Immer weniger Menschen in Mitteldeutschland wollen Kohle- und Atomausstieg

Leipzig - Die Zustimmung zum Kohle- und zum Atomausstieg nimmt laut einer Umfrage bei den Menschen im Mitteldeutschen Revier ab. Zwar befürwortet noch eine Mehrheit von 52 Prozent grundsätzlich die Ziele der Energiewende. In den beiden Vorjahren lag die Zustimmung mit 55 und 61 Prozent aber noch höher.

Das Braunkohlekraftwerk Lippendorf bei Leipzig.
Das Braunkohlekraftwerk Lippendorf bei Leipzig.  © Jan Woitas/dpa

Das sind Ergebnisse des am Donnerstag veröffentlichten "Mitteldeutschland-Monitors" 2022.

Die repräsentative Online-Befragung im Auftrag der Metropolregion Mitteldeutschland untersucht jährlich das Meinungsbild zu den Themen Energiewende, Strukturwandel und Zukunftstechnologien sowie zur Zufriedenheit mit der Lebenssituation.

Zum Kohleausstieg erklärten Ende vorigen Jahres 41 Prozent der Befragten, dass sie ihn befürworten. 2021 hatten noch 48 Prozent Zustimmung signalisiert, 2020 sogar 56 Prozent.

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Beim Atomausstieg hat sich die Stimmung noch deutlicher gewandelt. Nur noch 26 Prozent befürworten ihn grundsätzlich - nach 40 Prozent im Jahr 2021 und 58 Prozent im Jahr 2020.

Zugleich sind aber die Zustimmungswerte für den Ausbau der Erneuerbaren Energien hoch: 87 Prozent befürworten den Ausbau der Solarenergie, 80 Prozent den Ausbau der Erdwärme. Für mehr Windenergie stimmten 73 Prozent der Befragten.

In der Online-Befragung wurden vom 1. bis 20. Dezember insgesamt 2025 Menschen aus Leipzig und Halle sowie den Landkreisen Altenburger Land, Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Saalekreis, Leipzig, Mansfeld-Südharz und Nordsachsen befragt. Die Erhebung wird seit 2020 gemacht.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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