Mehr "Latinas" braucht das Land: Ministerin Köpping geht auf Pflege-Mission nach Brasilien

Leipzig/Dresden - "Was jetzt für unser Land das Allerbeste wär, wären eine halbe Million Latinas – eingeflogen von der Bundeswehr." Was Liedermacher Götz Widmann (58) in seinem Song "Latina" eher satirisch meint, könnte in Sachsen zumindest im kleinen Umfang wahr werden. Denn Gesundheitsministerin Petra Köpping (65, SPD) wird am Dienstag nach Brasilien fliegen, um Pflegekräfte anzuwerben.

Samba und Karneval – dafür ist Brasilien bekannt.
Samba und Karneval – dafür ist Brasilien bekannt.  © Silvia Izquierdo/AP/dpa

Der Freistaat möchte stärker als bisher medizinisches Personal aus dem Ausland gewinnen. Diesem Ziel dient auch die Reise von Köpping nach Recife im Nordosten Brasiliens.

Ziel sei es, vor allem kleineren Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern in Sachsen den Weg zu öffnen, wie sie an dringend benötigtes Personal kommen könnten, erklärte die Ministerin im Vorfeld.

Begleitet wird sie von Führungskräften mehrerer sächsischer Kliniken. Dazu gehört die Vamed Klinik Pulsnitz, die in Brasilien bereits Erfahrungen gesammelt hat.

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Gesundheitspolitik Experten fordern Comeback der Praxisgebühr beim Arztbesuch - und noch mehr!

Köpping: "Diese Rehaklinik macht das wunderbar vor. Sie hat eine Integrationsbeauftragte, die sich nicht nur um die Integration im Unternehmen, sondern auch darum kümmert, was die ausländischen Fachkräfte in ihrer Freizeit machen können."

Es sei gut, wenn sich kleine Einrichtungen gemeinsam um Anwerbung kümmerten.

Doch offenbar gibt es hier auch viele ausgebildete Pflegekräfte ...
Doch offenbar gibt es hier auch viele ausgebildete Pflegekräfte ...  © imago/Westend61
... von denen Gesundheitsministerin Petra Köpping (65, SPD) gern ein paar Dutzend nach Sachsen holen würde.
... von denen Gesundheitsministerin Petra Köpping (65, SPD) gern ein paar Dutzend nach Sachsen holen würde.  © Thomas Türpe

Sachsen braucht Tausende Beschäftigte im Pflegebereich

Da sich die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat kontinuierlich erhöht und bis 2035 eine Zunahme von heute rund 311.000 auf etwa 326.000 Betroffene prognostiziert wird, sucht der Freistaat händeringend nach Personal gerade in der Langzeitpflege.

Der Bedarf liegt den Prognosen zufolge bei mindestens 5000 Beschäftigten.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, IMAGO/Westend61

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