Studie zeigt: Keine Aussicht auf günstigen Strom ohne russisches Gas

München - Strom wird in Deutschland nach Einschätzung des Prognos-Instituts auch in den nächsten Jahren teuer bleiben.

Einer Studie zufolge wird der Stromverbrauch in Deutschland in Zukunft nur weiter steigen.
Einer Studie zufolge wird der Stromverbrauch in Deutschland in Zukunft nur weiter steigen.  © Federico Gambarini/dpa

Die durchschnittlichen Großhandelsstrompreise könnten demnach trotz leichten Rückgangs in den nächsten Jahren höher liegen als 2019/2020 vor Beginn des rapiden Energiepreisanstiegs.

Davon gehen die Fachleute des Beratungsinstituts in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Einschätzung aus. Auftraggeber war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München.

Hauptgrund dieser Annahme ist, dass für die Stromerzeugung nach wie vor Gas benötigt wird. Wie auch andere Experten gehen die Prognos-Fachleute davon aus, dass die Gaspreise nach zwischenzeitlichem Rückgang wieder steigen werden, unter anderem, weil der Emissionshandel mit CO2-Zertifikaten teurer wird.

Abgesehen davon erwartet das Institut ab Mitte des Jahrzehnts steigenden Stromverbrauch in Deutschland.

Das liegt einerseits an der steigenden Zahlen von Elektroautos und Wärmepumpen sowie dem erhöhten Strombedarf für die Herstellung von Wasserstoff andererseits.

Günstiger Strom nur mit Ende des Ukraine-Kriegs

Das Institut hat drei "Preispfade" berechnet: einen oberen, einen wahrscheinlichen und einen unteren. Einen dauerhaften Rückgang der Strompreise halten die Studienautoren in ihrem unteren Preisszenario nur dann für wahrscheinlich, wenn Russland das restliche Europa wieder wie vor dem Ukraine-Krieg in vollem Umfang mit Gas beliefern würde.

Die bayerische Wirtschaft als Auftraggeber verknüpfte das mit dem Appell an die Bundesregierung, ihre angekündigten Strompreishilfen für die Industrie auch umzusetzen.

"Nur mithilfe eines Industriestrompreises kann sich der Wirtschaftsstandort Deutschland während der Transformation im internationalen Wettbewerb behaupten", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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