Elektronische Patientenakte: In Berlin wissen viele nicht mal, dass sie eine haben!

Von Mia Bucher

Berlin - Seit dem 1. Oktober sind Ärztinnen und Ärzte verpflichtet, die elektronische Patientenakte zu nutzen und zu befüllen. Wie läuft es in Berlin?

Die elektronische Patientenakte (ePA) wurde 15. Januar 2025 für alle gesetzlich Versicherten eingeführt, sofern sie nicht widersprechen.
Die elektronische Patientenakte (ePA) wurde 15. Januar 2025 für alle gesetzlich Versicherten eingeführt, sofern sie nicht widersprechen.  © Rolf Vennenbernd/dpa-pool/dpa

Dort sorgt die neue elektronische Patientenakte (ePA) noch für viele Fragezeichen.

Hausärztin und Co-Vorsitzende des Hausärzteverbands Berlin und Brandenburg, Sandra Blumenthal aus Wilmersdorf, erlebt täglich ratlose Gesichter – viele ihrer Patienten wissen nicht einmal, dass sie seit Januar automatisch eine ePA haben, sofern sie nicht widersprochen haben.

Nur ein kleiner Teil ihrer Patienten nutzt den eigenen Online-Zugang.

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Seit dem 1. Oktober müssen Ärztinnen und Ärzte neue Befunde verpflichtend in die ePA eintragen. Für die Praxen bedeutet das mehr Arbeit, doch Blumenthal sieht Vorteile: Endlich können Hausärzte Facharztbefunde digital einsehen. Trotzdem hakt die Technik noch.

Laut Kassenärztlicher Vereinigung nutzt die Mehrheit der Berliner Praxen die ePA bereits aktiv, nur rund fünf Prozent hängen hinterher.

In den Krankenhäusern dauert es länger: Viele rechnen erst 2025 mit einer flächendeckenden Nutzung. Berlin ist also auf dem Weg – aber noch längst nicht am Ziel.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa-pool/dpa

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