Geht es in die falsche Richtung? Verzögerung bei Krankenhausreform wäre "fatal"
Von Sandra Trauner
Alles in Kürze
- Krankenhausreform in Deutschland könnte verzögert werden
- Verzögerung wäre fatal für Universitätsmedizin
- Anpassungsgesetz zur Krankenhausreform ist in Arbeit
- Zeithorizont für Umsetzung könnte auf sechs Jahre erweitert werden
- Universitätsklinika sehen Reform als gefährdet an
Frankfurt am Main - Wird bald etwa zurückgerudert? Der Ärztliche Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums, Prof. Jürgen Graf, warnt vor Verzögerungen bei der Krankenhausreform in Deutschland.

Es bestehe demnach die Gefahr, dass das Großprojekt nach dem Regierungswechsel in Berlin einfach "rückabgewickelt" werde, sagte er. "Aus Sicht der Universitätsmedizin wäre das fatal."
Derzeit wird an einem "Anpassungsgesetz" zur Klinkreform gearbeitet, welche ganz offiziell "Krankenhaus-Versorgungsverbesserungsgesetz" heißt und ein Kernanliegen des früheren SPD-Gesundheitsministers Karl Lauterbach (62) war.
Unter anderem könnte der Zeithorizont für die Umsetzung auf bis zu sechs Jahre erweitert werden. "So viel Zeit haben wir angesichts der massiven Herausforderungen nicht", führte Graf weiter aus.
Auch der Verband der Universitätsklinika Deutschlands sieht die nötige Reform gefährdet.


"Anstelle einer konsequent qualitätsorientierten und zukunftsfähigen Versorgungsstruktur droht eine Manifestierung kleinteiliger und ineffizienter Strukturen", hieß es seitens des Verbands in einer entsprechenden Mitteilung.
Titelfoto: Montage: Markus Schreiber/AP POOL/dpa, Boris Roessler/dpa