland angemietet haben und dann auf die See hinaus gefahren sein, um den Sabotage-Akt durchzuführen.

Am 26. September wurden die Nord-Stream-Gaspipelines, die Russland und Deutschland verbinden, mit Sprengstoff sabotiert.
Am 26. September wurden die Nord-Stream-Gaspipelines, die Russland und Deutschland verbinden, mit Sprengstoff sabotiert.  © -/Danish Defence Command/dpa

Den Informationen des amerikanischen Geheimdienstes und den Recherchen von ARD zufolge konnte der Tathergang zur Explosion an den beiden Gasleitungen in der Ostsee vom 26. September 2022 weitergehend rekonstruiert werden.

Dass es sich dabei um einen gezielten Angriff handelte, wurde bereits relativ schnell deutlich. Die neuesten Erkenntnisse werfen jedoch neue Fragen auf.

Ein sechsköpfiges Team, bestehend aus einer Ärztin, Tauchern und einem Kapitän, soll mit gefälschten Reisepässen von Rostock aus mit einer gemieteten Yacht die Tat begangen haben. Ermittler konnten das Boot ausfindig machen und Sprengstoff-Überreste an Bord sicherstellen, heißt es in den aktuellen Recherchen.

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Für politischen Sprengstoff sorgt dabei die Frage, wer den Anschlag in Auftrag gegeben hat. So wird die Möglichkeit diskutiert, dass die Täter unter falscher Flagge im Auftrag Russlands agierten. Seitens der Ukraine weist man die Vorwürfe derweil konsequent von sich und betont, dass man nichts mit dem Anschlag zu tun habe.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) betonte unterdessen, nicht vorschnell zu urteilen und das Endergebnis der Ermittlungen abzuwarten, damit "wir dann von Seite der Regierung aufgrund dieser Erkenntnisse dann auch Beurteilungen treffen können und nicht voreilig aus Berichten heraus Schlüsse für uns ziehen."

Titelfoto: -/Danish Defence Command/dpa

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