Ganze Bundeswehr-Kompanie ausgefallen! Puma wird erneut zum Pannenpanzer

Berlin - Die Bundeswehr ist bei Übungen mit Schützenpanzern Puma für die "Speerspitze" der NATO auf schwere technische Probleme gestoßen.

Die Panzer vom Typ Puma bereiten der Bundeswehr große Probleme. (Archivbild)
Die Panzer vom Typ Puma bereiten der Bundeswehr große Probleme. (Archivbild)  © Philipp Schulze/dpa

Bei einem Training mit 18 Gefechtsfahrzeugen sei die Einsatzbereitschaft binnen einiger Tage auf null gesunken, berichtete der Spiegel am Samstag. Das Magazin berief sich auf ein Schreiben des Kommandeurs der 10. Panzerdivision Generalmajor Ruprecht von Butler (55) an die Führung des Heeres und das Verteidigungsministerium.

Das Manöver fand nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Schießübungszentrum der Panzertruppe statt und der Brief sorgte im Verteidigungsministerium seit Freitag für Wirbel. Denn die neuen Pannen betreffen Fahrzeuge in einer speziellen Konfiguration, mit der sich die Butler unterstellte Panzergrenadierbrigade 37 ab dem neuen Jahr an der VJTV-Truppe (Very High Readiness Joint Task Force) des Bündnisses beteiligen soll.

Von einem Totalausfall berichtet der Spiegel nach Lektüre des Briefes. Die letzten beiden noch einsatzbereiten "Pumas" seien "am gestrigen Schießtag nach anderthalb Stunden mit Turmdefekten" auch noch ausgefallen, schrieb der General demnach.

Kompanie dank Pannenpanzer monatelang nicht einsatzbereit

Mit dem Puma wollte sich die Bundeswehr eigentlich an der Schnellen Eingreiftruppe der NATO beteiligen. (Archivbild)
Mit dem Puma wollte sich die Bundeswehr eigentlich an der Schnellen Eingreiftruppe der NATO beteiligen. (Archivbild)  © Philipp Schulze/dpa

Vor allem die Elektronik der Hightech-Panzer ist dem Bericht zufolge anfällig, in einem Panzer habe es sogar einen schweren Kabelbrand im Fahrerraum gegeben. Die Art der Mängel seien der Truppe bereits bekannt gewesen, heißt es in der Mail, sie seien "allerdings noch nie in dieser Häufigkeit" aufgetreten.

Dabei seien die Systeme nur auf Schießbahnen in der norddeutschen Tiefebene bewegt und dort "nicht übermäßig beansprucht" worden. Nach Einschätzung des Schirrmeisters der betroffenen Kompanie, die er für sehr glaubhaft halte, schreibt der General, sei davon auszugehen, dass die volle Einsatzbereitschaft der Kompanie erst wieder in drei bis vier Monaten hergestellt werden könne.

Der von zahlreichen technischen Problemen geplagte Schützenpanzer Puma war erst im vergangenen Jahr für gefechtstauglich erklärt worden. Das von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) entwickelte und produzierte Gefechtsfahrzeug hatte zuvor schon als "Pannenpanzer" Schlagzeilen gemacht.

Titelfoto: Philipp Schulze/dpa

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