"Nazi-Schwein": AfD-Gründer Lucke erhebt Vorwürfe nach Uni-Eskalation

Hamburg – Nachdem die Vorlesung von AfD-Gründer Bernd Lucke (57) an der Uni Hamburg am Mittwoch eskalierte, hat der Professor schwere Vorwürfe gegen die Studierendenvertretung AStA erhoben.

Der AfD-Gründer musste die Vorlesung abbrechen.
Der AfD-Gründer musste die Vorlesung abbrechen.  © dpa/Markus Scholz

Der AStA entziehe sich seiner Verantwortung, indem er in grotesker Weise die Opfer zu Tätern mache, kritisierte Lucke am Samstag.

Ein Gespräch nur mit den Vertretern des AStA sei auf dieser Basis nicht sinnvoll. "Wenn der AStA aber eine Veranstaltung organisiert, die für alle Studierenden geöffnet ist, werde ich gerne die Kritik des AStA widerlegen und allen Fragestellern Rede und Antwort stehen."

Der AStA hatte am Freitag unter anderem moniert, Lucke habe die sowieso schon angespannte Situation am Mittwoch noch einmal angeheizt, als er das Podium verlassen und zwischen Studierenden im Auditorium Platz genommen habe. Lucke habe die Studierenden als Schutz benutzt.

AfD nervös vor Europawahl: Ländle-Wahlkampf ohne Spitzenkandidat!
AfD AfD nervös vor Europawahl: Ländle-Wahlkampf ohne Spitzenkandidat!

Der AStA betonte, nicht zu den Störungen im Hörsaal aufgerufen zu haben. Man habe vorher lediglich eine Kundgebung organisiert, bei der es darum gegangen sei, "dass darüber diskutiert wird, wer sich hier nach einer gescheiterten Politkarriere in den Universitätsbetrieb zurückzieht."

Lucke beschimpft und bedrängt

Von Polizisten geschützt verlässt Bernd Lucke den Campus.
Von Polizisten geschützt verlässt Bernd Lucke den Campus.  © dpa/Markus Scholz

Lucke war bei der ersten Vorlesung nach seiner Rückkehr an die Universität als "Nazi-Schwein" beschimpft, körperlich bedrängt und am Reden gehindert geworden.

An dem Protest beteiligt waren auch Mitglieder der "Antifaschistischen Aktion" (Antifa).

Der Volkswirtschaftler und Euro-Kritiker Lucke war 2013 maßgeblich an der Gründung der AfD beteiligt. 2014 hatte er sich von der Uni Hamburg beurlauben lassen, um als Berufspolitiker für die AfD ins Europaparlament zu wechseln.

Thüringer AfD will Asylpolitik verändern - Höcke spricht von "Wende für ganz Deutschland"
AfD Thüringer AfD will Asylpolitik verändern - Höcke spricht von "Wende für ganz Deutschland"

Nachdem er 2015 im Streit um eine stärker nationalkonservative Ausrichtung der Partei als AfD-Bundessprecher abgelöst worden war, hatte er die Partei verlassen und fremdenfeindliche Tendenzen angeprangert.

Titelfoto: dpa/Markus Scholz

Mehr zum Thema AfD: