Falschangaben im Lebenslauf: Zwei AfD-Kandidaten vor Amtsenthebung!

Berlin - Die AfD-Spitze hat sich nach eigenen Angaben für eine sogenannte Ämtersperre gegen zwei ihrer 35 Kandidaten für die Europawahl im kommenden Jahr ausgesprochen.

Gegen zwei AfD-Kandidaten für die Europawahl soll nach parteiinterner Überprüfung eine Enthebung aus ihren Parteiämtern beantragt werden.
Gegen zwei AfD-Kandidaten für die Europawahl soll nach parteiinterner Überprüfung eine Enthebung aus ihren Parteiämtern beantragt werden.  © Carsten Koall/dpa

Der Bundesvorstand der AfD habe am Montag einstimmig bei zwei Enthaltungen Parteiordnungsmaßnahmen gegen Arno Bausemer (41) und Mary Khan-Hohloch (29) beschlossen, teilten die beiden Parteichefs Alice Weidel (44) und Tino Chrupalla (48) mit. Auch die Magdeburger "Volksstimme" hatte berichtet.

"Der Bundesverband wird in beiden Fällen beim zuständigen Landesschiedsgericht die Enthebung aus jeglichen Parteiämtern sowie die Aberkennung der Fähigkeit, jegliches Parteiamt auf die Dauer von zwei Jahren zu bekleiden, beantragen."

Im August hatte der Vorstand eine Prüfung der Studien- und Berufsabschlüsse aller 35 Kandidatinnen und Kandidaten veranlasst.

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Hintergrund waren Berichte über Falschangaben zu angeblich erworbenen Berufs- und Studienabschlüssen durch die beiden Kandidaten Arno Bausemer (Sachsen-Anhalt, Listenplatz 10) und Mary Khan-Hohloch (Brandenburg, Listenplatz 14) bei ihren Bewerbungen bei der Aufstellung der Kandidatenliste im Sommer.

Eine parteiinterne Prüfung bestätigte die Vorwürfe, woraufhin die AfD-Spitze ankündigte, über "geeignete Maßnahmen" zu beraten, "um dem erschütterten Vertrauen innerparteilich angemessen zu begegnen".

Der Kreisverband Halle hatte in einem Brief an den Bundesvorstand den Parteiausschluss des Stendaler AfD-Mitglieds Bausemer gefordert. Ziel müsse sein, dass Bausemer von der Kandidatenliste zur Europawahl wieder herunterkomme, hieß es beim Kreisverband Halle. Eine Neubestimmung der Kandidaten für die Europawahl lehnt die AfD-Spitze aber ab.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa

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