Ausschlussverfahren gegen Halemba beantragt: Jetzt will ihn selbst die AfD rauskicken

München/Berlin - Die AfD-Bundesspitze erhöht den Druck auf den umstrittenen bayerischen Landtagsabgeordneten Daniel Halemba (22).

Dank der hohen Hürden in Deutschland für einen Parteiausschluss, könnte Bayerns MdL Daniel Halemba (22) sogar von dem Verfahren profitieren.
Dank der hohen Hürden in Deutschland für einen Parteiausschluss, könnte Bayerns MdL Daniel Halemba (22) sogar von dem Verfahren profitieren.  © Peter Kneffel/dpa

Wie ein Parteisprecher am Montag auf Nachfrage mitteilte, hat der Bundesvorstand nun ein Parteiausschlussverfahren gegen Halemba beantragt. Als erstes hatte die "Main-Post" darüber berichtet.

Dass der Bundesvorstand ein Ausschlussverfahren beantragen will, war bereits vor knapp zwei Wochen bekannt geworden.

Halemba hatte daraufhin mitgeteilt, er sehe einem Verfahren gelassen entgegen. "In diesem Rahmen wird zweifelsfrei aufgeklärt werden, dass es sich bei den Vorwürfen um Falschbehauptungen eines gescheiterten Konkurrenten handelt", schrieb er.

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Dies habe der Landesvorstand bereits durch juristische Gutachten festgestellt. "Für die etwas nachlässige Aufnahme zweier Neumitglieder wurde ich bereits sanktioniert."

Nach Abschluss des Verfahrens sehe er "wieder einer weiter vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Bundesvorstand mit Freude entgegen", so der Abgeordnete. Für ein Parteiausschlussverfahren sind in Deutschland sehr hohe Hürden angesetzt. Sehr oft scheitert es an diesen hohen Vorgaben.

Halemba steht seit Monaten in der Kritik. Seit längerem gibt es Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Volksverhetzung, inzwischen kamen auch Vorwürfe der Geldwäsche, der gemeinschaftlichen Nötigung und Sachbeschädigung hinzu, wie die Staatsanwaltschaft kürzlich bestätigt hatte.

AfD verhängte bereits interne Amtssperre gegen Halemba

Zudem gibt es seit langem parteiinterne Vorwürfe, unter anderem soll Halemba gegen die Satzung der Partei verstoßen haben.

Zu den neuen Vorwürfen der Staatsanwaltschaft hatte Halemba gesagt: "Ich bin der festen Überzeugung, dass ich mich nicht strafbar gemacht habe." Er teilte dann aber auch mit, vorerst auf öffentliche Auftritte im Landtag zu verzichten.

Wegen der Vorwürfe, bei der Listenaufstellung für die Landtagswahl zu seinen Gunsten getrickst zu haben, wurde Halemba vom Landesvorstand dann mit einer zweijährigen parteiinternen Ämtersperre belegt.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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