Beschlossene Sache: Diesen Schritt in die Normalität geht der Bundestag jetzt

Berlin - Dass sich die Corona-Lage immer mehr entspannt, ist jetzt auch für die Abgeordneten des Deutschen Bundestages spürbar. So werden zur kommenden Sitzungswoche Maskenpflicht und 3G-Nachweis als Teilnahme-Voraussetzung für Plenar- und Ausschusssitzungen abgeschafft.

Zuletzt konnte Kanzler Olaf Scholz (63, SPD) sein Pokerface hinter einer Maske verstecken, künftig geht es im Parlament auch wieder ohne.
Zuletzt konnte Kanzler Olaf Scholz (63, SPD) sein Pokerface hinter einer Maske verstecken, künftig geht es im Parlament auch wieder ohne.  © Kay Nietfeld/dpa & Michael Kappeler/dpa

"Angesichts der derzeitigen Entwicklung der pandemischen Lage habe ich mich nunmehr dazu entschlossen, die Allgemeinverfügung mit Ablauf des 24. April 2022 aufzuheben", so Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (53, SPD).

"Selbstverständlich bleibt es jeder und jedem unbenommen, dennoch weiterhin eine Maske zu tragen. Insbesondere dort, wo es nicht möglich ist, Abstand zu halten, erscheint dies auch weiterhin empfehlenswert."

Auch das Bestellen von Selbsttests und Masken ist für die Abgeordneten weiter möglich. Zudem gibt es bis zum 20. Mai auch noch eine Teststrecke der Bundestagsverwaltung.

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Zwischenzeitlich hatte für die Abgeordneten, ihre Mitarbeiter und die Parlamentsverwaltung sogar 2G+ gegolten. Bundestagsmitglieder, die sich weigerten, einen entsprechenden Nachweis vorzuzeigen, wurden auf die Zuschauertribünen verbannt und mussten von dort aus an den Plenarsitzungen teilnehmen.

Doch wie genau ist den aktuell eigentlich die Corona-Lage im Land?

Noch immer hohe Zahl an täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus

Noch immer sind viele Corona-Tests positiv.
Noch immer sind viele Corona-Tests positiv.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbidl/dpa

Durch den Ukraine-Krieg, die Osterferien und die Aufhebung der meisten Corona-Regeln ist es zuletzt ein wenig in Vergessenheit geraten, dass die Infektionszahlen noch immer hoch sind. Am heutigen Donnerstag vermeldete das RKI 186.325 neue Fälle binnen 24 Stunden - die Inzidenz kletterte von 688,3 auf 720,6.

Allerdings sind sowohl Wert als auch Trend mit Vorsicht zu genießen. An den Osterfeiertagen wurden, wie auch schon an vergangenen großen Feiertagen, weniger Tests durchgeführt, was zu einem raschen Absturz der Inzidenz führte. Bis sich der Wert wieder eingepegelt hat, werden also noch einige Tage vergehen.

Übrigens: Wer darauf gehofft hatte, dass es bei der Omikron-Untervariante BA.2 bleiben würde, könnte schon bald übel enttäuscht werden.

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"In den USA ist eine neue Variante aufgetreten, die deutlich ansteckender als Omicron BA2 zu sein scheint. Niemand hört das gerne, aber es ist so: Das Coronavirus bleibt unberechenbar", schrieb Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) auf Twitter (Rechtschreibung übernommen).

"Durch Überwachung neuer Varianten und Anpassungen der Impfstoffe sind wir aber gut vorbereitet." Na, immerhin etwas...

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa & Michael Kappeler/dpa

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