Bundeswehr-Interesse steigt im Freistaat: Immer mehr Sachsen verpflichten sich

Von Jasmin Beisiegel

Dresden - In Sachsen ist das Interesse am Eintritt in die Bundeswehr in diesem Jahr gestiegen. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete die Bundeswehr bei den abgegebenen Bewerbungen im Freistaat: Bis zum 30. November waren es 2.400 - gut ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor, wie eine Sprecherin mitteilte.

Der Freiwilligen Wehrdienst dauert sechs Monate und kann auf 23 Monate verlängert werden. (Archivfoto)
Der Freiwilligen Wehrdienst dauert sechs Monate und kann auf 23 Monate verlängert werden. (Archivfoto)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

Damit ist der Anstieg in Sachsen deutlich höher als im Bundesschnitt. Insgesamt erreichten die Bundeswehr seit Jahresbeginn 52.900 Bewerbungen und damit acht Prozent mehr als im selben Zeitraum 2024.

In den Karriereberatungsbüros in Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau gab es ebenfalls mehr Andrang. Bis Ende November informierten die Berater in Sachsen 4.400 Menschen bei Erstberatungsgesprächen über beispielsweise die Laufbahnen, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bei der Bundeswehr.

Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bundesweit gab es rund 102.500 Erstberatungen (+13 Prozent).

Schüler in Bayern demonstrieren gegen neues Wehrdienstgesetz
Bundeswehr Schüler in Bayern demonstrieren gegen neues Wehrdienstgesetz

Auch beim freiwilligen Wehrdienst zeigt der Trend leicht nach oben. Derzeit leisten den Angaben nach rund 260 Freiwillige Wehrdienst in Sachsen - das sind 20 mehr als ein Jahr zuvor. Bei der Bundeswehr waren es zum 30. November insgesamt rund 12.300 Menschen, überwiegend im Alter von 17 bis 21 Jahren (+16 Prozent).

Der Zuwachs in diesem Bereich zeige, dass die Bundeswehr als attraktiv wahrgenommen werde und junge Menschen anspreche, ergänzte die Sprecherin.

Trotz Zuwachs in der Bundeswehr: Deutschland hat im Ernstfall nicht genügend Soldaten

Für die Musterung 2026 sind jene Männer vorgesehen, die 2008 geboren wurden. (Archivfoto)
Für die Musterung 2026 sind jene Männer vorgesehen, die 2008 geboren wurden. (Archivfoto)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ende November hatte die Bundeswehr den Angaben zufolge insgesamt rund 184.300 aktive Soldaten (inklusive freiwillig Wehrdienstleistender) und damit den höchsten militärischen Personalbestand seit Juli 2021. Allerdings braucht Deutschland nach den neuen Nato-Zielen im Ernstfall 460.000 Soldaten, darunter 260.000 Männer und Frauen in der aktiven Truppe.

Der Bundestag stimmte am Freitag für ein neues Wehrdienstgesetz. Ab dem neuen Jahr müssen demnach alle 18-jährigen Männer Fragebögen ausfüllen, der auch die Motivation zum Wehrdienst abfragt.

Auch eine Musterung soll Pflicht werden. Sie beginnt formal mit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Januar, tatsächlich wird sie angepasst an die Kapazitäten, die erst im Aufbau sind. Der Bundesrat soll sich noch vor Weihnachten mit dem Gesetz befassen.

Titelfoto: Fotomontage/Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa/Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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