"Extreme Angst": Erneut Grünen-Veranstaltung wegen Protestierenden abgebrochen

Hirschaid - Bei einer Veranstaltung der Grünen in Bayern haben sich erneut Protestierende versammelt, um die Veranstaltung zu stören. Die Teilnehmer wurden schließlich in Kleingruppen unter Polizeischutz zu ihren Autos begleitet, wie die Behörden in Bayreuth am Donnerstagabend mitteilte.

Rund 300 Menschen störten die Grünen-Veranstaltung.
Rund 300 Menschen störten die Grünen-Veranstaltung.  © NEWS5 / Merzbach

Der Kreisverband der Partei hielt am Mittwochabend in Hirschaid seine Jahreshauptversammlung ab, in einer Nebenstraße fanden sich gleichzeitig den Angaben zufolge 300 Menschen mit mehr als 60 Traktoren und Autos zusammen.

Diese Versammlung war nicht angemeldet, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Protestierenden hätten "lautstark ihren Unmut" zum Ausdruck gebracht und die Grünen-Veranstaltung gestört. So hätten sie mit Scheinwerfern in den Versammlungsraum hineingeleuchtet und hineingefilmt.

Auch sei gegen die Fenster geklopft worden, zudem wurde die Grünen-Veranstaltung nach Polizeiangaben durch eine Sirene gestört.

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Die Polizei schritt demnach ein, um zu deeskalieren und die Störaktionen zu unterbinden.

Gegenüber "BR24" sagte der Grünen-Kreisvorsitzende Tim-Luca Rosenheimer: "Für mich war der Abend eine heftige Erfahrung. Viele Parteikollegen haben sich nicht sicher gefühlt und hatten extreme Angst." Die Teilnehmer seien beleidigt und angepöbelt worden, als sie unter Polizeischutz die Parteiveranstaltung verließen.

Grünen-Veranstaltung in Hirschaid abgebrochen: Polizei prüft Verstöße

Über 60 Traktoren und Autos kamen zu der Protestaktion zusammen.
Über 60 Traktoren und Autos kamen zu der Protestaktion zusammen.  © NEWS5 / Merzbach

Die Bamberger Polizei teilte mit, dass sie die Protestaktion auf versammlungsrechtliche oder strafrechtliche Verstöße prüfe.

Unter den Teilnehmern seien offenbar nicht nur Landwirte gewesen. Wer genau sonst dabei war oder wie diejenigen politisch zuzuordnen seien, sei aber noch unklar.

Kurz nach der ersten Protestaktion hätten einige der Teilnehmer in einem Ort in der Nähe die Zufahrt zum Zentrallager einer Verbrauchermarktkette blockiert, hieß es weiter. Es habe deshalb zwölf Anzeigen wegen Nötigung gegeben.

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Titelfoto: NEWS5 / Merzbach

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