AfD-Politiker schockt mit rassistischem EM-Post und kassiert Strafanzeige

Von Sabrina Gorges

Magdeburg - Der sachsen-anhaltische AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Wald (43) hat sich im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in einem Kommentar auf der Plattform X rassistisch geäußert.

Für AfD-Politiker Daniel Wald (43) hagelt es mächtig Kritik, nachdem er einen rassistischen Kommentar auf der Plattform X veröffentlicht hatte. (Archivbild)
Für AfD-Politiker Daniel Wald (43) hagelt es mächtig Kritik, nachdem er einen rassistischen Kommentar auf der Plattform X veröffentlicht hatte. (Archivbild)  © Imago / Christian Schroedter

Er kommentierte ein älteres Mannschaftsfoto der deutschen Frauen-Nationalmannschaft mit der Feststellung, dass keine Schwarze unter den Frauen sei und verwendete dabei das "N-Wort".

Mit dem Begriff "N-Wort" wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben.

Ein Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt sagte "t-online.de", das sei "intern besprochen worden" und werde nun als erledigt angesehen, nachdem der Kommentar gelöscht wurde.

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Auch der X-Account von Wald selbst ist inzwischen gelöscht. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur wollte sich der Sprecher nicht weiter dazu äußern. Wald selbst war am Samstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Unter einem Bild der deutschen Frauen-Nationalmannschaft kommentierte der AfD-Politiker mit dem "N-Wort".
Unter einem Bild der deutschen Frauen-Nationalmannschaft kommentierte der AfD-Politiker mit dem "N-Wort".  © Bildmontage: Carsten Koall/dpa, Screenshot/X/MdlWald/El_Haginho

Linken-Politikerin leitet rechtliche Schritte ein

Linken-Fraktionsvorsitzende, Eva von Angern (48), stellte nach dem Post eine Strafanzeige gegen Wald. (Archivbild)
Linken-Fraktionsvorsitzende, Eva von Angern (48), stellte nach dem Post eine Strafanzeige gegen Wald. (Archivbild)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die Linken-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Sachsen-Anhalt, Eva von Angern (48), stellte als Reaktion auf den Post Strafanzeige gegen Wald.

Die AfD treibe auf dem Rücken der Spielerinnen ihre rechte Hetze voran, sagte die Politikerin am Samstag.

"Das ist mehr als respektlos, abstoßend und unterwandert das Ansehen der deutschen Nationalspielerinnen. Rassismus ist kein Fangesang", sagte von Angern.

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Die frauenfeindlichen und rassistischen Äußerungen von Daniel Wald stünden exemplarisch für die AfD, die immer wieder versucht, Hass zu säen und die Gesellschaft zu spalten.

Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt, Olaf Meister (54), sieht in dem Kommentar ein "offengelegtes, menschenverachtendes Weltbild", das in der AfD "offenkundig salonfähig" ist.

"Daniel Wald hat mit seinem rassistischen Kommentar jede Form politischer Verantwortung verletzt. Wer so spricht, disqualifiziert sich selbst für jedes öffentliche Amt – und entlarvt zugleich die politische Kultur seiner Partei", sagte Meister.

Titelfoto: Bildmontage: Carsten Koall/dpa, Screenshot/X/MdlWald/El_Haginho

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