Tafeln vor Problemen: Mehr Kunden, weniger Lebensmittelspenden

Hamburg - Großer Andrang stellt die Lebensmittel-Tafeln in Deutschland vor Probleme.

In einer Ausgabestelle des ASB für die Hamburger Tafel im Stadtteil Jenfeld wird Obst verteilt.
In einer Ausgabestelle des ASB für die Hamburger Tafel im Stadtteil Jenfeld wird Obst verteilt.  © Christian Charisius/dpa

"Die Lage der Tafeln in Deutschland ist so herausfordernd wie noch nie zuvor in der 30-jährigen Geschichte", sagte der Vorsitzende des Dachverbandes der Tafeln, Jochen Brühl, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben mehr Kundinnen und Kunden - gleichzeitig werden weniger Lebensmittel gespendet."

Die Tafeln seien am Limit. Menschen in der Grundsicherung, Alleinerziehende, Rentner, Geflüchtete, Obdachlose: Mehr als zwei Millionen Menschen werden den Angaben zufolge von den mehr als 960 Tafeln bundesweit unterstützt.

Der Ukraine-Krieg und starke Preissteigerungen haben den Angaben zufolge einen enormen Zulauf ausgelöst. Immer mehr Menschen aus dem Niedriglohn-Sektor, die sonst immer noch knapp über die Runden gekommen seien, seien plötzlich auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen, sagte Brühl in Berlin.

Auch in Deutschlands zweitgrößter Stadt, Hamburg, ist das spürbar: "Da sind Leute, die vor zwei Monaten nicht damit gerechnet haben, dass sie sich einmal bei der Tafel melden werden", sagte der Geschäftsführer der Hamburger Tafel, Jan-Henrik Hellwege.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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