Neuer Rekord: So viele Einwohner hat Deutschland jetzt

Wiesbaden - Dass Sänger Max Giesinger (33) mit seinem Song "80 Millionen" schon immer etwas tief stapelte, war allen bewusst. Eine vorläufige Statistik zeigt jetzt, wie viele Einwohner die Bundesrepublik wirklich hat - und das sind so viele wie noch nie!

Immer mehr Menschen leben in Deutschland.
Immer mehr Menschen leben in Deutschland.  © Rolf Vennenbernd/dpa

So leben in Deutschland erstmals mehr als 84 Millionen Menschen. Allein im ersten Halbjahr 2022 kamen 843.000 oder etwas mehr als ein Prozent dazu. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor war die Bevölkerungszahl nur um 82.000 Menschen oder rund 0,1 Prozent gestiegen.

Begründet wird dieser große Unterschied von den Experten des Statistischen Bundesamtes mit dem "Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskriegs."

Im ersten Halbjahr 2022 lag die Nettozuwanderung (gesamte Zuzüge Minus Abwanderung) allein von Ukrainern bei rund 750.000 Menschen, insgesamt bei rund einer Million. Siebenmal so viel wie im Vorjahreshalbjahr! Dass zeitgleich 161.000 Menschen mehr starben als geboren wurden, schmälerte das Bevölkerungswachstum etwas.

Jedes deutsche Bundesland mit Bevölkerungswachstum

Besonders in der Anfangszeit des Krieges kamen viele Menschen aus der Ukraine, wie hier am Berliner Hauptbahnhof, in Deutschland an.
Besonders in der Anfangszeit des Krieges kamen viele Menschen aus der Ukraine, wie hier am Berliner Hauptbahnhof, in Deutschland an.  © Carsten Koall/dpa

Dass vor allem junge Frauen und Mädchen aus der Ukraine nach Deutschland kamen, belegen die Zahlen der Statistiker. So stieg deren Zahl um 526.000, während der Männer- und Jungen-Zuwachs mit 317.000 deutlich geringer ausfiel.

Ebenfalls interessant ist die Erkenntnis der Statistiker, dass die Bevölkerungszahl in allen deutschen Bundesländern anstieg. Das regional teils aber sehr unterschiedlich. Den höchsten Zuwachs an Menschen verzeichneten Berlin (1,3 Prozent) sowie Bayern und Hessen (je 1,2 Prozent).

Im Gegenzug wuchsen Bremen (0,5 Prozent), Thüringen (0,6 Prozent) und das Saarland (0,7 Prozent) deutlich geringfügiger. Sachsen verzeichnete ein Plus von 0,9 Prozent.

Übrigens: Ein ähnliches Bevölkerungswachstum hat es laut Statistischem Bundesamt bislang nur in den Jahren 1992 und 2015 gegeben. Damals kamen infolge der Grenzöffnungen in Osteuropa, des Jugoslawien-Krieges und der Flüchtlingskrise 700.000 beziehungsweise 978.000 Menschen hinzu.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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